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Veröffentlicht am 27.03.2022

Workshop gegen Rassismus

Und jetzt du.
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Da ich aufgrund der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ nach entsprechender Kinderliteratur gesucht habe, schien es mir richtig auch ein Buch zu diesem Thema zu lesen.
In diesem Buch teilt Tupoka ...

Da ich aufgrund der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ nach entsprechender Kinderliteratur gesucht habe, schien es mir richtig auch ein Buch zu diesem Thema zu lesen.
In diesem Buch teilt Tupoka Ogette ihre persönlichen Erfahrungen als schwarzes Kind/schwarze Frau in Deutschland mit uns. Ihr Erleben führte dazu, dass sie Workshops für ganz unterschiedliche Gruppen durchgeführt hat, um Menschen für das Thema Rassismus sensibler zu machen. Allerdings muss Sie uns Weißen erstmal klar machen, wie unsere Äußerungen bei BIPoC-Menschen ankommen und wie falsch wir meist auf den Rassismus-Vorwurf reagieren. Das führt beim Lesen zu einer großen Betroffenheit und im Laufe des Buches hören ich von Beispielen, bei denen ich auch zugeben muss, dass mir ähnliche Gedanken durch den Kopf gingen. Leserinnen eines solchen Buches gehen meist davon aus, dass sie sich nicht rassistisch verhalten, aber bei einigen Beispielen kann ich mich von dem Vorwurf nicht freisprechen. Deshalb gibt es zum Ende des Buches eine Liste mit „Fragen für dich“, die jeder für sich zum Reflektieren nutzen kann.
Ich muss gestehen, dass mir das Lesen dieses Buches nicht leichtgefallen ist, da es viele Begriffe benutzt, die mir bisher unbekannt waren. So z.B. die Worte „empowernd“ oder „White-Fragility, deren Sinn ich erst verstehen musste. Es mag allerdings auch daran liegen, dass ich nur wenig Englisch verstehe. Da ich das Buch auf meine Tolino gelesen habe, hatte ich Probleme die Schrift in den unterlegten Feldern zu lesen, die Buchstaben waren schlecht zu entziffern und teilweise nicht vollständig zu sehen.
In jedem Fall ist das Buch ein guter Einstieg für uns weiße Deutsche im Umgang mit dem alltäglichen und institutionellen Rassismus. Wichtig ist es, dass wir immer wieder darauf hinweisen, uns selbst beobachten und gemeinsam versuchen unser Land etwas Rassismus freier zu gestalten.

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Veröffentlicht am 22.03.2022

Beruhigende Einschlaftipps

Arlo kann nicht schlafen
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Ein tolles Cover zeigt den prächtigen Löwen, über ihm der Sternenhimmel und sein Name und einige Mähnenhaare sind in kupfergold geprägt.
„Arlo war ein sehr müder Löwe.“ So beginnt das Buch, Leider gibt ...

Ein tolles Cover zeigt den prächtigen Löwen, über ihm der Sternenhimmel und sein Name und einige Mähnenhaare sind in kupfergold geprägt.
„Arlo war ein sehr müder Löwe.“ So beginnt das Buch, Leider gibt es viele Gründe, weshalb der Löwe nicht schlafen kann, aber Löwen brauchen viel Schlaf. Da fragt er die Eule, die wundervoll mit ausgebreiteten Flügeln über ihm schwebt. Da singt die Eule dem Löwen ein beruhigendes, entspannendes Lied vor. „Wenn du nur Ruhe und Träume zulässt, dann kommt auch der Schlaf, ganz friedlich und fest.“ so endet das Lied. Arlo stellt sich schöne Orte vor und danach, wie er bei seiner Familie einschläft und schon ist er eingeschlafen. Als er am Morgen der Eule von seinem Erfolg erzählt, weckt er sie damit auf. Und so muss er der Eule das Lied vorsingen. Am Abend treffen sich die beiden wieder und wecken mit ihrer Erfolgsmeldung die Löwenfamilie und so wird das Lied noch einmal für die Familie gesungen.
Am Ende schlafen alle Löwen aneinander gekuschelt, nur die Eule fliegt in die Nacht.
Vielleicht gelingt es dem/der Vorleser*in das Kind durch den ruhigen Gesang auch in das Reich der Träume zu begleiten.

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Veröffentlicht am 22.03.2022

Ein Mäuserich findet die Liebe

Ein großes Herz
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Das große rosa Wolkenherz auf dem Cover ist wie der Titel und die kleine Maus gelackt, dadurch wirkt sie besonders schön. Auf dem Einband ist eine Landkarte zu sehen, die den Weg der Maus abbildet, hinten ...

Das große rosa Wolkenherz auf dem Cover ist wie der Titel und die kleine Maus gelackt, dadurch wirkt sie besonders schön. Auf dem Einband ist eine Landkarte zu sehen, die den Weg der Maus abbildet, hinten im Buch gibt es einige Veränderungen.
Die Doppelseite zeigt eine grüne Landschaft, winkende Eltern und einen Mäuserich, der in die Welt zieht. Mullemaus soll sich eine Frau mit einem „großen Herzen“ suchen. Auf einem Stein im Bach stehend überlegt er, ob er diese Aufgabe erfüllen kann. Als er dann eine Mäusemädchen trifft, hat er Zweifel, dass so eine kleine Maus ein großes Herz haben kann und er sucht weiter. Die Katze ist zwar groß, aber nicht sehr freundlich, die Ziege frisst die Blume, die er ihr bringt und die Frau auf dem Rad wird ganz panisch wegen der Maus. Besonders unhöflich benimmt sich die Kuh und die Walfrau beachtet ihn nicht. Ratlos schaut Mulle in den Abendhimmel am abgeernteten Kornfeld. Dann kehr er zu den Mäusen zurück und das Mäusemädchen lädt ihn zu sich ein. Er schläft gut zugedeckt vom Mäuschen auf dem Sofa friedlich ein.
Besonders die wundervollen warmen Bilder haben mich angesprochen. Der Text ist nicht zu lang und hat einig Wiederholungen zu bieten, die Kinder besonders erfreut, und Witz. Man kann danach überlegen, wer wohl ein großes Herz hat und was das bedeutet.

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Veröffentlicht am 16.03.2022

So könnte es gewesen sein

Mrs Agatha Christie
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Das Buch hat zwei Handlungsstränge, die sich im zweiten Teil treffen. Zum einen gibt es das „Manuskript“ in dem Agatha selbst von ihrer Beziehung zu Archibald Christie erzählt, sie beginnt bei ihrer ersten ...

Das Buch hat zwei Handlungsstränge, die sich im zweiten Teil treffen. Zum einen gibt es das „Manuskript“ in dem Agatha selbst von ihrer Beziehung zu Archibald Christie erzählt, sie beginnt bei ihrer ersten Begegnung bei einem Ball. Kurz vor dem ersten Weltkrieg gelten noch die Benimmregeln der Viktorianischen Zeit und eine Frau hatte eine Tanzkarte, auf der die Herren, mit denen sie tanzen wollte, eingetragen sind. Archibald Christie hält sich nicht an diese Regel und irgendwie imponiert das der jungen Frau, deren Verlobter sich nicht in England aufhält. Archibald Christie umschwärmt Agatha weiterhin und so kommt es mit Beginn des Krieges zu einer Hochzeit. Doch der Krieg setzt Archie sehr zu und er muss seine Karriere als Flieger nach zwei Jahren beenden. So sind die beiden Eheleute, als sie endlich zusammen leben nicht mehr dieselben verliebten jungen Leute.
Der andere Erzählstrang befasst sich mit Archie und seinen Problemen während der Zeit des Verschwindens von Agatha. Da er einen Brief verbrennt, den Agatha ihm als Regieanweisung geschrieben hat, wird er schnell verdächtigt. Sein Benehmen wird zwar genau erklärt, ist aber immer wieder eigenartig. Die Eheleute haben sich auseinandergelebt, obwohl Agatha die Ratschläge ihrer Mutter, dass der Mann immer an erster Stelle stehen muss, befolgt hat.
Das Verschwinden der Schriftstellerin im Dezember 1926 ist Realität. Die Namen der Polizisten und die Suche mit einigen hundert Menschen sind fakt, auch den ominösen Brief gab es. Aber die Geschichte, die dieses Buch erzählt ist wohl Fiktion, nicht desto trotz, hätte Agatha dieses „Manuskript“ durchaus schreiben können und so ihr Verschwinden erklären können.
Ich fand die Beweggründe für das Handeln der Protagonisten, die in der Zeit ihren Ursprung haben, sehr interessant. Das Benehmen in der Gesellschaft, das völlige Aufopfern der Ehefrau gegenüber ihrem Mann, aber auch das Verhältnis zur Tochter, die wenig von ihrer Mutter hatte.



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Veröffentlicht am 05.03.2022

Lebenslange Schuld

Halterberg
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Gustav ist erfolgreicher Unternehmer und lebt mit einer Ärztin zusammen. Da seine Schwester bei ihrem neuen Mann auf Teneriffa lebt und sein älterer Bruder sich aufgrund seiner Arbeit als Geiger in einem ...

Gustav ist erfolgreicher Unternehmer und lebt mit einer Ärztin zusammen. Da seine Schwester bei ihrem neuen Mann auf Teneriffa lebt und sein älterer Bruder sich aufgrund seiner Arbeit als Geiger in einem Orchester nicht um die Mutter kümmert, geht er regelmäßig zu ihr ins Heim. Gustav tut das aus Pflichtgefühl, denn er hat keine guten Erinnerungen an seine Kindheit und seine Eltern.
Zunächst lebte die Familie in einer winzigen Kellerwohnung, dann zogen sie in ein Gemeindehaus in dem die Mutter als Hausbesorgerin tätig war. Als die Familie Murer, die sich trotz der Kinder einen Ford leisten können, einzieht, gibt es immer wieder Ärger. Da Gustav Mutter aus den Bergen kommt, fühlt sie sich nicht wohl und wird von den anderen ständig schikaniert. Gustav ist ein kluger Kopf, kann schon früh lesen und spart sich sein Geld durch Ministrieren zusammen. Auch er wird immer wieder von den Murer-Kindern gehänselt und traut sich nicht mehr auf den Halterberg, wo er gerne die Höhlen erforscht hat. Erst mit Beginn der Pubertät erwacht sein Interesse an Vera Murer, die seine Mutter als Hure bezeichnet. Doch dann ist Vera nach einem heftigen Gewitter plötzlich verschwunden und der Verdacht fällt auf Gustav.
Im Rückblick erfahren wir von Gustavs Kindheit und Jugend, die geprägt waren von Demütigungen und Boshaftigkeit. Als die alte Frau Murer dement und im Rollstuhl sitzend im Heim der Mutter auftaucht, fürchtet die Mutter um ihre Leben. Es wird nicht wirklich klar, ob Gustavs Vergangenheit wirklich so war, wie er es beschreibt, denn er hat weder Freunde noch vertraut er seiner Lebensgefährtin oder der Therapeutin zu erlange ging.
Die Geschichte wechselt zwischen Gegenwart und Vergangenheit, baut aber keine besondere Spannung auf. Der Protagonist Gustav wird nicht sympathisch und ich hatte wenig Mitleid mit ihm.

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