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Veröffentlicht am 02.05.2024

Geschichte einer Ehe

Sieben Tage einer Ehe
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Sieben Tage einer Ehe – Mary Beth Keane
Die Autorin erzählt hier die Geschichte einer Ehe. Ganz typische Probleme, die in langjährigen Beziehungen auftreten können stehen hier im Mittelpunkt: ungewollte ...

Sieben Tage einer Ehe – Mary Beth Keane
Die Autorin erzählt hier die Geschichte einer Ehe. Ganz typische Probleme, die in langjährigen Beziehungen auftreten können stehen hier im Mittelpunkt: ungewollte Kinderlosigkeit, finanzielle Probleme und eine gewisse Abnutzung der Gemeinsamkeit.
Jess und Malcolm sind im Prinzip das Traumpaar schlechthin. Bei ihrer Hochzeit haben sie bereits alles auf ein Familienleben mit Kindern ausgerichtet. Insbesondere Jess hat hart zu kämpfen, als ihr nach vielen Jahren schließlich klar wird, dass dieser Traum nicht in Erfüllung gehen wird. Sie muss ihren Lebensentwurf neu überdenken und stellt plötzlich auch die Beziehung zu Malcolm in Frage. Doch auch der muss einen großen Traum über Bord werfen.
Es ist ein extrem ruhiger Roman, der von den großen Fragen des Lebens handelt. Gerade die erste Hälfte ist leider auch wirklich zäh. Gegen Ende kommt die Geschichte dann doch noch in Schwung, aber soweit muss man ja erst einmal kommen.
Eine sehr leise Geschichte, deren Themen mich sehr interessiert haben. Auch sprachlich konnte mich die Autorin voll überzeugen, denn der unaufgeregte, zarte Erzählstil passt sehr gut zur Handlung. Leider fand ich jedoch die Umsetzung teilweise sehr langatmig und zäh.
3 Sterne.

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Veröffentlicht am 28.04.2024

Perspektive eines Berglöwen

Ganz wie ein Mensch
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Ganz wie ein Mensch – Henry Hoke
Dieser äußerst außergewöhnliche Roman wird aus der Sicht eines Berglöwen erzählt, der in den Hügeln von Los Angeles lebt. Immer wieder sucht er die Nähe der Menschen auf ...

Ganz wie ein Mensch – Henry Hoke
Dieser äußerst außergewöhnliche Roman wird aus der Sicht eines Berglöwen erzählt, der in den Hügeln von Los Angeles lebt. Immer wieder sucht er die Nähe der Menschen auf und beobachtet sie.
Nicht nur die Perspektive ist extrem ungewohnt, auch der Erzählstil ist gewöhnungsbedürftig. Die Sprache an sich ist extrem einfach, die Sätze sind kurz, oft jedoch ohne Punkt und Komma. Sehr abgehackt. Irgendwie ist das schon ganz passend. Wer weiß schon, in welcher Form so ein Berglöwe denkt…
Das Problem an dieser Geschichte ist ihre Kürze. Mit nicht einmal 200 Seiten hat die Handlung wenig Zeit sich zu entfalten und der Leser hat kaum Gelegenheit sich „einzugewöhnen“. Leider blieb mir alles ein wenig fremd. Abgesehen von der Faszination über die ungewöhnliche Perspektive hat mir dieser Roman kaum etwas gegeben. Ja, der Berglöwe macht sich seine Gedanken über die Menschen, über bloße Beobachtungen aus seinen Verstecken geht das aber kaum hinaus. Auch die sonstige Entwicklung ist leider sehr vorhersehbar.
3 Sterne

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Veröffentlicht am 07.04.2024

Teagan und Aaron

Soul Searching
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Teagon und Aaron
Bei diesem Titel bin ich tatsächlich etwas zwiegespalten. Denn hier wimmelt es nur so vor lauter Problemen und Traumata. Ich fand die Geschichte damit etwas überladen und es war einfach ...

Teagon und Aaron
Bei diesem Titel bin ich tatsächlich etwas zwiegespalten. Denn hier wimmelt es nur so vor lauter Problemen und Traumata. Ich fand die Geschichte damit etwas überladen und es war einfach etwas zuviel des Guten. Wobei mich besonders eines von Teagons "Problemen" sehr interessiert hätte. Aber irgendwie ging das im Wust der Schwierigkeiten beinahe etwas unter. Und das Happy End war dann schon recht einfach und unglaubwürdig. So läuft das halt nicht im echten Leben.
Ansonsten eine schöne Liebesgeschichte!
3 Sterne

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Veröffentlicht am 06.04.2024

Kehrseite des amerikanischen Traumes

Hotel Amerika
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Hotel Amerika – Maria Leitner
Einen Tag in einem New Yorker Luxushotel in den vierziger Jahren beschreibt die von Reclam wieder entdeckte und neu herausgegebene Autorin Maria Leitner.
Eine große Hochzeit ...

Hotel Amerika – Maria Leitner
Einen Tag in einem New Yorker Luxushotel in den vierziger Jahren beschreibt die von Reclam wieder entdeckte und neu herausgegebene Autorin Maria Leitner.
Eine große Hochzeit steht an und die Vorbereitungen im Hotel laufen auf Hochtouren. Unter anderem lernen wir die irische Wäscherin Shirley, das schwedische Zimmermädchen Ingrid und den deutschen Küchenjungen Fritz kennen.
Maria Leitners Intention ist klar erkennbar. Sie wirft etliche soziale Fragen auf und ist damit vermutlich ihrer Zeit weit voraus. Gerade die Arbeitsbedingungen und die soziale Ungleichheit prangert sie an. Der berühmte amerikanische Traum funktioniert nur für einige wenige; die meisten schaffen es niemals aus ihrem Hamsterrad und wenn überhaupt, dann nur auf Kosten anderer.
Wie gesagt, die Aussage ist eindeutig und gerade auch durch die im Anhang gelieferten Informationen zum bewegten Leben der Autorin besonders interessant. Sowieso finde ich diese neu erschienene Hardcover-Ausgabe aus der Reihe „Reclams Klassikerinnen“ wunderschön.
Weniger begeistert war ich tatsächlich von der sprachlichen und erzählerischen Qualität des Romans. Sprache und Dialoge sind genauso wie die Figurenzeichnung arg einfach und eindimensional gehalten. Ein bisschen mehr Rafinesse wäre hier wünschenswert gewesen. Humor sucht man ebenfalls vergebens. Es ist schade, weil die Figuren und die Geschichte dadurch unnötig blass und nichtssagend bleiben.
3 Sterne.

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Veröffentlicht am 23.03.2024

Rückschau

Frauen, die beim Lachen sterben
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Frauen, die beim Lachen sterben – Alexandra Stahl
Iris weiß nicht was sie will – und das zieht sich durch den ganzen Roman. Selten ist mir eine so träge, unentschlossene Protagonistin untergekommen.
In ...

Frauen, die beim Lachen sterben – Alexandra Stahl
Iris weiß nicht was sie will – und das zieht sich durch den ganzen Roman. Selten ist mir eine so träge, unentschlossene Protagonistin untergekommen.
In allererster Linie geht es in dieser Geschichte um Frauenfreundschaften und ein bisschen auch um Beziehungen zu Männern. Die Freundschaften sind hier aber wesentlich wichtiger und an eben diese erinnert sich Iris während der langen Monate, die sie nach einer Lebenskrise auf einer griechischen Insel verbringt. Sie schaut zurück und beleuchtet all die Beziehungen und Freundschaften der letzten Jahre und dabei versucht sie zu verstehen, wie es dazu kommen konnte, dass sie allein auf dieser griechischen Insel gelandet ist. Was genau diese Krise ausgelöst hat, bleibt sehr lange unklar. Wie schon in Berlin, eine Stadt, die sie eigentlich nie mochte, lässt sie sich auch auf der Insel einfach treiben.
Die Geschichte ist sehr gut geschrieben. Ich mochte den Schreibstil, der knapp, aber pointiert daherkommt und manchmal durchaus witzig ist. Die Handlung an sich ist jedoch kaum vorhanden und plätschert vor sich hin. Sehr lange habe ich auf einen Knall gewartet, dass endlich etwas passiert. Stattdessen widmet sich Iris der Aufarbeitung ihrer Ex-Freundschaften und Ex-Beziehungen. Das sind Geschichten, die recht unspektakulär sind. In Vielem mag man sich wiedererkennen, aber am Ende hat mir einfach der Funke gefehlt, der mich an Iris und ihre Erlebnisse gefesselt hätte. So bleibt zwar das Gefühl einer ruhigen, angenehmen Leseerfahrung, aber auch einer gewissen Banalität.
Ein Roman, im Plauderton geschrieben, der sich sehr gut liest, der mich aber mangels Inhalt nicht ganz überzeugen konnte.
3 Sterne.

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