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Veröffentlicht am 31.08.2022

Spannend, jedoch nicht immer logisch durchdacht

Freefall – Die Wahrheit ist dein Tod
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Inhalt:
Als Einzige überlebt die 30-jährige Ally einen Flugzeugabsturz in den Rocky Mountains. Völlig auf sich gestellt kämpft sie sich durch die Wildnis. Doch jemand ist ihr auf den Fersen – jemand, der ...

Inhalt:
Als Einzige überlebt die 30-jährige Ally einen Flugzeugabsturz in den Rocky Mountains. Völlig auf sich gestellt kämpft sie sich durch die Wildnis. Doch jemand ist ihr auf den Fersen – jemand, der sicherstellen will, dass niemand das Unglück überlebt. Tausende von Kilometern entfernt kann Allys Mutter Maggie nicht glauben, dass ihre Tochter tödlich verunglückt sein soll. Jahrelang hatte sie keinen Kontakt zu ihr, jetzt setzt sie alles daran, mehr über ihre Tochter zu erfahren: Ally führte ein glamouröses Leben – aber wie viel davon war echt? Während sie in die Vergangenheit ihrer Tochter eintaucht, gerät Maggie selbst in größte Gefahr.
Meine Meinung:

Trotz weniger Punkte, die ich kritisieren muss, hat mir dieser Thriller sehr gut gefallen! Der Beginn war sehr spannend, da man als Leser natürlich über vieles unaufgeklärt ist. Wie kam es zu dem Absturz? War es ein Unfall? Und vor wem flieht Ally? Diese Fragen waren immer präsent und hielten eine gewisse Grundspannung. Doch nach einigen Kapiteln verlor die Geschichte ein wenig an Reiz, denn Allys Kampf durch die Wildnis fühlte sich im Leseprozess etwas zäh an. Anfangs war es natürlich sehr fesselnd, doch nach einigen Kapiteln, in denen nicht viel Neues passierte, hoffte man auf etwas mehr „Zündstoff“ - etwas, was der Geschichte nochmal einen Kick gibt.
Ich wurde nicht enttäuscht, denn die Geschichte fing sich spannungstechnisch wieder ziemlich schnell! Ich kann leider nicht ins Detail gehen, da ich sonst spoilern würde, aber von da an wurde ich wieder voll mitgenommen und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand nehmen!

Die Handlung spaltet sich in zwei verschiedene Erzählstränge: In einen aus der Sicht von Ally und einen aus der Sicht ihrer Mutter. Zwischendrin gibt es Rückblenden, die die Hintergrundgeschichte näher beleuchten und chronologisch bis zuletzt in der Gegenwart auskommen. Mir gefiel diese Struktur sehr gut, ich mochte die Abwechslung zwischen den beiden Erzählperspektiven und auch die Möglichkeit, die Geschichte nicht nur an einem Ort mitverfolgen zu müssen. Die Rückblenden gefielen mir ebenfalls sehr gut, da sie den Absturz wie einzelne Puzzleteile zusammensetzen und mich diese kleinen, stetigen Schritte der wachsenden Erkenntnis sehr motiviert haben, weiterzulesen.
Am meisten gefallen haben mir die letzten Kapitel, denn da nahm die Handlung noch einmal zusätzlich an Fahrt auf, alles fügt sich zusammen: Die Sicht Allys, die ihrer Mutter und die Rückblenden fügen sich schlussendlich zusammen. Und so kommt es zuletzt, dass der Leser endlich weiß, was passiert ist und wieso es passiert ist. Und: Es gibt einige Wendungen, die ich persönlich immer gerne in Thrillern habe! Das ein oder andere hat man sich im Voraus vielleicht schon gedacht, aber andere Dinge wiederum nicht. Insgesamt aber wirklich ein rundes Ende mit einem gelungenen Pageturner!

Die Charaktere gefielen mir auch sehr gut; Ally, die sich selbst und ihre Vergangenheit durchleuchtet, ist eine Kämpferin und ich denke, dass die meisten Leser mit ihr sympathisieren werden. Sie hat ihre Ecken und Kanten, Fehler gemacht, aber ein gutes Herz und einen unbeugsamen Überlebensinstinkt, ich habe sie sehr bewundert und respektiert. Auch mit ihrer Mutter kann man sich schnell identifizieren, ihre Trauer kommt voll an und man fühlt mit ihr. Auch die ein oder andere Randfigur, die in der Geschichte auftauchte, sorgte immer für Abwechslung.

Ich muss nur leider einen Kritikpunkt loswerden, der für einen etwas negativen Beigeschmack sorgte; die fehlende Logik an manchen Stellen. Es muss an einem Thriller mit Sicherheit nicht alles fehlerfrei sein und ein bisschen Fantasie spielt immer mit, aber auch als Laie kann man an vielen Punkten keinen wirklichen Bezug zur Realität ausmachen. Kleiner Spoiler: Ally wird nach dem Absturz für tot erklärt, ohne, dass man ihre Leiche gefunden hat. Nach ihrer Leiche wird angeblich gesucht, aber wie wird nicht thematisiert. Sie ist schwer verletzt und kann selbst mit einem erheblichen Vorsprung nicht unauffindbar sein, und in so einem Fall schon gar nicht. Es gibt deutlich erheblichere Logikfehler, die ich nur leider nicht thematisieren kann, ohne zu spoilern.

Ich kann das Buch jedem Thriller-Fan empfehlen, der keinen erheblichen Wert auf Logik legt, bzw. über die ein oder andere Unstimmigkeit hinwegsehen kann. Ansonsten ist dies nämlich ein sehr gelungener, spannender Thriller mit einer fesselnden Wendung!

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Veröffentlicht am 08.12.2020

Poetisch!

Every Step I Take
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𝓘𝓷𝓱𝓪𝓵𝓽
In Sarahs Leben ist alles perfekt. Ihre luxuriöse Wohnung, die elegante Frisur, die teuren Hosenanzüge und sogar Freund Tom. Außerdem ist sie mit Anfang dreißig bereits kurz davor, Partnerin in ...

𝓘𝓷𝓱𝓪𝓵𝓽
In Sarahs Leben ist alles perfekt. Ihre luxuriöse Wohnung, die elegante Frisur, die teuren Hosenanzüge und sogar Freund Tom. Außerdem ist sie mit Anfang dreißig bereits kurz davor, Partnerin in der renommiertesten Anwaltskanzlei Wiens zu werden. Alles läuft nach Plan, bis ein unvorhersehbares Ereignis ihre Welt so sehr ins Wanken bringt, dass Sarah daran zu zerbrechen droht.
Nur langsam wird ihr klar, welch hohen Preis sie bisher für ihr vermeintlich perfektes Leben gezahlt hat. Auf einer Reise in die Provence versucht sie Antworten auf die entscheidenden Fragen des Lebens zu finden. Wer bin ich? Wohin gehe ich? Und mit wem?

𝓡𝓮𝔃𝓲
„Jetzt schreibe ich selbst Liebesromane, die alles andere als oberflächlich sind.“
So steht es in Belindas Blog. Ich war skeptisch, denn so etwas kann man nur zu leicht behaupten. Doch mit „Every Step I Take“ hat sie mich davon überzeugt, dass Ihre Geschichte weit über das hinausgeht, was man sonst in Liebesromanen zu finden erhofft.

𝓦𝓪𝓼 𝓶𝓪𝓬𝓱𝓽 𝓲𝓱𝓻𝓮𝓷 𝓡𝓸𝓶𝓪𝓷 𝓮𝓲𝓷𝔃𝓲𝓰𝓪𝓻𝓽𝓲𝓰?
Als Leser bekommt man nicht nur Gefühle jeglicher Art zu lesen, man erlebt sie mit. Belinda hat sprachlich einiges zu bieten; ihr Schreibstil ist wunderbar metaphorisch und poetisch. Ich musste mich nicht anstrengen, um mich mitten in der Provence wiederzufinden, ich war es einfach. Ich weinte und lachte mit Sarah, ihre Geschichte ließ mich nicht los. Oft dachte ich über das nach, was ihr geschehen ist und wie sie damit umgeht. Unbewusst wurde ich ein Teil der Geschichte, schaute ihr regelrecht über die Schulter, schrie sie an, wenn ich ihrem Verhalten widersprach und gab ihr Rückendeckung, wenn sie es brauchte. Ich verschmolz mit ihr und fand mich am Ende der Geschichte ein Stück reifer wieder, als ich es am Anfang war. Die Geschichte hat mich vieles gelehrt und ich bin dankbar für die Erfahrungen, die ich sammeln konnte.
Ich empfehle das Buch jedem, der eine leichtfüßige, poetisch angehauchte Geschichte zu schätzen weiß, in der die Liebe zwar eine Rolle spielt, aber nicht ausschlaggebend für das Glück der Protagonisten ist.

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Veröffentlicht am 08.12.2020

Wunderschön

All I Need
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𝓐𝓵𝓵 𝓘 𝓝𝓮𝓮𝓭 – 𝓿𝓸𝓷 𝓑𝓮𝓵𝓲𝓷𝓭𝓪 𝓑𝓮𝓷𝓷𝓪
Vor einigen Monaten durfte ich #everystepitakeroman lesen, Belindas damaligen Debütroman. Ich war von diesem Roman restlos begeistert, deshalb habe ich mich umso mehr gefreut, ...

𝓐𝓵𝓵 𝓘 𝓝𝓮𝓮𝓭 – 𝓿𝓸𝓷 𝓑𝓮𝓵𝓲𝓷𝓭𝓪 𝓑𝓮𝓷𝓷𝓪
Vor einigen Monaten durfte ich #everystepitakeroman lesen, Belindas damaligen Debütroman. Ich war von diesem Roman restlos begeistert, deshalb habe ich mich umso mehr gefreut, dass ich auch ihren neuesten Roman, All I Need, lesen durfte.

𝓘𝓷𝓱𝓪𝓵𝓽
Noch 93 Tage. So lange muss Simon seinen Job als Gefängniswärter aushalten, bis er mit dem Motorrad in die Freiheit aufbrechen kann. Die große Reise ist sein Traum, für den er seit Jahren spart, denn nur so kann er Wien und damit seine furchtbaren Erinnerungen hinter sich lassen. Alle Vorbereitungen laufen wie geplant, als ein neuer Insasse so verzweifelt seine Unschuld beteuert, dass Simon ihm helfen will. Er sucht die Frau des Häftlings auf, doch die Begegnung verläuft vollkommen anders als erwartet. Schon bald muss Simon sich die Frage stellen, ob sein großer Lebenstraum nicht eine einzige Lüge ist …

𝓛𝓮𝓼𝓮𝓮𝓻𝓯𝓪𝓱𝓻𝓾𝓷𝓰
Ich habe noch nie Liebesromane gelesen, die so weit über ihr Genre hinausgehen können. Ich wurde überrascht, immer wieder während der Handlung. Es werden viele Themen angeschnitten, zu denen mir die Handlung einen Denkanstoß gegeben hat; auch darüber war ich sehr glücklich, denn das Buch hat mir so einiges mit auf den Weg geben. Das Schriftliche muss @belinda_benna mit in die Wiege gelegt worden sein, ihre Fantasie ist grenzenlos und bettet sich in Seiten voller Philosophie sowie Poesie. So viele wundervolle Zitate und Weisheiten über das Leben, die es sehr schlüssig reflektieren und dem Leser etwas mit auf den Weg geben.
Ich bin mir sicher, dass die Handlung sehr viel persönliches in sich trägt, es wirkt beinahe so, als würde sich ein Meer aus Gefühlen vor meine Füße legen, sobald ich das Buch aufklappe.

Zusammenfassend: Ein wunderbarer, bildhafter und flüssiger Schreibstil, fantastische Charaktere und eine Geschichte, die Überraschungen bereithält. Ich kann es jedem empfehlen!

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Veröffentlicht am 08.12.2020

Sehr zäh

Gerecht ist nur der Tod
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Inhalt
Ein Mord vor den Augen der Öffentlichkeit. Eine Soko unter Zeitdruck. Eine Psychologin im Team, die die seelischen Belastungen der Ermittler untersuchen soll. Immer drängender aber stellt sich die ...

Inhalt
Ein Mord vor den Augen der Öffentlichkeit. Eine Soko unter Zeitdruck. Eine Psychologin im Team, die die seelischen Belastungen der Ermittler untersuchen soll. Immer drängender aber stellt sich die Frage: Ist wirklich jeder, wie er vorgibt zu sein?

Kritik
Ich habe mir von diesem Thriller einiges versprochen, die anfänglichen Kapitel haben mich auch glauben lassen, dass mich eine spannende Geschichte erwartet. Leider wurde ich diesbezüglich ziemlich enttäuscht. Die Handlung liest sich wirklich zäh, die anfängliche Spannung lässt schnell nach und verliert sich in verwirrenden und sich kreuzenden Ermittlungsarbeiten. An sich war es interessant mithilfe von Ina, der Psychologin/Journalistin, der Sonderkommision über die Schulter zu schauen, es fühlte sich stellenweise so an, als sei man in der Rolle eines Praktikanten. Dies bewirkt, dass die Handlung sehr authentisch und realistisch rüberkommt, denn es wird weder beschönigt noch unnötig aufgebauscht. Dies hat aber zur Folge, dass sich einige Stellen in die Läge ziehen und die anfängliche Neugier immer mehr schwindet.
Die Auflösung des Ganzen hat mich tatsächlich überrascht und war ziemlilch gut durchdacht, aber sie wurde viel zu schnell abgehakt und dann befindet man sich schon im Epilog. Dieses Ende hätte ich als Autor deutlich mehr ausgekostet und rückblickend detaillierter dargestellt.
Zu den Charakteren: Obwohl die Komission natürlich einige Personen umfasst, werden nur wenige detailreich beschrieben. Das ist aber gar nicht schlimm, vielmehr habe ich diese überschaubare Anzahl – neben diesen recht vielen Nebencharakteren – begrüßt. Besonders interessant wird hier die Beziehung zwischen Ina und einer Kommissarin, Bulut, deren beidseitiges Verhältnis auf Misstrauen und gegenseitigen Schachzügen basiert; woran das liegt, erfährt man erst zu einem späteren Zeitpunkt. Ich muss sogar gestehen, diese Parallelhandlung fand ich deutlich spannender als den eigentlichen Mordfall.

Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass die Lesestunden nicht wirklich vergnüglich waren und es zum Ende hin anstrengend wurde. Leider keine Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 08.12.2020

Brutal!

Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland
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Seit zehn Jahren ist Alice in einem düsteren Hospital gefangen. Alle halten sie für verrückt, während sie selbst sich an nichts erinnert. Weder, warum sie sich an diesem grausamen Ort befindet, noch, warum ...

Seit zehn Jahren ist Alice in einem düsteren Hospital gefangen. Alle halten sie für verrückt, während sie selbst sich an nichts erinnert. Weder, warum sie sich an diesem grausamen Ort befindet, noch, warum sie jede Nacht Albträume von einem Mann mit Kaninchenohren quälen. Als ein Feuer im Hospital ausbricht, gelingt Alice endlich die Flucht. An ihrer Seite ist ihr einziger Freund: Hatcher, der geisteskranke Axtmörder aus der Nachbarzelle. Doch nicht nur Alice und Hatcher sind frei. Ein dunkles Wesen, das in den Tiefen des Irrenhauses eingesperrt war, ist ebenfalls entkommen und jagt die beiden. Erst wenn Alice dieses Ungeheuer besiegt, wird sie die Wahrheit über sich herausfinden – und was das weiße Kaninchen ihr angetan hat …

🅼🅴🅸🅽🅴 🅼🅴🅸🅽🆄🅽🅶
Die Geschichte ist brutal, düster, mysteriös und schreckt vor nichts zurück. Ich habe das Buch verschlungen, hier wurde das gruselige Potenzial, das in der Ursprungsgeschichte schlummert, super genutzt. Das Ende hat mich leider etwas enttäuscht, das wirkte zu schnell abgespeist. Dennoch macht es die unglaublich spannenden Lesestunden nicht madig, ich werde mir auch die weiteren Teile anschaffen!

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