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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2023

Vergnügliche Lesestunden mit wertvoller Botschaft

Genial normal
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Darum geht‘s:
Der 15-jährige Sam ist ein ganz normaler Junge von nebenan: er schreibt mittelmäßig-gute Noten, hat nur eine Handvoll Freunde und nur wenige Follower in den Sozialen Medien. Er ist jedoch ...

Darum geht‘s:
Der 15-jährige Sam ist ein ganz normaler Junge von nebenan: er schreibt mittelmäßig-gute Noten, hat nur eine Handvoll Freunde und nur wenige Follower in den Sozialen Medien. Er ist jedoch mit sich selbst und seinem Leben zufrieden und es stört ihn auch nicht, dass er damit der Außenseiter in seiner übermäßig talentierten Familie ist. Doch dann wird sein Vater durch den Verkauf seiner Firma von einem Tag auf den anderen sehr reich und die Familie zieht nach London. Die Mutter lässt sich nicht davon abhalten, ihre drei Kinder – also auch Sam – für eine Elite-Schule für Hochbegabte anzumelden. Für Sam beginnt damit ein wahrer Albtraum. Er möchte doch einfach normal sein und erst recht nicht auffallen. Doch damit erreicht er genau das Gegenteil an dieser Schule und es bleibt ihm nichts anderes übrig, als mitzumachen. So findet er sich unverhofft in der Theatergruppe wieder – ausgerechnet… Ob er da einen Weg finden wird, sich mit seinem neuen Leben zu arrangieren?

So fand ich‘s:
Auch wenn ich seit längerem nicht mehr zur Zielgruppe gehöre, lese ich nach wie vor sehr gerne Kinder- und Jugendbücher und fühle mich mit dieser Art von Lektüre generell sehr wohl. Bei diesem Buch hatte ich jedoch überraschenderweise das Gefühl, tatsächlich aus dem Lesealter herausgewachsen zu sein. Im Nachhinein betrachtet spricht das aber für die altersgerechte Erzählweise des Autors und vor allem auch für die gezielt eingesetzte Jugendsprache der Figuren.

Ich brauchte also ein bisschen, um in die Geschichte reinzukommen. Es war dann vor allem der Humor, der immer wieder aufblitzt und die verschmitzte Art des Protagonisten, die mich nicht haben aufgeben lassen. Und das war sehr gut so! Denn ab einem gewissen Punkt, hat mich die Geschichte dann doch noch gepackt und ich musste unbedingt erfahren, wie es Sam in der Theatergruppe ergehen würde.

Schlussendlich bin ich wirklich froh, durchgehalten zu haben. Denn neben den vergnüglichen Lesestunden, wofür der schlagfertige und spitzbübige Humor sorgt, hat William Sutcliffe auch eine wertvolle Botschaft in seine Geschichte reingepackt: wie wichtig es ist, sich selbst treu zu bleiben und sich nicht verbiegen zu lassen.

Für mich hebt sich dieses Buch wohltuend von den Standard-Jugendbüchern ab und der Autor trifft hier genau den Nerv der heutigen Jugend. Er legt den Finger gezielt auf wunde Stellen, aber immer, ohne belehrend zu werden. Er bietet stattdessen altersgerechte Lösungen und verliert gleichzeitig nie den Humor und eine gewisse Spannung aus den Augen.

Nach meinen persönlichen Startschwierigkeiten befindet sich dieses Buch letztendlich doch auf der Liste meiner Jugendbuch-Highlights und es gibt eine begeisterte Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 27.08.2023

Spannend & fantasievoll - wie man es von Mechthild Gläser gewöhnt ist :-)

Das Buch der Seelen
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Darum geht’s:
Elsie hat die Liebe zur Fotografie in den Genen. Seit vielen Generationen gehört ihrer Familie ein Fotostudio und sie liebt es, in alten Fotoalben zu stöbern. Ein Album hält sie besonders ...

Darum geht’s:
Elsie hat die Liebe zur Fotografie in den Genen. Seit vielen Generationen gehört ihrer Familie ein Fotostudio und sie liebt es, in alten Fotoalben zu stöbern. Ein Album hält sie besonders in Ehren und das Foto des jungen Lords Aidan Storm hat es ihr besonders angetan. Sie spricht fast täglich mit ihm und vertraut ihm all ihre Sorgen und Ängste an. Als dieses Bild eines Tages verschwindet, trifft Elsie das schwer. Umso größer ist ihr Staunen als Aidan wie aus dem Nichts auf Instagram auftaucht und dort zum Internetstar wird. Aber wie kann das sein? Und was hat er mit den seltsamen Vorkommnissen zu tun, die Elsie zu verfolgen scheinen?

So fand ich‘s :
Die Bücher, die ich bis jetzt von Mechthild Gläser gelesen habe, haben mich durch die Bank begeistert. Und auch mit dem „Buch der Seelen“ hat mich die Autorin wiederum mit auf eine spannende und fesselnde (Lese-)Reise mitgenommen.

Neben ihrem lockeren und flüssigen Erzählstil, mit dem sie ihre Protagonisten richtiggehend lebendig werden lässt, gefällt mir besonders die ihr ganz eigene originelle Fantasie, mit der sie Motive aus Klassikern – wie hier zum Beispiel aus „Das Bildnis der Dorian Gray“ – quasi entstaubt und in eine ganz neue Geschichte verpackt.

Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen. Es geht mir oft so, dass mir in solchen Büchern gerade die Abschnitte aus der „früheren Zeit“ besser gefallen. Aber hier könnte ich das so gar nicht sagen. Ich finde, dass beide Ebenen ihren Reiz haben und jeweils in der passenden Sprache erzählt werden. Die Spannung steigt in beiden Zeitabschnitten parallel zueinander und so laufen auch die Fäden zusammen und als Leser versteht man immer mehr, was mit Aidan geschehen ist.

Die Nebenfiguren haben mir alles in allem auch gut gefallen. Es gab auch immer wieder etwas zum Schmunzeln. Die eine oder andere Figur hätte ich mir präsenter gewünscht. Aber das ist wirklich nur ein kleiner Kritikpunkt.

„Das Buch der Seelen“ hat mir einmal mehr gezeigt, warum ich so gerne Jugendbücher lese. Gleichzeitig finde ich es schwierig, dieses Buch einem Genre zuzuordnen. Die Geschichte wird frisch und jugendlich erzählt, es spielt in der heutigen Zeit, aber eben auch im Viktorianischen Zeitalter. Zudem kommt auch ein gewisser Gruselfaktor dazu, der für mich wohldosiert war.

Mechthild Gläser bleibt für mich auch mit diesem Buch eine Garantin für packende, beschwingte und fantasievolle Lesestunden.

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Veröffentlicht am 23.07.2023

Spannender Cyber-Thriller

Exilium
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Darum geht’s:
Bei einem Autounfall verliert Lennox seine kleine Schwester und auch seinen rechten Arm. Sein Vater ist für seine verletzte Seele keine große Hilfe und so flüchtet er sich in die digitale ...

Darum geht’s:
Bei einem Autounfall verliert Lennox seine kleine Schwester und auch seinen rechten Arm. Sein Vater ist für seine verletzte Seele keine große Hilfe und so flüchtet er sich in die digitale Welt. Er entwickelt immer komplexere Hacker-Fähigkeiten und bald ist kein Server mehr vor ihm sicher. Und dann gerät er auch noch ungewollt in eine mysteriöse Geschichte hinein, bei der immer mehr Menschen aus seiner Stadt verschwinden. Auch sonst verlieren immer mehr Leute ihren Willen. Als Lennox zudem entdeckt, dass an den Vermissten Experimente durchgeführt werden, entscheidet er sich zu handeln. Wie es scheint, kann nur er mit seinen besonderen Hacker-Fähigkeiten die Stadt retten. Doch er weiß nicht mehr, wem er noch trauen kann…

So fand ich’s:
Colin Hadler war für mich eine richtig tolle Autorenentdeckung und er hatte mich mit seinem Buch „Ancora: Die Zeit ist gegen dich“ (Link zu meinem Leseeindruck) wirklich begeistert. Die Geschichte spielte in einem Dorf mitten im Wald, fernab von der modernen Welt. Umso neugieriger war ich auf dieses neue Setting, dass das pure Gegenteil zu seinem ersten Buch ist.

Ich kam sehr schnell in die Geschichte rein und war sofort angetan von Lennox, der zwar ein ziemlicher Nerd ist, aber das Herz am rechten Fleck hat. Vom Schicksal gezeichnet zieht er sich in sein Zimmer und vor allem in die digitale Welt zurück, in der er seinen Kummer wenigstens für kurze Zeit vergessen kann. Er ist ein richtiges Schlitzohr und spielt seinen Mitmenschen so manchen Cyber-Streich, ohne aber jemandem weh zu tun.

Das Buch ist nicht allzu dick und so entwickelt sich auch der Plot recht flott. Das Erzähltempo nimmt auf angenehme Weise immer mehr zu. Und immer wieder Mal überraschte mich der Autor mir unerwarteten Wendungen.

An manchen Stellen hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht. Ich denke, das Thema hätte das auch hergegeben. Es ist jedenfalls ein sehr aktuelles Thema und es hat mich auch zum Nachdenken angeregt, dass ich doch schon Mal sehr unbedarft in der Internetwelt unterwegs bin. Der Autor setzte hier aber mehr auf Spannung, was ihm auch sehr gut gelungen ist.

Ich hatte mit „Exilium“ sehr kurzweilige und fesselnde Lesestunden. Und obwohl nach meinem persönlichen Geschmack dieses Buch nicht ganz an „Ancora“ rankommt, finde ich Colin Hadlers neues Werk durchaus lesenswert, da es doch auch zum Nachdenken in Sachen Digitalisierung anregt und interessante Denkansätze aufzeigt.

Colin Hadler ist jedenfalls ein junger Autor, den man unbedingt beobachten muss. Ich bin gespannt, in was für eine Welt er uns das nächste Mal entführt.

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Veröffentlicht am 23.07.2023

Zauberhafte Fortsetzung

Ballet School - Der vierte Schwan
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Darum geht‘s:
April hat sich inzwischen gut in der Royal Ballet School eingewöhnt und arbeitet hart an ihrem Traum eine Ballerina zu werden. Eine große Chance ergibt sich, als Luna Avens, die weltberühmte ...

Darum geht‘s:
April hat sich inzwischen gut in der Royal Ballet School eingewöhnt und arbeitet hart an ihrem Traum eine Ballerina zu werden. Eine große Chance ergibt sich, als Luna Avens, die weltberühmte Primaballerina, Aprils Klasse auf ein Vortanzen für die Rollen der vier kleinen Schwäne in „Schwanensee“ vorbereiten soll. Doch April verletzt sich am Knöchel und fällt für das Training aus. Die Enttäuschung ist groß. Und es kommt noch schlimmer: April muss erleben, dass ihre schwarze Freundin Shaza unerwarteterweise nicht ausgewählt wird. So müssen die Freundinnen lernen, wie hart die Ballettwelt sein kann. Doch April kann diese Ungerechtigkeit nicht einfach so stehen lassen…

So fand ich‘s:
Nachdem im ersten Band Aprils Weg zur Ballet School das Hauptthema darstellte, geht die Geschichte in diesem zweiten Teil etwas mehr in die Tiefe. Neben dem üblichen in einer Welt, die vom Leistungsdenken geprägt ist, müssen hier die jungen Mädchen zudem lernen, dass es im Leben und insbesondere in der Ballettwelt nicht immer gerecht zugeht. Die Autorin hat so das Thema Rassismus spannend und gleichzeitig einfühlsam in die Geschichte eingebaut. Es ist schön zu sehen, wie April und Co. für Gerechtigkeit eintreten und für mich hat dieser Geschichtsstrang den Plot zusätzlich aufgewertet.

Was das Thema „Aprils Talent“ betrifft, darf man auch in diesem Band nicht zu streng mit der Autorin sein. Es wirkt ab und an etwas unrealistisch, wie schnell April, die sehr spät mit dem Tanzen angefangen hatte, den Anschluss an die Kids geschafft hat, die schon seit Jahren trainieren. Aber die Geschichte wird so bezaubernd erzählt, so dass ich problemlos beide Augen zudrücken kann.

Die Figuren selbst bleiben für meinen Geschmack trotz sehr wichtigem Thema ein klein wenig zu oberflächlich, was womöglich mit der kleinen Seitenanzahl zusammenhängt. Ich könnte mir vorstellen, dass diesbezüglich ein paar zusätzliche Buchseiten gut gewesen wären.

Dennoch hat mir auch dieser zweite Band gut gefallen und ich hoffe, dass wir auf den dritten Teil nicht zu lange warten müssen. Denn ich möchte schon sehr gerne wissen, wie sich April und auch Shaza weiterentwickeln und was sie noch alles in der Royal Ballet School erleben.

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Veröffentlicht am 10.07.2023

Unheimliches Setting + gut und spannend konstruierter Plot = sehr spannende Lesesestunden

Lupus Noctis
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Darum geht’s:
Sechs jugendliche Freunde verbringen die gemeinsame Freizeit am liebsten mit dem Rollenspiel „Lupus Noctis“, für das sie sich immer wieder sogenannte „lost places“ aussuchen. Diesmal hat ...

Darum geht’s:
Sechs jugendliche Freunde verbringen die gemeinsame Freizeit am liebsten mit dem Rollenspiel „Lupus Noctis“, für das sie sich immer wieder sogenannte „lost places“ aussuchen. Diesmal hat der Organisator eine besondere Überraschung für seine Mitspieler: das Spiel soll in einem unterirdischen, verlassenen Bunkerkrankenhaus stattfinden. Als sie schon bald nach Spielbeginn bemerken, dass die Ausgangstüre versperrt ist, wird aus spannendem Nervenkitzel bitterer und beängstigender Ernst. Denn niemand weiß, dass sie sich im Bunker befinden…

So fand ich’s:
So ein Aufenthalt in einem unterirdischen Bunkerkrankenhaus wäre für mich definitiv nichts. Umso spannender fand ich es, die Protagonisten aus sicherer Entfernung bei ihrem Abenteuer zu begleiten. Durch die bildlichen und lebendigen Beschreibungen hatte ich auch tatsächlich das Gefühl, direkt dabei zu sein.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der verschiedenen Figuren erzählt, so dass man als Leser immer und überall dabei zu sein scheint und dadurch automatisch anfängt zu spekulieren, was eigentlich geschieht und vor allem, wer dahintersteckt.

Die Autorinnen haben den Plot sehr geschickt ausgebrütet und mich dann gekonnt auf die falsche Fährte geführt. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass besonders gewiefte Leser die kleinen eingestreuten Hinweise richtig deuten. Mir hat es jedenfalls Spaß gemacht, zu rätseln, zu bemerken, wie falsch ich doch lag und dann vor allem auch überrascht zu werden.

Der Spannungsbogen wird permanent immer kräftiger angezogen, was zu einem angenehmen Lesesog führte und ich das Buch jeweils nur ungern beiseitegelegt habe. Auch durch die moderne und zu den Figuren absolut passenden Sprache vermochten die Autorinnen mich zu begeistern.

Für mich ist „Lupus Noctis“ ein gelungener Spannungsroman, der vermutlich vor allem jüngere Leser anspricht. Aber auch mir älterem Semester hat dieses Buch unterhaltsame, spannende und kurzweilige Lesestunden bereitet und ich kann es allen, die gerne spannende Geschichten an ungewöhnlichen Schauplätzen lesen, ohne zögern empfehlen

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