Profilbild von Estrelas

Estrelas

Lesejury Star
offline

Estrelas ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Estrelas über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.02.2020

Mensch gegen Maschine

Qube
0

Eine Agentin ermittelt im Fall eines Anschlags auf einen Journalisten, der über künstliche Intelligenz Nachforschungen angestellt hat. Ein Superreicher versucht an die neueste Technologie zu gelangen. ...

Eine Agentin ermittelt im Fall eines Anschlags auf einen Journalisten, der über künstliche Intelligenz Nachforschungen angestellt hat. Ein Superreicher versucht an die neueste Technologie zu gelangen. Eine Spielerin kämpft in einer Arena in einer realistischen Simulation.
Wir schreiben das Jahr 2091. Technologien zur Veränderung der Wirklichkeit und das Schlüpfen in unterschiedliche Körper sind gang und gäbe. „Qube“ ist der zweite Titel, der in der Hologrammatica-Welt und nach der Handlung von „Hologrammatica“ spielt.
Realität und Illusion liegen nah beieinander, und die Verbindungen zwischen den einzelnen Handlungssträngen werden nur zögerlich preisgegeben. Grund für Langeweile gibt es jedoch nicht, denn in schnellem Tempo entwickelt die Welt einen Sog und entfaltet sich vor unseren Augen. Am Ende wird die Handlung schlüssig aufgelöst, und offen bleibt nur die Frage: Kann man einem Computer trauen? Hoffen wir, dass der Autor in einer Fortsetzung daran anknüpft.

Veröffentlicht am 09.02.2020

Ich bin ich

Gib dir die Liebe, die du verdienst
0

„Gib dir die Liebe, die du verdienst“ - Wie der Titel schon sagt, setzt sich dieses Buch damit auseinander, welche positiven Effekte eine gesunde Selbstliebe mit sich bringt und wie sie erreicht werden ...

„Gib dir die Liebe, die du verdienst“ - Wie der Titel schon sagt, setzt sich dieses Buch damit auseinander, welche positiven Effekte eine gesunde Selbstliebe mit sich bringt und wie sie erreicht werden kann.
Schon die Lektüre ist ein erster Schritt auf dem Weg dorthin, gibt sie doch Aufschluss darüber, dass wir geprägt werden von alten Rollenbildern und oft zu hart zu uns selbst sind, um den Erwartungen unseres Umfelds gerecht zu werden.
Aber selbst wenn wir das Wohl der Allgemeinheit im Sinn haben, sollten wir uns endlich einmal selbst am nächsten sein. „Fürsorglich mit dir selbst umzugehen [...] heißt, dafür Sorge zu tragen, dass du gesund und glücklich bist, damit du so gestärkt diese Welt bereichern und zu einem besseren Ort machen kannst.“
Das Buch bietet viele Übungen zur Selbstreflexion, bestärkende Worte und den Ausblick auf ein zufriedeneres Selbst. Die Ideen sind nicht abgehoben und eignen sich gut für eine Auseinandersetzung mit den eigenen Wünschen und Stärken, beispielsweise in einem kreativ gestalteten Tagebuch.

Veröffentlicht am 02.02.2020

Zerbrechliche Beziehungen

Kintsugi
0

Vier Personen verbringen ein Wochenende am See: Reik und Max, seit 20 Jahren ein Paar, ihr bester Freund Tonio und dessen jugendliche Tochter. Die Nähe bringt einige Dinge zutage, die zuvor unausgesprochen ...

Vier Personen verbringen ein Wochenende am See: Reik und Max, seit 20 Jahren ein Paar, ihr bester Freund Tonio und dessen jugendliche Tochter. Die Nähe bringt einige Dinge zutage, die zuvor unausgesprochen waren.
Wie bei Kintsugi, der dem Buch seinen Namen gebenden Methode, wobei die Scherben aus Porzellan neu zusammengesetzt werden, schauen wir hier auf die Bestandteile der partnerschaftlichen und freundschaftlichen Beziehungen und somit ins Innerste der Figuren. Jede erhält eine eigene Stimme, mit der sie ihre Sicht auf die Dinge darstellt. Jeder Abschnitt endet wie ein Akt eines Theaterstücks mit Regieanweisungen und der wechselnden Rede.
Die originelle Form wird durch eine poetische Sprache und sensible Beobachtungen ergänzt, die den zerbrechlichen Charakteren gerecht werden. „Denn wenn man vergisst, dass man die eigenen Gefühle genauso respektieren muss wie die anderer, ebenso wie man auch sich selbst respektieren muss und nicht nur die anderen, dann sind die Gefühle schnell beleidigt. Und: Sie sind nicht nur widerspenstig und sensibel, sie sind auch höchst eitel.“
„Kintsugi“ ist ein leises Buch mit einem lauten Nachhall im Kopf des Lesers.

Veröffentlicht am 18.01.2020

Weniger ist mehr

Mein Leben in drei Kisten
0

Anne Weiss erzählt, wie sie ihr Leben umgekrempelt hat, wie sie mit weniger Dingen auskommt und Manches neu bewertet.
„Mein Leben in drei Kisten“ ist ihr persönlicher Erfahrungsbericht, der aber auf dem ...

Anne Weiss erzählt, wie sie ihr Leben umgekrempelt hat, wie sie mit weniger Dingen auskommt und Manches neu bewertet.
„Mein Leben in drei Kisten“ ist ihr persönlicher Erfahrungsbericht, der aber auf dem Weg zum Minimalismus auch andere Entscheidungsmomente ihres Lebens streift. Das macht die Autorin nahbar und ermöglicht die Betrachtung der eigenen „Stehrümchen“ und Stapel, ohne dass da jemand mit dem erhobenen Zeigefinger stünde. Im Gegenteil, werden viele Ideen vermittelt, die sich aufgreifen lassen, auch wenn das Ziel gar nicht zwingend die Beschränkung auf drei Kisten sein muss, sondern vielmehr ein bewussterer Umgang mit den Ressourcen dieser Erde und das Wertschätzen der kleinen Dinge im übertragenen Sinn. Von diesem authentischen Lebensmitschnitt kann sich jeder eine Scheibe abschneiden.

Veröffentlicht am 17.11.2019

Die Prägung der Herkunft

Vom Sinn unseres Lebens
0

Michael Nast wirft einen scharfen Blick auf die heutige Gesellschaft mit den Hintergründen vom Leben in der DDR.
Ich nehme es direkt vorweg: Ich habe dieses Buch mit großer Begeisterung gelesen und es ...

Michael Nast wirft einen scharfen Blick auf die heutige Gesellschaft mit den Hintergründen vom Leben in der DDR.
Ich nehme es direkt vorweg: Ich habe dieses Buch mit großer Begeisterung gelesen und es in Häppchen eingeteilt, um länger etwas davon zu haben. Der Autor hat eine klare Sicht auf die Geschehnisse im heutigen Deutschland. Er teilt seine persönliche Geschichte des Kindes und Jugendlichen in der DDR mit seinen Lesern und stellt so den Bezug zu den Ansichten dar, die sein erwachsenes Ich innehat.
Nicht nur sorgt er mit der Aufklärung einiger Missverständnisse für die Verständigung zwischen Ost und West („Bei euch gab‘s doch kaum was zu essen, da war man darauf angewiesen, im Wald Nahrung zu sammeln.“), er bringt auch manch vergessenes Detail in Erinnerung („Und auch IKEA hat ja beispielsweise in ostdeutschen Gefängnissen Möbel produzieren lassen, damit die Westdeutschen billig ihre Wohnungseinrichtung finanzieren konnten.“).
Die Dinge werden weder nachtragend noch nostalgisch dargestellt, sondern als Prägung der Menschen wahrgenommen, die eben immer noch Grund für Unterschiede zwischen Ost und West ist. Ich schwenke mein Wink-Element für Nasts kluges Buch über die deutschen Wesenszüge.