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FabiWit

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2019

Spionage ohne Ende, manchmal zu langsame Spionage

Die stille Tochter
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Der Klappentext:
Oslo, 1982: An einem eiskalten Dezembertag verschwindet die ehemalige DDR-Bürgerin und KGB-Agentin Christel Heinze. Hat ihre große Liebe Arvid Storholt, ein berühmt berüchtigter Doppelagent, ...

Der Klappentext:
Oslo, 1982: An einem eiskalten Dezembertag verschwindet die ehemalige DDR-Bürgerin und KGB-Agentin Christel Heinze. Hat ihre große Liebe Arvid Storholt, ein berühmt berüchtigter Doppelagent, damit zu tun? War es wirklich wahre Liebe oder nur eine Gelegenheit zum Verrat?
Oslo, 2016: In einem See werden die Überreste einer Frauenleiche gefunden. Kurz darauf wird Arvid Storholt ermordet. Tommy Bergmann, selbstzerstörerischer Ex-Polizist, ermittelt für den norwegischen Geheimdienst. Gibt es eine Verbindung zwischen der toten Unbekannten und dem ermordeten Sowjetagenten? Tommy Bergmann stößt auf einen alten Skandal, der auch ihm selbst gefährlich werden kann.

Wie auch der Klappentext spielt dieses Buch zu unterschiedlichen Zeiten und springt außerdem zwischen Oslo, Berlin und der Sowjetunion. Diese Handlungsstruktur ist jedem eingefleischten Spionagethriller Fan durchaus bekannt, ist in diesem Buch allerdings über viele Strecken nicht ideal umgesetzt und führt so zu der ein oder anderen unverständlichen Situation.
Generell dauert es unverhältnismäßig lange bis man wirklich durch die Handlung durchsteigt, was den Beginn des Buchs etwas zäh macht. Dann nimmt die Spannung aber deutlich zu und man beginnt Gefallen and Hauptcharakteren und dem Geschehen zu finden.
Generell trifft man im Laufe des Buchs auf eine Vielzahl von Figuren und Namen sowie Interaktionen, es empfiehlt sich also ein aufmerksames Lesen, wenn möglich innerhalb einer relativ kurzen Zeit, da man sonst komplett den Überblick verliert.

Zum Ende des Buchs steigert sich alles deutlich und das Finale ist eindeutig der beste Teil des Buchs.

Die Stille Tochter ist Teil einer Reihe um den Ermittler Tommy Bergmann, allerdings war dies mein erstes Buch der Reihe und es gibt keine unverständlichen Passagen aufgrund von fehlenden Informationen.

Fazit: Es dauert ein wenig und man muss sich sehr konzentrieren, dann wird das Buch aber noch richtig gut. -> 3/5 Sterne

Veröffentlicht am 29.05.2019

Gut durchdacht, ungewöhnlich und spannend!

Mord am Mandela Square
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Spoiler-freie Rezension: Mord am Mandela Square - Matthias Boll

Kurz: Gut durchdacht, ungewöhnlich und spannend!

Das Buch spielt - wer hätte es gedacht - in Kapstadt (Südafrika), was an sich schon ...

Spoiler-freie Rezension: Mord am Mandela Square - Matthias Boll

Kurz: Gut durchdacht, ungewöhnlich und spannend!

Das Buch spielt - wer hätte es gedacht - in Kapstadt (Südafrika), was an sich schon einmal ungewöhnlich ist) und ist eine Mischung aus einem klassischen und einem technischen Thriller. Hier fällt auf jeden Fall auf, dass der Autor selbst Naturwissenschaftler ist. Das ist jedoch nicht negativ gemeint, sondern hat das Buch für mich zu einem gut durchdachten Werk gemacht, das gleichzeitig seine Grenzen kennt und nicht übertreibt. Der Schreibstil ist angenehm, an wenigen Stellen, meist sehr passend, etwas humoristisch, aber im Großen und Ganzen nichts besonderes. Die Handlung wird vor allem zu Ende hin vielleicht etwas abstrakt und konstruiert, hat mir im Allgemeinen aber sehr gut gefallen. Ohne zu Spoilern: Es geht um ein korruptes Netzwerk, dass versucht ein Immobiliengeschäft auf nicht ganz legale Weise über die Bühne zu bringen. In der Handlung spielen außerdem noch ein psychisch Kranker Offizier und eine neuartige Militärwaffe eine Rolle, es ist also keinesfalls der klassische, oft einfach durchschaubare, Krimi. Zum Ende hin werden Teile der Handlung leider etwas voraussehbar, dies hat dem Leseerlebnis im Allgemeinen aber nicht geschadet.

Veröffentlicht am 16.05.2019

Spannend bis zur letzten Seite!

Das Verschwinden der Stephanie Mailer
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Rezension: Joel Dicker - Das Verschwinden der Stephanie Mailer

Zur Handlung: Diese findet auf zwei Zeitsträngen statt:
Sommer 1994: Der Bürgermeister, seine Familie und eine Joggerin werden in einem ...

Rezension: Joel Dicker - Das Verschwinden der Stephanie Mailer

Zur Handlung: Diese findet auf zwei Zeitsträngen statt:
Sommer 1994: Der Bürgermeister, seine Familie und eine Joggerin werden in einem grausamen Vierfachmord getötet und die Polizisten Rosenberg und Scott ermitteln.
Sommer 2014: Die Journalistin Stephanie Mailer kontaktiert Rosenberg, behauptet er hätte sich bei dem Täter 1994 geirrt. Wenige Tage später verschwindet sie spurlos. Die beiden Ermittler beginnen, nach der Journalistin zu suchen und fangen gleichzeitig an, an ihrer eigenen Ermittlung zu zweifeln. Dies veranlasst sie, den alten Fall neu aufzurollen.

Sehr angenehm: Es gibt keine künstlich und konstruiert wirkende Liebesgeschichte, die im Vordergrund steht, nur damit eine Liebesgeschichte vorkommt, sondern es geht primär wirklich um den Kriminalfall. Dies macht das Leseerlebnis ins gesamt sehr angenehm, auch weil die Protagonisten und Ermittler gut durchdacht und sympatisch rüber kommen.

Ein kleiner Kritikpunkt: Im Verlauf der Handlung (das Buch hat immerhin 650 Seiten, also vergleichsweise viele für einen klassischen Kriminalroman) werden eine Vielzahl an Personen vorgestellt und es werden mehr und mehr Erzählstränge. Dies macht die Beziehungen der Personen zueinander (vor allem, wenn man das Buch über einen längeren Zeitraum liest) etwas undurchschaubar, weil man nicht alle Sachen im Hinterkopf behalten kann. Dies hat allerdings auch den Vorteil, dass es bis zum Schluss spannend bleibt, weil man nicht weiß wer der Täter/die Täterin ist.

Zum Stil: Literarisch findet sich in diesem Buch nichts außergewöhnliches, das Buch ist aber angenehm zu lesen und die Dialoge sind schön und intelligent geschrieben. Die Konstruktion mancher Personen ist kurios und teils sehr unterhaltsam.

Insgesamt ein wirklich spannendes Buch, vor allem weil man nicht auf Seite 2 weiß wer Täter/Täterin ist und es danach nur noch um das Privatleben der Ermittler geht. -> Klare Leseempfehlung von mir.

Veröffentlicht am 02.04.2019

ein etwas anderes, dystopisches Szenario

Deathland Dogs
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Rezension - Kevin Brooks - Deathland-Dogs

Zur Handlung: Wir begleiten den Jungen Jeet bei seinem Kampf um die letzten Wasserreserven auf den Deathlands, einer trostlosen, postapokalyptischen Ebene am ...

Rezension - Kevin Brooks - Deathland-Dogs

Zur Handlung: Wir begleiten den Jungen Jeet bei seinem Kampf um die letzten Wasserreserven auf den Deathlands, einer trostlosen, postapokalyptischen Ebene am Rande eines verseuchten Meers. Jeet ist bei Hunden aufgewachsen und später zu den Menschen zurückgekehrt und findet sich nun in einem Konflikt zwischen zwei Clans wieder. Die Handlung ist durchweg interessant gestaltet und spannend erzählt. Für ein Jugendbuch in einem klassisch dystopischen Setting ist sie erstaunlich unvorhersehbar und es gibt nur wenige Stellen, an denen man die nächsten Ereignisse vorausahnen kann. Die Konstruktion der Handlung und der Erzählstil sind deshalb meiner Meinung nach auch die größten Stärken dieses Buches.

Es ist zu beachtet, dass es einige fiktive (und unrealistische) Elemente/Passagen gibt, die allerdings nicht dazu führen, dass nichts mehr logisch und realistisch erscheint, es ist kein High-Fiction Buch und das finde Ich auch gut so.

Die Sprache ist gut verständlich, allerdings ist die Degeneration der Sprache in dieser Gesellschaft durch fehlende Kommata im Buch dargestellt, was einem zu Beginn etwas Probleme bereiten kann, einen später aber nicht weiter stört, trotzdem ein Mienuspunkt und nicht unbedingt notwendig. Allgemein ist die Sprache, aus dem gleichen Grund wie zuvor, sehr einfach gehalten, allerdings nicht zu einfach, weswegen Ich damit gut leben kann.

Fazit: eine schöne Geschichte mit interessantem Protagonisten, Ich freue mich auf die (hoffentlich bald erscheinende) Fortsetzung! Meine Leseempfehlung für dieses Jugendbuch.

Veröffentlicht am 24.02.2019

Atmosphärisch, abgelegen und voller Geheimnisse

Doggerland. Fehltritt (Ein Doggerland-Krimi 1)
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Eine interessante Newcomerin in der skandinavischen Krimilandschaft.

Die Geschichte spielt auf den Doggerland Inseln, einer fiktiven Region in skandinavien, die neben der Hauptstadt nur dünn besiedelt ...

Eine interessante Newcomerin in der skandinavischen Krimilandschaft.

Die Geschichte spielt auf den Doggerland Inseln, einer fiktiven Region in skandinavien, die neben der Hauptstadt nur dünn besiedelt ist und vor allem im Winter, ohne Touristen, sehr abgelegen wirkt. Hier wird die (Ex-)Frau des Leiters der Kriminalpolizei brutal ermordet und Karen Eiken Hornby bekommt die Leitung in dem Fall überschrieben und beginnt zu ermitteln.

Sie kämpft nicht nur gegen die Verschlossenen Menschen auf den Inseln an, die allgemein nicht gerne reden, sondern muss sich auch mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen und zugleich unter anderem gegen Ihren Chef ermitteln (mit dem sie am Abend vor dem Mord auch noch geschlafen hat). All das verspricht einen Fall voller Verstrickungen und Geheimnisse. Das Buch braucht vor allem zu Beginn etwas, bis man in der fiktiven Welt angekommen ist und sich in die Geschichte begeben kann, es wird dann aber sehr schnell sehr spannend.

Der Stil des Buches ist sehr detailliert, das bedeutet, dass es oft kurze Szenen gibt, die aber wirklich sehr weit ausgebreitet werden (manchmal zu weit). Allerdings hilft diese Detailgetreue dem Leser auch, völlig in die Szenerie einzutauchen. Wenn man sich hier drauf einlässt, wird es unglaublich interessant und ein tolles Leseerlebnis.

Eine klare Leseempfehlung vor allem für Leser, die sich gerne auf einen Fall so richtig einlassen können. -> 4/5 Sterne