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Gavroche

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2020

Spannend

Vermisst
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Klaudia Wagner war eine Woche in Essen, in ihrer alten Heimat, und ist traurig, weil ihr Vater, der Alzheimer hat, sich gar nicht an sie erinnert. In Gedanken und etwas abgelenkt, bemerkt sie einen anderen ...

Klaudia Wagner war eine Woche in Essen, in ihrer alten Heimat, und ist traurig, weil ihr Vater, der Alzheimer hat, sich gar nicht an sie erinnert. In Gedanken und etwas abgelenkt, bemerkt sie einen anderen Wagen zu spät, weich aus und landet auf einem Gurkenfeld. Wie ärgerlich, so kurz vor dem Ziel. Doch dann wird es zu einem Alptraum, denn sie hat eine Frau überfahren - und es noch nicht einmal bemerkt in dem starken Regen. Wer war diese Frau ohne Papiere? Klaudia wird natürlich erst einmal aus den Ermittlungen rausgehalten, doch der Vermisstenfall, den sie untersucht, hat auch mit diesem Fall zu tun. Ich liebe diese Buchreihe und habe mich schon sehr auf einen neuen Fall gefreut und war gespannt, wie es mit Klaudia, Uwe, Thang, Demel, Wibke und Co wohl weitergehen wird. Dies ist der erste Band, der kein Spreewaldthema im Vordergrund hat und der manches Mal etwas melancholisch war. Mir hat er jedoch gut gefallen. Auch die Auflösung am Ende war gelungen; auch wenn ich erst dachte, jetzt wird es zu klischeehaft, doch diese Szene dauerte zum Glück nicht lange an. Ich würde mich freuen, bald wieder bei einem neuen Fall dabei zu sein.

Veröffentlicht am 02.05.2020

Phantopien

Die letzte Dichterin
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Ich habe schon Bücher von Katharina Seck gelesen und mag ihre fantastischen Geschichten und ihren Schreibstil und somit war ich sehr gespannt auf diese neue Welt und die Bücher. Dieses Mal werden wir in ...

Ich habe schon Bücher von Katharina Seck gelesen und mag ihre fantastischen Geschichten und ihren Schreibstil und somit war ich sehr gespannt auf diese neue Welt und die Bücher. Dieses Mal werden wir in die Welt Phantopien entführt, aus der die Magie verschwunden ist. Allein in Fernab existiert sie noch und dahin darf die Protagonistin Minna zu einem Dichterwettstreit reisen. Was mag sie hier wohl erwarten? Und wie ist die Magie? Und wie entkommt sie der Gefahr, die sie dort erwartet? Eine liebevoll gestaltete Welt, eine interessante Protagonistin und auch die weiteren Charaktere sind gut ausgestaltet. Die Sprache ist wieder einmal sehr poetisch und bildhaft. Das Ende wartet mit Überraschungen auf. Genau das richtige Buch, um die Probleme um sich herum zu vergessen und ein paar schöne, spannende, gefährliche Lesestunden in Phantopien zu vollbringen.

Veröffentlicht am 01.04.2020

Solidarität

Das Haus der Frauen
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Die erfolgreiche Anwältin Solène erleidet einen Zusammenbruch und auf Empfehlung ihres Psychotherapeutin geht sie bald regelmäßig zum "Haus der Frauen", um dort ehrenamtlich zu arbeiten und dabei jede ...

Die erfolgreiche Anwältin Solène erleidet einen Zusammenbruch und auf Empfehlung ihres Psychotherapeutin geht sie bald regelmäßig zum "Haus der Frauen", um dort ehrenamtlich zu arbeiten und dabei jede Menge Briefe zu schreiben, die ganz unterschiedlich sind, sowohl hinsichtlich des Inhalts als auch der Adressaten und Absenderinnen. Denn dieses Haus ist ein Zufluchtsort und Solène erhält hier durch ihre Hilfe so viel zurück. Gegründet wurde das Haus von Blanche Peyron und es existiert nun seit um die hundert Jahre. Solène recherchiert und so liest der Leser/die Leserin neben der Geschichte in der Gegenwart auch die von Blanche Peyron in der Vergangenheit. Ein sehr schöner Schreibstil, der Freude beim Lesen empfinden lässt, eine Geschichte, die viel Solidarität und Akzeptanz beinhaltet, aber auch ganz unterschiedliche Frauen und ihre Geschichte vorstellt. Voller Hoffnung, aber auch Traurigkeit.

Veröffentlicht am 30.03.2020

Iris, Albie und Silas

The Doll Factory
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London in der Mitte des 19. Jahrhunderts, die Weltausstellung steht bevor, es ist eine Zeit des Umbruchs. Iris und ihre Zwillingsschwester Rose schuften in der Puppenmanufaktur, doch Iris hat genug davon, ...

London in der Mitte des 19. Jahrhunderts, die Weltausstellung steht bevor, es ist eine Zeit des Umbruchs. Iris und ihre Zwillingsschwester Rose schuften in der Puppenmanufaktur, doch Iris hat genug davon, immer nur Puppenköpfe zu bemalen und mit ihrer Schwester zu erraten, ob die Puppe für ein lebendes Mädchen oder eine Totenbeigabe sein soll. Die Puppenkleidchen werden von Albie geliefert, einem pfiffigen Jungen, der nur noch einen Zahn besitzt und dessen größter Traum ein neues Gebiss ist. Ein Junge, der das Herz auf dem rechten Fleck hat und er war mein Liebling in diesem Buch. Für Iris ergibt sich die Möglichkeit eines neuen Lebens, als der Maler Louis Frost sie als Modell haben möchte und im Gegenzug wird er sie unterrichten - aber will sie das wirklich? Denn dann ist ihr Ruf dahin. Und dann ist da noch der unheimliche Silas, der Tiere präpariert und diese an Louis und seine Freunde verkauft, die sie für ihre Malerei benötigen. Albie ist Silas' bester Lieferant. Es geht hier nicht vorrangig um die Puppenmanufaktur, jedoch ist der Titel gut gewählt, wie sich am Ende erweist. Durchaus anschaulich wird das Leben mit seinen Höhen und Tiefen beschrieben, wir erhalten Einblicke in unterschiedliche Schichten. Interessant fand ich zum Beispiel, dass Iris und ihre Schwester aus der Sicht von Albie durchaus wohlhabend erscheinen, Iris jedoch beeindruckt ist von dem Luxus bei Louis und seinen Freunden. Eine Geschichte, die ein gutes Sittengemälde abgibt und durchaus mehr spannende Elemente enthält, als man vermutet. Mir gefiel die Art des letzten Kapitels ausnehmend gut.

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  • Erzählstil
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 27.03.2020

Köstlich

Der Meisterkoch
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Dieses Buch ist ein Buch für die Sinne. Die Handlung spielt in Istanbul um 1600, und zwar im Palast. Dort überlebt der junge Pascha nur mit der Hilfe des Palastkochs, er kann fliehen und kehrt Jahre später ...

Dieses Buch ist ein Buch für die Sinne. Die Handlung spielt in Istanbul um 1600, und zwar im Palast. Dort überlebt der junge Pascha nur mit der Hilfe des Palastkochs, er kann fliehen und kehrt Jahre später als Meisterkoch zurück an den Hof, um sich zu rächen. Wir begleiten ihn sowohl während seiner Lehrjahre als auch bei seiner Rückkehr in den Palast. Dort stehen wir mit ihm in der Palastküche und Vorsicht! bei der Lektüre stellt sich unweigerlich Hunger ein. Und dahinter steckt die Liebe zu der Tänzerin Kamer, die unerreichbar im Harem lebt. Dieses Buch kann man nicht einer einzigen Gattung zuordnen, denn es ist ein orientalisches Märchen, hat aber auch Elemente eines historischen Romans und verfügt dabei über Anspruch. Ein Buch zum Eintauchen und Abtauchen.