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Veröffentlicht am 26.01.2020

Die Trossfrau

Die Trossfrau
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Die Trossfrau, von Carmen Mayer

Cover:
Zeigt gleich den historischen Inhalt des Buches an.

Inhalt:
Magdalena wird um 1600 als Tochter eines protestantischen Hufschmieds geboren, sie ist eine zähe und ...

Die Trossfrau, von Carmen Mayer

Cover:
Zeigt gleich den historischen Inhalt des Buches an.

Inhalt:
Magdalena wird um 1600 als Tochter eines protestantischen Hufschmieds geboren, sie ist eine zähe und starke Persönlichkeit und kann und will nicht verstehen, dass Mädchen weniger gelten sollen als Jungs. Dies wird ihr zum Verhängnis und ihr Vater weißt sie vom Hof.
Dadurch gerät sie in die Wirren des beginnenden Dreißigjährigen Krieges der das Land überzieht.
In diesem Chaos lautet das einzige Credo: ÜBERLEBEN!

Meine Meinung:
Ein unglaublich eindringlicher Roman.
Hier wird die ganze Sinnlosigkeit dieses Krieges aufgezeigt, das unglaubliche Elend.
Es geht schon lange nicht mehr um den Glauben (der diesen Krieg ausgelöst hat) sondern nur noch um Macht, Reichtum und Besitz. Und die „normale“ und einfache Bevölkerung muss mehr als alle anderen darunter leiden.
Es herrscht ein einziges Chaos, in ganz Europa.
Es ist unglaublich was die Bevölkerung erdulden muss. Ich denke mir oft, das hätte ich nicht aushalten können.
Ich finde die Menschen so unglaublich mutig, ich denke ich hätte nicht mehr leben wollen und können.
Und zu allem Unglück mit dem Krieg und seinen Folgen kommt auch noch das Unrecht der Hexenverfolgung, dem die Frauen fast ungeschützt ausgeliefert waren, hinzu.

Es geht um das Elend im 30 jährigen Krieg. Aber auch um den Mut und die Freundschaft einzelner, die immer wieder ein mikroskopischer Lichtblick in dieser Zeit waren.

Es gibt viele Geschichtliche Hintergründe und Daten zu der Zeit. So wie ich es beurteilen kann ist es sehr gut recherchiert.

Vieles wiederholt sich immer wieder, und es ist einfach unglaublich wie sinnlos sich das ganze so lange Zeit fortgesetzt hat. Diese Wiederholungen, obwohl es ja vermutlich so war, bringen einige „Längen“ ins Buch.

Autorin:
Carmen Mayer lebt als zuagroaste Württembergerin in Bayern. Ihre literarische Laufbahn begann Carmen Mayer auf verschiedenen Literaturforen im Internet, von wo aus sie mit Kurzgeschichten den Sprung in die Welt des gedruckten Wortes startete.

Mein Fazit:
Ein Roman der und das ganze Elend im Dreißigjährigen Krieg, vor Augen führt. Von mir 4 Sterne.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.01.2020

Kreuzbube

Kreuzbube
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Kreuzbube, von Arno Kerr

Cover:
Ok, das Cover ist für mich austauschbar, da ich Münster nicht kenne und das Gebäude auch keinen Bezug zum Inhalt hat.

Inhalt:
Kriminalhauptkommissar Friedrich von Coes ...

Kreuzbube, von Arno Kerr

Cover:
Ok, das Cover ist für mich austauschbar, da ich Münster nicht kenne und das Gebäude auch keinen Bezug zum Inhalt hat.

Inhalt:
Kriminalhauptkommissar Friedrich von Coes ist gerade nach einer längeren Pause (da er im Dienst einen Menschen getötet hat, wieder im Dienst, als ein junger Brauer tot aufgefunden wird.
Die Umstände sind alles andere als eindeutig und bald ermittelt von Coes in den Untiefen des Großbürgertums von Münster in denen der Schein nach außen um alles zu wahren gilt.

Meine Meinung:
Ein toller Krimi, der ohne große Gewalt und blutige Szenen auskommt, der aber nichts desto trotz, mit zwei Toten aufwarten kann.
Hier geht es mehr um die Menschen, ihre Beziehungen untereinander und wie sie dies ausleben. Alles ist sehr realistisch und lebendig.
Und dies auf der Seite der Polizei, im Privaten sowie im Beruf und auch genauso auf der Seite der Opfer, bzw. Täter.
Familiäre Wärme und Kollegialer Zusammenhalt, gegen steifes Standesdenken und dem kalten Verhalten der „besseren Gesellschaft“.

Mir hat diese Sicht der Dinge sehr gut gefallen und ich würde sehr gern weitere Fälle mit dem sympathischen Hauptkommissar und seinen Kollegen, und auch seiner Familie lesen.

Einen Stern zieh ich ab, da die „Familienverhältnisse“ des ersten Opfers, für mich sofort klar auf der Hand langen, hier die Polizei aber erst später drauf kam.

Autor:
Arno Kerr ist das Pseudonym des in München lebenden Autors und Fotografen Thomas Michael Glaw, geb. 1957, der in den vergangenen Jahren Münster und im Besonderen das Kreuzviertel kennen und lieben gelernt hat. Er studierte in München Germanistik und katholische Theologie. Seit 1989 leitet er ein Institut für Sprach- und Kommunikationstraining in München.

Mein Fazit:
Ein toller Krimi der leisen Töne, mit einem wie ich finde, interessanten Blickwinkel.
Von mir sehr gute 4 Sterne.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.01.2020

Ein Biber reist um die Welt,

Ein Biber reist um die Welt ... und entdeckt, wie die Tiere wohnen
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Ein Biber reist um die Welt,
und entdeckt, wie die Tiere wohnen

Ein schönes Bilderbuch mit passenden kurzen Texten, das zum suchen, entdecken und staunen einlädt. Für größer Kinder hält es auch viel ...

Ein Biber reist um die Welt,
und entdeckt, wie die Tiere wohnen

Ein schönes Bilderbuch mit passenden kurzen Texten, das zum suchen, entdecken und staunen einlädt. Für größer Kinder hält es auch viel Wissen bereit-

Das Format mit 24 x 33 ist angenehm groß und die Vielfalt mit den vielen kleinen Details lässt mich sofort an Wimmelbücher denken, die ich sehr liebe.
Auf 40 Seiten ist ausreichend Platz für viele Tierarten und ihr zu Hause.
Die Farben sind sehr intensiv, die Bilder dadurch herrlich bunt und bis ins kleinste Detail ausgedacht und gezeichnet.

Hier wird ein wundervolles Kinderbuch-Buch über die unterschiedlichsten Tiere (die auf der letzen Seite nochmals in einer Zusammenfassung weiter beschrieben werden) und ihre Lebensräume, quasi mit ei0emn Sachbuch über diese Tiere in sehr harmonischer und kindgerechter Weise kombiniert. Somit ist auch die Altersspanne für die dieses Buch interessant ist sehr breit.

Das Einzige, das ich vermisse (auch wegen dem Titel (..reist um die Welt), ist die Zuordnung wo auf der Welt diese Tiere am ehesten wohnen. Europa, Asien oder Nordamerika etc.


Deshalb von mir : 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 29.11.2019

Die Schuld jenes Sommers

Die Schuld jenes Sommers
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Die Schuld jenes Sommers, von Katherine Webb

Cover:
Sehr schön und passend, genau hier kann ich mir die Protagonisten vorstellen.

Inhalt:
Zwei Zeitebenen: einmal 1942, dann 1918.
Handlungsart: Bath in ...

Die Schuld jenes Sommers, von Katherine Webb

Cover:
Sehr schön und passend, genau hier kann ich mir die Protagonisten vorstellen.

Inhalt:
Zwei Zeitebenen: einmal 1942, dann 1918.
Handlungsart: Bath in England.

Nach einem Bombenangriff 1942 in Bath, wird das Skelett eines Kindes zu tage gefördert das vor 24 Jahren spurlos verschwunden ist.
Es war Frances beste Freundin Wyn.
Frances ist fassungslos. Denn ausgerechnet bei diesem Bombenangriff, verschwindet der kleine Davy, auf den Frances aufpassen sollte.
Von diesen beiden Ereignissen zerrissen, und einem eigenen unergründlichen Schuldgefühl bis ins tiefste erschüttert, versucht Frances den Jungen zu finden und herauszufinden was damals wirklich passiert ist.

Meine Meinung:
Bei dieser Geschichte ist eine traurige und beängstigende Atmosphäre während des ganzen Buches zu spüren.
Es entwickelt sich relativ ruhig und unaufgeregt, ohne große Höhen und Tiefen, das ganze Drama und die unglaubliche Tragik habe ich erst am Ende überblicken können.
Am Anfang und in der Mitte, dreht sich vieles im Kreis und es gibt ausschweifende Beschreibungen und sehr viel Details, die mit oft zu viel waren und es mir stellenweise (beim Lesen) zäh und langatmig vorkommen ließen.
Doch je weiter man liest desto spannender entwickelt sich die Geschichte, es wird zum Krimi.

Die Suche nach der Wahrheit, nach der eigenen, verdrängten Schuld (?), steht im Mittelpunkt, und hier wird es dann geheimnisvoll und spannend.

Wie bei einem Puzzle findet Frances Teil für Teil heraus, findet schmerzhaft Erinnerungen und Beweise.

Autorin:
Katherine Webb, geboren 1977, wuchs im ländlichen Hampshire auf und studierte Geschichte an der Durham University. Heute lebt sie in der Nähe von Bath, England

Mein Fazit:
Ein Roman der eher ruhig beginnt, dessen unglaubliche Tragik (von mir) erst am Ende ganz zu fassen und zu verstehen war.
4 Sterne.




Veröffentlicht am 11.11.2019

Swinging Bells

Swinging Bells
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Swinging Bells, von René Freund

Cover:
Ein hoher Erkennungswert zu den anderen Büchern des Autors (und passende Details zum Thema).

Inhalt:
Sandra und Thomas wollen nach Jahren Weihnachten nun endliche ...

Swinging Bells, von René Freund

Cover:
Ein hoher Erkennungswert zu den anderen Büchern des Autors (und passende Details zum Thema).

Inhalt:
Sandra und Thomas wollen nach Jahren Weihnachten nun endliche einmal alleine feiern.
Es soll ihr unvergesslich schönes Weihnachten zu zweit werden.
Unvergesslich wird es – aber anders als die Beiden gedacht haben.

Denn plötzlich sitzen Elisabeth und Leo in ihrem Wohnzimmer (ein Swingerpärchen) und „man“ kommt vom Hölzchen aufs Stöckchen und es kommt unglaublich vieles zur Sprache.

Und dabei gilt es doch unbedingt den Weihnachtsfrieden zu wahren.

Meine Meinung:
Der Einstig in diese Buch gelingt wieder super, die alljährliche Weihnachtssituation in vielen Familien ist super wiedergegeben.
Die hohen Erwartungen an Weihnachten. Weihnachtsfrieden um jeden Preis?

Dies ist nun das 5. Buch des Autors, und ich kann sagen: es hat mich überrascht.
Mir gefallen wieder der feine Humor, der Wortwitz und die Situationskomik. Ein klassisches Missverständnis, bei dem die Spitzfindigkeiten die der Autor haufenweise eingebaut hat, mir mehrmals ein Schmunzeln und Lachen gebracht haben.
Die „Botschaft“ in der Geschichte zeigt sich langsam und Schrittweise.

Die Teile, die mit „Schwinger“ und „Sex“ zu tun haben sind auf ihre Art leicht schlüpfrig, aber nie ordinär oder gar vulgär. Und sie überlagern das Ganze zum Glück nicht.

Im Grunde geht es um Liebe, Beziehungen, Vertrauen, den Alltag.
Teilweise auch ein ungewollter Seelen- Striptease eines langjährigen Paares, das gar nicht bemerkt hat (oder nicht bemerken wollte) wie viele Probleme es hat.
Klar geht es hier auch um Grundsatzeinstellungen zu Thema Swinger (aber die kann ich lese, teilweise auch verstehen, aber ich muss sie nicht übernehmen.)

Autor:
René Freund, geboren 1967, lebt als Autor und Übersetzter in Grünau im Almtal. Er studierte Philosophie Theaterwissenschaft und Völkerkunde.

Mein Fazit:
Weihnachten und Swinger trifft hier aufeinander.
Mal was ganz anderes. Lesenswert!
Der tolle Schreibstil von René Freund macht es wieder humorvoll und tiefgründig.