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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.09.2023

Guter Einstieg in eine neue Krimi-Reihe

Schwarzvogel
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An einem Januarmorgen bricht eine junge Frau im eiskalten Wasser eines zugefrorenen Sees ein. Das Team der Mordkommission Lund ermittelt. Seit neuestem ist Fredrika Storm Teil dieses Teams, sie ist in ...

An einem Januarmorgen bricht eine junge Frau im eiskalten Wasser eines zugefrorenen Sees ein. Das Team der Mordkommission Lund ermittelt. Seit neuestem ist Fredrika Storm Teil dieses Teams, sie ist in ihren Heimatort zurückgekehrt, um nun hier zu arbeiten. Sie und Henry Calment sollen als Team zusammenarbeiten. Für Fredrika hat es den Vorteil, dass sie auf so manche interne Kenntnis von Harlösa zurückgreifen kann, sei es durch eigene Erinnerungen, sei es durch Nachfragen in ihrem Familien- und Bekanntenkreis. Und bald merkt Fredrika, dass sie nicht nur die eigene Familienvergangenheit beschäftigt, sondern der Fall auch sehr privat für sie werden könnte…

Fredrika ist eine junge Ermittlerin, die den Blick für Verbindungen zwischen Vorgängen sieht. Doch sie kann sich schlecht ausbremsen, erkennt oft nicht ihre eigenen Grenzen wie auch die ihrer Teammitglieder und handelt immer wieder mal knapp am Rande der Legalität. Sehr zu schaffen macht ihr, dass ihre Mutter verschwand, als sie selbst noch ein kleines Mädchen war. Ihr Vater schweigt beharrlich über das Verschwinden der Mutter. Muss Fredrika deshalb annehmen, dass hier ein Verbrechen vorliegen könnte? Es sind viele spannende Fragen, die sich sowohl beim Fall der ertrunkenen Frau ergeben wie auch aus Fredrikas Familienleben. Vor allem anfangs fand ich Fredrika zu hart zu sich selbst und zu ihren Teammitgliedern, trägt sie doch auch diesbezüglich eine Geschichte aus ihrer vorhergehenden Arbeit mit sich herum. Doch sie scheint kaum etwas daraus zu lernen, und hier habe ich mich schwergetan, ihre Handlungen nachzuvollziehen. Doch es ist ihre Beharrlichkeit, die ein Verbrechen aufdeckt, das ohne sie nie als solches erkannt worden wäre. Fredrika und Henry empfinde ich als Team sehr spannend, sie ergänzen sich bestens. Das hat mich neugierig gemacht auf weitere gemeinsame Fälle der beiden.

Der Auftakt dieser Krimi-Reihe hat mich bestens unterhalten können, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 13.09.2023

Historischer Roman mit viel Romantik

Das Pensionat am Holstentor: Frühlingstöchter
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Zur Jahrhundertwende soll die Grafentochter Nora in ein Mädchenpensionat gehen. Zunächst hat sie keine Lust darauf, sie ist äußerst temperamentvoll und lieber draußen unterwegs als sich mit Stickereien ...

Zur Jahrhundertwende soll die Grafentochter Nora in ein Mädchenpensionat gehen. Zunächst hat sie keine Lust darauf, sie ist äußerst temperamentvoll und lieber draußen unterwegs als sich mit Stickereien zu beschäftigen. Zudem ist sie verliebt in Karl, den Sohn der Köchin, der aber weiß, dass ihre Beziehung keine Zukunft hat und deshalb nach Lübeck geht zum Arbeiten. Doch als Nora im Pensionat am Holstentor ankommt, findet sie schnell Freundinnen und in ihrer Lehrerin Gesche Petersen eine Vertrauensperson.

Diese Geschichte taucht ein in die Situation von Frauen zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die jungen adeligen Mädchen sollten lernen, den Haushalt zu führen und alles, was damit zusammenhängt; ein Interesse oder gar Talent in naturwissenschaftlichen Fragen sprach man ihnen resolut ab. Bildung und Selbstbestimmung gab es nur für Männer. Das gesellschaftliche Korsett für Frauen ist sehr eng, und sowohl Nora wie auch Gesche begehren dagegen auf. Die Geschichte beschäftigt sich mit verschiedenen Aspekten der Rolle der Frau in der damaligen Zeit – schade nur, dass die Erzählung sich zunehmend auf die Liebesbeziehungen der Charaktere einschießt und dabei immer wieder droht ins Triviale abzurutschen. Es bleiben noch viele Fragen offen, so dass man sich auf den zweiten Teil dieser Geschichte freuen kann.

Wer historische Romane mit romantisierenden Liebesgeschichten mag, wird sich gerne in Noras Geschichte vertiefen. Ich vergebe knappe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 11.09.2023

Reiseführer mit Zugang auf viele verschiedene Informationskanäle

ADAC Roadtrips Mecklenburg-Vorpommern mit Ostseeküste
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Mecklenburg-Vorpommern hat einiges zu bieten: wunderschöne Landschaften, Seen und Meer, soweit das Auge reicht, Kulinarisches und Kultur. Was, wenn man all diese Schätze entdecken möchte und dabei gleich ...

Mecklenburg-Vorpommern hat einiges zu bieten: wunderschöne Landschaften, Seen und Meer, soweit das Auge reicht, Kulinarisches und Kultur. Was, wenn man all diese Schätze entdecken möchte und dabei gleich auf weiterführende Internetseiten zurückgreifen möchte?

Fünf Touren werden in diesem Buch vorgeschlagen, die durch das Bundesland führen, und sie lassen sich nach Belieben miteinander kombinieren, denn es gibt mehrere Umsteige-Punkte auf allen Strecken. QR-Codes im Text erleichtern es, weitere Informationen aufzurufen. Allerdings ist die Nutzung der ADAC Trips App mit weiteren Kosten verbunden, was ich erst beim Aufrufen eines solchen QR-Codes gemerkt habe. Das Buch bietet sich an für jedes ADAC-Mitglied, denn hier können verschiedene Informationskanäle miteinander verbunden werden. So wird aus schlappen 192 Seiten mit einem Konzentrat an wichtigen Informationen schnell ein dickes Buch mit beliebig viel Informationsmaterial. Ich selbst habe mit dem ebook gearbeitet, hätte aber gerne mit der Karte der Printausgabe geplant, wer sich mit der Online-Version der Karte gut zurechtfindet, ist hier eindeutig im Vorteil. Insgesamt ist das Buch klein und handlich und bietet viel mehr Informationen, als man auf den ersten Blick ahnen könnte. Ergänzt wird der Text durch viele schöne Bilder und durch Tipps über das gesamte Kalenderjahr hindurch. Ja, da kriegt man wirklich Lust auf einen schönen langen (Sommer-)Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern.

Vor allem für ADAC-Mitglieder, die auch die ADAC Trips App nutzen, kann ich dieses Buch nur voll empfehlen. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 07.09.2023

Ergreifendes über das Leben als Fan

Idol in Flammen
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Die Schülerin Akari ist überzeugter Fan von Masaki, einem Mitglied einer beliebten J-Pop-Gruppe: Sie ist bestens über ihn informiert und immer weiter auf der Suche nach neuen Informationen. Als Gerüchte ...

Die Schülerin Akari ist überzeugter Fan von Masaki, einem Mitglied einer beliebten J-Pop-Gruppe: Sie ist bestens über ihn informiert und immer weiter auf der Suche nach neuen Informationen. Als Gerüchte aufkommen, dass Masaki einen weiblichen Fan geschlagen haben soll, ist Akari fest überzeugt, dass er das gar nicht könne. Kurz danach heißt es, dass die Band aufgelöst wird.

Es ist erschreckend, wie sehr Akari an ihrem Idol hängt und was die Veränderungen in seinem Leben bei ihr bewirken. Das ist sehr überzeugend beschrieben. Die Autorin Rin Usami ist selbst noch sehr jung, sie lässt den Leser tief in Akaris Gefühlswelt eintauchen. Ganz nebenbei prangert die Geschichte die Geldmacherei der Popindustrie an und die Macht der Medien auf junge Menschen. Mich hat dieser Roman sehr zum Nachdenken gebracht.

Dieses Buch gibt einen guten Einblick in den Fankult und über mögliche Folgen daraus. Ich empfehle das Buch gerne weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 01.09.2023

Historischer Roman aus dem antiken Pompeji

Die Wölfe von Pompeji
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Amara ist Teil der Wölfinnen von Pompeji, sie ist eine Sklavin im berüchtigtsten Bordell der Stadt. In ihrem früheren Leben war sie die geliebte Tochter eines Arztes, doch der Tod ihres Vaters stürzte ...

Amara ist Teil der Wölfinnen von Pompeji, sie ist eine Sklavin im berüchtigtsten Bordell der Stadt. In ihrem früheren Leben war sie die geliebte Tochter eines Arztes, doch der Tod ihres Vaters stürzte die Familie ins Unglück. Um ihr ein Überleben zu garantieren, verkaufte ihre Mutter sie als Sklavin, nicht ahnend, dass sie ihre Tochter damit ins Bordell brachte. Amara verachtet den Mann, dem sie heute gehört, zudem sucht sie nach Möglichkeiten, die sich ihr bieten, um vielleicht sogar ihre Freiheit wieder zu erreichen. Doch welchen Preis muss sie dafür bezahlen?

Die Autorin Elodie Harper entwirft ein buntes Bild des Lebens im antiken Pompeji aus der Sicht der Prostituierten. Amaras Leben wird sehr eindrücklich heraufbeschworen, man kann sich als Leser gut in sie hineinfühlen, kann ihre Gedanken und Gefühle nachvollziehen. Auch die anderen Charaktere des Buches sind glaubhaft dargestellt, so dass eine atmosphärisch dichte Darstellung des Lebens in der damaligen Zeit entsteht. Das Buch ist wohl als erster Teil einer Reihe angelegt, es bleiben noch genügend Fragen offen für eine weitere Fortsetzung.

Dieser historische Roman hat mich in eine antike Welt entführt, die ich so noch nie kennengelernt habe, allerdings habe ich mich sehr lebhaft an meinen Besuch in der verschütteten Stadt erinnert. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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