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Veröffentlicht am 04.09.2018

Chaos, Kitsch, Romatik, Witz - und ab geht die wilde Fahrt

Im Zweifel ist es Liebe
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Rezension „Im Zweifel ist es Liebe“ von Leonie Wieck
erschienen am 01.07.2018

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Liebe nach Plan - oder doch nicht?

Lena ist 34, Single und hat langsam aber sicher ...

Rezension „Im Zweifel ist es Liebe“ von Leonie Wieck
erschienen am 01.07.2018

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Liebe nach Plan - oder doch nicht?

Lena ist 34, Single und hat langsam aber sicher Torschlusspanik. All ihre Versuche, einen netten Mann kennenzulernen, enden in einer mittelschweren Katastrophe. Der vorläufige Höhepunkt: Bei einem Flirtversuch in ihrem Lieblingscafé bekommt Till, das Objekt ihrer Begierde, einen allergischen Schock und muss direkt ins Krankenhaus.

Frustriert beschließt Lena, die Männersuche fortan strategischer anzugehen. Sie entwickelt ein ausgeklügeltes Testsystem und nutzt jede Gelegenheit, um geeignete Kandidaten kennenzulernen. Immer wieder läuft ihr dabei Till über den Weg. Der ist allerdings gar nicht auf der Suche nach einer Frau, sondern recherchiert für einen Artikel über Partnersuche. So unter Beobachtung tut sich Lena natürlich schwer und stolpert von einem Fettnäpfchen ins nächste - bis sie erkennt, dass jeder Test überflüssig wird, wenn eine Bedingung erfüllt ist: die Liebe.

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Ein Thriller-Autor, der unter einem weiblichen Pseudonym einen Liebesroman schreibt?! Sowas kann ich mir nicht entgehen lassen.

Nach einer gescheiterten Beziehung beschließt die Protagonistin Lena die Partnerwahl strategisch anzugehen. Um Prince Charming endlich zu finden, denkt sie sich für ihre Mr. Right-Anwärter verrückte, kleine Tests aus. Dabei schlittert sie von einem Fettnäpfchen zur nächsten Katastrophe.
Ihr erstes „Opfer“ Till ist dabei zufälligerweise auch immer zur Stelle und wird Zeuge ihrer ganzen Verrücktheiten.

Als Leser hatte man einige Momente, bei denen man schmunzeln musste aber auch kopfschüttelnd da saß und dachte: „Nein, das macht sie jetzt nicht wirklich!“, und schwupps – hat sie es doch getan.

Ich hoffte, während ich das Buch las, dass es erstens nicht wirklich solche verrückten Hühner wie Lena gibt und zweitens, dass dies kein vorherrschendes Denken über uns Frauen widerspiegelt.

Lena ist zwar voller Tatendrang und meistens sehr schlagfertig, sie ist aber auch sehr, sehr impulsiv und chaotisch. Ich gehe jedoch davon aus, dass Leonie Wieck die Figur mit Absicht so überspitzt gezeichnet hat. Als ich nämlich über den spontan einberufenen Mädelsabend im Buch las, schauderte es mich direkt wieder. Eine von Lena´s Freundinnen ist eine total hübsche, taffe Karrierefrau und die zweite Freundin ist ein „Hobby-Hippie“ mit Hang zu Yoga, Selbsthilfegruppen und Meditation. Da man die Charaktere unter Nutzung jeglicher Klischees nicht hätte unterschiedlicher gestalten können, glaube ich hier wollte uns der Autor mit Absicht Extreme vor die Augen führen.

Till wiederum ist nicht ganz so eindeutig einer Ecke zuzuordnen. Er ist meist der Lässige, mit einem lockeren Spruch auf den Lippen, was natürlich auch der Story geschuldet ist. Immerhin wird er regelmäßig Zeuge davon, wie sich Lena bei ihrer Männersuche blamiert.

Hervorzuheben sind die tollen Dialoge zwischen den beiden Hauptfiguren. Immer wieder war es ein Genuss, wenn die beiden aufeinander trafen und sich ein Wortgefecht nach dem nächsten lieferten.

Das bringt mich auch schon auf einen anderen Punkt zu sprechen: Der Schreibstil war sehr angenehm. Die Geschichte liest sich leicht und flüssig und die Sprache ist abwechslungsreich. Hier und da gab es kleinere Passagen, die man hätte kürzer fassen können, die aber kaum der Rede wert sind. Man muss sich auf die Geschichte einlassen, dann hat man viel Spaß beim Lesen – auch wenn ich die Sprüche und Gags an manchen Stellen etwas übertrieben fand.

Etwas zu abgedroschen fand ich die letzte „Action-Szene“. Hier kam ich mir vor wie in einem verrückten Roadmovie. Dafür war jedoch das Ende sehr gut gewählt und ließ mich zufrieden das Buch zuschlagen.

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Danke an Leonie Wieck und den Verlag für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplars.

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Fazit: Fans von Liebesromanen, -komödien, Roadmovies, Romantik und anderen Verrücktheiten kommen hier voll auf Ihre Kosten. Alle, die es jedoch lieber härter und blutig mögen (ich rede von Büchern!), wissen jetzt, worauf sie sich einlassen. Ich gehöre eher zu Letzteren und hatte trotzdem viel Spaß beim Lesen.

Veröffentlicht am 07.08.2018

Durchschnittskrimi mit außergewöhnlichem Handlungsort

In tödlicher Gesellschaft
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Dies war mein erster Fall des Ermittler-Duos. Der Einstieg fiel mir aber leicht, man muss den ersten Band nicht kennen, um Spaß am Buch zu haben.
Besonders gut hat mir der Handlungsort gefallen – die ...

Dies war mein erster Fall des Ermittler-Duos. Der Einstieg fiel mir aber leicht, man muss den ersten Band nicht kennen, um Spaß am Buch zu haben.
Besonders gut hat mir der Handlungsort gefallen – die beiden Ermittler müssen „undercover“ im deutschen Adel ermitteln, um das Verschwinden eines Grafen aufzuklären. Dass das für den ein oder anderen witzigen Moment sorgt, ist vorprogrammiert. Es macht Spaß die Polizisten in das ein oder andere Fettnäpfchen tappen zu sehen. Zusätzlich geht es auch im Privatleben der Berliner Beamten drunter und drüber. Kathleen ist alleinerziehend und Alex Freundin hat mir Ihrer Schwangerschaft in Heidelberg zu kämpfen.
Ein paar Kleinigkeiten haben mich während des Lesens stutzen lassen. Zum Beispiel das Unterschlagen von Beweismitteln, die fehlende Kommunikation zwischen Alex und seiner Freundin oder auch die mangelnde Kreativität adelstypischen Pflichten zu umgehen. Wenn man nicht reiten kann, ist es doch klar, dass das bei einer Jagd auffällt. Ich hätte da eher in die Trickkiste gegriffen und wäre vorher „umgeknickt“. So hätte ich meine Tarnung weniger gefährdet als mich untalentiert wie ich bin, auf ein Pferd zu setzen.
Viele der Figuren wurden bzgl. ihrer Charaktereigenschaften etwas klischeehaft dargestellt. Das hat mich beim Lesen jedoch nicht gestört. Es ergaben sich so oft lustige Augenblicke, die das Buch aufgelockert haben.
Den Täter hatte ich schnell im Verdacht. Beweise oder ein Motiv lagen für mich jedoch lange Zeit oder sogar bis zum Schluss im Dunkeln.
Das Ende war mir etwas zu schnell heruntergeschrieben… Ich hätte ich mir etwas mehr Dynamik und Komplexität oder eine überraschende Wendung für die Auflösung des Falls gewünscht.
Zusammengefasst hat mich das Buch aber durchaus gut unterhalten.

Veröffentlicht am 01.08.2018

Amierkanischer Thrill mit kleinen Schwächen

Ein Teil von ihr
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Rezension „Ein Teil von ihr“ von Karin Slaughter

Fakten zum Buch

Erscheinungstermin: 01.08.2018
Verlag: HarperCollins
Seitenzahl: 512

„Ein Teil von ihr“ wurde mir seitens des Verlags als Rezensionsexemplar ...

Rezension „Ein Teil von ihr“ von Karin Slaughter

Fakten zum Buch

Erscheinungstermin: 01.08.2018
Verlag: HarperCollins
Seitenzahl: 512

„Ein Teil von ihr“ wurde mir seitens des Verlags als Rezensionsexemplar über Netgalley zur Verfügung gestellt. Dies hat meine Meinung in keinerlei Hinsicht beeinflusst. Vielen Dank an Netgalley und HarperCollins.

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Cover

Das Cover hat mich direkt überzeugt. Die Farben und Kontraste sind toll gewählt. Das „ausradierte“ Foto in Verbindung mit dem Titel lässt direkt die Neugier in mir erwachen. Nachdem ich dann den Klappentext las, wusste ich, dass ich das Buch lesen muss.



Stil und Storyaufbau

Das Buch wird auf zwei verschiedenen Zeitebenen erzählt. Ein Strang spielt im Jahr 2018. Der zweite Erzählstrang beginnt im Jahr 1986. Gleich zu Beginn des Titels – bevor wir die Figuren überhaupt richtig kennenlernen – landen wir in einem Amoklauf. Andrea und ihre Mutter Laura befinden sich in einem Diner, das von einem Amokschützen gestürmt wird. Andrea (genannt Andy) ist mit der Situation vollkommen überfordert. Ganz anders ihre Mom Laura. Sie überwältigt den Schützen und tötet ihn. Der zweite Handlungsstrang spielt über 30 Jahre zuvor und berichtet von einer Gruppe junger Menschen, die angeführt vom charismatischen Nick, eine radikale Vereinigung gründen und mehrere Attentate planen.
Karin Slaughter hat einen sehr lebendigen Erzählstil, der es aufgrund Ihrer Beschreibungen möglich macht, mitten ins Geschehen zu tauchen. Gerade die Action-Szenen liefen in meinem Kopf wirklich ab wie im Film. Ich konnte alles genau vor mir sehen und musste kein einziges Mal etwas erneut lesen oder kurz in den Sätzen zurückgehen, um es mir vorstellen zu können. Leider neigt die Autorin dazu einige dieser Szenen (insbesondere das Attentat im Diner) immer wieder ausufernd zu beschreiben. Oft schweift sie dabei auch ins Unwesentliche ab und bauscht in meinen Augen unsinnige Themen auf (z.B. die nicht passenden Kleider von Andrea).

Zu Anfang der Geschichte war extrem viel Spannung und Tempo in der Handlung. Beides ebbte jedoch nach ca. 200 Seiten ab. Ungefähr 100 Seiten später wurde es wieder interessant. Diese Passagen haben sich jedoch echt gezogen… für die Story und den Plot waren die Seiten durchaus berechtigt. Man hätte sie aber auch wesentlich komprimierter zusammenfassen und auch spannender erzählen können. Hier musste ich mich echt etwas durchquälen. Auch die langen Kapitel entsprechen leider nicht meinen Lesegewohnheiten. Trotz Cliffhangern konnte ich mich dann oft nicht aufraffen noch ein weiteres 25-seitiges Kapitel zu lesen.

Die beiden Hauptfiguren waren mir nicht sonderlich sympathisch. Das ist mir aber auch nicht wichtig. Wichtig erachte ich, ob die Charaktere glaubhaft sind und authentisch handeln. Dies konnte ich bei Andy leider nicht immer behaupten. Sie durchfährt zwar eine Entwicklung während der Geschehnisse, dass diese sie aber so viel selbstbewusster machen, finde ich persönlich unglaubwürdig. Andy wird außerdem zu Anfang als unselbstständig und naiv bezeichnet und auch so dargestellt. Im Verlauf der Handlung erweist sie sich jedoch als ausgezeichnete Detektivin und bedenkt unheimlich viel. Das passt nicht 100 Prozent zusammen.

Mit steigender Seitenanzahl wurde auch die Story immer komplexer, immer weitere Figuren stießen zur Handlung hinzu und machten es auch zwischenzeitlich etwas undurchsichtig. Da man zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht wusste, wie die Handlungsstränge zusammengehören, machte es das Lesen etwas schwierig. Das Gesamtkonzept des Plots ist jedoch durchaus stimmig.

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Fazit

Das Buch fing rasant an, jagte mich von einer Seite zur nächsten… und dann ebbte meine Spannung leider genauso schnell ab wie sie begann. Nach einigen langatmigen Passagen ging es dann jedoch wieder actionreich weiter und die Story wurde zu einem (aus meiner Sicht) klassisch-amerikanischen Thriller. Es geht um Geheimnisse, schmerzhafte Erinnerungen, unglückliche Liebe, Gewalt, Erpressung und Missstände im System.
Die Frage, die sich die ganze Zeit stellt, ist: Wer ist Laura? Und warum ist sie die, die sie heute ist…
Die Lösung hierzu wird nur in kleinen Häppchen serviert und je mehr man liest, umso undurchsichtiger wird es zunächst.
Ein durchaus guter Thriller mit kleinen Makeln in der B-Note. Eine Leseempfehlung spreche ich auf jeden Fall für Fans des Genres aus. 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 27.07.2018

Gelungener erotischer Roman!

Dirty Love: Ich will dir gehören!
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„Dirty Love – Ich will dir gehören“ – erschienen am 02.07.2018 im MIRA Taschenbuch Verlag – konnte ich im Rahmen einer Leserunde auf lovelybooks lesen. Vielen Dank für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars, ...

„Dirty Love – Ich will dir gehören“ – erschienen am 02.07.2018 im MIRA Taschenbuch Verlag – konnte ich im Rahmen einer Leserunde auf lovelybooks lesen. Vielen Dank für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars, welches meine Meinung in keinerlei Hinsicht beeinflusst hat.

Das Cover hat mich direkt auf das Buch aufmerksam gemacht, obwohl ich kein sonst wenig Liebes-/Erotikromane lese. Ein stilvoll gekleideter Mann auf einem Ledersessel, die Hand grüblerisch an seinem Kinn, … sein Gesicht bleibt jedoch bis auf einen Bartschatten und sinnliche Lippen verborgen. Echt geheimnisvoll. Echt sexy. Da musste ich genauer hinsehen. Der Klappentext tat sein Übriges! 

Das Buch unterteilt sich in zwei Abschnitte: Dirty Boys und Dirty Men. Dirty Boys ist der wesentlich kürzere Part von beiden und spielt zur College-Zeit unser Protagonistin Sabrina. Diese erzählt während des gesamten Buchs aus der Ich-Perspektive.

Die Autorin versteht es die Zerrissenheit von Sabrina darzustellen. Will sie Donovan? Will sie ihn nicht? Was will sie dann? Was wäre gut für sie? … Wir werden die gesamte Zeit damit konfrontiert. Hier gibt es hin und wieder Momente, bei denen man denkt: „Mensch Mädchen, jetzt zieh doch mal einen Schlussstrich!“. Aus Erfahrung weiß ich jedoch, dass dies viel leichter gesagt als getan ist. Ich finde Sabrina´s Handeln also nicht unrealistisch.

Donovan ist die ganze Zeit über so, wie es bereits das Cover vermuten lässt: geheimnisvoll, sexy und ein arroganter Idiot! Erst zum Ende des Buchs versteht man ihn besser und hat auch stichhaltige Beweise dafür. Gesund ist das zwar nicht, was er da tut… aber trotzdem irgendwie nachvollziehbar.

Besonders hervorheben möchte ich noch den lockeren Schreibstil der Autorin. Damit meine ich nicht, dass die Sprache einfach oder langweilig ist. Die Seiten fliegen einfach dahin. Und obwohl ich sonst überwiegend Thriller und Krimis lese, war mir während des Buchs keinen Augenblick langweilig!!!

Ein gelungener erotischer Roman, der nicht nur eine Sex-Szene an die nächste reiht. Hier geht es auch um die Psyche der Hautfiguren und um die Verarbeitung eines Traumas. Ja es gab auch grenzwertige Themen (z.B. Vergewaltigungsfantasien) – wenn aber der Titel schon „Dirty Love“ lautet, sollte wohl klar sein, dass wir es hier nicht mit Blümchensex zu tun bekommen. Ich finde, es wurde im Buch sehr gut deutlich gemacht, dass diese Fantasien nicht zum üblichen „Repertoire“ im Schlafzimmer gehören.

Der Epilog hat mir auch sehr gut gefallen! Und nun bin ich schon sehr gespannt auf den zweiten Teil, der im Dezember 2018 in den Läden stehen wird!
Ich gebe 4,5 von 5 Sternen, da mich das Buch sehr gut unterhalten hat! Der kleine Abzug bezieht sich auf kleinere Fehler im Lektorat, die mich persönlich stören.


Veröffentlicht am 24.07.2018

Spannungsroman mit kleinen Schwächen

Bei deinem Leben
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Rezension „Bei deinem Leben“ von Adele Parks

„Bei deinem Leben“ – erschienen am 02.07.2018 im HarperCollins Verlag – konnte ich im Rahmen einer Leserunde auf lovelybooks lesen. Vielen Dank für das Bereitstellen ...

Rezension „Bei deinem Leben“ von Adele Parks

„Bei deinem Leben“ – erschienen am 02.07.2018 im HarperCollins Verlag – konnte ich im Rahmen einer Leserunde auf lovelybooks lesen. Vielen Dank für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars, welches meine Meinung in keinerlei Hinsicht beeinflusst hat.


Cover und Klappentext:

Kann man jemandem wirklich vertrauen, den man online kennengelernt hat? Oder sieht man nur das, was man sehen will?
Anna und Zoe sind Zwillinge – identisch in ihrer Erscheinung und grundverschieden in ihrer Persönlichkeit. Doch sie sind sich so nah, dass nichts oder niemand sie trennen kann. Bis Anna den charismatischen Nick kennenlernt. Die draufgängerische Zoe hat Angst, dass Anna, hoffnungslos romantisch, wieder einmal betrogen wird. Sie traut Nick nicht. Sie setzt alles daran, ihn als Lügner zu enttarnen.

Das Cover hat mich schon lange vor Erscheinungstermin auf das Buch aufmerksam gemacht – die schier endlos wirkenden Treppen; die Frau, die sich auf dem Weg nach unten befindet; der gut gewählte Kontrast des Titels… gefällt mir alles sehr gut!


Stil und Storyaufbau:

Das Buch wird abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Es gibt Kapitel aus Sicht von Anna, Zoe, Nick und auch aus Sicht ihrer Mütter. Dies macht das Buch äußerst kurzweilig. In manchen Kapiteln wird dabei auch aus der Ich-Perspektive des jeweiligen Protagonisten berichtet. Durch die subjektive Sichtweise wird es noch spannender aber auch noch undurchsichtiger für den Leser. Was kann man glauben – und vorallem WEM kann man glauben?

Die Autorin versteht es die Gefühle der Hauptfiguren einzufangen. Mir war keiner der Protagonisten unsympathisch. Das heißt nicht, dass ich ähnlich handeln würde. Aber ich konnte alle auf gewisse Weise verstehen. Natürlich gab es Momente, in denen ich dachte: „Ob das im realen Leben wirklich so passieren würde?“ – Aber es ist schließlich ein Roman. Es ist Fiktion und Fantasie… und darum lesen wir doch, um in eine Welt abzutauchen, die der Autor für uns geschaffen hat.

Besonders hervorheben möchte ich hier auch den absolut federleichten Schreibstil der Autorin. Damit meine ich nicht, dass die Sprache einfach oder langweilig ist. Die Seiten fliegen einfach dahin. Ihre Ausdrucksweise ist realitätsnah, unterhaltsam und wirkt sehr lebendig.

Aufgrund der abwechselnden Sichtweise aufs Geschehen entstehen durchaus einige Cliffhanger, die dazu verleiten, immer noch einige Kapitel weiterzulesen. Aus meiner Sicht hat der Titel dafür durchaus das Prädikat „Psychologischer Spannungsroman“ verdient.


Charaktere:

Es gibt im Grunde drei Hauptpersonen: Anna, Zoe und Nick.

Anna – ist auf der Suche nach der großen Liebe. Sie war immer „der gute Zwilling“, erfüllte Erwartungen, war strebsam und verzaubert jeher alle durch ihre herzliche, fürsorgliche Art.

Zoe – hingegen glaubt nicht an die große Liebe. Eigentlich glaubt sie an nichts, was man unter dem Begriff „Romantik“ zusammenfassen würde. Sie war die rebellische Zwillingsschwester, traf sich mit Jungs, verfiel Alkohol und Drogen und sorgt überall für ein gewisses Chaos.

Nick – war ein geborener Aufreißer. Er war der Typ Mann, von dem Sprüche wie: „Wozu die Kuh kaufen, wenn ich ein Glas Milch will?!“ stammen könnten. Bis er Anna traf… Anna verzaubert auch ihn.

Da ich keine Spoiler in meinen Rezensionen einbaue möchte, muss ich hier leider auch schon aufhören… Die Entwicklung der Hauptfiguren (und die Gründe hierfür) sind das Spannendste am Roman.


Fazit:

Das Buch fing für mich durchaus unterhaltsam an… der Schreibstil der Autorin riss mich wahrlich mit. Leider vermutete ich sehr schnell die Auflösung der Story – zwar nicht in allen Details. Aber die grobe Richtung war für mich sehr schnell klar. Ich habe lange Zeit gehofft, falsch zu liegen. Dadurch war ich natürlich umso motivierter weiterzulesen - immerhin.

Ca. ab der Mitte des Buches wurde es mir etwas zu langatmig. Die Autorin schrieb nichts „Neues“ mehr. Sie wiederholte fortlaufend die Gefühle der Hauptfiguren… da fehlte eine gewisse Abwechslung. Das Ende wiederum war mir etwas zu hektisch… es wurde zwar einiges erklärt. Aber irgendwie fühlte ich mich damit nicht zufrieden. Eventuell kennt ihr dieses Gefühl?

Der Epilog hat mich dafür wiederversöhnt. Diesen fand ich durchaus gelungen. Meine Einschätzung zum Ende sowie zum Epilog ist jedoch subjektiv. Ich vermute, dass es andere genau umgedreht sehen werden. Deswegen sollte man sich am besten selbst eine Meinung bilden und das Buch lesen.

Ich gebe vier von fünf Sternen, da mich das Buch sehr gut unterhalten hat, aber es leider nicht so überraschend war, wie ich erhofft hatte und es zwischenzeitlich etwas Spannung verloren hat.