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Veröffentlicht am 27.07.2022

Solide Fortsetzung mit superspannendem, starkem Cliffhanger

Keeper of the Lost Cities – Das Tor (Keeper of the Lost Cities 5)
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„Was tun wir mit einer Spezies“, sprach Fintan weiter, „die klug genug ist, um Dinge zu erbauen und zu erschaffen, aber trotzdem so töricht, ihren eigenen Untergang herbeizuführen?“

Seit Keefe sich offiziell ...

„Was tun wir mit einer Spezies“, sprach Fintan weiter, „die klug genug ist, um Dinge zu erbauen und zu erschaffen, aber trotzdem so töricht, ihren eigenen Untergang herbeizuführen?“

Seit Keefe sich offiziell den Neverseen angeschlossen hat, ist Sophies Welt nicht mehr dieselbe. Der Friede in der Elfenwelt ist massiv bedroht. Die Neverseen scheinen immer einen Schritt voraus. Ob sie ihr Ziel, die Macht im Elfenreich zu übernehmen, erreichen werden? Oder hat Black Swan, zu denen Sophie und ihre Freunde gehören, der Geheimorganisation etwas entgegenzusetzen?

Shannon Messenger schreibt in klar strukturierter Sprache in der Vergangenheit. Sie erzählt chronologisch, allerdings auf unterschiedlichen Ebenen. Manche Begegnungen finden nicht real statt, sondern nur in Gedanken, was anfangs etwas verwirrend sein kann. In der Welt der Elfen gibt es zahlreiche Begriffe, die in der Menschenwelt nicht vorkommen und die man nur versteht, wenn man die Geschichte bereits kennt. Ohne Vorkenntnisse tun sich Leser daher sicher schwer, alle Zusammenhänge auf Anhieb zu erfassen. Das typische Fantasy-Cover passt perfekt zu denen der Vorgängerbände. So ist das Buch sofort als Teil der Reihe „Keeper of the lost cities“ zu erkennen.

Sophie ist eine ganz besondere Protagonistin. Nicht nur ihre braunen Augen sind für Elfen ungewöhnlich. Manche ihrer erstaunlichen Fähigkeiten begreift sie selbst noch gar nicht. Und es kommen immer mehr Talente dazu, die sie vor neue Herausforderungen stellen. Mit 14 befindet sich Sophie mitten in der Pubertät. Die macht auch vor den Elfen nicht halt. So sind ihr und ihren Freunden bestimmte biologische Gesprächsthemen mitunter ziemlich unangenehm und sie wirken dann recht verstockt oder albern. Da unterscheiden sie sich wenig von ihren menschlichen Altersgenossen. Mit Fitz hat Sophie eine ganz besondere Verbindung, aber auch Technopath Dex pflegt eine sehr enge Freundschaft zu ihr. Und dann gibt es ja noch Keefe, der sich zum Schein den Neverseen angeschlossen hat und der Sophie immer wieder Rätsel aufgibt. Kann sie ihm wirklich trauen? Bei den zahlreichen Personen, die in der Reihe mitwirken, fällt es manchmal nicht leicht, die Übersicht zu behalten. Es sind sehr viele interessante, vielschichtige, unberechenbare Charaktere mit von der Partie, allen voran Keefe. Manche führen ein Doppelleben oder warten mit anderen Überraschungen auf.

Auch diesmal kommt Sophie nicht zur Ruhe, immer wieder begibt sie sich mehr oder weniger freiwillig in äußerst brenzlige Situationen. In der Elfenwelt lebt es sich nun mal sehr gefährlich. Trotz der ständigen Ausnahmesituationen, Turbulenzen und vieler Begegnungen mit nicht ganz so vertrauenserweckenden Personen zog sich der Mittelteil ein wenig hin. Zwischendurch werden aber immer wieder interessante moralische Fragen thematisiert. So muss Sophie beispielsweise eine wichtige Entscheidung treffen, die großen Einfluss auf ihr zukünftiges Leben hat. Auch die Anspielungen auf die Menschenwelt und die Kritik an der Gesellschaft bieten reichlich interessanten Stoff zum Diskutieren. Dabei findet sich in den Gesprächen der Figuren das ein oder andere Klischee wieder. Dass sie ein Händchen für beeindruckende Cliffhanger hat, beweist die Autorin erneut. Nach dem atemberaubenden Finale von „Das Tor“ fällt es schwer, geduldig auf den nächsten Band zu warten. Insgesamt für mich zwar etwas schwächer als der Vorgänger, aber das überraschenden Ende steht denen der bisherigen Bände in nichts nach. Die Reihe ist und bleibt absolut lesenswert.

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Veröffentlicht am 07.07.2022

Schön gestaltetes Wimmelbuch mit motivierenden Suchrätseln

99 Tomaten & eine Kartoffel
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„99 Tomaten und eine Kartoffel“ ist etwas anders als andere Wimmel- und Suchbilderbücher. Auf vierzehn Wimmelseiten finden sich hier Bilder von 99 Varianten eines Motivs und dazu die Abbildung eines einzelnen, ...

„99 Tomaten und eine Kartoffel“ ist etwas anders als andere Wimmel- und Suchbilderbücher. Auf vierzehn Wimmelseiten finden sich hier Bilder von 99 Varianten eines Motivs und dazu die Abbildung eines einzelnen, ähnlich aussehenden Gegenstands oder Tiers: 99 Flugzeuge und eine Schwalbe, 99 Blätter und ein Tannenzapfen, 99 Fische und ein Seestern, 99 Blumen und ein Schmetterling, 99 Äpfel und eine Birne, 99 Autos und ein Bus, 99 Schilder und ein Lolli, 99 Sterne und eine Schneeflocke, 99 Katzen und eine Maus, 99 Ostereier und ein Hase, 99 Werkzeuge und ein Pflaster, 99 Kuchen und eine Geburtstagstorte und 99 Bücher und (k)ein Ende.

Zunächst liefert die Überschrift, bestehend aus der Zahl 99 und vier Wörtern, den Suchauftrag zur dazugehörigen Bilderseite. Der Sternenhimmel und die Seite mit dem Bücherregal sind doppelseitig, alle anderen Wimmelbilder nur einseitig. Jede Bilderseite zeigt in der Regel hundert Abbildungen. Da wimmelt es zum Beispiel von Flugzeugen in ganz unterschiedlichen Größen, Formen und Farben und es ist wirklich eine Herausforderung das einzelne Objekt, in dem Fall die Schwalbe, zu erkennen. Sie kann sich wegen ihrer ähnlichen Form gut unter den Flugzeugen verstecken. Auf jeder Illustrationsseite geben Sprechblasen noch zwei weitere Such- oder Zählaufträge, beispielsweise die Fragen, wie viele Flugzeuge vier Motoren oder bunt gemusterte Flügel haben. Die letzte Seite ist etwas anders aufgebaut als die anderen.
Die Illustrationen sind zwar klein und durch die Menge ganz schön „wuselig“, aber dennoch klar konturiert, farbenfroh und deutlich zu erkennen. Die Bilder verwirren bewusst, weil manchmal die abgebildeten Gegenstände wie Flugzeuge oder Autos aus verschiedenen Perspektiven, von oben, von unten, von links, von rechts, von vorne oder von hinten zu sehen sind. Das macht die Seiten sehr abwechslungsreich. Auch Blätter, Fische oder Tomaten können erstaunlich unterschiedlich aussehen, Ostereier sowieso. Das farbenfrohe Cover zeigt eine exemplarische Bilderauswahl der verschiedenen Seiten, es gibt einen ersten Eindruck, was die Leser im Buch erwartet.
Die Fragen zu den Bildern sind knapp und für Kinder gut verständlich formuliert. Die Suchaufträge sind motivierend und differenziert, mal muss einfach nur genau hingeschaut und ein bestimmtes Merkmal gefunden werden, mal muss exakt gezählt, mal müssen Mengen verglichen werden. Da bleibt sicher kein Auge und kein Zeigefinger still.
Auf der letzten Seite werden die Lösungen zu allen Rätseln präsentiert.
Das Buch hat ein ungewöhnliches Format, ist ein wenig breiter und deutlich höher als DINA 4. Dadurch sind auch die kleinen Abbildungen auf den Seiten gut zu erkennen und das Buch lässt sich problemlos mit mehreren Kindern gemeinsam anschauen. Der Buchdeckel wirkt robust, die einzelnen Seiten sind aus etwas dickerem Papier. Kinder ab drei Jahren werden sicher in der Lage sein, die Seiten selbstständig umzublättern, ohne sie zu zerreißen.

Die Idee, dass immer ein Motiv anders ist, das eigentlich klar herausstechen sollte, es aber trotzdem nicht tut, gefällt mir sehr. Die Umsetzung ist prima gelungen. Die zusätzlichen Suchaufträge haben dabei unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Es macht großen Spaß, die teils anspruchsvollen Aufträge, bei denen auch Erwachsene genauer hinschauen müssen, zu erledigen. Das Buch könnte auch gut in Kindergarten oder Vorschule zur Sprachförderungen eingesetzt werden. Kinder werden angehalten, ganz genau hinzuschauen, zu vergleichen, Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu finden und Farben und Formen zu benennen. Auch werden sie zum Zählen angeregt. Am Ende gibt es noch eine knifflige Zusatzfrage, die sich auf das ganze Buch bezieht.
Ein kleiner Wermutstropfen ist allerdings, dass sich die Kinder die richtigen Antworten auf die Rätsel rasch merken werden und der erste Reiz dann schnell verloren geht. Sind alle vorgegeben Fragen beantwortet, könnte man sich beim Anschauen dann spontan selbst weitere Fragen überlegen. Auf der Lösungsseite hätte man vielleicht noch mehr zusätzliche Suchaufträge erweiternd auflisten können. Überhaupt hätte das Buch unserer Ansicht nach durchaus noch ein paar Seiten mehr haben dürfen.
Dennoch insgesamt ein klar strukturiertes, hübsch und hochwertig aufgemachtes Wimmelbuch für Kinder im Kindergartenalter. Es gibt hier zweifelsohne viel zu entdecken und Kinder werden zum „aktiven Anschauen“ und zum Mitmachen motiviert.

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Veröffentlicht am 28.06.2022

Unterhaltsamer und mitreißender Hörspaß

Mein Lotta-Leben. Im Zeichen des Tapirs
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Nach den Ferien steht für Lottas Klasse in Physik das Thema Astronomie an. Paul ist Feuer und Flamme, seinen Geburtstag feiert er in der Sternwarte. Cheyenne hingegen interpretiert das Thema etwas anders ...

Nach den Ferien steht für Lottas Klasse in Physik das Thema Astronomie an. Paul ist Feuer und Flamme, seinen Geburtstag feiert er in der Sternwarte. Cheyenne hingegen interpretiert das Thema etwas anders und befasst sich lieber mit der Erstellung von Horoskopen. Die Herbstferien verbringt Cheyenne dummerweise im Urlaub im Harz. Was soll Lotta da nur ohne sie machen? Mit Paul und Remy ist auch nicht viel anzufangen. Sie basteln an ihrem Beitrag für einen Wettbewerb der Sternwarte. Dass Lotta sie dabei unterstützen möchte, gefällt Paul zunächst nicht. Aber dann hat Lotta plötzlich ganz andere Sorgen und braucht unbedingt Hilfe. Nachts hört sie komische Geräusche. Wird Lotta etwa von einem Alien bedroht?

Die Geschichte wird kindgemäß, frech und authentisch aus Lottas Sicht erzählt. Sprecherin Katinka Kultscher spricht Lotta betont und lebendig. Die verschiedenen weiteren Sprecher und die vielen Geräusche gestalten das Hörbuch motivierend und abwechslungsreich.
Das Hörbuch richtet sich an Kinder ab acht, neun Jahren.

Die bekannten Charaktere der Reihe machen großen Spaß. Mit der sympathischen, unkomplizierten Lotta können sich die Kinder sicher gut identifizieren. Ihre beste Freundin Cheyenne ist manchmal nicht die hellste, sorgt aber für viele irre witzige Momente. Ihre penetrante Stimme ging mir beim Hören manchmal etwas auf die Nerven, passt aber sehr gut zum Charakter. Dann gibt es noch den Nerd Paul und Remy, der Lotta anschmachtet und stets mit drolligem französischem Akzent spricht. Eine erfrischende, vielfältige Figurentruppe.

Astronomie kann durchaus interessant und spannend sein, auch wenn das Lotta anfangs nicht bewusst ist. Sie muss erst einmal herausfinden, woher die mysteriösen Geräusche zu Hause kommen. Sehr aufregend, dabei auch herrlich komisch und originell. Und ganz angenehm nebenbei lernen Lotta und die Hörer etwas über Planeten und Sterne.
Insgesamt ein witziger, mitreißender und kurzweiliger Hörspaß für alle Lotta-Fans. Auch wer die Reihe nicht kennt, wird sich schnell in der Geschichte zurechtfinden.

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Veröffentlicht am 28.06.2022

Alienalarm - urkomische Fortsetzung der genialen Serie

Niemals den roten Knopf drücken
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„Was da alles passieren kann!“

Kornkreise in Düsedau! Bei einem Klassenausflug zur Düsedauer Mühle mit Herrn Breitkopf und Frau Hase entdecken die Kinder etwas Unglaubliches: ein höchst mysteriöses ebenmäßiges ...

„Was da alles passieren kann!“

Kornkreise in Düsedau! Bei einem Klassenausflug zur Düsedauer Mühle mit Herrn Breitkopf und Frau Hase entdecken die Kinder etwas Unglaubliches: ein höchst mysteriöses ebenmäßiges Muster auf dem Getreidefeld. Da müssen doch Außerirdische dahinter stecken..
Egon und Jojo sind daraufhin total im Alienfieber. Bei einem Ausflug im Planetarium sichten sie zudem ein echtes UFO. Und als sie erfahren, dass die Erde möglicherweise irgendwann mit einem Asteroiden kollidieren wird, beschließen sie die Erde zu retten. Sie konstruieren dafür eigens eine spezielle Abwehrrakete. Leider müssen sie sich auch um Opa Werner Sorgen machen, der immer vergesslicher zu werden scheint. Ob die Jungs erneut Düsedau retten werden?

Kati Naumann erzählt kindgemäß und spritzig aus Egons Sicht in Ich-Form. Die Geschichte ist wie ein Forschertagebuch geschrieben. Egon schildert, was in seinem Leben passiert, er erläutert aber auch seine wissenschaftlichen Forschungen, Experimente oder stellt Fakten dar.
Tanja Bunke leiht Egon ihre Stimme. Es sind zusätzlich zahlreiche verschiedene Geräusche zu hören, damit man sich das Geschehen besser vorstellen kann. Die Sprecherin gibt sich große Mühe und liest überhaupt nicht monoton, aber für meinen Geschmack viel zu überbetont und unnatürlich. Jeder Satz klingt, als verkünde Egon spektakuläre Nachrichten. Das wirkt auf mich leider recht gekünstelt und penetrant. Das Buch eignet sich für Kinder ab sieben Jahren.

Die Figuren sind wunderbar erfrischend. Egon ist aufgeweckt, pfiffig, neugierig und abenteuerlustig. Er geht tatkräftig Dinge an, anstatt sich zu verkriechen. Leider verlaufen einige seiner Aktion anders als geplant und enden oft im Chaos. Jojo hingegen ist sehr ängstlich und meist supernervös. Wenn er unruhig ist, was oft passiert, spielt er zur Beruhigung mit seinem Jojo. Jojos Ängstlichkeit rührt sicher von seiner überbesorgten Mutter her, die alles, was auch nur ein klitzekleines bisschen aufregend sein könnte, mit den Worten „Was da alles passieren kann!“ kommentiert. Frau Hases ständige Befürchtungen sind ein witziger Running Gag.
Und dann gibt es noch Opa Werner, der die Jungs in ihrem Forscherdrang unterstützt, wo er kann. Und natürlich macht Klassenkamerad Ben den beiden Entdeckern erneut das Leben schwer. Und diesmal hat Egon den begründeten Verdacht, dass Ben und sein Bruder, auch genannt die Klobrüder, Bösewichte nicht von dieser Welt sind.

Was für eine Aufregung, was für ein Abenteuer! Jojo und Egon tun alles, um die außerirdische Gefahr abzuwenden und verursachen dabei allerhand Chaos und viele große und kleine Katastrophen. Am Ende ist alles dann doch ganz anders.
Auch der vierte Band der gelungenen Serie ist ein origineller, phantasievoller, oberwitzig-genialer Hörspaß. Auch wenn klar ist, dass man hier nicht alles bierernst nehmen kann, lernen die Hörer nebenbei durchaus noch einiges. Egon und Jojo präsentieren sich einmal mehr als unschlagbares, einzigartiges Duo, das für uns schon fast Kultstatus hat. Zwar hat mich die Sprecherin nicht überzeugt, insgesamt kann ich die Reihe dennoch absolut empfehlen.

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Veröffentlicht am 22.06.2022

Eigene und gemeinsame Wege - Stimmiger Abschluss der unterhaltsamen Trilogie

Die Wunderfrauen
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Die wilden Siebziger bringen auch für die Wunderfrauen neue Herausforderungen. Luise versucht ihren Laden mit persönlicher Kundenbetreuung am Laufen zu halten, doch die Konkurrenz wird immer härter. Auch ...

Die wilden Siebziger bringen auch für die Wunderfrauen neue Herausforderungen. Luise versucht ihren Laden mit persönlicher Kundenbetreuung am Laufen zu halten, doch die Konkurrenz wird immer härter. Auch in ihrer Ehe mit Hans läuft es nicht rund. Annabels Schwiegervater stirbt und Annabel möchte Licht ins Dunkel seiner Vergangenheit bringen. Sie macht sich zudem Sorgen um Tochter Marlene, die seit Geburt durch ihre Behinderung schwer beeinträchtigt ist. Ärztin Helga bekommt die Chance auf einen beruflichen Aufstieg, doch dann macht sie eine traurige Entdeckung. Und Marie vermisst ihren Mann Martin sehr und kann seinen Tod noch immer nicht verwinden. Helga schlägt den Freundinnen schließlich eine gemeinsame Reise nach Paris vor. Ob diese die ersehnte Entspannung bringt?

Autorin Stephanie Schuster schreibt abwechselnd aus der Sicht der Freundinnen Helga, Luise, Annabel und Marie. Nach und nach werden die einzelnen Handlungsstränge weiterentwickelt. Die Geschichte ist angenehm unkompliziert, leicht und flüssig formuliert. Zwischendurch sind Seiten aus Luises Ladenkunde-Album eingefügt, die Tipps, Rezepte oder Nachrichten enthalten. Diese Seiten geben Hinweise darauf, welche Themen für Luise und die Frauen damals relevant waren.

Die Freundschaft der Frauen ist nicht frei von Konflikten, sind die vier Protagonistinnen doch sehr verschieden, was zwangsläufig zu Reibereien führt. „Freigeist“ Helga ist beruflich sehr erfolgreich, sie gibt sich oft recht unkonventionell. Annabel wirkt dagegen deutlich verkrampfter, hat gerne alles unter Kontrolle. Mit Helga, die nett, kompetent, freundlich und hilfsbereit ist, hat sie ihre Schwierigkeiten, was ihr selbst bewusst ist: „Annabell sollte endlich über ihren Schatten springen und sie einfach bedingungslos mögen, so wie es alle taten“. Ob die Selbsterkenntnis weiter hilft?
Die aufgeschlossene, geschäftstüchtige Luise lebt für ihren Laden. Aber das Leben findet auch außerhalb der Arbeit statt. Mit ihrer Schwägerin Marie kommt Luise gut aus, aber wirklich tief ist die Verbindung nicht. Witwe Marie arbeitet hart, sie wirkt nach dem Verlust ihres Mannes, der stets ihre Stütze war, wie verloren. Ob die gemeinsame Reise die Freundinnen näher zusammenführt?

Spannend zu lesen, wie sich die Wunderfrauen weiterentwickeln. Sie gehen zwar ihrer eigenen Wege, aber viele Teilstrecken dennoch gemeinsam. Jede Frau jede Geschichte ist an sich interessant. Natürlich werden die Frauen von den geschichtlichen und gesellschaftlichen Umständen geprägt. Auch wenn ich den dritten Teil stellenweise als etwas langatmig empfand und ich nicht immer im Lesefluss war, empfand ich „Freiheit im Angebot“ als einen durchaus würdigen, optimistischen und stimmigen Abschluss der Reihe. Insgesamt eine gelungene Trilogie, ein Stück persönliche Zeitgeschichte in unterhaltsamer Romanform.

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