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Veröffentlicht am 15.09.2016

Super Start der Reihe

Die rote Königin (Die Farben des Blutes 1)
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Das Buch habe ich schon vor einiger Zeit gelesen und es hat mich sofort in seinen Bann gezogen.
Mare ist eine Rote, was bedeutet, dass sie in der Gesellschaft zu unterdrückten Mehrheit gehört. Macht und ...

Das Buch habe ich schon vor einiger Zeit gelesen und es hat mich sofort in seinen Bann gezogen.
Mare ist eine Rote, was bedeutet, dass sie in der Gesellschaft zu unterdrückten Mehrheit gehört. Macht und Wohlstand ist den Silbernen vorbehalten. Menschen, deren Blut silbern ist und die besondere Fähigkeiten besitzen. Da gibt es Heiler, Gedankenleser, Leute, die die Elemente kontrollieren können usw. Durch die Hilfe eines neuen Bekannten erhält Mare die Möglichkeit im Schloss zu arbeiten. Als sie dort in Gefahr gerät, erwachen in ihr vor der versammelten Silberelite besondere Kräfte und das Königspaar sieht sich gezwungen, Mare als verschollene Silberne auszugeben, wenn nicht überall bekannt werden soll, dass auch Rote über Kräfte verfügen können. Mare beugt sich dem Willen zum Schutz ihrer Familie und begleitet die Königsfamilie in ihr Schloss. Hier wird sie mit dem zweiten Sohn des Königs verlobt und muss sich sehr schnell an die Regeln des Palastes gewöhnen. Denn ein einziger Fehler kann die Wahrheit offenbaren und das wäre ihr Tod. Trotzdem versucht Mare die Rote Rebellion zu unterstützen, die das bisherige Gesellschaftssystem zerstören wollen. Und dann gibt es ja noch die beiden Prinzen - Cal, der Thronfolger und Maven, Mares Verlobter. Von beiden fühlt sich sich angezogen, doch wem kann sie wirklich trauen? Schließlich kann jeder jeden verraten, wie man Mare immer wieder warnt.

Mare war mir schnell symphatisch. Sie ist eine starke Person, die versucht das Richtige zu tun, auch wenn es ihren Kopf kosten könnte. Manchmal handelt sie sehr impulsiv. Besonders in der Nähe der Königin, die Mare übrehaupt nicht leiden kann. Mare weiß ganz genau, dass sie am Hofe vorsichtig sein muss, allerdings ist sie mal misstrauisch und dann wieder ganz naiv den Menschen gegenüber, was ich etwas wankelmütig fand.
Die Prinzen können gegensätzlicher nicht sein. Cal, der Thronfolger, sieht zwar die Ungerechtigkeit, aber ist der Meinung, dass man nicht von heute auf morgen das System ändern kann. Der Status Quo muss nach ihm solange beibehalten werden, bis man einen friedliche Lösung findet. Denn ein Bürgerkrieg würde besonders auf der Seite der Roten zu starke Verluste bringen. Und dann herrscht auch noch Krieg mit dem Nachbarland, sodass ein Innerer Krieg zum Einmarsch der feindlichen Truppen führen würde. Maven hingegen sieht die Gefahr des bisherigen Gesellschaftsverhältnissen und ist offen für eine schnelle und rasche Veränderung. Bis zum Ende des Buches konnte ich mich nicht entscheiden, welchen der beiden Prinzen ich lieber mochte. Ich konnte Mare gut verstehen, dass ihr beide gefallen. Was dann am Ende des Buches geschieht, war eine absolute Überraschung und ich musste den Abschnitt zweimal lesen. Im Nachhinein hat diese Wendung der Geschichte vorherige Handlungsweisen von bestimmten Personen erklärt und sie nachvollziehbar gemacht.

Das Cover ist total schön und passt auch sehr gut zur Story, da Mare rotes Blut und silberne Fähigkeiten besitzt. Das Cover spiegelt dies durch seine Farbgebung sehr gut wieder.
Der Schreibstil ist "lockerflockig". Es lässt sich leicht und flüssig lesen.

Auch wenn die Grundstory nichts Neues ist (bei dsytopischen Romanen ähneln sie sich meiner Meinung nach sehr stark), schafft es die Autorin durch die Charaktere, die Mischung aus Dystopie und Fantasie und vor allem durch die Wendung am Ende, dass sich die Geschichte von der dystopischen Grundstory abhebt und mich in ihren Bann ziehen konnte.
Ich freue mich schon total auf die Erscheinung des 2.ten Bandes.

Veröffentlicht am 25.11.2019

Toller intrigenreicher Roman

Königsfeuer
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Mit "Königsfeuer" entführte mich Autor Jörg Benne in die Welt von Nuareth. Schon mehrere seiner Bücher spielen dort, trotzdem lässt sich "Königsfeuer" unabhängig davon lesen. Ich selbst kenne die anderen ...

Mit "Königsfeuer" entführte mich Autor Jörg Benne in die Welt von Nuareth. Schon mehrere seiner Bücher spielen dort, trotzdem lässt sich "Königsfeuer" unabhängig davon lesen. Ich selbst kenne die anderen Bücher von Jörg Benne nicht. Daher war mir die Welt und das Magiesystem unbekannt. Letzteres hätte mich zwar interessiert, weil ich allgemein Magie liebe, aber für den Plot dieser Geschichte hier, war die Magie gar nicht so ausschlaggebend. Denn der König interessiert sich mehr für die Alchemie und entfacht mit seinem Königsfeuer ein ganz anderes Feuer in den Herzen seines Volkes bzw. in einigen seiner Untertanen, die besondere Positionen in seinem Reich inne haben.

Als Leser begleiten wir nämlich nicht nur den Dieb Ferron, sondern auch Gardisten und eine junge Frau, die auf Rache sinnt. Alle gehen ihren Plänen nach. Nicht wissend, dass sie sich gegenseitig in die Quere kommen könnten. Wir Leser hingegen können schnell erahnen, dass die ganzen Intrigen zu einem großen Chaos führen können. Und ich liebe nicht nur Magie, sondern auch Intrigen und hatte wirklich meinen Spaß mit denen hier im Buch.

Der Plot ist sehr eng geschrieben. Keine großartigen Ausflüge in irgendwelche Nebengeschichten, sondern wir nähern uns konsequent dem großen Showdown. Nur um die Beweggründe der handelnden Personen zu verstehen, genehmigt sich der Autor Ausflüge in die Vergangenheit der Personen. Für mich ist nämlich einer der Schwerpunkte der Geschichte, der innere Konflikt der Personen. Moral trifft auf Rache, Treue auf Gerechtigkeit, Wahnsinn auf Verstand. In genügend Situationen müssen sich unsere Protagonisten fragen, ob sie ihren eingeschlagenden Weg so fortsetzen wollen. Insbesondere wenn sie aufeinander treffen, wurde es für mich spannend. Denn sie verfolgen nicht unbedingt dieselben Ziele und im Laufe des Lesens erkannte ich, dass Jörg Benne zu den Autoren gehört, die für die Geschichte auch ihre Charaktere sterben lassen. So etwas erhöht einfach immer den Spannungsbogen, da ein Überleben nie sicher sein wird.

Ich kam allerdings nicht umhin, beim Lesen an Game of Thrones zu denken. Nicht nur wegen dem Königsfeuer, sondern auch wegen anderen Entwicklungen. Allerdings ist dieser Vergleich nicht negativ zu sehen. Ich fand es eher interessant kleinere Parallelen zu entdecken und doch eine völlig andere Geschichte zu haben.

"Königsfeuer" konnte mich begeistern. Ein wendungsreicher Plot, interessante Charaktere und die ständige Frage, wo das nächste Problem lauert, haben mir ein paar schöne Lesestunden geschenkt.

Veröffentlicht am 19.04.2019

Tolle Charaktere, spannende Handlung

Was der Vampir begehrt
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Dieses Buch ist der 27. Band der Reihe. Auch ohne das Vorwissen aus den anderen Büchern der Reihe habe ich mich beim Lesen wohlgefühlt. Auch wenn ich das Gefühl bekam, dass es eine reihenübergreifende ...

Dieses Buch ist der 27. Band der Reihe. Auch ohne das Vorwissen aus den anderen Büchern der Reihe habe ich mich beim Lesen wohlgefühlt. Auch wenn ich das Gefühl bekam, dass es eine reihenübergreifende Problematik gibt und in jedem Buch ein paar neue Infos dazukommen. Aber das kann ich nicht mit Sicherheit wirklich behaupten. Das war halt ein Gedanke beim Lesen.

Was ich witzig fand, ist ja, dass sich die Charaktere im Buch gegen den Begriff Vampir wehren und lieber als Unsterbliche bezeichnet werden, aber trotzdem im Klappentext von Vampiren geredet wird. Zwar gibt es ein paar Übereinstimmungen zwischen Vampiren und Unsterblichen, aber auch große Unterschiede und eine wissenschaftliche Erklärung zur Entstehung ihrer Art. Letzteres hat mir sehr gefallen.

Elspeth fand ich als Charakter super. Sie ist eine "junge" Frau, die endlich ein Stück Freiheit schnuppert. Als ich erfuhr, was ihre Mutter mit ihr und ihren beiden Schwestern tut - wow, da musste ich erstmal schlucken. Schrecklich! Daher war ich auch sehr gespannt, was passiert, wenn ihre Mutter wieder auftaucht. Aber nicht nur ihre Mutter macht Elspeth Probleme, sondern es werden auch Mordanschläge auf sie verübt. Ich tappte ja lange im Dunkeln, wer da hinter ihr her ist, aber die Auflösung war sehr logisch.

Die anderen Charaktere waren auch toll. Klar, im Band 27 wissen die Leser der Reihe sicher über alle auftauchenden Charaktere Bescheid, wenn es schon ein Buch über sie gab, und freuen sich bestimmt auch über das Wiedersehen. So geht es mir zumindest in einer anderen Buchreihe, die ich verschlinge. Charakterlich wurden die gröbsten Züge von diesen Personen erklärt und mit einigen bin ich direkt warum geworden. Allerdings blieben sie im Vergleich zu Elsbeth, ihrer Mutter, den Zwillingen und natürlich Wyatt stark im Hintergrund. Aber das störte mich nicht, da ich ja wusste, das es andere Bücher gab, in denen ich Sam oder auch Rachel besser kennenlernen kann.

Die Handlung war durchgehend spannend. Nicht nur wegen den Mordanschlägen, die erstmal als Mordanschläge erkannt werden müssen, sondern auch durch die Taten der Mutter in der Vergangenheit und der Gegenwart.

Zusammengefasst ein schöner Roman, in dem die Protagonistin sich nicht nur selbst befreit und Liebe findet, sondern in dem auch die Suche nach jemanden, der Mordanschläge verübt, die Spannung hochtreibt.

Veröffentlicht am 31.03.2019

Spannend

New York Bastards - In deiner Schuld
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Mit "In deiner Schuld" führt uns Autorin K.C. Atkin zurück nach New York und zur Familie. Die Reihe New York Bastards erscheint als ebook und gedruckte Version im LYX Verlag. Auf 388 Seiten begleiten wir ...

Mit "In deiner Schuld" führt uns Autorin K.C. Atkin zurück nach New York und zur Familie. Die Reihe New York Bastards erscheint als ebook und gedruckte Version im LYX Verlag. Auf 388 Seiten begleiten wir Leser diesmal aber nicht einen der Bastards, sondern Nathan, Ex-Polizist und guten Freund von Lissiana. Nathan hatte schon in den ersten beiden Bänden der Reihe Probleme damit, dass er sich auf eine Mafiafamilie einlässt und ich konnte ihn so verstehen. Dieses "Ich liebe die Jungs und Mädels", aber hasse auf welche Art sie ihr Geld verdienen, begleitet mich in jedem Band. Und mir gefiel es so, dass Nathan meine Gefühle widerspiegelte. Aber irgendwann muss man sich entscheiden. Und genau darum geht es unter anderem in diesem Band. Auf der einen Seite jagen wir gemeinsam mit Nathan und der Journalistin Skylar einen Serienmörder, und auf der anderen Seite ist Nathan Charakterentwicklung ein wichtiger Teil dieses Buch. Seine Erkenntnis, dass es eben nicht nur schwarz und weiß gibt und dass er endlich erkennen muss, wo er selbst steht und stehen will.

Die Handlung ist gleich von Beginn spannend. Die Jagd nach dem Mörder, der nicht nur Skylar, sondern auch andere liebgewonnen Charaktere bedroht, endet immer wieder in einer Sackgasse und erst ganz langsam lassen sich die Puzzleteile zusammen setzen. Es gefiel mir sehr gut, dass ich immer auf dem gleichen Gedankenstand war, wie die anderen und nicht schon in der Mitte des Buches wusste, wer der Schuldige ist. Dadurch blieb es bis zum Ende spannend und erst kurz vorher hatte ich einen Wissenvorsprung und hoffte, dass es bei Nathan und Skylar und den anderen rechtzeitig klick macht.

Auch die Charakterentwicklung trug zur Spannung bei. Manchmal hätte ich Nathan gerne geschüttelt und ihn gefragt, ob er überhaupt merkt, was er da für einen Unsinn von sich gibt. Aber das hat Skylar gut übernommen. Ich glaube, ohne sie hätte er sich noch länger im Kreis gedreht. Zu Skylar konnte ich allerdings nicht so recht eine Verbindung aufbauen. Sie passt zu Nathan und hat auch ihre Eigenarten, aber irgendwie ... weiß nicht. Lissiana und Vic aus den ersten Bänden waren irgendwie besonders und auch wenn ich nicht vergleichen will, tue ich es doch irgendwie. Und da verliert Skylar gegenüber den anderen beiden. Vielleicht lag es auch daran, dass mir das Zusammenkommen von den beiden nicht so gefiel. Ich wurde von deren Gefühlen nicht mitgerissen.

Natürlich treffen wir beim Lesen auch die Bastards wieder und besonders die Szenen mit Butch, Vic und Hailey fand ich so toll. Ich liebe Butch einfach.

Ein kleines Problem hatte ich mit der bänderübergreifenden Handlung. Da so ein großer Abstand zwischen dem Lesen der einzelnen Bände besteht, wusste ich nicht mehr, wer genau Ian Ramsey war. Gut, ich wusste, dass er auch Oberhaupt einer Familie ist, aber was genau in den ersten Bänden mit ihm und den Cohens war, habe ich nicht mehr auf dem Schirm gehabt. Vor dem Erscheinen des vierten Bandes wird es wohl ein ReRead geben.

Aber alles in allem hat K. C. Atkin hier einen spannenden Roman mit einem grausamen Serienkiller, dem ich sicherlich niemals begegnen wollen würde, einer interessanten Charakterentwicklung und viel Spannung abgeliefert.

Veröffentlicht am 11.09.2018

Die Entscheidungsschlacht rückt heran

Sieben Heere
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Das dritte Buch beinhaltet ein noch größeres Blutbad als seine Vorgänger und ich weiß nicht, ob ich es ertragen hätte, wenn der Erzählstil anders gewesen wäre. Es hat etwas von einem kommentierten Bericht ...

Das dritte Buch beinhaltet ein noch größeres Blutbad als seine Vorgänger und ich weiß nicht, ob ich es ertragen hätte, wenn der Erzählstil anders gewesen wäre. Es hat etwas von einem kommentierten Bericht und dadurch behielt ich eine gute Distanz zu den Charakteren. Trotzdem war es furchtbar, als Personen starben, die ich seit dem ersten Band begleitet hatte. Ebenfalls fand ich, dass sich eine Verschiebung beim Begleiten der Figuren vollzogen hatte. Zum einen lag es daran, dass ein paar, die man im ersten Buch noch begleiten konnte, hier im dritten Buch sterben, aber andere, die noch leben, werden zur Seite gedrängt. Eigentlich bleiben wir zum größtenteil bei Baresin und das fand ich schade, weil ich so nicht erfuhr, ob das Verhalten und die Entscheidungen von beispielsweise Varlie oder Tautun Baresins Pläne zum Scheitern verurteilen könnten.

Die Handlung fand ich etwas schwächer als in den anderen beiden Büchern. Es konnte mich nicht so mitreißen wie die Vorgänger. Trotzdem war sie spannend und ich habe mit der Widerstandsbewegung gedanklich mitgekämpft, gleichzeitig die Nafarroaner bemitleidet und gehofft, dass es irgendwie zu einer diplomatischen, friedlichen Einigung kommen kann. Die Geschichte zeigt nicht nur die Schrecken eines Krieges, sondern auch, dass selbst ein Sieg eine Niederlage für den Sieger ist. Eine Schlacht ist vielleicht gewonnen, aber der Preis ist einfach zu hoch, um nicht zu versuchen, andere nicht-tödliche Wege zu gehen.

Das Ende hatte ziemlich am Tempo gewonnen. Entscheidungen fielen Schlag auf Schlag und irgendwie fand ich es schade, dass ich durch die immer weniger werden Figuren, in deren Gedanken man wirklich eingetaucht war, Blickwinkel auf die Geschehnisse verloren habe.

Ich hoffe ein bisschen, dass es noch einen weiteren Teil geben wird. Nafarroa, seine Königin und deren Probleme haben doch ziemlich mein Interesse geweckt. Und ich bin neugierig, ob Baresins Plan wirklich funktionieren kann. Und Abelion und seine Magie könnten dann auch gerne noch mehr in den Mittelpunkt rücken.