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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.09.2017

Unrealistisch

Und nebenan warten die Sterne
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Der Hype um LNS wird meiner etwas negativen Kritik sicherlich keinen Abbruch tun, aber:
Das Werk hier war wirklich sehr unrealistisch meiner Meinung nach. Wenn man ein Kind verliert und mit dem Tod nicht ...

Der Hype um LNS wird meiner etwas negativen Kritik sicherlich keinen Abbruch tun, aber:
Das Werk hier war wirklich sehr unrealistisch meiner Meinung nach. Wenn man ein Kind verliert und mit dem Tod nicht klar kommt und ihn verleugnet, sollte man sich professionelle Hilfe suchen - und da man das nicht einsieht, aber die Freunde und Verwandten schon - sollten sie diese Person zwingen eine Therapie zu machen. Monate lang tatsächlich in dem Glauben leben, dass sie lebt ist einfach nur krank - falls sie dann doch auftaucht - freut man sich ja immer noch.


Weiterhin finde ich es auch mit den Medien von unserer Zeit sehr schwierig eine glaubhafte Liebe durch e-Mails/Telefonieren/etc. darzustellen. Ich kenne keine in meinem Bekanntenkreis, die sich so verliebt hat und auch fest zusammen ist.


Als Fazit finde ich es schade, dass LNS immer alles perfekt und jedem Charakter gerecht werden will. Denn so läuft das Leben nicht. Aber ich kann verstehen, dass sie die Leser einfach nur vom tristen Alltag entfliehen lassen will - aber um das zu erreichen sollte sie einfach viel mehr Witz und weniger Drama und Tragödien für Nichts einbauen.

Veröffentlicht am 14.09.2017

Passabel, reicht aber nicht an das Debüt

June
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Leider verspricht "June" nicht das, was es verspricht. Intrigen ja, aber nicht im mindesten so faszinierend wie in "Bittersweet", ihrem Debüt.
Der erste Abschnitt plätscherte nur so dahin. Wenn man allerdings ...

Leider verspricht "June" nicht das, was es verspricht. Intrigen ja, aber nicht im mindesten so faszinierend wie in "Bittersweet", ihrem Debüt.
Der erste Abschnitt plätscherte nur so dahin. Wenn man allerdings nach den ersten Kapiteln endlich verstanden hat, um was es geht, geht es rasant voran mit dem Lesen, wobei ich denke, dass die ersten Kapitel sicherlich auch innerhalb von wenigen Zeilen hätten zusammengefasst werden können...
Inhaltlich empfand ich einige Szenen als unrealistisch. Beispielsweise kannten sich Tante und Nichte ein Leben lang nicht und schließen sich direkt nach der Begrüßung in die Arme... Zudem, dass ein Erwachsener noch immer die Masche "Ich mache sie einfach eifersüchtig" spielt...aus reinem Egoismus...das empfinde ich einfach als unterste Schublade und kindisch. Vor solch einem Mann würde ich eher wegrennen statt in seine Arme zu fallen. Ich träume nicht von solch einem Mann.
Der Schreibstil ist sehr malerisch, ausführlich beschreibend. Doch leider ist es inhaltlich zu platt, Beverly-Whittemore bemüht sich sogar sehr, aber es reicht nicht annähernd an "Bittersweet" heran.
Insgesamt fand ich die Geschichte um 2015, also die Enkelin von June, Cassie viel interessanter als June (1955) selbst, um die es hauptsächlich geht. Allerdings ist der Abschnittswechsel zwischen 2015 und 1955 mit der Spannungserhaltung sehr gut gelungen.

Veröffentlicht am 14.09.2017

Iran aus bloß einer Perspektive - schade

Couchsurfing im Iran
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Ich habe von Stephan Orth so viel erwartet und wurde enttäuscht. Er erzählte nur seine persönlichen Reiseberichte - teilweise so genau, dass es mir unwahrscheinlich klang, dass er sich so viele Details ...

Ich habe von Stephan Orth so viel erwartet und wurde enttäuscht. Er erzählte nur seine persönlichen Reiseberichte - teilweise so genau, dass es mir unwahrscheinlich klang, dass er sich so viele Details in diesem einen Moment merken konnte, teilweise so genau, dass sie fast schon langweilig klangen (Dass man Probleme kriegt wegen der Visumsverlängerung kann man auch in einem Satz zusammenfassen).
Weiterhin hat er am Ende gut zusammengefasst, dass er sich bei dieser Reise ausschließlich mit einer Gruppe von Menschen unterhalten hat. Intellektuellen, die den Westen abgöttisch verehren. (Beispielsweise trifft er direkt am Anfang natürlich eine ganze Gruppe, die sich immer heimlich treffen und alle gemeinsam SM ausüben - unverheiratet natürlich, die auch noch alle ein massives Alkohol und weitere Drogenprobleme haben). Allerdings scheint er leider nicht wirklich etwas vom Iran, aus der Kultur mitgenommen zu haben außer den horrenden WCs und den Duschen. Er hätte sich lieber etwas mit der Geschichte Irans beschäftigen sollen - vor allem als Journalist! Ich kann es nicht nachvollziehen, wie er nur mit einem 0815 Reiseführer auf diese Reise aufbrechen konnte - ohne die Geschichte hinter diesem wirklich faszinierenden Land zu kennen! Da kann er sie natürlich nicht in seinen wenigen Wochen erfassen und ergründen - neben den (meist) sehr einfältigen, aber so intelligenten - da alle studiert - Iranern.
Als Fazit kann ich als Frau sagen, dass ich niemals alleine als Frau diese Reise antreten könnte, da die Männer nur mit Männern sprechen würden und die Frauen nur anmachen. Da hätte ich mir die Information lieber aus dem Internet genommen. Allerdings waren manche Situationen wirklich sehr amüsant und einige Insider der Geschichte um den Iran interessant - leider ohne schriftlichen Quellennachweis, da das Aussagen der Iraner waren, die er getroffen hat.

Veröffentlicht am 14.09.2017

Vier Frauen mit unterschiedlichen Problemen

Vier Frauen und ein Sommer
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"Vier Frauen und ein Sommer" war mein erstes Hörbuch und ich muss sagen, dass ich schwer beeindruckt bin. Neben dem Hören kann man ja Einiges mehr machen als bei einem klassischen Buch!
Die Stimme von ...

"Vier Frauen und ein Sommer" war mein erstes Hörbuch und ich muss sagen, dass ich schwer beeindruckt bin. Neben dem Hören kann man ja Einiges mehr machen als bei einem klassischen Buch!
Die Stimme von Borgmann ist angenehm, sie hat gut vorgelesen. Zunächst schien mir der Text etwas monoton vorgetragen, aber es hat sich mit der Zeit gebessert. Auch die Lautstärke finde ich gut - hier hatte ich ein paar Kritiken gelesen. Die Aussprache der türkischen sowie arabischen Begriffe lässt etwas zu wünschen übrig - Borgmann sollte das nächste Mal vielleicht mit Arabern und Türken die Wörter phonetisch notieren und einüben - bis die Muttersprachler zufrieden wären - Journalisten/Moderatoren können ja auch alle Namen und co. der Politiker korrekt aussprechen.
Inhaltlich muss ich sagen, dass ich mich mit dem Islam gut auskenne und im Text so einige grobe Fehler vorzufinden sind -aber das hat ja was mit der Vorlage, dem Printexemplar zu tun. Weiterhin ist der Text mir derzeit teilweise überraschend - manches aber leider auch sehr vorhersehbar.
Ich fand die Geschichte um Can, den Opa von Philipp in der Moschee teilweise sehr unrealistisch. Malinke hätte lieber die Geschichte der türkischen Gastarbeiter - um die Thematik zu verstehen - mit der Kultur mehr auseinandersetzen sollen.
Das ist aber nur eine kleine Randgeschichte gewesen, insgesamt war Philipp mein Lieblingscharakter in der Geschichte aufgrund seines schlagfertigen Mundwerks. Hauptsächlich geht es um vier Frauen mit ihren Problemen - die sich meist mit dem Partner oder eben dem fehlenden Partner drehen - und sie hatten alle miteinander am Ende eine Beziehung zueinander, die im Laufe der Geschichte verbunden wurde.


Empfehlenswert für Leserinnen/Hörerinnen, die interessiert sind in:
Britta, die ein Baby will und aufgrund ihres Alters es schwer hat schwanger zu werden.
Yüzil, die alleinstehend ist, deren Sohn ausgezogen ist und sie nun von allen Seiten Dates aufgebrummt bekommt, wobei sie ganz zufrieden mit ihrem Leben ist.
Jenny, die sich nur als Mutter unzureichend ausgelastet fühlt und wieder zu arbeiten beginnen will und das zu Eheproblemen führt.
Melli, die Ende 30 ist und ihren Traum einer Prinzessinnenhochzeit noch nicht aufgegeben hat.

Veröffentlicht am 14.09.2017

Durchwachsen

Aus der Traum?
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"Aus der Traum" von Matthias Schmitt ist der zweite Roman des Autors und zugleich die Fortsetzung seines Erstlingswerks.


Inhaltlich geht es weiter um die Liebe der beiden Protagonisten aus dem ersten ...

"Aus der Traum" von Matthias Schmitt ist der zweite Roman des Autors und zugleich die Fortsetzung seines Erstlingswerks.


Inhaltlich geht es weiter um die Liebe der beiden Protagonisten aus dem ersten Werk, weshalb ich dringend empfehlen würde, zuerst das erste zu lesen (was ich nicht getan habe und weshalb ich wohl auch vieles nicht ganz nachvollziehen konnte).


Konstruktiv gesehen:
Es gibt keinen Allwissenden Erzähler, noch eine wirkliche Ich-Erzählung, da die Erzählperson mitten im Text immer wieder wechselt. (Wirklich interessanter Schreibstil, den ich so noch nie gelesen habe) Jedoch gibt es auch immer wieder kurze Abschnitte, die ich etwas störend empfunden habe, da diese als E-Mails verschickt wurde und somit keinerlei Rechtschreib- und Grammatikregeln befolgt haben (wie es leider in der heutigen Zeit üblich ist).


Inhaltlich:
Die Protagonisten können sich an ihre gemeinsamen zwei Wochen nicht erinnern und haben nur Tagebucheinträge aus der Zeit, die gefüllt werden mit Flashbacks. Ben, der Protagonist, ist im Krankenhaus, da Giulia, die Protagonistin, ihn zusammengeschlagen haben soll. Sie wird verhaftet, da die Polizei davon ausgeht, dass sie ihn ermorden wollte...


Insgesamt geht es allerdings noch viel weiter als ihre Liebe zueinander, alles verstrickt sich mit Arbeit, Familie und sogar der CIA durch halb Europa. Mein Rat wie am Anfang: Mit dem ersten Roman beginnen.