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Jenny_Colditz

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.05.2024

Großartig

Psyche: Verdammt frei
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Und hiermit endet die Greek Goddesses Reihe von Lucia Herbst. Und was für ein episches Ende. Aber auch die Geschichte zuvor hat es in sich.
Waren wir mit Medusa im Gerichtsaal, mit Persephone in der Unterwelt, ...

Und hiermit endet die Greek Goddesses Reihe von Lucia Herbst. Und was für ein episches Ende. Aber auch die Geschichte zuvor hat es in sich.
Waren wir mit Medusa im Gerichtsaal, mit Persephone in der Unterwelt, haben wir mit Psyche die Welt gesehen. Oder zumindest die welche Eros ihr erlaubte. Und dies war nicht viel.
Das was von vielen seit Jahrhunderten als die größte Liebe besungen wird, ist doch eigentlich nur traurig. Sie ist Zwang, Verleumdung, Gewalt, Macht Ausübung, sie ist krank, sie ist Sucht.

„Er hat mich verletzt und mich von sich abhängig gemacht. Inwiefern ist er besser als Hades? Der Herrscher der Unterwelt hat Persephone mit Schmerzen an sich gebunden, Eros mich mit Liebe. Macht es einen Unterschied? Eros´ Liebe hat auch wehgetan; jeden Augenblick, wenn er nicht bei mir war. Er war meine Droge.“ Zitat Seite 98

Die Autorin schafft es auch in diesem Abschlussband mich wieder in ihren Bann zu ziehen. Ich weiß wie viel Arbeit in einem buch steckt, von der Idee bis zum fertigen Werk. Ich hoffe Lucia verzeiht mir, wenn ich dies an einem Tag eingeatmet habe. Der Schreibstil nimmt einen völlig ein. Sie erzählt eine grausame Geschichte, nur mit leisen Worten. Diese rütteln an den eigenen Gefühlen, lassen einen nachdenklich zurück. Ab wann wird Liebe gefährlich? Ab wann ist es zu viel? Und darf man alles im Namen der Liebe tun?

„Es ist klar, warum Eros und Dionysos befreundet sind: Wo die Liebe ist, bleibt der Wahnsinn nicht fern, denn hinter der Maske der Liebe versteckt sich zu oft die Fratze des Irrsinns.“ Zitat Seite 116

Von Buch zu Buch steigt auch der fantastische Anteil. War dies bei Medusas Geschichte noch aufgrund der mythologischen Wesen, wird dies im nun abschließenden Band gesteigert. Unterschiedliche weitere Wesen und Figuren erscheinen, Zauber werden gewoben und wir reisen durch viele Jahrhunderte. Weit in die Zeit der griechischen Götter und ihrer Gräueltaten. So dass Leser welche etwas mehr Fantasy wünschen, voll auf ihre Kosten kommen. Aber auch die Liebe kommt nicht zu kurz. Aber anders als gedacht, hat der Gott der Liebe eher weniger damit zu tun. Und diese Geschichte hat mir zum Schluss mein Herz gebrochen. Und ich schäme mich nicht dies zu zugeben: Ich habe lange nicht mehr so geweint wie bei der Beschreibung der Beziehung von Psyche und eines Charakters, welcher mit Leichtigkeit mein Herz eroberte. Denn dies versteht die Autorin nur zu gut: Götter so viel Menschlichkeit zu geben das man mit ihnen fühlt und mitfiebert, sich freut und weint. Und ich kann nur auf viele weitere Storys aus dieser Welt hoffen. Ich möchte verdammt noch mal wissen wie es Ariadne geht, oder Hel. Gib mir eine Geschichte zu Hel. ❤️🦋

„Es ist nicht Vergebung, was die Welt braucht. Denn Vergebung nutzt nur den Tätern und ermuntert sie weiterzumachen. Es ist Versöhnung. Weiterzumachen zu können, wenn man am Geschehenen und an sich selbst zu zerbrechen droht, egal ob Täter oder Opfer.“ Zitat Seite 366

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Veröffentlicht am 07.05.2024

anders als erwartet

Kitty Carter – Dämonenkuss
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Wenn im Klappentext direkt etwas von viel Spice steht bin ich eigentlich raus. Allerdings war ich sehr auf die Umsetzung des Kriminalfalls gespannt. Denn die Idee gefiel mir richtig gut. Nach dem eigenen ...

Wenn im Klappentext direkt etwas von viel Spice steht bin ich eigentlich raus. Allerdings war ich sehr auf die Umsetzung des Kriminalfalls gespannt. Denn die Idee gefiel mir richtig gut. Nach dem eigenen Tod, diesen als Geist aufklären.
Kitty selber wird als deutlich älter beschrieben. Für mich verhielt sie sich allerdings so zw. 16-24 Jahre. Oftmals zickig und aufmüpfig. Ist Okay, gerade das aufmüpfige als Frau der damaligen Zeit. Go for it. Aber die Situation muss hierzu passen. War nur selten der Fall.
Apropos Fall. Ermittelt wird eher nicht so effizient. Gut, ihre ehemaligen Kollegen waren in der Regel mit dem aufrechterhalten des eigenen Lebens überfordert. Atmen ist echt anstrengend. Was gut dargestellt hat, das Frauen damals nichts zu sagen hatten, aber Männer eben auch nichts drauf hatten.
Aber auch Kitty selber ist eher auf Zufall und Glück angewiesen als auf tatsächliches Können. Trotzdem war es amüsant bis zu ca. 2/3.
Das Ende, die Auflösung und der Punkt der recht häufigen 🌶 Szenen...
Die 🌶 Szenen und Gedanken an mögliche kommende derartige Aktionen waren eingestreut nach dem Oskar-Film "Warum liegt hier Stroh?". Und die Story drumherum hat mich leider völlig verloren. Das war so konfus und völlig abgedreht, dass es mit dem chilligen Creepy Cosy Crime von zuvor gar nichts mehr zu tun hatte. Es war echt ein völlig anderes Buch. Und so ein harten Schnitt in einem Genre, bin ich kein Fan von. Hat mir auch die Lust auf Teil 2 genommen. Und ich muss leider weiter nach ermittelnden Geistern suchen.

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Veröffentlicht am 07.05.2024

Toller Reihenauftakt

Sonnenflügel und Geschwisterbande
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Die Autorin entführt uns mit ihrer neusten Reihe in ein Steampunk Setting. In eine Zeit welche trotz unterschiedlicher Erfindungen und Maschinen nicht rückschrittlicher sein könnte. Viele Bewohner von ...

Die Autorin entführt uns mit ihrer neusten Reihe in ein Steampunk Setting. In eine Zeit welche trotz unterschiedlicher Erfindungen und Maschinen nicht rückschrittlicher sein könnte. Viele Bewohner von Warlsen kämpfen um das tägliche Überleben. So auch die Geschwister Thena und Ykar. Sie leben in einem Holzverschlag und gehen niederen Arbeiten nach. Gerade Ykar ist hierbei völlig unterfordert. Und ich mochte ihn. Endlich ein männlicher Protagonist, welcher nicht durch blendendes Äußere und Muskelkraft besticht, sondern durch Intelligenz und soziale Inkompetent. Auch dessen Schwester Thena überzeugt. Ich würde sie nicht als liebenswert bezeichnen, dafür erinnert sie mit ihrer großen Klappe eher an einen kläffenden Straßenköter, aber ihre Beweggründe gehen ans Herz. Denn sie kämpft wie eine Löwin für ihre kleine Familie. Und das macht die Geschichte noch sympatischer. Denn im Mittelpunkt stehen diese beiden Geschwister und deren Liebe zueinander.

Die Story selber lässt kaum Zeit zum Luft holen, da sich viele Ereignisse überschlagen. Aber auch das wir wechselnde Perspektiven haben, und somit immer da sind wo es gerade spannend ist. Gerade die Perspektive von Prinzessin Cythia lässt mich gespalten zurück. Sie ist teilweise eine verwöhnte Prinzessin, voller Egoismus. Aber hierbei so gebrochen, das man sie nur in den Arm nehmen möchte. Durch die Entführung ihrer Mutter muss sie unvorbereitet die Regierung übernehmen. Ihre Eltern haben ihr zuvor erlaubt sich hier nicht weiterbilden zu müssen. So dass sie die meisten der Staatsmänner und Frauen nicht kennt, deren Funktion nicht weiß und ständig falsche Entscheidungen trifft. Man kann ihr zusehen wie sie in dem Strudel der Verantwortung immer mehr ertrinkt. Sie entwickelt unterschiedlichste Störungen. Und das fand ich großartig, denn nichts davon wurde romantisiert oder beschönigt. Einziger Kritikpunkt: sie suchte regelmäßig ihre innere Andromeda (Name der Mutter), das wurde mir persönlich zu häufig erwähnt. Vor allem da ich mir bei dem Namen ein Raumschiff vorgestellt habe 🤷‍♀️😅

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Veröffentlicht am 07.05.2024

tolles Debüt

Ikara
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Das Buch gleicht einem Bardengesang. Die Hauptfigur, Ikara, war in seinem früheren Leben Kämpfer, Hüter, Meister und Barde. Bis er ermordet wurde. Und nun viele Duzentmonde später wieder erwacht. Er erkennt ...

Das Buch gleicht einem Bardengesang. Die Hauptfigur, Ikara, war in seinem früheren Leben Kämpfer, Hüter, Meister und Barde. Bis er ermordet wurde. Und nun viele Duzentmonde später wieder erwacht. Er erkennt die alte Welt nicht wieder, vieles hat sich verändert. Vor allem die Lieder, welche über ihn und seinen Adoptivsohn gesungen werden. Dies möchte er richtigstellen und eckt überall an.
Ikara ist ein liebenswerter Charakter, welcher sich selbst und seinen Überzeugungen treu bleibt. Er lässt Schwächen zu. Und das mochte ich besonders, denn liest man weinende Männer in Fantasy doch eher selten. Nur seine Sprachweise ist gewöhnungsbedürftig. Das er nach so vielen Jahren „Schlaf“ nicht die übliche Sprechweise hat ist verständlich. Ich hätte mir nur gewünscht, dass sich diese mit der Zeit anpasst. Denn es war oftmals schwer ihm zu folgen und zu verstehen, was er ausdrücken wollte, was meinen Lesefluss störte.
Die Geschichte selbst war eine Mischung aus Action und Kampf, sowie Geschichte- und Charakterkunde. Die einzelnen Kapitel sind zwischendurch abgegrenzt durch Geschichtsbucheinträge, welche durch den Adoptivsohn nach dem Tode Ikaras verfasst wurden und so die Vergangenheit näher beleuchten.
Ist die Geschichte gerade zu Beginn geprägt durch viele Gespräche und dem Kennenlernen der Figuren, nimmt sie zum Ende hin gut Fahrt auf. Spannende Kämpfe, mitfiebern und trauern. Ich will nicht Spoilern, aber mir brach das Herz.
Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen und ich bin den Figuren gerne in ihre Abenteuer gefolgt. Nur an die Sprache welche Ikara nutzt konnte ich mich nicht ganz gewöhnen. Viele welche altertümliche Bardenlieder aber gern mögen, werden hier ihre Freude haben.

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Veröffentlicht am 07.05.2024

unerwartet großartig

Geistkrieger: Feuertaufe
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Im letzten Jahr versuchte ich meinen SuB zu reduzieren, indem die Hörbücher zu den Prints zu hören welche bis dato unbeobachtet in meinem Regal schlummerten.
Und bei einem Hörbuch welches durch @robert.frank.info ...

Im letzten Jahr versuchte ich meinen SuB zu reduzieren, indem die Hörbücher zu den Prints zu hören welche bis dato unbeobachtet in meinem Regal schlummerten.
Und bei einem Hörbuch welches durch @robert.frank.info eingesprochen wurde, kann man eh nichts verkehrt machen. 🤷‍♀️

So auch hier. Ein Buch welches durch ein "Magie" System besticht, welches ich so noch nie gelesen hatte.
Was wäre wenn die Europäer bei der Besiedlung von Amerika kein Erfolg gehabt hätten? Was wäre wenn die Natives ihr Land verteidigen konnten und somit weiterhin nah mit der Natur lebten? Dieses spannende Setting serviert uns die Autorin. Gespickt mit Kräften welche in der Natur und Schamanismus liegen. Mit starken Charakteren und einer Gemeinschaft welche sich durch äußere Einflüsse schützt. Damit ist vor allem alles europäische gemeint. So dass das neue Mitglied, ein junger Mann aus Schottland, Finnley, eher einen sehr schwierigen Stand hat. Auch seine Beziehung zur Tochter eines der großen Stammesmänner macht es nicht einfacher. Und gerade hier liegt einer der Punkte weswegen ich die Geschichte mochte. Keine unnötige Lovestory. Denn die Beziehung besteht bereits. So kann sich die Gruppe der "Geistkrieger", eine Spezialeinheit mit unterschiedlichen Kräften, ganz in den Fall stürzen. Welcher spannend und actionreich ist. Wo zumindest ich den wahren Täter nicht einfach zu ermitteln wusste.

Fazit: Ein actionreicher schamanistischer Thriller. Erwachsene Charaktere mit spannender Weiterentwicklung. Eine alternative und sehr interessante Zukunft Amerikas. Volle Empfehlung hierfür.

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