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Veröffentlicht am 20.11.2017

Niels Oxen

Oxen. Das erste Opfer
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Inhalt:
Niels Oxen ist der am höchsten dekorierteste Elitesoldat Dänemarks - und gleichzeitig schwer traumatisiert. Er hat sich zurückgezogen von der Gesellschaft und lebt mit seinem Hund in einem Wald ...

Inhalt:
Niels Oxen ist der am höchsten dekorierteste Elitesoldat Dänemarks - und gleichzeitig schwer traumatisiert. Er hat sich zurückgezogen von der Gesellschaft und lebt mit seinem Hund in einem Wald fernab der Zivilisation. Bis ihm eines Abends bei einem Ausflug zum Schloss Nørlund Slot die Leiche eines Ex-Botschafters vor die Füße fällt und er unter Mordverdacht gerät. Als sich dann auch noch der dänische Geheimdienst in die Sache einmischt und Oxen inoffiziell um Mithilfe bittet, macht dieser sich auf die schließlich auf die Suche nach der Wahrheit - nicht zuletzt, um seine eigene Unschuld zu beweisen.

Meine Meinung:
"Oxen - Das erste Opfer" ist der Auftakt zu einer neuen, spannenden Thrillerreihe rum um den sehr markanten und außergewöhnlichen Ex-Elitesoldat Niels Oxen.
Gelesen wird die ungekürzte Hörbuchversion von Dietmar Wunder, dem ich stundenlang zuhören könnte. Seine Stimme harmoniert auch hier wieder sehr gut mit der Geschichte und unterstreicht die düstere, beklemmende Stimmung.

Niels Oxen hat mir als Protagonist sehr gut gefallen. Er ist speziell und eigenwillig, aber trotzdem auf seine Art sympatisch. Er hat eine sehr bewegte, harte Vergangenheit beim Militär hinter sich und ist davon tief gezeichnet. Ihn quälen Flashbacks und Albträume, die er mit Alkohol und Drogen zu bekämpfen versucht. Eigentlich will er bloß seine Ruhe - was ihm jedoch verwehrt bleibt.
Die Rückblicke in seine militärische Vergangenheit haben mir besonders gut gefallen. Der Autor führt dem Leser schonungslos die schockierendsten und brutalsten Seiten des Krieges vor Augen.

Die Geschichte ist spannend und fesselnd. Ich hätte mir jedoch ein paar mehr Wendungen gewünscht, um die Story unvorhersehbarer zu machen. Dennoch hat mir die Auflösung sehr gut gefallen - man hat es nicht einfach nur mit einem mordlustigen Killer zu tun, sondern der Autor packt eine gehörige Prise Kritik an der Gesellschaft und dem politisch Geschehen hinzu.

Fazit:
Ein spannender und fesselnder Thriller mit einem markanten, außergewöhnlichen Protagonisten - ich bin gespannt wie es mit ihm weitergeht und werde die Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen.

Veröffentlicht am 17.11.2017

Granny in Gefahr

Vier Morde und ein Weihnachtsbraten
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Inhalt:
Kurz nachdem Sabrina sich notgedrungen dazu durchringt, dem neuen Mann an ihrer Seite von ihrer zeitreisenden Großmutter zu erzählen, ist diese plötzlich spurlos verschwunden. Stattdessen kommt ...

Inhalt:
Kurz nachdem Sabrina sich notgedrungen dazu durchringt, dem neuen Mann an ihrer Seite von ihrer zeitreisenden Großmutter zu erzählen, ist diese plötzlich spurlos verschwunden. Stattdessen kommt ihr Verlobter Heinrich in die Gegenwart gereist, der in größter Sorge um die anscheinend entführte Granny ist und Sabrina und Karsten um Hilfe bittet. Können sie Granny gemeinsam aus den Fängen ihres Entführers retten?

Meine Meinung:
"Vier Morde und ein Weihnachtsbraten" ist bereits der dritte Teil der gleichermaßen speziellen wie originellen Serie rund um Sabrina und ihre durch die Zeit reisende Ururgroßmutter Luise (liebevoll Granny genannt).

Die Charaktere sind allesamt sehr liebevoll und detailreich gezeichnet.
Sabrina ist eine taffe, junge Mutter, die mit beiden Beinen im Leben steht und weiß, was sie will. Seit neuestem ist Karsten an ihrer Seite, der ein absoluter Traummann ist und nicht nur Sabrinas Leben sondern auch die Bucherreihe bereichert.
Während die beiden im Hier und Jetzt leben, stammt die ca. 30 jährige Granny aus einem ganz anderen Jahrhundert. Bei ihren Besuchen in der Gegenwart wird sie daher mit allerhand Neuheiten und anderen Gepflogenheiten konfrontiert - zu denen sie immer einen trockenen Spruch auf den Lippen hat.
Neben Granny reist neuerdings auch ihr Verlobter Heinrich durch die Zeit, um seine Verlobte zu finden und zu befreien und nimmt dadurch aktiv an der Geschichte teil.

Der Plot an sich ist wieder mal sehr spannend und gleichzeitig unterhaltsam. Es ist einfach herrlich, wie hier zwei absolut verschiedene Welten aufeinander treffen und es immer wieder Unklarheiten, Verständigungsproblemen und unterschiedliche Moralvorstellung bzw. Ansichten - kurzum eine Vielzahl absurder sowie sehr unterhaltsamer Situationen - gibt.
Gleichzeitig ist da natürlich auch die Angst und Sorge um die entführte Granny.. Aber auch über die Entführung hinaus gibt es noch die eine oder andere kriminalistische Frage, die es zu klären gilt...

Fazit:
Erneut gelingt der Autorin Angelika Godau eine gute Mischung aus Humor, Spannung, Kuriositäten und herrlich komische Dialoge. Die Charaktere - allen voran natürlich Granny - muss man einfach ins Herz schließen, daher hoffe ich sehr auf ein baldiges Wiedersehen.

Veröffentlicht am 15.11.2017

Spannende Reise in eine magische Welt

Menduria
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Inhalt:

Mina ist ein ganz normales, 16jähriges Mädchen. Doch das ändert sich schlagartig als sie erfährt, dass sie die Auserwählte ist, die Menduria und damit auch ihre eigene Welt retten soll. Der Schlüssel ...

Inhalt:

Mina ist ein ganz normales, 16jähriges Mädchen. Doch das ändert sich schlagartig als sie erfährt, dass sie die Auserwählte ist, die Menduria und damit auch ihre eigene Welt retten soll. Der Schlüssel zur Rettung ist das Buch der Welten, das mit 7 Siegeln verschlossen ist und nur von Mina geöffnet werden kann. Doch diese Siegel öffnen sich nur durch die wahre Empfindung vom Selbstlosigkeit, Mitgefühl, Vertrauen, Mut, Ehrlichkeit, Liebe und Vergebung. Ob Mina es rechtzeitig schafft, das Buch zu öffnen, bevor der dunkle Fürst Xedoc die gesamte Welt beherrscht? Und welche Rolle spielt der Dunkelelf Darian, den Mina in Menduria kennen lernt und in den sie sich verliebt?

Meine Meinung:

Eigentlich bin ich kein großer Fan von Fantasybüchern, aber mit dem ersten Teil von Menduria hat mich Ela Mang komplett in ihren Bann gezogen. Sie hat eine außergewöhnliche, fantasievolle und facettenreiche Welt erschaffen mit vielen unterschiedlichen Wesen und Geschöpfen. Auch die Verbindung der realen Welt mit Menduria ist sehr gut gelungen und glaubwürdig. Durch diese Verbindung bleibt trotz der vielen Fantasy-Elemente ein Bezug zur Realität vorhanden, was mir persönlich sehr gefallen hat.

Der Schreibstil von Ela Mang ist sehr angenehm zu lesen und angemessen für ein Jugendbuch, dennoch kann man das Buch auch als Erwachsener sehr gut und flüssig lesen.

Die Protagonistin Lina war mir auf Anhieb sympathisch. Sie und ihr Zwillingsbruder Benjamin haben eine sehr starke Verbindung und eine enge Beziehung zueinander. Es scheint, als hätten sie keine Geheimnisse voreinander und stehen sich gegenseitig in jeder Lebenslange zur Seite. Lina ist ein freundliches, aufgewecktes, ganz normales Mädchen - zumindest bis sie Menduria betritt. Dort muss sie beweisen, wie viel Mut in ihr steckt und wie stark ihr Charakter ist.

Dank einiger überraschender Wendungen bleibt es dauerhaft spannend und ungewiss, ob Mina es rechtzeitig schafft, Menduria und damit auch die reale Welt zu retten. Mehrmals scheint es, als würde Mina scheitern, doch irgendwie schafft sie es immer wieder der Gefahr zu entfliehen, wobei ihr vorallem der Dunkelelf Darian, der eigentlich zu den „Bösen“ gehört, eine große Hilfe ist. Auf ihrer abenteuerlichen Reise erleben die beiden so einiges und treffen dabei auch so mache Kreatur (denen man teilweise nicht unbedingt begegnen möchte…), was sie einander immer näher bringt…

Das Ende hat mir zwar gefallen, hätte aber gerne noch ein bisschen ausführlicher bzw. länger sein können, denn zum Schluss geschieht alles Schlag auf Schlag. Zudem bleibt so einiges offen oder unbeantwortet, was allerdings die Vorfreude bei mir auf den nächsten Teil nur noch größer macht.

Fazit:

Eine spannende und abenteurliche Reise in eine magische und fantasievolle Welt. Ich liebe Menduria und freu mich schon jetzt riesig auf die Fortsetzung und ein Wiedersehen mit Lina und Darian.

Veröffentlicht am 18.10.2017

Der Rächer des Volkes

Sie zu strafen und zu richten
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Inhalt:
Ein selbsternannter Rächer des Volkes entführt scheinbar wahllos hochrangige Banker und streamt dann live auf einer Videoplattform. Dort klagt er sie ihrer Verbrechen am Volk an, lässt die Zuschauer ...

Inhalt:
Ein selbsternannter Rächer des Volkes entführt scheinbar wahllos hochrangige Banker und streamt dann live auf einer Videoplattform. Dort klagt er sie ihrer Verbrechen am Volk an, lässt die Zuschauer live über Schuld und Unschuld entscheiden und verstreckt anschließend das Urteil... Kein einfacher Fall für DI Sean Corrigan und sein Team von der Special Investigations Unit, das zunehmend unter Druck gerät.

Meine Meinung:
"Sie zu strafen und zu richten" ist der mittlerweile 4. Teil rund um den sehr talentierten, aber auch sehr selbstzerstörerisch veranlagten und eigensinnigen Ermittler Sean Corrigan.

Der Plot ist gut durchdacht und wirkt sehr realistisch. Ein Mann, der sich zum Rächer des Volkes aufschwingt und die Banker Londons für ihre Verbrechen an der Gesellschaft - insbesondere im Zuge der Finanzkrise - zur Rechenschaft zieht. Und die Bevölkerung selbst entscheidet online mit einem einzigen Mausklick über Schuld und Unschuld der Angeklagten...
Jedes Mal, wenn der Täter im Buch online streamt, bekommt der Leser einen kurzen Einblick in die Sichtweise einiger (gleichbleibender) Zuschauer. Diese ändert sich zwar größtenteils im Laufe des Buches, dennoch empfand ich es als schockierend, wie bedenkenlos sie zunächst auf Idee des Täters aufspringen, einzelne Banker, die sie gar nicht kennen, für ihr eigenes Leid verantwortlich machen und zum Tode verurteilen.
Ein wirklich schockierendes und erschütterndes Szenario - gerade in Anbetracht der Bedeutung von Social Media in der heutigen Zeit und der Anonymität im Netz.... Da fragt man sich als Leser automatisch, ob das Ganze nicht realistischer ist als man anfangs denkt...

Auch das Verhalten der Ermittler sowie der Ablauf der Ermittlungen wirken sehr authentisch. Sie müssen anstregende, mühsame Polizeiarbeit machen, Klinken putzen, eine Vielzahl möglicher Zeugen abtelefonieren und laufen im Zuge ihrer Ermittlungen auch durchaus in die eine oder andere Sackgasse. Man merkt, dass der Autor weiß, wovon er redet, und selbst viel Erfahrung in dem Bereich mitbringt.

Sean Corrigan ist sicherlich nicht der sympathischte Ermittler, den London je gesehen hat. Er ist eigensinnig, wirkt teilweise gerade zu verbissen, und befindet sich oftmals nahe am Abgrund.
Dadurch, dass er selbst in seiner Kindheit zum Opfer wurde und den Tätern, die er jagt, in mancher Hinsicht sehr ähnlicher ist, kann er sich gut in sie hineinversetzen und entdeckt so Sachen und Hinweise, die andere Ermittler übersehen würden.
In diesem Fall bringt ihm diese "Gabe" jedoch nicht viel weiter - denn die Ermittler haben es nicht mit einem mordlustigen Psychopathen zu tun, sondern mit einem intelligenten, vorausplanenden Strategen, der ihnen immer mehrere Schritten voraus zu sein scheint. Kein Wunder also, dass Corrigan und sein Team sich dieses Mal sehr schwer tun...
Gefallen hat mir auch der Journalist Jackson sowie seine Verstrickungen in den Fall. Seine Interviews mit dem Täter haben für zusätzliche Spannung und Nervenkitzen gesorgt.
Dennoch waren es mir zwischendurch einfach ein paar Längen zu viel. Inbesondere die vielen Intrigen innerhalb des Polizeiapparats hätte es meiner Meinung nach nicht unbedingt gebraucht.

Fazit:
Erneut ein spannender Thriller mit interessantem Plot und überraschendem Ende. Leider jedoch auch mit ein paar zwischenzeitlichen Längen und vielen Intrigen innerhalb des Polizeiapparats. Trotzdem ein absolutes Muss für alle Fans der Reihe!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Originalität
  • Authentizität
Veröffentlicht am 09.10.2017

Willkommen auf Zodiac-Island

Murder Park
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Inhalt:
Erneut treibt ein grausamer Killer sein Unwesen auf Zodiac Island. Vor 20 Jahren befand sich auf der Insel ein beliebter Freizeitpark im Zeichen der 12 Sternzeichen. Doch nachdem der Serienkiller ...

Inhalt:
Erneut treibt ein grausamer Killer sein Unwesen auf Zodiac Island. Vor 20 Jahren befand sich auf der Insel ein beliebter Freizeitpark im Zeichen der 12 Sternzeichen. Doch nachdem der Serienkiller Jeff Bohner dort drei junge Mütter ermordete, musste der Park geschlossen werden. Nun soll auf der verlassenen Insel ein Murder Park eröffnet werden. Journalist Paul Greenblatt wird eingeladen, den Park noch vor Eröffnung exklusiv zu besuchen. Gemeinsam mit 11 weiteren Personen fährt er für ein Wochenende auf die Insel. Doch kaum dort angekommen, beginnt das Morden erneut. Abgeschnitten von der Außenwelt muss Paul sich nicht nur seiner eigenen Vergangenheit stellen sondern auch der Frage, ob der Killer einer von ihnen ist.

Meine Meinung:
Eine verlassene Insel...
Ein stillgelegter Freizeitpark mit seinen in die Jahre gekommenen Attraktionen...
Und ein Ort, an dem bereits vor 20 Jahren ein Serienkiller sein Unwesen trieb...
Damit bringt dieses Buch bereits die besten Voraussetzungen mit, um seinen Lesern den Schlaf zu rauben. Und tatsächlich konnte ich das Buch zum Ende hin kaum noch aus der Hand legen.

Die Geschichte beginnt eher harmlos und unaufgeregt mit dem Kennenlernen der 12 Personen auf der Fähre nach Zodiac Island. Mir persönlich fiel es sehr schwer, innerhalb so kurzer Zeit so viele Namen sowie die zugehörigen Informationen zu behalten, weswegen ich mir eine Liste anlegte. Im Laufe des Buches wurde daraus meine eigene Liste an Verdächtigen. Denn dieses Buch läd einfach zum Miträtseln ein. Zwölf Leute - und unter ihnen ein eiskalter Mörder. Ich habe im Laufe des Buches fast jeden mindestens einmal verdächtigt und dann aufgrund von überraschenden Wendungen und neu gewonnenen Informationen wieder verworfen. Aber es stellt sich nicht nur die Frage nach dem Täter - sondern auch, wer der verbleibenden Personen wohl das nächste Opfer sein wird. Dadurch bleibt das Buch bis zum Ende hin spannend und überraschend.

Den Protagonisten Paul, aus dessen Sicht das Wochenende auf der Insel erzählt wird, war mir nicht auf Anhieb sympathisch, nach und nach wuchs er mir jedoch immer mehr ans Herz. Er ist der Sohn von Bohners letztem Opfer und seine Vergangenheit beschäftigt ihn noch immer sehr. Die Rückkehr auf die Insel ruft Erinnerungen bei ihm wach, die ihm stark zusetzen. Die damaligen Geschehnisse spielen eine recht große Rolle im Buch. Ebenso wie die zwölf Tierkreiszeichen/Sternzeichen, nach denen der damalige Freizeitpark aufgebaut war und die der Insel ihren Namen gaben. Dadurch wird der Plot interessanter und facettenreicher.

Neben Pauls Erzählungen sind in unregelmäßigen Abständen Mitschnitte aus Gesprächen, die jeder der Gäste mit dem Psychologen (der ebenfalls mit auf die Insel fährt) vorab führen musste, in die Geschichte eingeflochten. Dadurch lernt der Leser die verschiedenen Charaktere näher kennen und sie gewinnen an Tiefe und zum teil auch an Sympathie - aber es tut sich auch der eine oder andere menschliche Abgrund auf...

Leider werden die Möglichkeiten, die ein alter, verlassener Freizeitpark als Kulisse für einen Thriller bietet, meiner Meinung nach nicht vollständig ausgeschöpft. Erst ganz zum Schluss verschlägt es die Inselbesucher in die alten Attraktionen.
Weiterer Schwachpunkt ist in meinen Augen das Ende des Buches, das einfach zu krass und überraschend ist.

Fazit:
Spannend, packend und verstörend! Definitiv kein Buch für Leser mit schwachen Nerven. Das Ende war mir dann aber doch too much..