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Veröffentlicht am 03.10.2023

Die Stille muss durchbrochen werden!

Bei euch ist es immer so unheimlich still
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Klappentext:

„Es gibt mehrere Arten, eine Geschichte zu erzählen. Aber nur eine, die alles verändert.



Ildingen, 1950er Jahre. Evelyn Borowski hat alles, was sie sich je erträumt hat: Ein Eigenheim ...

Klappentext:

„Es gibt mehrere Arten, eine Geschichte zu erzählen. Aber nur eine, die alles verändert.



Ildingen, 1950er Jahre. Evelyn Borowski hat alles, was sie sich je erträumt hat: Ein Eigenheim mit Garten, einen fürsorglichen Mann und das lang erwartete Töchterchen Silvia. Trotzdem ist sie nicht glücklich: Sie vermisst ihren Beruf als Ärztin und fühlt sich fremd und allein in dieser süddeutschen Kleinstadt. Betti, Ihre Freundin und Schwägerin, ist unverheiratet und kümmert sich deshalb um die Eltern. Mit losem Mundwerk und rasantem Fahrstil sorgt sie für reichlich Ärger.



Ein außergewöhnlicher Familienroman, der einen Bogen von der Nachkriegszeit bis zur Wende spannt.



1989, in Berlin liegt Aufbruch in der Luft. Silvia Borowski aber macht einen Schritt zurück. In einem geklauten Polo fährt sie Hals über Kopf Richtung Süden. Neben ihr die erst wenige Wochen alte Tochter Hannah. Was erwartet sie in ihrem Heimatort, aus dem Silvia vor vielen Jahren überstürzt geflohen ist? Ist sie stark genug, sich der Vergangenheit zu stellen?



Eine berührende Mutter-Tochter-Geschichte, die von der Last jahrzehntelangen Schweigens erzählt, und von dem Mut, es zu brechen.“



Mein erstes Buch von der Autorin Alena Schröder! Ihre Geschichte „Bei euch ist es immer so unheimlich still“ hatte einen wunderbaren Aufbau. Egal ob sprachlich, Perspektivenwechsel oder auch Gedankengänge der Figuren oder auch der Ausdruck - es war ein sehr gutes Lesevergnügen! Auch wenn dieses Schema der Geschichte aktuell häufig in der Buchwelt anzutreffen ist, empfand ich die Story als gelungen. Einerseits erlesen wir die Geschichte von Evelyn Borowski in den 1950er Jahren und dann die Geschichte ihrer Tochter Silvia knapp 40 Jahre später. Beide Frauen tragen ihren Lebensrucksack mit sich, beide haben ihre Lebenserfahrung gesammelt und es stellt sich die Frage was Evelyn ihrer Tochter Sylvia mit auf den Lebensweg geben konnte und auch was Sylvia irgendwann ihrer Tochter Hannah weitergeben kann. Evelyns Geschichte, egal ob Kindheit oder Mutterschaft ist durch eben die damalige Zeit und ihre Eigenschaften geprägt und bei Sylvia ist es ebenso der Fall. Evelyn ist durch den Zweiten Weltkrieg innerlich gezeichnet (die Beschreibungen ihrer Kindheit gehen wahrlich tief unter die Haut), hat aber dennoch ihre Karriere gemacht bis zu einem gewissen Punkt und Sylvia ist nunmal ein Nachkriegskind. Die Zeiten sind bei beiden hart, die Empfindungen beider extrem unterschiedlich aber dennoch ähneln sie sich. Wir erleben Entwicklungen, Streitereien, Versöhnungen und positive wie negative Einschnitte in die Familienwelt. Was beiden aber fehlt ist der Mut endlich über so vieles zu sprechen! Der Buchtitel ist hierfür einfach grandios gewählt! Diese unausgesprochenen Situationen bewegen den aufmerksamen Leser sehr und man möchte am liebsten Mal richtig auf den Tisch hauen und den beiden klar machen: „Reden hilft! Reden löst Probleme!“. Es ist aber ein harter und steiniger Weg für beide und gen Ende gibt es Wendungen die von Schröder wirklich gut eingebaut wurden. Die Geschichte hat viele authentische Stellen aber hier und da auch Übertreibungen bzw. vorhersehbar Situationen. Schröder nimmt den Leser schnell ein und begibt sich mit ihm auf Zeitreise welche wirklich gut getroffen wurde. Ich vergebe hierfür 4 sehr gute Sterne und definitiv eine Leseempfehlung an alle, die gerne analysieren und auch mal zwischen den Zeilen lesen!

Veröffentlicht am 03.10.2023

Humorvoll und kurzweilig

Liebe oder Eierlikör – Fast eine Romanze
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Klappentext:

„Früher war mehr Romantik ...



Ernst Mannsen versteht die Welt nicht mehr. Die sonst so verlässliche Hilke Petersen trägt plötzlich Lippenstift und hat keine Zeit, auf dem Frühlingsbazar ...

Klappentext:

„Früher war mehr Romantik ...



Ernst Mannsen versteht die Welt nicht mehr. Die sonst so verlässliche Hilke Petersen trägt plötzlich Lippenstift und hat keine Zeit, auf dem Frühlingsbazar Kuchen zu verkaufen. Hella und Gudrun reden von Frühlingsgefühlen und Liebeshormonen und vermuten, dass Hilke eine Romanze hat. Und plötzlich taucht auch noch das Gerücht auf, dass das halbe Dorf sich bei einer Dating-App angemeldet hat, die Liebe oder Eierlikör heißt. Und das, obwohl Ernst schon so viel über Betrüger im Netz gelesen hat. Er vermutet, dass der Lippenstift nur der Anfang der Katastrophe ist, in die Hilke sich begibt, und ist entschlossen, das zu verhindern. Mithilfe seines Enkels Mats und Freundin Hella forscht er undercover nach, nicht ahnend, wie schnell man sich auf einem Date wiederfinden kann …“



Dora Heldt zu lesen ist immer mal so zwischendrin eine echte Freude. Heldts feiner Humor, ihre Dialoge aber auch ihre Figuren mit dem gewissen Hauch an Realität lassen immer wieder schmunzeln, lachen, einen manchmal etwas erschrecken weil man sich vielleicht hier und da wiederkennt oder jemanden aus seinem Umfeld und genau deshalb lohnt sich auch dieses aktuelle Buch so sehr! Heldt schwingt uns ins Geschehen der Geschichte hinein und man findet sich bei Ernst Mannsen und Co. wieder. „Frühlingsgefühle“ ist hier nicht nur das Corpus Delicti sondern auch sein persönlicher Aufhänger genau wie die Fänge des Internets. Hinter all dem Witz und ein wenig Klamauk findet sich aber, wie in fast allen Romanen von Dora Heldt, eben auch viel Zeitgeist und Wahrheit wieder. Datingplattformen im Netz (egal ob als App oder Homepage), Liebe im Alter (wobei die Frage nach dem Alter so eine Sache ist, denn für die Liebe ist man nie zu alt!), Vertrauen, Obacht, Aufmerksamkeit und vieles mehr sind hier eigentlich das Fundament dieser Geschichte. Wie gesagt, paart die Autorin alles in Dialogen mit viel Witz und Charme. Die Figuren wachsen einem schnell ans Herz und ja, ein Gläschen Eierlikör beim lesen dieser Geschichte ist ruhig erlaubt. 4 sehr gute Sterne für „Liebe oder Eierlikör“!

Veröffentlicht am 03.10.2023

Da geht einem ein Licht auf!

Efeu erwürgt Baum
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Klappentext:

„Hartnäckig halten sich Gartenmythen und werden von einer Generation zur nächsten weitergegeben. Erwürgt der Efeu wirklich Bäume? Kommen Spinnen im Winter ins Haus? Und bevorzugen Mücken ...

Klappentext:

„Hartnäckig halten sich Gartenmythen und werden von einer Generation zur nächsten weitergegeben. Erwürgt der Efeu wirklich Bäume? Kommen Spinnen im Winter ins Haus? Und bevorzugen Mücken süßes Blut? Um künftig gelassener im Einklang mit der Natur zu gärtnern, werden weitverbreitete Garten-, Tier- und Pflanzenirrtümer unter die Lupe genommen. Kurz und übersichtlich stellt dieses Buch dar, was wirklich stimmt, räumt Missverständnisse und Unkenntnis aus dem Weg und sorgt für erhellende Aha-Momente. Humorvoll verpacktes Wissen hilft Zusammenhänge zu verstehen sowie pflanzliche und tierische Mitbewohner richtig zu erkennen. So lässt sich Natur und Artenvielfalt in Haus und Garten nachhaltig schützen.“



Es gibt unter uns Menschen ja eine Menge hartnäckige Irrtümer rund über die Natur. Mythen wie Hornissen die Pferde töten können mit 7 Stichen oder Libellen die beißen oder Ohrenkriecher die ihrem Namen alle Ehre machen sollen und und und sind halt eben auch nur Mythen! Aber sie hängen in unseren Köpfen fest! Es ist Zeit damit umzugehen und diese zu lösen und dieses Büchlein aus dem Hause Ulmer macht das geschickt und kurzweilig informativ! Welche Frösche quaken und welche nicht, ist der Bussard ein Hühnerdieb oder erwürgt der Efeu wirklich Bäume? Viele Fragen mit noch intensiveren Antworten erwarten hier den Leser. Die Texte sind alle verständlich aber dennoch auf fachlich höherem Niveau verfasst. Comic-Zeichnungen geben dem Ganzen einen humorvollen Rahmen.

Alles in allem ein wirklich tolles Buch egal ob zum selber lesen oder verschenken. Definitiv ist das Buch eine Leuchte der Erkenntnisse! 4 Sterne hierfür!

Veröffentlicht am 03.10.2023

4 Sterne!

Häuser in den Bergen
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Klappentext:

„ATEMBERAUBENDER WEITBLICK IN WUNDERSCHÖNER NATUR – die Berge verzaubern auf vielfältige Weise und sind Sehnsuchtsort für jede:n, der nach Ruhe und Inspiration sucht. Genauso vielfältig sind ...

Klappentext:

„ATEMBERAUBENDER WEITBLICK IN WUNDERSCHÖNER NATUR – die Berge verzaubern auf vielfältige Weise und sind Sehnsuchtsort für jede:n, der nach Ruhe und Inspiration sucht. Genauso vielfältig sind auch die Häuser, die in diesem Buch vorgestellt werden. Vom behag- lichen Holzhaus mit Dolomitenblick über einen modernen Kubus im Bergdorf bis hin zur einsamen Almhütte auf 1.600 Metern Höhe als Rückzugsort – das Buch umfasst eine Zusammenstellung der 50 vielfältigsten und schönsten Einfamilienhäuser in den Bergen. Auf jeweils vier Seiten werden alle Projekte in ausführlichen Porträts vorgestellt. Hochwertige Bilder runden das Erlebnis ab und geben Einblick in die Möglichkeiten der Architektur – auch in luftigen Höhen.“



Im Buch „Häuser in den Bergen“ werden uns Lesern 50 Häuser und Wohnkonzepte aufgezeigt die verstreut in oder am Alpenrand liegen. Neben den Häusern werden auch immer die Architekten (mit kompletter Adresse) mit dem Bauplan des Hauses, Lageplan und und und vorgestellt. Ich muss klar sagen, ich bin ein Freund von Traditionen und ein absoluter Gegner der Moderne. Jeder wird hier seine Ansichten haben. Dennoch war es teilweise mehr als erstaunlich wie die Architekten Altes und Modernes miteinander verbunden haben. Hier und da gab es grandiose Symbiosen (persönliche Meinung) aber auch Fails, die die Seele des Hauses bzw. auch das Erscheinungsbild der Gegend völlig aus dem Zusammenhang gerissen haben. Und ja, man sucht in diesen modernen Wohnmöglichkeiten auch DEN Klassiker und findet ihn. Ein Haus wurde hier in seinem Ursprung so gelassen wie es war und eben auch entsprechend eingerichtet. Das Haus scheint wie aus der Zeit gefallen, zeigt aber wiederum die komplette Ursprünglichkeit und die Tatsache, das mit wenigen, nützlichen Dingen ein Leben auch lebenswert ist in den hohen Bergen.

Optisch und haptisch ist das Buch wieder ein Genuss! Alles wurde bestens ausgelegt und miteinander verbunden. Egal ob Texte, Baupläne oder Bilder, alles wirkt stimmig und komplett. Das Buch ist wieder von hochwertiger Qualität!

Wer sich also den aktuellen Zahn der Zeit bezüglich Häuser in den Bergen betrachten möchte, ist hier bestens versorgt. 4 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 29.09.2023

Lesenswert!

Der Glanz der Zukunft. Loulou de la Falaise und Yves Saint Laurent
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Klappentext:

„Paris, 1968: Als die junge Loulou zu einer Teestunde in illustrer Gesellschaft eingeladen wird, könnte sie sich nichts Langweiligeres vorstellen – und allgemein fällt es der in London geborenen ...

Klappentext:

„Paris, 1968: Als die junge Loulou zu einer Teestunde in illustrer Gesellschaft eingeladen wird, könnte sie sich nichts Langweiligeres vorstellen – und allgemein fällt es der in London geborenen jungen Frau schwer, in Frankreich anzukommen. Endlich hat sie es geschafft, aus dem Schatten ihrer berühmten Mutter herauszutreten, alles in ihr wehrt sich dagegen, sich von ihrem bunten, ausufernden Stil abzuwenden und der hier vorherrschenden kühlen Eleganz anzupassen. Doch dieser Nachmittag soll nicht ohne Folgen bleiben: Eine Begegnung verändert ihr Leben für immer, denn hier trifft sie Yves Saint Laurent. Er ist fasziniert von der jungen Frau, die selbst am liebsten Flohmarkt-Klamotten trägt, aber nichts auf der Welt so liebt wie Mode. Loulou und Yves werden gute Freunde, und schließlich macht er ihr das Angebot ihres Lebens – doch lediglich eine »Muse« wollte sie nie sein ...“



Bislang hatte ich mit den Büchern von Autorin Michelle Marly immer angenehme Lesestunden und so auch hier. In ihrem aktuellen Buch „Der Glanz der Zukunft“ dürfen wir in die Pariser Modewelt abtauchen. Es ist eine herrliche Geschichte zwischen Realität und Fiktion. Sie brilliert, mal wieder, mit Marlys grandioses Recherchearbeit. Sie nimmt den Leser wunderbar unaufdringlich an die Hand, führt ihn durch Paris und seine Berühmtheiten der damaligen Zeit. Ja, es ist eine Art Zeitensprung den wir hier unternehmen und irgendwie sind wir durch Markys detaillierte Erzählweise mittendrin statt nur dabei. Hauptprotagonistin Loulou erinnerte mich ein wenig an das berühmte Parfüm von Cacharel. Am Anfang hat man Schwierigkeiten es zu ertragen durch seine Schwere (Loulou geht es durch den Ortswechsel nicht anders) aber irgendwann kommt man bei diesem Duft an und wenn man das geschafft hat, bleibt er. Ob man ihn dann mag oder nicht, spielt hier keine Rolle. Loulou will endlich ihr Leben leben und man kann es als Leser nur zu gut verstehen. Ihren Stil hat sie irgendwie schon gefunden aber irgendwie auch nicht - fest steht aber: Mode ist ihr Leben. Die Begegnung mit Yves Saint Laurent verfolgt man gespannt und man hat diesen grazilen Mann mit der markanten Brille förmlich vor Augen. Die Bekanntschaft der beiden soll berufliche Früchte tragen. Die Frage ist nur: Wird sich Loulou damit abfinden oder will sie immer höher hinaus? Aber hierfür müssen Sie das Buch schon selbst lesen! Es lohnt sich definitiv! Ich vergebe hier 4 sehr gute Sterne für eine Story mit großem Lesevergnügen!