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Veröffentlicht am 04.08.2022

Manchmal muss man sich auf sein Bauchgefühl verlassen!

Weihnachtsküsse am Leuchtturm
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Nina ist studierte Juristin. Kurz nach dem Studium arbeitet sie in einem Start-up, doch das geht schief. Nina flüchtet vor ihrem Leben in Wien, ihrem schicken Loft, ihren Schulden und dem Gefühl, nichts ...

Nina ist studierte Juristin. Kurz nach dem Studium arbeitet sie in einem Start-up, doch das geht schief. Nina flüchtet vor ihrem Leben in Wien, ihrem schicken Loft, ihren Schulden und dem Gefühl, nichts wert zu sein. Ihr Weg führt sie nach Travemünde. Hier lernt sie Mika kennen, der eine komplett andere Sicht auf das Leben hat. Er regt Nina zum Nachdenken an.

Dies war das zweite Buch, welches ich von Annette Böhler gelesen habe und auch dieses fand ich wieder total toll.

Aufgrund einer persönlichen negativen Erfahrung in den letzten Tagen konnte ich mich sehr gut mit Nina identifizieren und ihre selbstkritische Art, ihre Zweifel nachvollziehen. Wie viele von uns denkt auch Nina sehr viel und lässt sich nur selten auf spontane, unvorhergesehene und nicht planbare Dinge ein, absolut nachvollziehbar. Sicher ging einem ihre Art, die Dinge immer wieder zu hinterfragen manchmal etwas auf die Nerven, aber wenn ich ehrlich bin, ich mache es nicht anders.

Annette Böhler stellt Mika dagegen ganz anders dar. Er ist ein sehr bescheidener, genügsamer Mensch, ohne Ansprüche, aber mit einer bewussten Lebensweise. Manchmal habe ich ihn und seine Sicht der Dinge belächelt, aber zwischen den Zeilen lehrt er den Leser eine Menge über sich und die heutige, schnelllebige Gesellschaft.

Besonders mag ich die Ich-Perspektive, die die Autorin verwendet. Ich finde dies erfrischend anders.

Ich war auch ein absoluter Fan ihrer Landschafts- und Städtebeschreibungen. Ich kenne die Neustädter Bucht aus beruflichen Gründen sehr gut und an deren Ende befindet sich Travemünde, sodass ich immer ein Bild vor den Augen hatte.

Ganz besonders gefiel mir auch Ninas Begeisterung über die Buddenbrooks, denn auch ich liebe diese, wenn auch traurige Geschichte, sehr! (Ebenso die Geschichte von Jane Eyre!)

Und ganz besonders liebe ich die Vorweihnachtszeit!

Kurz und knapp, dieses Buch von Annette Böhler hat mich wieder einmal begeistert und ich kann es allen Fans von Liebesromanen nur empfehlen. Ich habe dieses Buch innerhalb eines Tages verschlungen! 😉

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Veröffentlicht am 29.07.2022

New York, New York-Stadt der Träume

NEW YORK - Wie es keiner kennt
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„New York wie es keiner kennt“ von Susan Kaufman ist ein Bildband über die Stadt.
Susan Kaufman zeigt hierbei jedoch nicht die üblichen bekannten Ecken von New York, sondern zwar alltägliche, aber eben ...

„New York wie es keiner kennt“ von Susan Kaufman ist ein Bildband über die Stadt.
Susan Kaufman zeigt hierbei jedoch nicht die üblichen bekannten Ecken von New York, sondern zwar alltägliche, aber eben solche, die man offensichtlich nicht wahrnimmt. Sie fotografiert diese aufmerksamer aus einem veränderten Blickwinkel, nämlich dem, des entspannten Menschen, der sich Zeit nimmt, seine normale Umgebung zu erkunden. Schon entstanden wunderschöne Bilder, die den Charme und den Glanz dieser Stadt zeigen und zwar nicht der Stadt, die niemals ruht, sondern einer Stadt, die Ruhe, Entspannung, Klassik und Glanz ausstrahlt.

Bei vielen Bildern wurde ich an meine Kindheit erinnert, in der ich oftmals die „Bill Cosby-Show“ geguckt habe. Aber ich habe mich insgesamt sehr oft dabei erwischt, wie diese Bilder beruhigend auf mich gewirkt haben und ich mich sogar in die Atmosphäre reindenken konnte.
Susan Kaufman ist es mit diesem Bildband gelungen, beeindruckende und mitreißende Bilder darzustellen, die Lust auf New York machen!
Dieser Bildband hat es auf jeden Fall verdient, dass man sich Zeit nimmt, um ihn anzuschauen und vor allem, muss man ihn sich auch mehrmals anschauen, weil er so wunderbar ist.
Gefallen hat mir auch die Aufteilen der „Kapitel“. Dies waren quasi die einzelnen fotografierten Stadtteile, die am Ende der Vorstellung auch nochmal grafisch in einer gemalten Straßenkarte dargestellt wurden.

Dieser Bildband ist eine Empfehlung für alle, die New York lieben oder einmal besuchen wollen.

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Veröffentlicht am 19.07.2022

Das Leben ist keine Blumenwiese

Da geht noch Meer
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Lea, liebevolle Mutter einer 6-jährigen, strebsame Versicherungsangestellte, Ehefrau des schwulen und in einer Dreiecksbeziehung lebenden Paul und naive Lebensgefährtin von Lebensguru Thorsten. Letzterer ...

Lea, liebevolle Mutter einer 6-jährigen, strebsame Versicherungsangestellte, Ehefrau des schwulen und in einer Dreiecksbeziehung lebenden Paul und naive Lebensgefährtin von Lebensguru Thorsten. Letzterer hat seine innere Entspannung leider an der falschen Stelle gefunden, sodass Lea sich nun ins Single-Dasein stürzt und dabei immer mit Anlauf ins Fettnäpfchen platscht.

Das Cover spiegelt schon wunderbar wieder, worauf diese Geschichte aus ist - auf Fröhlichkeit und Buntheit.

Der Schreibstil von Lukas Goldwasser ist phänomenal. Ich bewundere, dass er es schafft von der ersten bis zur letzten Seite seinen selbstironischen Stil, gepaart mit Sarkasmus und dem Hang zur Realität durchzuziehen. Das machte es möglich, dass die Seiten nur so flogen und das Buch viel zu schnell gelesen war.

Da die Geschichte aus Leas Perspektive erzählt wird, kann man wunderbar ihre Gedankengänge und Monologe nachvollziehen, die eben durch den genannten Schreibstil geprägt sind. Viele davon laden zum Schmunzeln ein, weil sie zum Einen lustig und zum anderen auch der Realität entsprechen, wobei Lea hier das Herz auf der Zunge trägt. Manchmal wirkt sie nur etwas zu naiv.

Gut dargestellt fand ich auch ihren Ehemann Paul und seine beiden Lebensgefährten. Die Beziehung der Drei ist im ersten Moment seltsam. Ich finde es aber super gut, dass es Lukas Goldwasser gelingt, dies als normal darzustellen - eine tolle, bunte und vor allem funktionierende Familie, die ihre Sorgen teilt, jederzeit füreinander da ist und mitunter die gleichen Probleme hat, wie jede andere „normale“ Familie. Sicher an mancher Stelle etwas überspitzt, aber das passt in diesem Fall wunderbar ins Buch.

Ins Herz geschlossen habe ich auch die Charaktere von Friederike und Juli. Friederike erinnerte mich sogar ein bisschen an einen Charakter meiner Lieblingsserie, der auch immer alle Sprichwort durcheinander bringt und die kleine Juli ist einfach nur pfiffig und goldig. Klasse ist, dass sie so erzogen wurde, dass die Familie, in der sie lebt, normal ist und das sollte auch so sein!

Ein wunderbares Buch für alle, die das Leben nicht zu ernst nehmen, Spaß am Leben haben oder einfach eine ganz tolle Urlaubslektüre suchen!

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Veröffentlicht am 15.07.2022

Eine kämpferische Frau

Die karierten Mädchen
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Die karierten Mädchen von Alexa Hennig von Lange handelt von Klara, die mittlerweile 91 Jahre alt ist und trotz ihrer Erblindung immer noch allein in ihrem Haus lebt.
Klara blickt auf ihr Leben zurück. ...

Die karierten Mädchen von Alexa Hennig von Lange handelt von Klara, die mittlerweile 91 Jahre alt ist und trotz ihrer Erblindung immer noch allein in ihrem Haus lebt.
Klara blickt auf ihr Leben zurück. Damit die Nachwelt, speziell ihre Kinder davon erfahren und Klaras Leben besser verstehen, spricht sie ihre Lebensgeschichte auf Kassette. Dabei geht sie zurück bis ins Jahr 1929.

Das Buchcover ist sehr altmodisch gestaltet, aber passt zum Titel und der Geschichte. Ich war gespannt, was es mit dem Titel auf sich hat, weil ich mir nichts darunter vorstellen konnte, aber das wurde im Laufe des Buches sehr gut erklärt.

Das Buch beginnt in der Gegenwart und erklärt Klaras Leben in dieser. Sie wirkt auf mich sehr unnahbar, auch gegenüber ihren Kindern. Es fehlt etwas die liebevolle Art einer Mutter und Großmutter. Ihre Vergangenheitsfigur ist das ganze Gegenteil. Der Autorin gelingt es sie als liebevolle, junge Frau darzustellen, die sehr liebevoll und emphatisch ist.
Auch deren Gefühlslage im Kontext der damaligen historischen Ereignisse ist wunderbar und nachvollziehbar dargestellt. Gleichzeitig ist die Geschichte absolut erschütternd und nimmt den Leser von Anfang an mit. Vieles in den Handlungen der Menschen ist absolut verständlich, aber ebenso erschütternd.
Negativ ist mir aufgefallen, dass es schön gewesen wäre, die Handlungssprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit besser hervorzuheben, vielleicht durch eine kursive Schriftführung für die Gegenwart o.ä. Ich habe jedenfalls oftmals den Sprung in die Gegenwart nicht gleich mitbekommen.

Die Person der Susanne fand ich am Anfang etwas anstrengend, aber im Laufe des Buches wird sie absolut sympathisch und ich konnte viele Dinge verstehen, die ihre Handlungen betraf. Auch sie lässt sich nicht verbiegen, aber hält dennoch jederzeit zu Klara und geht mit ihr durch dick und dünn. Diese Freundschaft finde ich sehr besonders!

Dieses Buch beruht zum Teil auf authentischen Erzählungen und das ist der liebevollen Gestaltung des Romans auch anzumerken. Viele Dinge sind jedoch auch fiktiv hinzugefügt worden.
Ich bin schon heute gespannt auf die Fortsetzung, denn der Spannungsbogen zieht sich von der ersten bis zur letzten Seite durch und lässt den Leser gespannt zurück.

Eine ganz positive Überraschung war für mich die Tatsache, dass die Geschichte im letzten Drittel sogar hier in meiner Heimat steht und ich auch noch ein bis zwei Dinge über Sandersleben dazu gelernt habe.

Ein ganz wunderbares Buch über eine beeindruckende Frau, die versucht für ihr Umfeld das beste zu erwirken, aber sich nicht zu verbiegen

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Veröffentlicht am 03.07.2022

Wir sind nicht symmetrisch

Echt ist mein Perfekt
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Echt ist mein perfekt - Ein Ratgeber für Frauen, die an einem Lipödem leiden. Es ist vielmehr eine Mischung aus einem Ratgeber und einer persönlichen Geschichte der Influencerin DominoKati. Sie erzählt ...

Echt ist mein perfekt - Ein Ratgeber für Frauen, die an einem Lipödem leiden. Es ist vielmehr eine Mischung aus einem Ratgeber und einer persönlichen Geschichte der Influencerin DominoKati. Sie erzählt zum einen ihre Geschichte und gibt zum anderen Tipps, wie man mit dieser Krankheit umgehen kann, ohne dabei den Zeigefinger zu heben.

Dieses Buch weckte mein Interesse, da mir Vieles darin sehr bekannt vorkam und die Autorin mir oftmals aus dem Herzen sprach. Ich denke, es geht vielen Frauen so. DominoKati spricht mit diesem Buch ein Thema an, welches vielen Menschen nicht bekannt ist oder als Tabuthema gehandelt wird.
Mir gefiel der Schreibstil der Autorin, selbstkritisch, aber auch ironisch stellt sie sich ihrem Schicksal, führt aber lange Zeit auch einen inneren Kampf mit sich selbst, wie sie beschreibt. All das ist sehr gut nachvollziehbar. Besonders gut gefällt mir, dass sie nicht nur ihre Sichtweise sondern auch die anderer Frauen erzählt bzw. diese sogar selbst zu Wort kommen lässt.
Auch die Erklärungen ihrer Ärztin finde ich interessant, weil man hier gleich die medizinische Seite erklärt bekommt.
Vor allem gefällt mir aber Katis Fazit, jede Frau ist anders, jeder Körper ist anders und keiner ist perfekt. Wir müssen nur lernen, damit umzugehen und uns nicht verstecken. Denn oftmals sind wir auch mit den „schlechten“ Seiten unseres Körpers nicht allein, wie sich am Beispiel von Kati herausstellte.

Ein Buch, das aufklärt und Hoffnung macht, das aber auch realistisch ist. Die Autorin verschönert nichts und kritisiert auch das Gesundheitssystem. Ein interessantes Buch für alle, die unter dieser Problematik leiden oder überhaupt das Problem der „Elefantenstampfer“, der „Büffelhüfte“ etc. kennen. Ein Buch, das Mut macht!!

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