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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.01.2020

Begrenzte Begeisterung über die Sommergeschichte

Der Sommer der Freiheit
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Bedauerlicherweise bin ich ganz offensichtlich mit völlig falschen Erwartungen an die Lektüre dieses Buches herangegangen, jedenfalls bin ich ziemlich enttäuscht. Dabei hatten mir einige der zuvor bereits ...

Bedauerlicherweise bin ich ganz offensichtlich mit völlig falschen Erwartungen an die Lektüre dieses Buches herangegangen, jedenfalls bin ich ziemlich enttäuscht. Dabei hatten mir einige der zuvor bereits gelesenen Ostpreußenromane von Heidi Rehn doch überwiegend recht gut gefallen.
Ich hatte mir einen Roman vorgestellt, in dem eine Liebesgeschichte vor interessantem historischen Hintergrund präsentiert wird. Gefunden habe ich einen Roman, in dem es in erster Linie um sexuelle Abenteuer geht, die genauso gut zu jeder anderen Zeit hätten spielen können. Eine egozentrische und unreife und verantwortungslose Protagonistin schläft mit einem Franzosen und einem Deutschen abwechselnd, der Deutsche schläft aber auch mit einem Mann und die Frau bekommt auch erotische Gefühle, wenn sie sich mit einer um Weniges jüngeren Freundin zusammenlehnt, damit sie beide gemeinsam vom einen der zwei Liebhaber fotografiert werden können. Selbstverständlich weiß ich nicht, wie die Leute damals empfunden haben. Und natürlich waren die jungen Frauen vor 100 Jahren genauso wenig geschlechtslose Wesen wie wir es heutzutage sind. Auch habe ich ganz bestimmt nichts gegen homoerotische Gefühle.
Aber: Unter einem "Sommer der Freiheit" hatte ich den Vorkriegssommer verstanden, nicht die sexuelle Freiheit allein.
Das Cover fand ich recht ansprechend.

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Veröffentlicht am 01.02.2020

Nicht mein "Ding"!

Auch das wird vergehen
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Nach der Beerdigung ihrer Mutter fährt die 40jährige Blanca nach Cadaqués, auf den Sommersitz der Familie am Meer.
Ihre beiden Ex-Ehemänner und die gemeinsamen Kinder, ihre beiden besten Freundinnen, davon ...

Nach der Beerdigung ihrer Mutter fährt die 40jährige Blanca nach Cadaqués, auf den Sommersitz der Familie am Meer.
Ihre beiden Ex-Ehemänner und die gemeinsamen Kinder, ihre beiden besten Freundinnen, davon eine mit Lebenspartner und eine mit Sohn, eine Kinderfrau, der Geliebte nebst Gattin und Kindern und ein ihr unbekannter Mann, welcher ihr auf der Beerdigung aufgefallen war, sind ebenfalls dort und füllen das Haus mit Leben oder wohnen in unmittelbarer Nähe.
Das Buch konnte meine Erwartungen leider nicht erfüllen, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass ich mit Sex mit verschiedenen Partnern sowie gerauchten und/oder getrunkenen Drogen wirklich Trost finden würde, vor allem im Dunstkreis kleiner Kinder. Vielleicht bin ich aber auch einfach nur etwas zu unsensibel, um die hochgelobten Eigenschaften dieses Buches zu erkennen. Das Cover finde ich hübsch, den Preis von knapp 20 Euro für 170 Seiten allerdings unangemessen hoch.

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Veröffentlicht am 26.01.2020

Für Fans von "Vom Winde verweht" ein Nogo, für Andere ein Vielleicht.

Die Plantage
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Vor einiger Zeit las ich das gebundene Buch.
In der Werbung wurde dieses Buch "Vom Winde verweht" an die Seite gestellt.
Der Vergleich mit Margaret Mitchells Roman "Vom Winde verweht" stellt für Mitchells ...

Vor einiger Zeit las ich das gebundene Buch.
In der Werbung wurde dieses Buch "Vom Winde verweht" an die Seite gestellt.
Der Vergleich mit Margaret Mitchells Roman "Vom Winde verweht" stellt für Mitchells Weltbestseller in meinen Augen geradezu eine Beleidigung dar, denn mit ihm hat dieses Buch hier allenfalls eines gemeinsam und zwar, dass es teilweise auf einer Plantage spielt.
Ganz abgesehen davon, dass wir hier als historischen Hintergrund den Unabhängigkeitskrieg haben und bei der Geschichte um die leidenschaftliche Scarlett O´Hara den Bürgerkrieg (im ersten geht es um die Unabhängigkeit von England, im anderen um die Teilung von Nord- und Südstaaten), ist das Verhalten von Frau Tarleys Protagonistin so gut wie nie auch nur im Entferntesten nachvollziehbar.
Große Teile der Geschichte spielen zudem in England.
Szenen mit ausführlichster Beschreibung von sexueller Gewalt - teilweise sogar an Kindern! - gehörten für mich ebenfalls nicht in ein Buch dieses Genres.
Ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut, bildeten doch einst neben Anne Selinkos "Desirée" hauptsächlich die Südstaatenepen von Gwen Bristow meinen Einstieg in den historischen Roman. Zwischenzeitlich war ich bei den alten Pharaonen und im Mittelalter unterwegs, aber es bestand immer eine gewisse Bindung an die Südstaaten, Mitchell und Bristow hatte mich sozusagen infiziert. Etwas ähnliches hatte ich dann auch hier wieder erwartet. Leider vergeblich, denn eine Südstaatenatmosphäre wollte sich ebensowenig einstellen wie das historische Feeling generell.
Die detaillierten Beschreibungen von Pädophilie, Vergewaltigung und Brutalität ganz allgemein stießen mich ab.
Seit den sogenannten Fortsetzungen von "Vom Winde verweht" hat mich kein Buch mehr so enttäuscht wie dieses hier.

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Veröffentlicht am 26.10.2018

Arrrggh! Désirée flopppt!

Nein ist das neue Ja
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Grundsätzlich bin ich dafür, dass man, wenn erforderlich, in angemessener Form auch "Nein" zu sagen in der Lage sein sollte. Aber "Nein" ist allein deshalb noch lange nicht "das neue Ja", Bücher wie "Sag ...

Grundsätzlich bin ich dafür, dass man, wenn erforderlich, in angemessener Form auch "Nein" zu sagen in der Lage sein sollte. Aber "Nein" ist allein deshalb noch lange nicht "das neue Ja", Bücher wie "Sag nicht JA, wenn du NEIN sagen willst" gibt es bereits seit Jahrzehnten! Abgesehen davon stimme ich durchaus mit einigen Ansichten Frau Nicks überein, bescheinige ihr gern Eloquenz, Witz und eine gute Beobachtungsgabe. Aber sie fällt für meinen Geschmack in diesem Buch zu oft in die Fäkalsprache (Sachbücher müssen nicht trocken sein, aber 4 "Arschlöcher" auf einer Seite brauche ich ebenso wenig wie ständiges "nuttig", "vögeln"). Trotz ihres Appells für Fair Play wertet sie Schuhverkäuferinnen, Übergewichtige und Menschen ohne höheren Schulabschluss ab. Und die Aussage, dass Frau Merkel ihre Gebärmutter zurecht rücke, schafft Bilder in meinen Kopf, deren Bezug zum Buchtitel herzustellen mir nicht ganz leicht fällt, abgesehen davon, dass ich sie für entbehrlich halte. Ein Großteil des Buches besteht aus Wiederholungen. Auch glaube ich nicht, dass heutzutage viele Menschen Frau Nicks Probleme nachvollziehen können, nicht genug echte oder erschwingliche Kopien von Designerklamotten in ihren begehbaren Schränken zu haben. Zitate von Buffett- und Gandhi waren immerhin ein Trost. .

Veröffentlicht am 22.05.2018

Es ist nicht alles Gold, was glänzt

EDELFA UND DER TEUFEL
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Ein geheimnisvoll klingender Titel, ein vielversprechender Rückseitencovertext und dazu ein passendes Coverbild, eine tolle Landschaft, ein interessanter historischer Hintergrund, faszinierende Protagonisten, ...

Ein geheimnisvoll klingender Titel, ein vielversprechender Rückseitencovertext und dazu ein passendes Coverbild, eine tolle Landschaft, ein interessanter historischer Hintergrund, faszinierende Protagonisten, kunstvoll gestaltete Nebenfiguren, Geländekartenskizze, Fußnoten... nahezu alle Zutaten, die für einen opulenten Historienschmöker benötigt werden.
Dies alles zu genießen, sieht man sich aber leider nur schwer bis gar nicht in der Lage, wenn das Buch an etwas leidet, das man geradezu als Apostroph-Diarrhoe bezeichnen könnte. Noch dazu, wenn diese Zeichen grammatikalisch falsch verwendet werden. Hier kann einfach kein Lektor am Werk gewesen sein. Und wenn, dann fallen mir nur die Worte "Ignoranz" und "Inkompetenz" dazu ein.
Es ist ehrlich schade, dass eine derart phantasievoll erdachte Geschichte einem Leser auf diese Art "vermiest" werden kann.
Das kann man einfach nicht mit mehr als einem Stern auch noch belohnen.