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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.02.2020

Dracula

Das dunkle Herz der Welt
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Den meisten dürfte Vampir "Dracula" ein Begriff sein. Hier geht es um die Geschichte der hinter dem berühmt/berüchtigten Blutsauger steckenden historischen Person.
Mit diesem Buch hatte ich anfangs einige ...

Den meisten dürfte Vampir "Dracula" ein Begriff sein. Hier geht es um die Geschichte der hinter dem berühmt/berüchtigten Blutsauger steckenden historischen Person.
Mit diesem Buch hatte ich anfangs einige Schwierigkeiten, denn nicht alle Worte waren mir vertraut und es gab viele Namensgleich- und -ähnlichkeiten und ohnehin eine Menge handelnder Personen.
Dann jedoch entdeckte ich hinten im Buch ein geradezu beispielhaftes Personenverzeichnis, in dem alle wichtigen Personen angenehm sortiert nach Handlungsort bzw. Herrscherhaus aufgeführt und sogar unterteilt in "fiktiv" und "authentisch" aufgeführt werden. Ferner gibt es ein bemerkenswertes Nachwort und dann im vorderen und hinteren Umschlag noch zwei hilfreiche Karten.
Dieser Band stellt den Auftakt einer geplanten Trilogie dar, ist in sich jedoch dankenswerterweise abgeschlossen und verständlich. "Der" Dracula ist am Buchende allerdings noch keine 20 Jahre alt, hier geht es hauptsächlich um das Leben seines Vaters. Dieser Vater und zwei seiner drei Söhne geraten in Gefangenschaft, wo alle auf verschiedenste Art starken und historisch belegten Folterungen ausgesetzt sind, deren Schilderungen von der Autorin nach eigenen Worten bereits "entschärft" wurden und auf mich auch keinesfalls irgendwie "effekthäscherisch" wirkten, trotzdem vielleicht für manchen Leser nur schwer zu ertragen sein könnten. Blutig ist die ganze Geschichte ohnehin, weil da jeder gegen jeden kämpft und sich ständig neue Verbündete und Verräter einfinden und die Kirche immer mittendrin mitmischt. Aber es gibt auch Edelmut, Heldentum, Liebe und einen geheimnisvollen Heiler, meine Lieblingsfigur im Buch.
Blutsaugende Beisser spielten nicht mit

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Veröffentlicht am 01.02.2020

Nicht leicht zu lesen, aber wichtig

Ich bin Tess (Buchvorlage zur Netflix-Serie Kiss Me First)
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Vorab eine kleine Warnung: Dieses Buch ist nicht leicht zu lesen. Und es ist auch ziemlich schwer, für seine Protagonistin, Leila, Sympathie zu empfinden. Erschreckend auch der Gedanke, dass alles so oder ...

Vorab eine kleine Warnung: Dieses Buch ist nicht leicht zu lesen. Und es ist auch ziemlich schwer, für seine Protagonistin, Leila, Sympathie zu empfinden. Erschreckend auch der Gedanke, dass alles so oder so ähnlich tatsächlich geschehen ist bzw. geschehen könnte.
Aber der Reihe nach: "Tess", das Mädchen, das dem Buch den Titel gab, sagt, dass es sterben will und deshalb jemanden dafür braucht, der für sie bloggt und ihre mails beantwortet, da sie, wie in der Kurzbeschreibung oben ja schon angedeutet, ihre Familie und Freunde nicht belasten will. Leila schlüpft nach den nötigen Vorbereitungen in ihre Rolle. Sie ist "anders". Und auch rechthaberisch. Jedoch ist sie m. E. nicht bösartig. Sie ist ein einsamer Mensch und deshalb den Umgang mit ihren Mitmenschen nicht gewohnt. Aber im Internet, wo sie ein virtuelles Leben führt, fühlt sie sich sicher und wohl. Es ist bezeichnend, wie sie als Tess entgegen ihrem festen Vorsatz, dem Original möglichst zu ähneln, Dinge tut, die weder die "wahre Tess" noch die "alte Leila" getan hätten. Dadurch wird es ihr möglich, ernsthafte Gefühle zu einem anderen Menschen zu entwickeln. So ungeübt, wie sie natürlich darin ist, schießt sie weit über das Ziel hinaus und zeigt deutliche Symptome einer Stalkerin. Mehr möchte ich aber hier nicht verraten.
Ein überaus interessantes Buch mit einer erschreckenden Perspektive, was im www. so alles möglich sein könnte. Unbedingte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 01.02.2020

Bücher... Bücher... Bücher....

Die Reise mit der gestohlenen Bibliothek
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Diese Geschichte einer verrückten Irrfahrt mit einem gestohlenen Büchereibus quer durch Großbritannien hat mich regelrecht verzaubert. Dabei dauerte es einige Zeit, ehe ich richtig hinein gefunden habe, ...

Diese Geschichte einer verrückten Irrfahrt mit einem gestohlenen Büchereibus quer durch Großbritannien hat mich regelrecht verzaubert. Dabei dauerte es einige Zeit, ehe ich richtig hinein gefunden habe, denn anfangs war ich gelegentlich etwas irritiert und verstand gar nicht mehr, was mir dieses Buch hatte so lesenswert erscheinen lassen. Jedoch hat sich das Durchhalten gelohnt und zuerst Unverständliches löste sich durch die richtigen Puzzleteilchen am rechten Platz auf und bildete ein schönes Wort-Gemälde.
Bobby Nusku verliert erst seine Mutter und dann seinen besten Freund. Das Verhältnis zu seinem grobschlächtigen Vater und dessen wasserstoffblonder Freundin ist sehr lieblos. Ganz anders ist hingegen die Beziehung von Val, Putzfrau in einem Büchereibus und in der Nachbarschaft der Nuskus wohnend, zu ihrer geistig etwas behinderten Tochter Rosa. Einige unschöne Vorkommnisse veranlassen Bobby, Val und Rosa, begleitet von Hund "Bert", sich im bewussten Büchereibus aus dem Staub zu machen. Unterwegs begegnet ihnen "Joe-Joe", ein Mann mit einem geheimnisvollen Vorleben. Es hat mir Spaß gemacht, sie auf ihrer an Abenteuern wahrlich nicht armen Reise mit der gestohlenen Bibliothek zu begleiten und durch die daraus erwähnten Schätze an viele früher gern gelesene Bücher erinnert zu werden wie beispielsweise "Tom Sawyers Abenteuer" und "Huckleberry Finns Abenteuer" von Mark Twain, Frances Hodgson Burnetts "Der geheimnisvoller Garten", Jonathan Swifts "Gullivers Reisen", Herman Melvilles "Moby Dick", die Narnia- und Potter- Bände
und natürlich Antoine de Saint Exupérys "Der kleine Prinz".

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Veröffentlicht am 01.02.2020

Auf dem Weg zu sich selbst

Umweg nach Hause
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Diesem Buch gebe ich gerne eine Leseempfehlung,da es mich wirklich sehr berührt hat, ja, mir gelegentlich sogar die Augen feucht werden ließ, ohne dabei jemals ins Triviale oder gar Kitschige abzugleiten.
Zugegebenermaßen ...

Diesem Buch gebe ich gerne eine Leseempfehlung,da es mich wirklich sehr berührt hat, ja, mir gelegentlich sogar die Augen feucht werden ließ, ohne dabei jemals ins Triviale oder gar Kitschige abzugleiten.
Zugegebenermaßen dauerte es eine Weile, ehe ich mit ihm warm wurde. Obwohl es mir von Anfang an gut gefiel, wunderte ich mich nach Erreichen der dreistelligen Seitenzahlen langsam darüber, wann denn nun endlich die Reise angetreten werden würde. Bis ich realisierte, dass es in erster Linie gar nicht um eine Fahrt im gemeinhin verständlichen Sinne geht, also eine Reise mit Koffer, Handgepäck und Reisepass, sondern um die Reise zu sich selbst. Diese Reise legen auf gewisse Weise alle vorn in Form von Scherenschnitten abgebildeten Personen zurück.
Wir begleiten den Ich-Erzähler Benjamin Benjamin durch seine Erinnerungen, die zunächst heiter-harmlos eine ganz normale Durchschnittsfamilie erkennen lassen, bis man dann immer mehr erahnen kann, dass eine schreckliche Katastrophe diese Familie zerstört hat. Den Konsequenzen daraus muss Ben lernen, sich zu stellen.
Der von ihm betreute Trevor ist ein zynischer junger Mann, der an seinen Rollstuhl gefesselt ist und irgendwie auch an seine dominante Mutter. Im Laufe der teilweise recht skurrilen Reiseerlebnisse verliert er einen Teil seines Zynismus´ und wird fähig, am Schicksal der unterschiedlichen Reisegefährten teilzunehmen.
Ein Buch, dem ich viele Leser wünsche; ein Autor, den ich nach diesem für mich ersten Buch aus seiner "Feder" definitiv im Auge behalten werde.

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Veröffentlicht am 29.01.2020

Kaum aus der Hand zu legen

Wiener Totenlieder (Ein Carlotta-Fiore-Krimi 1)
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Ein Opernhaus, das nicht schließt, obwohl wie bei den zehn kleinen... halt... heute muss man ja auf in meinen Augen manchmal leicht übertriebene political correctnes achten: also wie bei den zehn kleinen ...

Ein Opernhaus, das nicht schließt, obwohl wie bei den zehn kleinen... halt... heute muss man ja auf in meinen Augen manchmal leicht übertriebene political correctnes achten: also wie bei den zehn kleinen afroamerikanischen oder dunkelpigmentierten Personen regelmäßig dort Beschäftigte Sänger oder Hintergrundmitwirkende mehr oder weniger aufsehenerregend ums Leben kommen. Es schließt nicht, weil - angelockt durch diese Verbrechen und Autobahnunfallanguck-Mentalität - die zuletzt ziemlich gesunkenen Zuschauerzahlen und damit letztendlich auch die Einnahmen steigen.
Zwei Undercover-Ermittler, ein Mann und eine Frau, die beide ihre eigenen Probleme aus der Vergangenheit zu bewältigen versuchen.
Dazu jede Menge mehr oder weniger durchgeknallte Opern-Leute, ehemalige Verlieb - oder sogar Verlobte, undurchsichtige Polizeileithanseln, eine skurrile Anstaltsinsassin mit regelmäßigem Freigang und ein gefährlicher One-Night-Stand-Überbleiber.
Manchmal war es ein ganz schön durcheinandriges Fadenknäuel an Hinweisen, Irrwegen, Spekulationen.
Aber es hat Spaß gemacht. Die Auflösung als solche war nachvollziehbar, wenn ich da auch noch Luft nach oben gesehen habe. Das Ende an sich hat mir aber sehr gut gefallen.
Ich wünsche diesem Buch viele Leser und mir weitere Bücher aus dieser "Feder"!
Die Wiener Staatsoper werde ich allerdings wohl zumindest vorläufig sicherheitshalber nicht besuchen....

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