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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.02.2020

Wenn du dich nicht mehr erinnerst...

Gestern ist ein ferner Ort
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Beim Lesen von Joaquín Berges' Roman "Gestern ist ein ferner Ort"fühlte ich mich vom Stil her im positiven Sinne etwas an Bücher von Jojo Moyes erinnert:
Die frühere Bestsellerautorin Celia hat nach einem ...

Beim Lesen von Joaquín Berges' Roman "Gestern ist ein ferner Ort"fühlte ich mich vom Stil her im positiven Sinne etwas an Bücher von Jojo Moyes erinnert:
Die frühere Bestsellerautorin Celia hat nach einem Schlaganfall wesentliche Erinnerungslücken behalten. Langsam versucht die mit ihrem Hund "Charlie" zusammen lebende geschiedene und von Haushälterin Rosario unterstützte Seniorin, diese Lücken mit Hilfe von ihrer sie auch ärztlich betreuenden Tochter, Exmann, Freundinnen, Kollegen und anderen Bezugspersonen zu schließen.
Haupthandlungsorte sind verschiedene frühere Aufenthaltsorte innerhalb Spaniens sowie die französische Hauptstadt nebst Umgebung. Titel und Cover passen gut zum erzählten Geschehen.
Eine sehr ausgewogene und gut konzipierte Geschichte, ohne überschwängliche Sentimentalität. Das Buch regt zu etlichen Denkanstößen an (beispielsweise darüber, wo die Grenzen des Einen-vor-sich-selbst-Schützens liegen bzw. ab wann es eine unangemessene Form der Fremdbestimmung annimmt). und machte einen sicherlich nachhaltigen Eindruck auf mich.

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Veröffentlicht am 01.02.2020

Solider Historienschmöker

Ab heute heiße ich Margo
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Das Buch verfügt über ein, wie ich finde, ansprechendes Cover, von dessen Bezug zum Inhalt man im Laufe des Lesens erfährt. Selbstverständlich ist so etwas in der letzten Zeit leider nicht mehr.
Die Geschichte ...

Das Buch verfügt über ein, wie ich finde, ansprechendes Cover, von dessen Bezug zum Inhalt man im Laufe des Lesens erfährt. Selbstverständlich ist so etwas in der letzten Zeit leider nicht mehr.
Die Geschichte der beiden Frauen Margo und Helene umfasst mehrere Jahrzehnte und reicht von der Zeit kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges bis knapp vor die Jahrtausendwende. Sie wird aus den unterschiedlichen Perspektiven der Hauptpersonen wirklich sehr spannend erzählt und spielt hauptsächlich in Stendal, Berlin, Schlesien sowie einigen Orten in Westdeutschland, wo Margo nach dem Krieg eine neue Heimat zu finden versucht.
Am Ende des Buches gibt es dankenswerterweise ein umfangreiche Personenverzeichnis, was ich hauptsächlich zu Beginn der Lektüre überaus hilfreich fand.
Durch das parallele Erzählen der Lebensgeschichten von Helene im Osten und Margo im Westen wurden auch die Auswirkungen der beiden unterschiedlichen politischen Systeme auf die im geteilten Deutschland lebenden Menschen verdeutlicht, angenehmerweise, ohne eine Seite hervorzuheben oder abzuwerten.
Nicht ganz so positiv fand ich den Familienwirrwarr und das in meinen Augen etwas konstruiert wirkende Ende.
Insgesamt verbleibt aber ein guter Gesamteindruck, der zu einer deutlichen Leseempfehlung vor allem für jene Leser führt, die an einer spannenden Handlung vor der historischen Kulisse Deutschlands im letzten Jahrhundert Interesse haben.

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Veröffentlicht am 01.02.2020

Vielfältig beeindruckend!

Endgültig
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Hier konnte ich schnell mit fiebern, woran das sympathische Ermittlerteam, allen voran die blinde Jenny Aaron, die Hauptschuld tragen dürfte.
Dessen Arbeit wurde auch für einen Roman nachvollziehbar geschildert.
Dass ...

Hier konnte ich schnell mit fiebern, woran das sympathische Ermittlerteam, allen voran die blinde Jenny Aaron, die Hauptschuld tragen dürfte.
Dessen Arbeit wurde auch für einen Roman nachvollziehbar geschildert.
Dass der Autor sich gründlich mit dem Thema "Blindheit" befasst haben muss, merkt man dem Buch deutlich an, denn er bringt die Orientierungshilfe durch Schallwellen ebenso zur Sprache wie alltägliche Probleme blinder Menschen im Umgang mit Sehenden, so z. B., wenn diese sie einfach mal so auf der Straße gut meinend am Ellenbogen fassen und führen wollen und dabei nicht nur oft erschrecken, sondern auch nicht selten erst recht verwirren.
Kritisieren könnte ich, dass für mich ab einem bestimmten Zeitpunkt ein gewisser Verdacht bestand, der sich im übrigen bestätigte, es war also vielleicht einen Hauch zu vorhersehbar.
Auch wären Orts- und Datumsangaben hilfreich gewesen.
Für den Titel "Endgültig" fand ich bisher keine Erklärung.
Die eigentliche Auflösung gefiel mir gut und ich konnte sich auch nachvollziehen.
Fazit: Ein tolles Buch mit leichten Schwächen, die aber wegen der spannenden Story durchaus nicht ins Gewicht fallen sollten. Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 01.02.2020

Dracula

Das dunkle Herz der Welt
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Den meisten dürfte Vampir "Dracula" ein Begriff sein. Hier geht es um die Geschichte der hinter dem berühmt/berüchtigten Blutsauger steckenden historischen Person.
Mit diesem Buch hatte ich anfangs einige ...

Den meisten dürfte Vampir "Dracula" ein Begriff sein. Hier geht es um die Geschichte der hinter dem berühmt/berüchtigten Blutsauger steckenden historischen Person.
Mit diesem Buch hatte ich anfangs einige Schwierigkeiten, denn nicht alle Worte waren mir vertraut und es gab viele Namensgleich- und -ähnlichkeiten und ohnehin eine Menge handelnder Personen.
Dann jedoch entdeckte ich hinten im Buch ein geradezu beispielhaftes Personenverzeichnis, in dem alle wichtigen Personen angenehm sortiert nach Handlungsort bzw. Herrscherhaus aufgeführt und sogar unterteilt in "fiktiv" und "authentisch" aufgeführt werden. Ferner gibt es ein bemerkenswertes Nachwort und dann im vorderen und hinteren Umschlag noch zwei hilfreiche Karten.
Dieser Band stellt den Auftakt einer geplanten Trilogie dar, ist in sich jedoch dankenswerterweise abgeschlossen und verständlich. "Der" Dracula ist am Buchende allerdings noch keine 20 Jahre alt, hier geht es hauptsächlich um das Leben seines Vaters. Dieser Vater und zwei seiner drei Söhne geraten in Gefangenschaft, wo alle auf verschiedenste Art starken und historisch belegten Folterungen ausgesetzt sind, deren Schilderungen von der Autorin nach eigenen Worten bereits "entschärft" wurden und auf mich auch keinesfalls irgendwie "effekthäscherisch" wirkten, trotzdem vielleicht für manchen Leser nur schwer zu ertragen sein könnten. Blutig ist die ganze Geschichte ohnehin, weil da jeder gegen jeden kämpft und sich ständig neue Verbündete und Verräter einfinden und die Kirche immer mittendrin mitmischt. Aber es gibt auch Edelmut, Heldentum, Liebe und einen geheimnisvollen Heiler, meine Lieblingsfigur im Buch.
Blutsaugende Beisser spielten nicht mit

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Veröffentlicht am 01.02.2020

Nicht leicht zu lesen, aber wichtig

Ich bin Tess (Buchvorlage zur Netflix-Serie Kiss Me First)
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Vorab eine kleine Warnung: Dieses Buch ist nicht leicht zu lesen. Und es ist auch ziemlich schwer, für seine Protagonistin, Leila, Sympathie zu empfinden. Erschreckend auch der Gedanke, dass alles so oder ...

Vorab eine kleine Warnung: Dieses Buch ist nicht leicht zu lesen. Und es ist auch ziemlich schwer, für seine Protagonistin, Leila, Sympathie zu empfinden. Erschreckend auch der Gedanke, dass alles so oder so ähnlich tatsächlich geschehen ist bzw. geschehen könnte.
Aber der Reihe nach: "Tess", das Mädchen, das dem Buch den Titel gab, sagt, dass es sterben will und deshalb jemanden dafür braucht, der für sie bloggt und ihre mails beantwortet, da sie, wie in der Kurzbeschreibung oben ja schon angedeutet, ihre Familie und Freunde nicht belasten will. Leila schlüpft nach den nötigen Vorbereitungen in ihre Rolle. Sie ist "anders". Und auch rechthaberisch. Jedoch ist sie m. E. nicht bösartig. Sie ist ein einsamer Mensch und deshalb den Umgang mit ihren Mitmenschen nicht gewohnt. Aber im Internet, wo sie ein virtuelles Leben führt, fühlt sie sich sicher und wohl. Es ist bezeichnend, wie sie als Tess entgegen ihrem festen Vorsatz, dem Original möglichst zu ähneln, Dinge tut, die weder die "wahre Tess" noch die "alte Leila" getan hätten. Dadurch wird es ihr möglich, ernsthafte Gefühle zu einem anderen Menschen zu entwickeln. So ungeübt, wie sie natürlich darin ist, schießt sie weit über das Ziel hinaus und zeigt deutliche Symptome einer Stalkerin. Mehr möchte ich aber hier nicht verraten.
Ein überaus interessantes Buch mit einer erschreckenden Perspektive, was im www. so alles möglich sein könnte. Unbedingte Leseempfehlung!

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