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Veröffentlicht am 22.04.2019

Tolle Geschichte um Freundschaft, Familie und Pferde

Wilde Horde 2: Pferdeflüstern
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Klappentext:

Frei und wild und schnell wie der Wind - fünf Freunde, fünf Pferde und ein großes, wildes Abenteuer!
Zaz und ihre Freunde genießen den Sommer. Sie machen lange Ausritt und treffen sich in ...

Klappentext:

Frei und wild und schnell wie der Wind - fünf Freunde, fünf Pferde und ein großes, wildes Abenteuer!
Zaz und ihre Freunde genießen den Sommer. Sie machen lange Ausritt und treffen sich in ihrem Geheimversteck. Zusammen sind sie die "Wilde Horde" : zwei Jungs und drei Mädchen, die ohne Sattel und Zaumzeug reiten. Endlich haben die fünf ihren Wald wieder für sich allein - nachdem die Biker abgezogen sind. Doch dann sorgt ein nächtlicher Einbrecher für Unruhe. Und plötzlich verschwindet einer der Freunde...

Fazit:

Ich habe es mir schwerer vorgestellt, in die Geschichte einzusteigen, da ich Teil 1 nicht kenne. Dies hat sich nicht bewahrheitet, da ich sofort in der Handlung war.

Die Reiter sind mit ihren freilebenden Pferden fest verbunden und genießen jede freie Minute mit ihnen. Zaz, die ihre Sommerferien bei ihrer Oma in der Pension Donneracker verbringt, hat es geschafft zur wilden Horde zu gehören. Natürlich muss sie noch einiges lernen, damit sie so gut wird wie ihre Freunde. Sie kann sich das Ende der Sommerferien und die Trennung von ihrer geliebten Stute Monsun und ihren Freunden überhaupt nicht mehr vorstellen. Die wilde Horde verbringt den Sommer unbeschwert und die Freunde wollen ihren Schäferkarren, der von Bikern zerstört wurde, neu aufbauen.

Doch plötzlich taucht ein nächtlicher Einbrecher auf und bringt Unruhe in die Horde. Wer ist das und warum spielt der Einbrecher auch Heinzelmännchen? Dann machen Zaz und die blinde Fee eine Entdeckung, die ihren Freund Arpad und seinen Feuertanz vor die härteste Bewährungsprobe ihres Lebens stellt.

Dieses Abenteuer mit der wilden Horde zu erleben hat mir sehr viel Spaß gemacht und mir wieder gezeigt, wie wichtig Freundschaft und Verständnis sind. Die Freunde halten fest zusammen und helfen Arpad, sich seiner Bewährungsprobe zu stellen. Ob er sie meistert? Das müsst ihr leider selbst lesen. Es lohnt sich.

Mir hat besonders gut gefallen, dass die Pferde von den Jugendlichen als Freunde und vollwertige Teammitglieder gesehen werden und nicht, wie oft üblich als Sportgeräte. Es ist ihnen sehr wichtig, dass die Pferde ihnen vertrauen und alles, was sie für sie tun auch gerne und aus freien Antrieb heraus machen können. Dieses Buch erzählt von einem anderen Umgang mit Pferden, den ich so viel besser finde, als im heutigen Pferdesport üblich. Dieses gegenseitige Vertrauen wird immer wieder sehr schön beschrieben und es war schön zu lesen, zu welchen Leistungen die Pferde und Reiter dadurch fähig sind.

Ich wäre gerne noch weiter mit der wilden Horde durch den Wald geritten und war fast enttäuscht, weil die Geschichte so schnell zu Ende war. Da die Reitszenen und der Umgang mit den Pferden so schön beschrieben war, hatte ich das Gefühl wirklich dabei zu sein. Die spannende Handlung, die Arpad betrifft, machte die Geschichte für mich dann richtig rund. Toll gemacht.

Ich freue mich auf weitere Abenteuer der wilden Horde.
Von mir eine absolute Leseempfehlung für Kinder ab 10 Jahren und für alle Leser, die Pferdegeschichten lieben, die spannend, geheimnisvoll und gleichzeitig mitreisend sind.

Veröffentlicht am 14.04.2019

Familiendrama der Extraklasse

Großes Sommertheater
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Inhaltsbeschreibung:
Das Familienroulette:
Einer gibt den Löffel ab!

Der alte, kranke und steinreiche Patriarch Joseph lädt die gesamte Familie in seine Villa an der Ostsee ein. Die Sonne brennt – doch ...

Inhaltsbeschreibung:
Das Familienroulette:
Einer gibt den Löffel ab!

Der alte, kranke und steinreiche Patriarch Joseph lädt die gesamte Familie in seine Villa an der Ostsee ein. Die Sonne brennt – doch die dicke Luft ist nicht nur der Hitze geschuldet. Josephs Söhne sind seit Jahren zerstritten, die Aussicht auf das Erbe lässt sie aber mit Kind und Kegel anreisen. Da trifft der biedere CDU-Mann Erwin aus Berlin auf den halbseidenen Harald aus Dresden. Uwe, das schwarze Schaf der Familie, hat – unfassbar! – eine attraktive Frau dabei. Die Gästeliste birgt also reichlich Zündstoff, die Stimmung kocht, die Ereignisse spitzen sich zu. Bis es, im wahrsten Sinne des Wortes, knallt.
Fazit:
Schon als ich das Cover sah und die Beschreibung gelesen habe, stellten sich mir viele Fragen, die ich lösen wollte. Wer trifft auf wen? Warum ist die Familie so zerstritten? Wer gibt am Ende den Löffel ab?
Ich beginne einfach mal von vorne. Der Patriarch Joseph lädt seine gesamte Familie an die Ostsee ein, um sie vor seinem Tod noch einmal zu sehen. Bevor die Anreise stattfindet, beschreibt der Autor liebevoll und detailreich das Ostseefeeling. Zu laut, zu voll, zu heiß und trotzdem wollen alle an der Ostsee sein. Schon bei dieser Beschreibung musste ich Schmunzeln. Ein Tag am Meer. Eine Erinnerung, die einem für den Rest des Lebens bleibt.
An solch einem Tag reist die Familie an und es wird sehr schnell klar, dass sie nicht wegen dem Ostseefeeling kommt. Die Anreise der Familie wird sehr liebevoll beschrieben und die Protagonisten erscheinen sofort vor dem Auge des Lesers. Schon bei den ersten Beschreibungen entstehen Sympathien oder Antipathien. Klischees werden bedient und so überspitzt dargestellt, dass sie sofort Bilder entstehen lassen. Da gibt es den typischen, aalglatten Politiker, den halbseidenen Gangster, bis hin zum Hartz-IV-Empfänger, der alles tut, um der Arbeit zu entgehen. Ob das schon genug Sprengstoff bietet?
Auch die Charaktere in den scheinbaren Nebenrollen wurden bildhaft dargestellt, so dass ich sie mir sehr gut vorstellen konnte. Der kleine Tyrann Rocco, von der gesamten Familie unverstanden und unbeachtet, wuchs mir nach und nach ans Herz und seine Taten, die die ganze Familie ins Chaos stürzten, konnte ich sehr gut nachvollziehen. Ein hochintelligenter kleiner Bursche, der sich nach Anerkennung sehnt. Ganz nebenbei konnte ich auch erleben, wie das zarte Pflänzchen, der ersten Liebe zwischen Vanessa und Tom, wächst und sich entwickelt. Andere Charaktere, wie Schwester Agnes und Petra, blieben bis zum Schluss undurchschaubar und ich war überrascht, als ich ihre Rolle in der Tragödie erkannte. Lasst euch auch überraschen, von den Wendungen und Wirrungen dieser Geschichte, es lohnt sich.
Die Rückblenden in Joseps Kindheit und Jugend zeigen nach und nach, warum er so wurde, wie er am Ende seines Lebens ist. Scheinbar aufgewachsen ohne väterliche Liebe, gebeutelt von einem harten Schicksal, bleibt er immer auf der Suche nach dem Glück. Diese Rückblenden machen klar, warum diese Familie so entstehen konnte und warum sie heute in dieser scheinbar ausweglosen Situation gefangen ist. Ob am Ende doch alles gut wird, das müsst ihr leider selbst lesen, da ich schon genug verraten habe.
Bei der recht umfangreichen Familie war am Anfang die Zuordnung der einzelnen Mitglieder etwas schwierig, so dass ich dankbar war, dass auch Stammbaum abgebildet war. Sehr gute Idee des Autors, die mir die Zuordnung erleichterte.
Goldammer ist es gelungen eine Familientragödie der besonderen Art zu beschreiben, die mich tief in die menschlichen Abgründe blicken ließ. Um ans Ziel der Träume zu kommen, schrecken die Familienmitglieder auch vor einem Mord nicht zurück. Toll gemacht.
Der tolle Schreibstil, gespickt mit kohlrabenschwarzem Humor, sorgte dafür, dass ich das Buch kaum noch aus der Hand legen wollte. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten und die Wendungen am Ende haben mich überrascht und begeistert. Dafür vergebe ich gerne die volle Punktzahl und empfehle das Buch gerne weiter.

Veröffentlicht am 13.04.2019

Bewusst provokativ, um aufzuklären

Google Unser
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Klappentext:
Google, Apple, Facebook und Co. sind nicht nur Teil unseres Alltags, viel mehr noch: es sind globale religiöse Glaubensgemeinschaften und wir ihre Gläubigen. Die Digitalisierung unseres Lebens ...

Klappentext:
Google, Apple, Facebook und Co. sind nicht nur Teil unseres Alltags, viel mehr noch: es sind globale religiöse Glaubensgemeinschaften und wir ihre Gläubigen. Die Digitalisierung unseres Lebens hat längst religiöse Ausmaße angenommen. Und die Unternehmen aus dem Silicon Valley bedienen sich bei der Formulierung ihre Unternehmensvisionen und der Entwicklung ihrer Marketingstrategien bei dem erfolgreichsten Kultsystem aller Zeiten: der Religion. In dem Buch wird veranschaulicht, dass Google, Apple und Co. Elemente verwenden, die bei sämtlichen traditionellen Religionen und deren Glaubensgemeinschaften zu finden sind von den Mythen der Gründung, über das Firmenlogo bis hin zu der Inszenierung der Unternehmenslenker als Propheten eines neuen Zeitalters. Nicht minder erschreckend ist: Wir alle sind längst zu ihren Gläubigen geworden
Fazit:
Der Titel hat mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht. Diese Farben von Google auf schwarzem Grund, für mich ein Hingucker. Als ich dann den Klappentext gelesen habe, war klar, das Buch will ich komplett lesen.
Ich halte „Google Unser“ für ein sehr wichtiges Buch, da es über die Machenschaften der „neuen Götter“ namens Digitalisierung aufklärt. Der Autor erklärt zuerst die Gemeinsamkeiten der Weltreligionen und auf welche Art sie ihre Gläubigen beeinflussen und binden. Genau diese Mechanismen wurden von den Machern im Silicon Valley beleuchtet und für ihre Zwecke benutzt. Die Darstellungsform der „neuen Götter“ sollte uns zu denken geben, da sie vorgeben regelrechte Lichtgestalten zu sein, um unsere Welt zu verbessern. Sie gaukeln uns vor, uns zu dienen und zu unserem Wohle zu arbeiten, um uns gnadenlos für ihre Gewinnmaximierung zu missbrauchen.
Da ich mich schon mit diesem Thema beschäftigt habe, waren mir einige Tatsachen schon vor der Lektüre des Buches bekannt. Ja, auch ich nutzte das Internet, allerdings mache ich mir dabei immer Gedanken, wo und welche Daten ich preisgebe. Die Datensammelwut der Internet-Riesen ist mir bekannt, so dass ich inzwischen sehr vorsichtig und skeptisch bin. Gerade mit diesem Hintergrund habe ich das Buch in sehr kurzer Zeit gelesen und wurde wieder einmal in meiner Skepsis bestätigt. Auch der vielerorts allzu sorglose Umgang mit solchen Plattformen wie Wikipedia beschert mir Kopfzerbrechen, da viele User ihr Wissen nur noch von dort beziehen, ohne zu hinterfragen.
Diese Unternehmen nutzen ihre Vormachtstellung um uns in vielfältiger Weise zu beeinflussen und in ihrem Sinne zu lenken. Dies sollte uns sehr nachdenklich machen und zu sinnvollerem Gebrauch dieser Medien führen.
Der Autor hat es durch seinen Schreibstil geschafft, mich zu fesseln und das Buch sehr intensiv zu lesen. An vielen Stellen hatte ich Aha-Erlebnisse, die dafür sorgen werden auch weiterhin achtsam mit dem Internet umzugehen. Der Inhalt ist durchgehend sehr verständlich und locker erklärt, teilweise gewürzt mit makabrem Humor.
Von mir eine absolute Leseempfehlung für Einsteiger in dieses Thema.

Veröffentlicht am 05.04.2019

Ein tolles Buch, dass Frauen helfen kann ihr Selbstbewusstsein zu stärken

Lieb sein reicht nicht
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Klappentext:
Entweder bin ich zu gutmütig oder zu naiv, denkt Anna, immer wieder schafft es dieser verflixte Oliver, mich auszunutzen und auf meine Kosten Karriere zu machen. Doch nun reicht es. Durch ...

Klappentext:
Entweder bin ich zu gutmütig oder zu naiv, denkt Anna, immer wieder schafft es dieser verflixte Oliver, mich auszunutzen und auf meine Kosten Karriere zu machen. Doch nun reicht es. Durch eine Freundin lernt sie die "Töchter der Lilith", einen uralten Geheimbund von Frauen, kennen. Geheimnisvolle, überlieferte Leitsätze und hochmoderne psychologische Erkenntnisse weisen Anna einen Weg zu mehr Selbstvertrauen. Kann sie sich damit gegen Oliver durchsetzen?
Und obwohl sie mit Oliver gerade genug zu tun hat, interessiert sich auch noch Nick, ein äußerst attraktiver Kollege, für sie. Aber eine Beziehung unter Kollegen will Anna auf keinen Fall. Was sagen denn da die anderen? Was für ein Schlamassel ...
"Lieb sein reicht nicht" - Ein kurzweiliger Roman über den Aufbau von mehr Selbstvertrauen. Allen gefallen zu wollen, war gestern, heute nutzen Frauen das Vermächtnis der Lilith.
Fazit:
Anna dieses fleißige Arbeitsbienchen möchte auf der Karriereleiter auch mal nach oben klettern. Leider fehlt ihr im richtigen Moment die Zuversicht und da sie allen in der Firma gefallen will, fehlt ihr auch oft der Biss, um sich durchzusetzen. Dies wird von Oliver gnadenlos ausgenutzt, der auf Annas Kosten Karriere macht. Anna schuftet und schuftet und liefert Top-Ergebnisse. Wer kassiert ab? Schon wieder Oliver, der Anna immer wieder manipuliert, um sie ausnutzen zu können. Gut, dass sie eine Freundin hat, die einen besseren Weg kennt. Nun geht es für Anna steil bergauf, oder? Das müsst ihr leider selbst herausfinden und das Buch lesen, es lohnt sich.
Anna setzt den Rat ihrer Freundin um und sucht Hilfe bei den Töchtern der Lilith, diesem geheimnisvollen Frauenbund. Sie wird von der sympathischen Ulrike betreut und lernt verschiedene Codes kennen, um sich und ihr Umfeld besser verstehen zu können. Nun muss Anna einen harten, steinigen Weg beschreiten, denn sich selbst entschlüsseln zu können, kann auch mal schmerzhaft sein. Trotz anfänglicher Zweifel geht Anna diesen Weg weiter und lernt immer mehr Codes kennen, die ihr helfen sollen. Geht das wirklich? Ich kann nur sagen: Einfach lesen.
Hätte Anna nur diese Probleme mit Oliver, wäre ihr Leben schon hart genug. Für Anna völlig unerklärbar, gibt es auch noch diesen Nick, der Interesse an ihr hat. Eine Beziehung im Kollegenkreis, das geht doch gar nicht und schon gar nicht gut. Was sagen die anderen dazu? Auch an diesem Punkt zweifelt Anna an sich selbst und will auf gar keinen Fall einen engeren Kontakt. Ob auch hier die „Töchter der Lilith“ helfen können? Gibt es eine Chance für den hilfsbereiten, verständnisvollen und liebevollen Nick und die am Boden zerstörte, teils recht naive Anna?
Gespickt wir die Handlung von Rückblenden, die den Geheimbund der Frauen näher beschreiben und seine Absichten erläutern. Toll gemacht.
Die Autorin wollte ursprünglich ein Sachbuch schreiben und herausgekommen ist dieses grandiose Werk. Ja, dieses Buch vereint eine tolle Geschichte, mitten aus dem Leben gegriffen, mit einem tollen Ratgeber. Mir hat besonders gut gefallen, dass die von Anna erarbeiteten Codes, am Ende des Buches noch einmal abgedruckt wurden, so dass auch ich mich intensiv mit ihnen beschäftigen kann.
Für mich ist das Buch ein echter Mut Macher, da die Tipps und Codes helfen, selber stärker zu werden. Viele Frauen können sich in Anna selbst sehen, da deren Selbstzweifel vielen von uns bekannt und vertraut sind. Bleibt nur eins: Packen wir es an, denn lieb sein reicht schon lange nicht mehr.
Für dieses besondere Buch vergebe ich 7 von 5 möglichen Sternen und freue mich auf weitere Bücher der Autorin.

Veröffentlicht am 26.11.2018

Schaurig schöner Roman über einen verfluchten Flecken Erde

Die Melodie der Schatten
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Klappentext:

"Ein verfluchter Flecken Erde, diese Highlands. Ein Land, das von Tränen und Blut getränkt ist."

Schottland, 1837: Die junge Fiona Hemington ist auf dem Weg zu ihrer Tante in den Highlands, ...

Klappentext:

"Ein verfluchter Flecken Erde, diese Highlands. Ein Land, das von Tränen und Blut getränkt ist."

Schottland, 1837: Die junge Fiona Hemington ist auf dem Weg zu ihrer Tante in den Highlands, als ihre Kutsche in einen Hinterhalt gerät. Halbtot vor Angst und Erschöpfung schlägt sie sich bis zu einem abgelegenen Herrenhaus durch. Doch der Besitzer ist Fiona ebenso unheimlich wie das alte Gemäuer. Nachts quälen sie dunkle Traumbilder und seltsame Geräusche: Schritte, Stimmen, eine wiederkehrende Melodie. Liegt tatsächlich ein Fluch auf dem Haus, seit die gälischen Pächter gewaltsam vertrieben wurden? Oder ist Fiona dabei, den Verstand zu verlieren?

Eine junge Frau auf der Flucht, ein Landstrich voller Mythen und Legenden und ein geheimnisumwobenes Herrenhaus. Ein Historischer Roman in der Tradition der Schauerliteratur - unheimlich packend und atmosphärisch.

Fazit:

Nachdem ich „Die Festung am Rhein“ gelesen hatte, wollte ich auch dieses Buch von Maria W. Peter unbedingt lesen, da ich mir wieder einen spannenden Historienroman versprach. Diesen Landstrich voller Mythen und Legenden wollte ich kennen lernen, da ich bisher nur wenig aus diesem Bereich kenne. Ich war angenehm überrascht, wie schnell mir Land und Leute ans Herz gewachsen sind und wie schnell ich in diese Atmosphäre eintauchen konnte.

Schon auf den ersten Seiten wurde ich in diese spannende Geschichte geworfen und konnte sehr schnell mit Fiona leiden und fühlen. Ihre traurige Kindheit und Jugend entfaltet sich nach und nach, und ich fragte mich oft, warum so etwas möglich war.
In dem düsteren Herrenhaus stößt sie nicht nur auf den abweisenden und undurchschaubaren Besitzer, sondern auch auf andere seltsam anmutende Menschen und lernt, sich ihren Ängsten und Wahrnehmungen zu stellen.

Welche Geheimnisse gibt es zu enthüllen? Welche Pläne hat der düstere Aidan mit Fiona? Wem kann Fiona trauen?

Lest selbst und lasst euch von der Geschichte in ihren Bann ziehen.

Der Autorin ist es wieder einmal gelungen, mir ganz nebenbei ein Stück Geschichte zu erklären, den ich bisher noch nicht kannte. Sie konnte mir ein raues Land mit seiner düsteren Geschichte näherbringen und mir dessen Vergangenheit eindringlich beschreiben. Durch den bildhaften Erzählstil konnte ich mir die Menschen, das Herrenhaus und die Gegend sehr gut vorstellen und hatte oft das Gefühl, direkt vor Ort zu sein.

Die Lebensgeschichten der überschaubaren Protagonisten wurden nach und nach miteinander verknüpft und der rote Faden wurde von Maria nie aus dem Auge verloren, so dass ich mich immer sehr gut in die Gedanken- und Gefühlswelt einfühlen konnte und an vielen Stellen mit-gelitten habe.

Die gut ausgearbeiteten Figuren, die sich mit vielen Ecken und Kanten zeigten wurden mir nach und nach immer sympathischer. Ganz besonders Aidan und Fiona wurden fast schon gute Freunde, da sich ihre traurige Geschichte immer mehr entfaltete und mein Mitgefühl weckte. Ich war teilweise fassungslos und dachte, was kann ein Mensch aushalten, wie viel ertragen. Dies gelingt nur durch gute Freunde und Helfer in der Not. Auch dieser gute Freund findet sich in diesem Buch. Ein Mensch, der Aidan besonders nahe steht und Fiona die Augen öffnet. Ich möchte nicht zu viel verraten, lest bitte selbst.

Mich haben die vielen Wendungen, die geschichtlichen Ereignisse und die neuen Erkenntnisse fasziniert, so dass ich dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Die Figuren entwickelten und veränderten sich Stück für Stück und nahmen mich mit in ihre Welt. Von der Geschichte Schottlands wusste ich bisher nur wenig und durch dieses Buch wurde mein Interesse geweckt, mehr zu erfahren.

Auch wenn das Ende an manchen Stellen vorhersehbar war, hat es mich überrascht, wie es erzählt wurde. Die Autorin beschreibt kein Happy End im klassischen Sinne, sondern zeigt ganz klar, dass die Wunden an den Menschen und dem Land noch lange Zeit benötigen, um zu verheilen. Es bleibt die Hoffnung, dass dies irgendwann tatsächlich geschieht.

Wieder einmal eine Geschichte, die mich nachdenklich zurückgelassen hat und mir viel neues Wissen bescherte. Von mir eine klare Empfehlung.