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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.02.2022

Tiefgründige und eher schwermütige Familiengeschichte

Der Papierpalast
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Unter dem wunderschön gestalteten Cover von „Der Papierpalast“ der Autorin Miranda Cowley Heller, verbirgt sich eine gehaltvolle aber auch durchaus wuchtige Geschichte. Da sexualisierte Gewalt thematisch ...

Unter dem wunderschön gestalteten Cover von „Der Papierpalast“ der Autorin Miranda Cowley Heller, verbirgt sich eine gehaltvolle aber auch durchaus wuchtige Geschichte. Da sexualisierte Gewalt thematisch einen großen Raum einnimmt, hätte ich mir zunächst einmal eine Triggerwarnung diesbezüglich am Anfang des Romans gewünscht. Auch der Klappentext und die Kurzzusammenfassung warnen uns Leser:innen nicht vor. Allgemein finde ich diese nicht besonders treffend, da sie eine andere Handlung als die Tatsächliche suggerieren. Die Geschichte ist von der Grundstimmung her, trotz heiterer Momente, traurig und bringt eine gewisse Schwere mit sich.

Zwei Erzählstränge widmen sich einer dramatischen Familiengeschichte, in deren Zentrum Protagonistin Elle steht. Während die Kapitel der Gegenwart ein wundervolles Setting von großartigen Sommertagen an der Küste bereithalten, sind die Kapitel der Vergangenheit vielfältiger, sowohl was den Inhalt, als auch was die Handlungsorte angeht. Nicht nur aufgrund der Handlungsorte (New York sowie der malerische Ferienort an der Küste) ist die Geschichte durch und durch amerikanisch. Nicht jedes Verhalten der Protagonist:innen konnte ich deshalb verstehen oder gutheißen. Das vermittelte Frauenbild, welches mal mehr mal weniger unterschwellig, unter anderem durch Elles Mutter z. B. durch Sprüche wie „Sei nicht zu anstrengend“, erkennbar wird gefiel mir ganz und gar nicht. Durch den anspruchsvollen, aber doch auch poetischen Schreibstil, gelang es der Autorin dennoch mich in ihren Bann zu ziehen. Geschickt spielt sie mit unterschiedlichen Zeitebenen, welche nach und nach die gesamte Lebensgeschichte von Elle enthüllen und nachvollziehbar erklären, wie sie zur gegenwärtigen Frau geworden ist. Der Roman war für mich anders als erwartet und durch die provozierende und teils auch schockierende Geschichte, durchaus herausfordernd. Trotz einiger Kritikpunkte, ist das erzählerische Talent der Autorin auf jeder Seite spürbar, weswegen ich für den Roman 4 Sterne und eine Leseempfehlung, vergeben mag.

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Veröffentlicht am 17.02.2022

Ruhige Geschichte über den Traum eines Lebens in Abgeschiedenheit

Fast am Ende der Welt
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„Fast am Ende der Welt“ des Autoren Bernd Schroeder, erzählt eine beschauliche wie auch realistische Geschichte. Darin tun sich zwei höchst unterschiedliche Männer zusammen, welche beide der Wunsch nach ...

„Fast am Ende der Welt“ des Autoren Bernd Schroeder, erzählt eine beschauliche wie auch realistische Geschichte. Darin tun sich zwei höchst unterschiedliche Männer zusammen, welche beide der Wunsch nach einem Einsiedlerleben vereint. Und so machen sich die beiden Münchner schließlich auf die Suche nach ihrem perfekten Ort, welcher fast am Ende der Welt liegt. Die Handlung erstreckt sich dabei über mehrere Jahre und zeigt neben Erfolgen auch immer wieder realistische Rückschritte auf. Das Setting und die meisten Ereignisse waren für mich authentisch, so dass das Konzept des Romans für mich stimmig war. Die Sprache ist äußerst angenehm und hält sich mit Begriffen aus dem bayrischen Dialekt zurück. Die Kapitel haben darüber hinaus eine angenehme Länge und laden zum stetigen Weiterlesen ein. Neben zwei besonders sympathischen Figuren, gibt es allerdings auch einige unausstehliche Charaktere. Auch dadurch ist die Geschichte keine reine Wohlfühlgeschichte. Besonders die weiblichen Protagonistinnen kommen meist nicht gut weg und werden platt und stereotyp dargestellt. Ein weiterer Kritikpunkt ist für mich außerdem das doch sehr offene Ende und auch einige thematische Abschweifungen machen im Nachhinein für die eigentliche Geschichte keinen Sinn. Alles in allem konnte mich „Fast am Ende der Welt“ dennoch fesseln, weswegen ich gute 4 Sterne vergebe.

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Veröffentlicht am 12.02.2022

Gelungene Thriller-Unterhaltung, mitreißend wenn auch wenig realistisch

606
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„606“ war das erste Buch welches ich von Candice Fox gelesen habe und es wird sicher nicht mein Letztes bleiben. Die Autorin schreibt wirklich packend und so konnte mich die actionreiche Geschichte gut ...

„606“ war das erste Buch welches ich von Candice Fox gelesen habe und es wird sicher nicht mein Letztes bleiben. Die Autorin schreibt wirklich packend und so konnte mich die actionreiche Geschichte gut unterhalten. Der Schreibstil gefiel mir dabei besonders, da er sich einfach las, aber trotzdem das Setting detailreich und verständlich beschreiben konnte. Die Handlung war schon ziemlich originell. Denn nach dem Gefängnisausbruch begleiten wir Leser:innen nicht nur die Ermittler:innen bei ihrer Jagd, sondern schlüpfen auch immer wieder in die Perspektive von entflohenen Häftlingen oder unbeteiligten Dritten. So entsteht durch das Zusammenspiel eine wirklich abwechslungsreiche Geschichte. Wobei wir nun bei meinem einzigen Kritikpunkt angekommen sind. Es ist und wirkt eben auch nur wie eine „Geschichte“. Die Handlung ist einfach zu abgedreht, verrückt und aufgesetzt, um authentisch wirken zu können. Stellenweise liest sich das Buch wie ein Hollywood Blockbuster, wobei die Autorin gerne mal auf ganz viel Drama, Gewalt und überraschende Wendungen setzt. Mir hat diese Vorgehensweise durchaus gefallen, da es so mal etwas Anderes war. Wer allerdings auf Realitätsnähe, psychologischen Tiefgang und Authentizität Wert legt, der wird hier enttäuscht werden. Gerade die Hauptprotagonist:innen hätten außerdem gerne noch ausgereifter und vielschichtiger sein dürfen. Trotzdem ist die Story in sich stimmig und war ein einmaliges Leseerlebnis. Und so vergebe ich gerne gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung für alle die gewaltvolle und temporeiche Thriller mögen.

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Veröffentlicht am 30.01.2022

Eine persönliche Betrachtung unterschiedlicher Facetten des Singens

Herzkraft
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In ihrem Buch „Herzkraft – Ein Buch über das Singen“ nimmt uns die Autorin Katharina Hagena mit auf ihre ganz eigene gedankliche Reise über die Wichtigkeit des Singens. Eindrücklich und kraftvoll weckt ...

In ihrem Buch „Herzkraft – Ein Buch über das Singen“ nimmt uns die Autorin Katharina Hagena mit auf ihre ganz eigene gedankliche Reise über die Wichtigkeit des Singens. Eindrücklich und kraftvoll weckt sie so die Freude an der Musik bei ihren Leser:innen. Jedem der Kapitel ist ein Gedicht vorangestellt, welches das folgende Thema einleiten soll. Auch wenn mich diese Texte nicht durchgehend erreichen konnten, ist doch der künstlerische Anspruch und die liebevolle Gestaltung im gesamten Buch spürbar. Die einzelnen Kapitel sind thematisch sehr unterschiedlich und beschäftigen sich mal mit alten Sagen und Mythen, mal mit technischen Aspekten des Gesangs und immer wieder auch mit sehr persönlichen Erfahrungen der Autorin. Einen wirklichen roten Faden gibt es nicht, einziges verbindendes Thema ist das Singen an sich. So kann man nach Herzenslust im Buch blättern und die Kapitel in ganz unterschiedlicher Reihenfolge lesen. Katharina Hagena schreibt ansprechend und interessant, so dass „Herzkraft“ eine wirklich kurzweilige Lektüre für mich war. Ein wenig mehr Wissen über den therapeutische Nutzen des Singens bzw. den Einsatz von Musiktherapie, hatte ich mir allerdings versprochen. Dafür hätte die Familiengeschichte der Autorin gerne weniger im Mittelpunkt stehen dürfen. Aufgrund dieser Kritikpunkte gibt es auch einen Stern Abzug, wobei ich das Buch im Gesamten durchaus toll fand. Mein Fazit: Kein reines Sachbuch, aber angenehm zu lesen. Nicht nur für (Hobby-)Sänger:innen lesens- und empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 23.01.2022

Kleine Nachhilfe in Manifestation

Die perfekte Wunschformulierung
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In einem süßen Format und äußerst liebevoll gestaltet kommt der Ratgeber „Die perfekte Wunschformulierung“ daher. Darin erläutert Autorin Anjana Gill, was es bei Wünschen zu beachten gilt, damit diese ...

In einem süßen Format und äußerst liebevoll gestaltet kommt der Ratgeber „Die perfekte Wunschformulierung“ daher. Darin erläutert Autorin Anjana Gill, was es bei Wünschen zu beachten gilt, damit diese auch wirklich in Erfüllung gehen (können). Besonders gut gefiel mir der lockere und humorvolle Schreibstil, mit welchem sie ihre Leser:innen direkt anspricht. Die Idee hinter der perfekten Wunschformulierung ist an sich kein Hexenwerk. Wer die 10 recht einfachen Regeln befolgt, kommt so seinen Wünschen auf jeden Fall näher. Dahinter steckt weniger Esoterik, sondern viel mehr psychologische Prinzipien welche die Autorin für Jede:n nutzbar macht. Die Aufmachung des Buches gefiel mir auch deshalb so gut, da alles einfach erklärt wird. Auch wenn die Autorin sich relativ oft wiederholt, helfen ihre zahlreichen Beispiele aus unterschiedlichen Lebensbereichen doch, das man am Ende das Prinzip richtig gehend verinnerlicht hat. Somit ist das Buch, für alle welche sich noch nicht näher mit dem Thema Manifestation beschäftigt haben, eine alltagspraktische Einstiegshilfe.

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