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Veröffentlicht am 25.11.2023

Gelungene Neuinterpretation einer starken Frau aus der griechischen Mythologie

Atalanta
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Atalanta, die windschnelle Läuferin, war die einzige Frau unter den Argonauten und wird in diesem Buch in den Fokus gerückt. Ich habe von Jennifer Saint bereits ein Buch gelesen, das mir sehr gut gefallen ...

Atalanta, die windschnelle Läuferin, war die einzige Frau unter den Argonauten und wird in diesem Buch in den Fokus gerückt. Ich habe von Jennifer Saint bereits ein Buch gelesen, das mir sehr gut gefallen hat. Allerdings habe ich „Ariadne“ auf Englisch gelesen, außerdem stand eine Heldin im Fokus, die in der Sagenwelt etwas bekannter ist.
Zuerst möchte ich anbringen, dass die deutsche Übersetzung den Schreibstil der Autorin wunderbar einfängt. Saint malt mit ihren Worten eine wunderbare Umgebung und man taucht durch die recht bildhafte Sprache sofort in eine fremde, antike Welt voller Abenteuer, Götter und mythologischer Kreaturen ein.
Atalanta ist eine starke Protagonistin, die ihren Weg geht und sich furchtlos in einer männerdominierten Welt durchsetzt. Ich finde sie sehr toll charakterisiert, ihre vielen Stärken und auch ihre Schwächen und finde ihre Entwicklung über den Roman hinweg sehr spannend. Aber auch die anderen Charaktere, wie die Göttin Artemis, Jason, Herakles und Menelaos sind interessant. Die Zwischenmenschlichen Beziehungen werden oft durch nur kleine Bemerkungen der Autorin sehr greifbar.
Die Handlung selbst beschreibt Atalantas Leben in drei Teilen, wobei ich gerade ihre Kindheit und Jugend sprachlich sehr schön beschrieben fand. Die Fahrt mit den Argonauten stellt einen Höhepunkt in der Geschichte dar, mit dem der dritte Teil spannungstechnisch nicht ganz mithalten kann. Allerdings hat das Leben von Atalanta keinen herkömmlichen Spannungsbogen, wie in den meisten Romanen, wodurch ich das sehr in Ordnung finde. Außerdem bleibt der dritte Teil insofern interessant, weil Atalanta den Umständen, in die sie das Leben wirft, zu kämpfen hat. Der Schluss war für mich noch einmal ein Highlight, die letzten Sätze des Buches sind sehr passend und stark gewählt.

Insgesamt kann ich das Buch jedem ans Herz legen, der ein Fan von griechischer Mythologie ist und gerne von starken Frauenfiguren liest. Jennifer Saint kann mit den Romanen von Madeline Miller auf jeden Fall mithalten!

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Veröffentlicht am 15.10.2023

Nett zwischendurch, hält aber nicht ganz, was es verspricht.

Flowers & Bones, Band 1: Tag der Seelen
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Zunächst muss ich sagen, dass ich von der Aufmachung des Buches, der Thematik und der Leseprobe sehr begeistert war. „Flower and Bones“ konnte dann jedoch nicht ganz halten, was es verspricht.

Der Klappentext ...

Zunächst muss ich sagen, dass ich von der Aufmachung des Buches, der Thematik und der Leseprobe sehr begeistert war. „Flower and Bones“ konnte dann jedoch nicht ganz halten, was es verspricht.

Der Klappentext und die Leseprobe versprechen einen interessanten Fantasyroman, der vor allem von dem mexikanischen „Dia de los muertos“ und einer starken Protagonistin, die nach dem Tod ihrer Mutter in die Rolle der „Catrina“ schlüpfen muss. Es wird vorne im Buch als kleiner Disclaimer der Autorin schon verraten, dass dieses Buch im selben Universum spielt, wie die beiden Dilogien, die von ihr bereits erschienen sind und dass kleine Eastereggs im Buch versteckt sind. Ich habe die anderen Bücher von Sandra Grauer noch nicht gelesen, aber dadurch, dass auch gestanden ist, dass diese Reihen unabhängig voneinander zu lesen sind, dachte ich, dass das kein Problem sein wird. Ich finde die Idee mit den Easter Eggs grundsätzlich auch ganz toll. Zumindest dachte ich das im Vorhinein. In Wirklichkeit handelt das Buch circa in den ersten 40 Seiten von Mexico, der Catrina, usw. und ab dann wird man in ein Universum geschmissen, in dem Hexen, Drachen und Fae Krieg miteinander führen. Die Storyline, wegen der ich das Buch eigentlich lesen wollte, ist fast schon eine Nebenhandlung. Es gibt recht schnell eine Vielzahl an Charakteren, zu denen man nicht wirklich einen Bezug aufbaut. Es ist an manchen Stellen fast schon schwierig, sich alle zu merken, dafür gibt es am Ende des Buches auch eine Charakterliste. Allerdings steht auch vorne schon drinnen, dass man diese Liste bis mindestens zur Mitte des Buches nicht ansehen sollte, weil man sonst gespoilert wird. Ich hatte ein bisschen das Gefühl, es handelt sich um den fünften Teil einer Reihe, nur aus der Sicht von neuen Charakteren und das fand ich ein bisschen schade, weil es eigentlich als eigenständige Reihe mit kleinen Easter Eggs beschrieben wird. Ich rate daher auf jeden Fall dazu, zuerst die anderen Bücher von Sandra Grauer zu lesen und dann erst diese Reihe. Mir hat der Schreibstil und das Buch allgemein eigentlich schon gefallen, ich verstehe nur nicht ganz, weshalb die Bücher nicht als eine Reihe verkauft werden. Für neue Leserinnen ist das Buch stellenweise verwirrend, für Leserinnen, die die anderen Buchrreihen gelesen habe, stelle ich es mir hingegen langweilig vor, wenn die Handlung der anderen Bücher immer wieder zusammengefasst werden muss.
Der Schreibstil hat mir aber gut gefallen und die Story ist auch nicht schlecht, wenn man nicht gerade damit beschäftigt ist, die Storyline der anderen Bücher nachzuvollziehen. Das Cover und der farbige Buchschnitt sind auch wahnsinnig schön. Insgesamt ein nettes Buch zwischendurch, es hält aber eben leider nicht ganz das, was es verspricht.

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Veröffentlicht am 15.10.2023

Nett zwischendurch, hält aber nicht ganz, was es verspricht.

Flowers & Bones, Band 1: Tag der Seelen
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Zunächst muss ich sagen, dass ich von der Aufmachung des Buches, der Thematik und der Leseprobe sehr begeistert war. „Flower and Bones“ konnte dann jedoch nicht ganz halten, was es verspricht.

Der Klappentext ...

Zunächst muss ich sagen, dass ich von der Aufmachung des Buches, der Thematik und der Leseprobe sehr begeistert war. „Flower and Bones“ konnte dann jedoch nicht ganz halten, was es verspricht.

Der Klappentext und die Leseprobe versprechen einen interessanten Fantasyroman, der vor allem von dem mexikanischen „Dia de los muertos“ und einer starken Protagonistin, die nach dem Tod ihrer Mutter in die Rolle der „Catrina“ schlüpfen muss. Es wird vorne im Buch als kleiner Disclaimer der Autorin schon verraten, dass dieses Buch im selben Universum spielt, wie die beiden Dilogien, die von ihr bereits erschienen sind und dass kleine Eastereggs im Buch versteckt sind. Ich habe die anderen Bücher von Sandra Grauer noch nicht gelesen, aber dadurch, dass auch gestanden ist, dass diese Reihen unabhängig voneinander zu lesen sind, dachte ich, dass das kein Problem sein wird. Ich finde die Idee mit den Easter Eggs grundsätzlich auch ganz toll. Zumindest dachte ich das im Vorhinein. In Wirklichkeit handelt das Buch circa in den ersten 40 Seiten von Mexico, der Catrina, usw. und ab dann wird man in ein Universum geschmissen, in dem Hexen, Drachen und Fae Krieg miteinander führen. Die Storyline, wegen der ich das Buch eigentlich lesen wollte, ist fast schon eine Nebenhandlung. Es gibt recht schnell eine Vielzahl an Charakteren, zu denen man nicht wirklich einen Bezug aufbaut. Es ist an manchen Stellen fast schon schwierig, sich alle zu merken, dafür gibt es am Ende des Buches auch eine Charakterliste. Allerdings steht auch vorne schon drinnen, dass man diese Liste bis mindestens zur Mitte des Buches nicht ansehen sollte, weil man sonst gespoilert wird. Ich hatte ein bisschen das Gefühl, es handelt sich um den fünften Teil einer Reihe, nur aus der Sicht von neuen Charakteren und das fand ich ein bisschen schade, weil es eigentlich als eigenständige Reihe mit kleinen Easter Eggs beschrieben wird. Ich rate daher auf jeden Fall dazu, zuerst die anderen Bücher von Sandra Grauer zu lesen und dann erst diese Reihe. Mir hat der Schreibstil und das Buch allgemein eigentlich schon gefallen, ich verstehe nur nicht ganz, weshalb die Bücher nicht als eine Reihe verkauft werden. Für neue Leserinnen ist das Buch stellenweise verwirrend, für Leserinnen, die die anderen Buchrreihen gelesen habe, stelle ich es mir hingegen langweilig vor, wenn die Handlung der anderen Bücher immer wieder zusammengefasst werden muss.
Der Schreibstil hat mir aber gut gefallen und die Story ist auch nicht schlecht, wenn man nicht gerade damit beschäftigt ist, die Storyline der anderen Bücher nachzuvollziehen. Das Cover und der farbige Buchschnitt sind auch wahnsinnig schön. Insgesamt ein nettes Buch zwischendurch, es hält aber eben leider nicht ganz das, was es verspricht.

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Veröffentlicht am 24.08.2023

Spannend, aber etwas verwirrend

Weil da war etwas im Wasser
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„Weil da war etwas im Wasser“ von Luca Kieser ist ein spezieller Debütroman, weil er aus der Perspektive der acht Arme eines Riesenkalamar verfasst ist. Beschrieben wurde als „Ein Umwelt-Roman, der Gewohntes ...

„Weil da war etwas im Wasser“ von Luca Kieser ist ein spezieller Debütroman, weil er aus der Perspektive der acht Arme eines Riesenkalamar verfasst ist. Beschrieben wurde als „Ein Umwelt-Roman, der Gewohntes auf den Kopf stellt und neue Perspektiven eröffnet. Poetisch und berührend, aufrüttelnd und humorvoll.“ Das hat mich direkt angesprochen, und die Tatsache, dass der Roman durch ein Staatsstipedium für Literatur gefördert wurde. Die Erwartungen waren also hoch und sprachlich wurde ich auch nicht enttäuscht: Die acht Arme erzählen stilistisch ganz unterschiedlich, der eine erzählt die Lebensgeschichte einer Familie, der andere in Form von Tagebucheinträgen, usw. Es gibt keine lineare Erzählstruktur, in Fußnoten verweisen die Arme auf ihre eigenen Teile, und es ist oft ratsam, gewisse Kapitel vorzuziehen, um die einzelnen Geschichten zusammenzusetzen. Am Anfang hat mich das zugegebenermaßen etwas verwirrt, als ich es jedoch verstanden habe, hat es sehr viel Spaß gemacht und mich ein bisschen an einen Escape-Roman erinnert. Wie mir der Roman insgesamt gefallen hat, ist nicht ganz einfach zu beantworten, weil ich manche Teile sehr spannend gefunden habe, während ich andere Teile etwas deplatziert in dem Roman gewirkt haben. Ich war am Ende des Romans etwas frustriert, weil ich nicht genau gewusst habe, was jetzt wirklich genau die „Message“ des Romans ist… Das Verhältnis vom Menschen zum Meer/der Umwelt? Der Versuch einer Versprachlichung von etwas Fremden? Die Weitergabe eines Angstgefühls über Generationen? Oder doch das Schamgefühl und Stilschweigen einer Vorhautverengung bei Männern, die eigentlich ziemlich häufig ist? Ich denke zwar nicht, dass jeder Roman immer eine Lösung und Message braucht, Kunst darf auch gerne für sich stehen, jedoch hatte ich hier das Gefühl, das Kieser schon versucht hat, etwas mitzuteilen, mir war am Ende nur nicht ganz klar, was das sein soll. Der Roman ist grundsätzlich meiner Meinung nach schon lesenswert, weil er sprachlich wirklich gut ist, man muss sich einfach auf diese Leseerfahrung einlassen, und sich darauf einstellen, dass es keine eindeutige Lösung gibt.

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Veröffentlicht am 24.08.2023

Spannend, aber etwas verwirrend

Weil da war etwas im Wasser
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„Weil da war etwas im Wasser“ von Luca Kieser ist ein spezieller Debütroman, weil er aus der Perspektive der acht Arme eines Riesenkalamar verfasst ist. Beschrieben wurde als „Ein Umwelt-Roman, der Gewohntes ...

„Weil da war etwas im Wasser“ von Luca Kieser ist ein spezieller Debütroman, weil er aus der Perspektive der acht Arme eines Riesenkalamar verfasst ist. Beschrieben wurde als „Ein Umwelt-Roman, der Gewohntes auf den Kopf stellt und neue Perspektiven eröffnet. Poetisch und berührend, aufrüttelnd und humorvoll.“ Das hat mich direkt angesprochen, und die Tatsache, dass der Roman durch ein Staatsstipedium für Literatur gefördert wurde. Die Erwartungen waren also hoch und sprachlich wurde ich auch nicht enttäuscht: Die acht Arme erzählen stilistisch ganz unterschiedlich, der eine erzählt die Lebensgeschichte einer Familie, der andere in Form von Tagebucheinträgen, usw. Es gibt keine lineare Erzählstruktur, in Fußnoten verweisen die Arme auf ihre eigenen Teile, und es ist oft ratsam, gewisse Kapitel vorzuziehen, um die einzelnen Geschichten zusammenzusetzen. Am Anfang hat mich das zugegebenermaßen etwas verwirrt, als ich es jedoch verstanden habe, hat es sehr viel Spaß gemacht und mich ein bisschen an einen Escape-Roman erinnert. Wie mir der Roman insgesamt gefallen hat, ist nicht ganz einfach zu beantworten, weil ich manche Teile sehr spannend gefunden habe, während ich andere Teile etwas deplatziert in dem Roman gewirkt haben. Ich war am Ende des Romans etwas frustriert, weil ich nicht genau gewusst habe, was jetzt wirklich genau die „Message“ des Romans ist… Das Verhältnis vom Menschen zum Meer/der Umwelt? Der Versuch einer Versprachlichung von etwas Fremden? Die Weitergabe eines Angstgefühls über Generationen? Oder doch das Schamgefühl und Stilschweigen einer Vorhautverengung bei Männern, die eigentlich ziemlich häufig ist? Ich denke zwar nicht, dass jeder Roman immer eine Lösung und Message braucht, Kunst darf auch gerne für sich stehen, jedoch hatte ich hier das Gefühl, das Kieser schon versucht hat, etwas mitzuteilen, mir war am Ende nur nicht ganz klar, was das sein soll. Der Roman ist grundsätzlich meiner Meinung nach schon lesenswert, weil er sprachlich wirklich gut ist, man muss sich einfach auf diese Leseerfahrung einlassen, und sich darauf einstellen, dass es keine eindeutige Lösung gibt.

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