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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.11.2023

Toller Ausflug nach Skåne mit ein paar Längen

Schwarzvogel
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Fredrika geht wieder in ihre Heimat nach Skåne zurück. Zuletzt hatte sie in Stockholm als Ermittlerin gearbeitet. Direkt in ihrem ersten Fall wird sie damit konfrontiert, dass sie sehr viele beteiligte ...

Fredrika geht wieder in ihre Heimat nach Skåne zurück. Zuletzt hatte sie in Stockholm als Ermittlerin gearbeitet. Direkt in ihrem ersten Fall wird sie damit konfrontiert, dass sie sehr viele beteiligte Personen schon kennt. Ob das gut geht?

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und die Perspektivwechsel zwischen Fredrika und ihrem Kollegen Henry sind gekonnt. Es ist so möglich sowohl die Charaktere aus einer anderen Sicht kennenzulernen, als auch mehr über das Privatleben zu erfahren. Mir hat es zudem sehr gut gefallen, ab und an Teile der Stadt Lund im Buch wiederzuerkennen, so habe ich dort einige Zeit verbracht.

Inhaltlich hatte der Krimi im dritten Viertel leider ein paar Längen. Die Seiten flogen nicht mehr so daher und es ging nicht mehr so wirklich um den Mordfall, sondern mehr um das Privatleben von Fredrika. Dazu gewinnt der Leser keine wirklichen neuen Erkenntnisse und alles plätschert nur so daher. Einige Charaktere sind mir in dieser Zeit eher auf den Nerv gegangen...

Insgesamt bietet dieser Krimi einen tollen Ausflug nach Skåne, wenn man die Landschaft und Lund mag, doch leider hat er auch ein paar Längen. So bewerte ich mit 3,5 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.08.2023

Interessante Verbindung zwischen Klimawandel und Mikrobiologie

Toxin
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In Berlin gab es eine Überflutung wonach Tiere an Milzbrand erkrankten und eingeschläfert werden müssen. Fast zeitgleich sterben zwei Obdachlose an Milzbrand. Dazu forscht in der Nähe ein Unternehmen an ...

In Berlin gab es eine Überflutung wonach Tiere an Milzbrand erkrankten und eingeschläfert werden müssen. Fast zeitgleich sterben zwei Obdachlose an Milzbrand. Dazu forscht in der Nähe ein Unternehmen an Milzbrand, um den nicht mehr aktiven Erreger als Hilfsmittel zur Krebserkrankung zu nutzen. Nina ist mit Gereon, einem der Gründer des Unternehmens zusammen. Er verschwindet bei einer Forschungsreise in Alaska spurlos...

Der Schreibstil ist wie bereits in Probe 12 (der Vorgänger, zu dem man im Hinblick auf das Privatleben von Nina einige Spoiler erfährt) sehr angenehm zu lesen. Innerhalb der Kapitel wechselen sich verschiedene Perspektiven ab, sodass der Leser an mehreren Orten gleichzeitig das Geschehen mitbekommt. Dabei kommen verschiedene Ansichten bspw. zum Thema Klimawandel nicht zu kurz und die Gefahren sowohl von medialer Nutzung als auch von Demonstrationen werden immer wieder deutlich gemacht.

Mir hat die Verbindung zwischen Klimawandel und Mikrobiologie sehr gut gefallen. Leider waren meine Erwartungen nach Probe 12 wohl etwas zu hoch, denn die Spannung blieb lange auf der Strecke. Zudem gab es einige vorhersehbare Aspekte. So bewerte ich mit 3,5 von 5 Sternen. Lobend erwähnen muss ich noch die erklärenden Seiten nach Ende der Geschichte. Es werden noch einmal Verbindungen verdeutlicht und genauer dargestellt, welche Fakten im Buch Fiktion und welche Wirklichkeit bzw. angelehnt an die Wirklichkeit sind.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 17.05.2019

Tolle Dialoge, interessante Magierwelt, verzwickte Politik

Die weiße Magierin: Gefährliche Mächte
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Rael ist bei Gauklern aufgewachsen. Lebte in der Unterdrückung und tat was ihr befohlen wurde, um die Schmerzen zu verringern. Dann eröffnen ihr zwei Männer, dass sie eine Magierin ist und in der Akademie ...

Rael ist bei Gauklern aufgewachsen. Lebte in der Unterdrückung und tat was ihr befohlen wurde, um die Schmerzen zu verringern. Dann eröffnen ihr zwei Männer, dass sie eine Magierin ist und in der Akademie ihre Kräfte kontrollieren lernen kann. Die Stadt dort wird beherrscht von mehreren Häusern mit diversen Fehden...

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Leider war es etwas schlecht für den Lesefluss, dass alle paar Seiten mit einem Zeitsprung ein neues Kapitel begonnen wurde. Mit steigender Lesedauer verlängerten sich dann glücklicherweise die Kapitel und die Zeitsprünge nahmen zwischen den einzelnen Kapiteln ab.
Berichtet wird vor allem aus Raels Sicht, doch in unregelmäßigen Abständen gibt es Einblicke in die Geschehnisse rund um andere Personen. Leider ist die Politik so verzwickt, dass man als Leser kaum eine Chance hat durchzublicken und hier helfen auch mehrere Perspektiven leider nicht wirklich...

Einzig positiv: Rael verändert ihre Einstellung nicht und bleibt sich und ihren Prinzipien treu! Daher ist es Klasse ihr zu folgen, wie sie die Magie in und um sich herum kennenlernt und gleichzeitig versucht die Welt um sich herum zu begreifen.

Zu erwähnen ist zudem, dass die Dialoge zwischen den einzelnen Personen immer wieder Überraschungen bereithalten. Hier hat man als Leser jedoch ab und an Angst, dass eine spitze Bemerkung direkt zum Tod führt...

Insgesamt eine durchaus interessante Welt mit sehr verzwickter Machtgeflechte. Die Idee ist gut, doch es wurde etwas zu viel gewollt bei der Übermittlung von Botschaften. So bewerte ich mit 3,5 Sternen.

Veröffentlicht am 18.03.2019

Realistische Idee mit viel Spannung, doch zu viel Theorie und seltsames Ende

GIER - Wie weit würdest du gehen?
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Die Wirtschaftskrise von 2008 ist gerade einmal elf Jahre her, doch schon wieder befinden wir uns in einer Blase, die jederzeit platzen könnte. Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander. ...

Die Wirtschaftskrise von 2008 ist gerade einmal elf Jahre her, doch schon wieder befinden wir uns in einer Blase, die jederzeit platzen könnte. Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander.
In Gier demonstrieren wie beim Gipfel in Hamburg viele tausend Menschen. Doch diesmal sind die Probleme bereits greifbar und für Klärung soll der Sondergipfel in Berlin sorgen...
Ein Nobelpreisträger, der kurz vor seiner Rede das Leben verliert und ein angehender Pfleger, der zur falschen oder richtigen Zeit (wie man es nun nimmt) am falschen Ort ist.

Der Schreibstil ist mir bereits durch die vorherigen Romane "Blackout", "Zero" und "Helix" bekannt, sodass ich schnell hineinfinden konnte. Die vielen kurzen Kapiteln mit den unterschiedlichen Perspektiven bieten unterschiedlichste Eindrücke, die nach und nach zusammen geführt werden.

Leider verlaufen die ersten 100 Seiten selbst für wirtschaftlich nicht ganz uninteressierte Menschen etwas holprig, es fehlt hier und da einfach an Hintergrundwissen. In einem weiteren Abschnitt wird Hintergrundwissen mit der Erklärung sämtlicher Theorien, die teilweise sogar auf dem Gymnasium behandelt werden, etwas übertrieben und so werden einige eher überflogen, da es einfach zu viele sind. Auch wenn Alle wirklich anschaulich erklärt werden.

Während dieser Erklärung kommt es zu kleinen Spannungsbrüchen, die jedoch durch die Perspektivwechsel etwas verringert wurden. So fragt der Leser sich weiter nach dem Ziel und den fehlenden Zusammenhängen. Diese werden auf Grundlager von weiterer bereits existierender Theorien gegeben, jedoch blieb bei mir die Euphorie, welche bei den Charakteren auftauchte, etwas auf der Strecke. So denke ich an beide Seiten und finde das Ende etwas seltsam.

Insgesamt kann Elsberg auch mit "Gier" nicht an "Blackout" anknüpfen. Klasse war es dennoch in eine Welt einzutauchen, die wir alle praktisch morgen haben könnten und in bestimmten Bereichen auch schon heute haben. So bewerte ich diese realistische Idee mit viel Spannung, doch zu viel Theorie und einem seltsamen Ende mit 3,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 23.02.2019

Überraschendes Ende, aber nicht vollständig überzeugend

Einer wird sterben
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Stella ist alleine zu Hause. Im Haus ihres Mannes. Seit einigen Stunden, vielleicht auch Tagen, steht ein Auto vor der Tür. Das Paar bewegt sich nicht von der Stelle und keiner weiß, warum sie dort stehen...


Das ...

Stella ist alleine zu Hause. Im Haus ihres Mannes. Seit einigen Stunden, vielleicht auch Tagen, steht ein Auto vor der Tür. Das Paar bewegt sich nicht von der Stelle und keiner weiß, warum sie dort stehen...


Das Buch wird erzählt aus Stellas Sicht, leitet ein in die Problematik, die Geheimnisse vor Mitmenschen haben könnten und zeigt, was Einsamkeit aus einem macht. Keiner da, dem sie noch vertrauen kann, sie ist alleine mit ihrer Angst. Ihrer Angst, dass das Paar im Auto zu viel weiß.

Diese Ängste sind sehr schlüssig dargestellt, doch irgendwie fehlte das gewisse etwas. Klar, war da eine unterschwellige Spannung, wer hinter all dem steckt. Doch wird nebenbei so viel in der Nachbarschaft "aufgedeckt", dass Stellas rätselhafte Probleme teilweise in den Hintergrund rücken.

Was mich am meisten wunderte, war die Art, wie Stella ihr Leben führt. Ängste hin oder her. Ein Mann, der ständig durch die Weltgeschichte tourt. Sie, die nicht über die Narbe in ihrem Gesicht hinwegkommt und deshalb nicht arbeiten geht. So ein Leben muss doch langweilig sein?

Zu erwähnen bleibt noch das überraschende Ende, aber das haben Psychothriller meist so an sich. Wäre sonst auch langweilig. Mein aufgestellter Verdacht war wenigstens teilweise richtig, doch dieses Ende ist definitiv nicht vorhersehbar.

Insgesamt also ein überraschendes Ende, aber eine nicht vollkommen überzeugende Story. Sehr schade, habe ich doch schon sehr gute Bücher von Wiebke Lorenz gelesen. Aktuell bleibt zudem das Gefühl, dass Psychothriller gerade nicht vollständig in meine Leselust passen wollen. So bewerte ich mit 3,5 von 5 Sternen.