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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.11.2023

Ungewöhnlicher Schreibstil mit schwerer schöner Melancholie

Schöne Welt, wo bist du
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Meine Meinung:

Nach "Normal People" wollte ich unbedingt nochmal einen Roman der Autorin lesen. "Schöne Welt, wo bist du?" ist daher schnell auf meine Liste gewandert. Als ich mich nun endlich mal zeitlich ...

Meine Meinung:



Nach "Normal People" wollte ich unbedingt nochmal einen Roman der Autorin lesen. "Schöne Welt, wo bist du?" ist daher schnell auf meine Liste gewandert. Als ich mich nun endlich mal zeitlich auf ihr Buch enlassen konnte, musste ich schnell feststellen, dass Sally Rooney wieder mal bei ihrem sehr eigenwilligen Schreibstil bleibt. Das heißt, die wörtliche Rede wird nicht durch Anführungszeichen gekennzeichnet. Es gibt nichts, was ich verwirrender finde. So oft weiß ich gar nicht, wer genau mit wem redet, ob es sich um Gedanken oder laut ausgesprochene Dinge handelt. Ich hatte hier bei "Normal People" schon meine Probleme, die sich hier noch gravierender gezeigt haben.

Es kommt nämlich erschwerend hinzu, dass die Themen in der Geschichte oft keine leichte Kost sind. Es gibt super viele interessante Passagen in der Geschichte, in denen es um Dating, Liebe, Freundschaft, Schönheit, Glaube oder um den Sinn des Lebens gehr. Die beiden Freundinnen Alice und Eileen haben dabei super interessante Sichtweisen auf die Welt und erleben beide ganz unterschiedliche Beziehungen zu Männern und zur Liebe. Das ist teilweise sehr interessant und inspirierend. Ich musste das Buch oft zur Seite legen und über gewisse Themen und Szenen länger nachdenken, weil diese einen stellenweise richtig tief treffen können. Insbesondere Simons und Eileens Geschichte erinnert mich an eine Geschichte aus meinem eigenen Leben und das kann einen schon sehr treffen. Durch den Stil der Geschichte zieht sich das ganze aber auch auf eine schwere, sehr melancholische Art und Weise. Mir war das teilweise wirklich zu deprimierend und zu schwer.

Ich glaube, dass man diese schwere Melancholie für das, was die Autorin eigentlich sagen will, nicht gebraucht hätte, auch wenn das vielleicht einfach ihre Art ist, eine Geschichte zu erzählen. Mir zeigt es aber, dass ich mich doch in Zukunft von ihren Büchern fern halten werden. Ich mag zwar, was sie am Ende verpacken und erzählen will, die Umsetzung ist aber einfach nicht meins.



Fazit:



"Schöne Welt, wo bist du?" ist definitiv keine leichte Kost. Nicht nur die angesprochenen Themen sind oft schwer und dabei sehr melancholisch, auch der Schreibstil macht es einem wirklich nicht leicht. Auch wenn mich manche Passagen inspiriert haben, kann ich nicht mehr als 2 Sterne geben, weil man das alles wirklich etwas "leichter" hätte verpacken können.

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Veröffentlicht am 24.07.2023

Zu überspitzt albern

Elternabend
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Meine Meinung:

Nach "Der erste letzte Tag" versucht sich Fitzek erneut an einem "Kein Thriller"-Buch. "Der erste letzte Tag" hat mir damals wirklich gut gefallen, weil es lustig war, aber auch viele ...

Meine Meinung:



Nach "Der erste letzte Tag" versucht sich Fitzek erneut an einem "Kein Thriller"-Buch. "Der erste letzte Tag" hat mir damals wirklich gut gefallen, weil es lustig war, aber auch viele ernste Töne anschlagen konnte, die länger in mir nachhallten. Ich war also gespannt, was der Autor dieses Mal auf die Beine stellt. In dieser Geschichte geht es um 2 Personen, die im Grunde unfreiwillig auf einem Elternabend landen - obwohl sie gar kein Kind haben und sich gar nicht kennen. Man erlebt also hautnah wie sich die beiden durch diesen Elternabend scharwenzeln.

Ich habe mich im Grunde also wieder einmal auf eine lustige, aber teilweise auch ernste Story gefreut. Doch schon nach den ersten 50 Seiten habe ich gemerkt, dass der Autor hier noch überspitzter, noch lustiger, noch übertriebener und damit auch noch alberner schreibt. Dem ein oder anderen kann das gefallen, für mich war das aber eine Nummer zu viel. Zwar schlägt der Autor auch irgendwann ernste Töne an und thematisiert auch schwere Kost, aber durch viele überspitzte Nebenstorys konnte ich die ernsten Themen nicht mehr so ernst nehmen, wie sie es eigentlich verdient hatten. Das finde ich schade und empfinde ich irgendwie als verlorenes Potential. Es tut fast weh, dass über ein Buch von Fitzek zu sagen, aber es ist wie es ist: Das hier hat mir wirklich nicht gefallen :(



Fazit:



Auch wenn ich es gut finde, dass sich Herr Fitzek wieder mal an einem "Kein Thriller"-Buch versucht, hat er hier meines Erachtens die Kurve nicht bekommen. Mir war alles zu überspitzt und zu albern. Die ernsten Töne konnten mich dadurch nicht mehr überzeugen und ich konnte diese irgendwie nicht ernst nehmen. Leider kann ich nicht mehr als 2 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 02.07.2023

Spannung geht anders

Freunde. Für immer.
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Meine Meinung:

Im Buch "Freunde. Für immer" geht es um eine Clique aus mehreren Freund*innen, die sich nach Jahren in einem Wochenendhaus wieder treffen. Dabei stellt sich schnell heraus, dass jede Person ...

Meine Meinung:



Im Buch "Freunde. Für immer" geht es um eine Clique aus mehreren Freund*innen, die sich nach Jahren in einem Wochenendhaus wieder treffen. Dabei stellt sich schnell heraus, dass jede Person das ein oder andere Geheimnis hat. Und eins dieser Geheimnisse schweißt die Gruppe seit Jahren zusammen. Wir lernen in den Kapitel, die jeweils aus einer anderen Sicht geschrieben sind, die einzelnen Personen und ihre Lebenswege und Intrigen kennen. Parallel erleben wir den Kriminalfall in dem es in diesem Buch gehen soll und erfahren, inwiefern die Freunde verstrickt sind. Der Fall wird durch die Sicht der Ermittlerin Julia Scutt begleitet, die sich nicht nur um den Fall kümmert, sondern auch seit Jahren herauszufinden versucht, wer ihre Schwester ermordet hat.

Klingt alles jetzt schon verwirrend? Ja - genau das ist es auch. Diese 2 Kriminalfälle, die im Grunde nichts miteinander zu tun haben, wirken beide völlig an den Haaren herbeigezogen. Was alles in den zwei Tagen bei der Clique passiert, ist absolut unrealistisch, völlig unglaubwürdig und kann einfach nur Teil eines Buches sein, weil sich sonst niemand vorstellen kann, dass all das in 2 Tagen in einem echten Leben passieren kann. Gerade Thriller, die nah an der Wirklichkeit sind, die uns das Gefühl geben, dass uns das gleiche auch passieren könnte, sind diejenigen, die einen gruseln, die Spannung erzeugen und aufrecht erhalten. Nichts davon schafft diese Geschichte.

Zwar habe ich am Anfang der Geschichte eine gewisse düstere Atmosphäre wahrgenommen und war daher anfangs gar nicht so abgeneigt, aber der Verlauf hat mich immer mehr verloren. Das lag insbesondere an der Unglaubwürdigkeit, aber eben auch daran, dass mich kein Charakter wirklich berührt oder interessiert hat. Jede Figur war grundlegend unsympathisch, niemand hatte einen echten menschlichen und sympathischen Charakterzug, sondern alle waren irgendwie verdorben und ätzend. Ich habe dadurch einfach gar keinen Zugang zur Geschichte gefunden und war dann auch froh als es zu Ende war. Von der Auflösung möchte ich erst gar nicht reden. Auch hier kriegt die Autorin die Kurve einfach nicht.



Fazit:



Dieser Thriller hat mich leider enttäuscht. Zu Beginn hat mich noch die düstere Stimmung gepackt, dann wurde es aber leider nur noch unglaubwürdig und unrealistisch. Keine Figur hatte liebenswerte Charakterzüge, sondern jeder Mensch in dieser Geschichte war irgendwie grundlegend unsympathisch. 2 Sterne - mehr geht leider nicht.

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Veröffentlicht am 25.06.2023

LGBTQIA+ - Wichtige Thematik, aber warum so belehrend?

we fell in love in october
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Meine Meinung:

Die Influencerin Inka Lindberg kenne ich bereits durch ihren ersten Roman aber auch durch ihre Internetpräsenz - auch ihre queere Freundebubble ist mir bekannt. Ich finde es daher total ...

Meine Meinung:



Die Influencerin Inka Lindberg kenne ich bereits durch ihren ersten Roman aber auch durch ihre Internetpräsenz - auch ihre queere Freundebubble ist mir bekannt. Ich finde es daher total schön, dass die Autorin eine Geschichte schreibt, die die Thematik LGBTQIA+ in den Vordergrund rückt und zeigt, dass eine queere Liebe wie jede andere Liebe völlig normal ist. In dieser Geschichte erleben wir das "Mädchen vom Dorf" namens Lisa, die scheinbar trotz ihres jungen Alters noch nie etwas von LGBTQIA+ gehört hat - im Grunde ist sie völlig unwissend. Im Zeitalter des Internets und Instagram fast nicht denkbar. Und hier beginnt auch schon meine Kritik. Die Autorin nimmt sich eine unscheinbare Jugendliche, die die Szene so gar nicht kennt und erklärt auf diese Weise unterschiedliche Begrifflichkeiten. Unwissende bekommen hier die ein oder andere nützliche Umgangsweise erklärt. Das ist erstmal gut, was mich aber hieran stört: Alles rund um LGBTQIA+ wird sehr belehrend, aber dann doch teilweise viel zu wenig im Detail erklärt. Man hat das Gefühl, dass die Autorin ein Buch schreibt, in welchem sie Leserinnen belehren, aber gleichzeitig nicht zu viel erklären will. Ich bin der Meinung, dass man sich hier der Zielgruppe bewusster sein sollte.

Möchte man hier die Jugend ansprechen, die sich vermutlich in der LQBTQIA+-Szene auskennt und da gar nicht mehr so viel Erklärungsbedarf hat (Gen Z)? Dann brauch man die ganzen Belehrungen nicht, sondern kann die Liebesgeschichte mit viel mehr Tiefe und mit weniger Erklärung gestalten. Oder möchte man die Personen ansprechen, die mit der Szene noch so gar nichts am Hut haben und vielleicht sogar noch recht intolerant sind (vermutlich Boomer und Millenials?) ? Dann muss man viel mehr erklären, teilweise viel weiter ausholen und vor allem eine weniger jugendliche Sprache wählen.... Irgendwie schafft die Autorin hier den Sprung nicht richtig. Teilweise wird eine sehr jugendliche Sprache gewählt, die wahrscheinlich zur Zielgruppe passt. Das Belehrende spricht aber wohl eher Millenials und Boomer an, die eben mit der jugendlichen Sprache recht wenig anfangen können. Ich selbst - Mitte 30 - habe das Gefühl sehr tolerant, feministisch und offen zu agieren, habe aber sicherlich noch einiges zu lernen. Ich habe mich stellenweise von der jugendlichen Sprache abschrecken lassen und fand die Erklärungen teilweise sehr überheblich und - wie gesagt - belehrend. Das ist total schade, weil man ja mehr über die Szene lernen möchte und auch Angst hat, die falschen Worte zu wählen oder das falsche zu sagen. Für mich geht dadurch die Liebesgeschichte etwas unter und verliert an Bedeutung.



Fazit:



Eigentlich eine nette Liebesgeschichte, die davon überschattet wird, dass die Autorin auf sehr jugendliche und gleichzeitig sehr belehrende Art und Weise versucht, Leser
Innen mit in die LGBTQIA+ Szene mitzunehmen. Zielgruppe dadurch irgendwie verfehlt. 2 Sterne!

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Veröffentlicht am 25.06.2023

Warum dieser Hype?

Bleib bei mir, Sam
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Meine Meinung:

Natürlich ist dieser Hype nicht an mir vorbeigegangen. Etliche Male habe ich dieses Buch auf irgendwelchen Plattformen gesehen, immer wieder habe ich es auf Wunschlisten entdeckt und schlussendlich ...

Meine Meinung:



Natürlich ist dieser Hype nicht an mir vorbeigegangen. Etliche Male habe ich dieses Buch auf irgendwelchen Plattformen gesehen, immer wieder habe ich es auf Wunschlisten entdeckt und schlussendlich hat mir meine kleine Schwester (14) voller Inbrunst von diesem Buch erzählt. Da kann ich gar nicht anders als mir selbst ein Bild zu machen. Was habe ich erwartet? Erwartet habe ich eine sehr herzzerreißende Jugend-Liebesgeschichte, die mich zum Schluchzen, Mitleiden und Mitleiden bringt. Bekommen habe ich davon leider gar nichts..

Die Geschichte rund um Sam und Julie ist zwar traurig, aber dann leider auch nur noch süß. Ich wurde zu keiner Zeit überrascht oder stark berührt, sondern oftmals nur mit Kitsch überhäuft. Ich glaube ich habe eine Colleen Hoover Geschichte erwartet, die mich reflektieren, nachdenken und heulen lässt, aber ich glaube meine Erwartung an das Debüt des Autors war dann doch zu hoch. Dazu kommt eine Protagonistin Julie, die in keiner Weise tolerant oder mitfühlend handelt, sondern sehr viel an sich selbst denkt. Ich verstehe die Moral der Geschichte und finde diese auch wichtig. Ich finde auch gut, dass die Geschichte diese Entwicklung von Julie zeigt und damit vielleicht auch dem ein oder anderen mit dem Umgang eines Verlustes jedweder Form helfen kann. Als gehypte Liebesgeschichte war es mir persönlich aber dann doch zu wenig.



Fazit:



Den Hype konnte ich leider nicht nachvollziehen. Ich habe eine Geschichte erwartet, die mich zum Nachdenken, Reflektieren, mit leiden und mit lieben bringt, habe davon aber leider nichts bekommen. Hier ist noch viel Potential nach oben. Ich lande bei gut gemeinten 2 Sternen!

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