Wettkampf und Leistungsdruck - Jugendthriller mit interessantem Thema
Deadwater High – Den Tod im TeamDie Geschichte, die uns die Autorin Jessica Goodman erzählt, spielt in den USA, um genauer zu sein in einer kleinen Vorstadt von New York namens Edgewater. Diese trägt auch den Spitznamen „ Deadwater“ ...
Die Geschichte, die uns die Autorin Jessica Goodman erzählt, spielt in den USA, um genauer zu sein in einer kleinen Vorstadt von New York namens Edgewater. Diese trägt auch den Spitznamen „ Deadwater“ seit es vor Jahren einige Mordfälle an jungen Crossläuferinnen der örtlichen Highschool gegeben hat. Die Morde wurden nie aufgeklärt. Der Killer schien nur plötzlich sein Interesse an der Kleinstadt verloren zu haben, und das Leben begann sich wieder zu normalisieren.
Die Schwestern Stella und Ellie Steckler gehören dem Highschoolteam der Crossläuferinnen an und sind beide sehr begabt und ehrgeizig. Sie leben für ihren Sport und nicht zuletzt die Hoffnung ein Vollstipendium bei der Uni zu ergattern, lässt sie nie los, so dass sie keine Trainingseinheit ungenutzt lassen. Auch untereinander nehmen die Schwestern die jeweils andere als Konkurrenz wahr und so ist ihr einst inniges Verhältnis deutlich abgekühlt. Als Mila eine neue Schülerin und Topläuferin mit ihrer Mutter nach Edgewater zieht und schnell klar wird, muß Stella noch härter trainieren um ihre Stellung als Schnellste im Team beibehalten zu können. Doch Mila ist immer noch ein bisschen schneller. Trotzdem hat sie eine so sympathische und angenehme Art, dass sich sowohl Stella als auch Ellie schnell mit ihr verbunden fühlen. Umso schlimmer als Mila eines Morgens bei einer Laufrunde spurlos verschwindet.
Der örtliche Polizeichef, der in der Vergangenheit so kläglich versagt hat bei der Tätersuche des Mädchenmörders, will alles verhindern, dass der Ort wieder zu einem „Deadwater“ erklärt wird und sein Fokus richtet sich schnell auf die ehrgeizigen Steckler- Schwestern.
Der Jugendthriller beinhaltet interessante Themen. Insbesondere Druck und Konkurrenzkampf im Leistungssport werden anschaulich dargestellt.
In den Kapiteln wechseln wir immer wieder von Stella‘s zu Ellie‘s Perspektive. Leider ist der Erzählton ziemlich gleich, so dass ich oft zurückblättern musste, um mir nochmal klarzumachen, ob ich gerade aus Stella’s Sicht lese, oder der ihrer Schwester. Die Geschichte läuft auch sehr langsam an. Der Spannungsbogen verläuft eher flach und man ist als Leserin immer ein bisschen in Wartestellung, wann denn jetzt endlich etwas passiert. Leider fehlte mir auch die Nähe zu den handelnden Personen, insbesondere zu Mila. Auch die Nebenfiguren sind nur sehr knapp skizziert und es fehlte an Hintergrundinformation, z. B. warum die eine Person immer nur rumätzt, die andere extrem verschüchtert wirkt.
Alles in allem habe ich den Jugendthriller zwar ganz gerne gelesen, aber man hätte sicherlich noch mehr draus machen können. Ich fand ihn für die Altersstufe ab 14 Jahren gut geeignet. Auf grausige Details wird komplett verzichtet. Die Dialoge sind locker und leicht, die Sprache ist jugendgerecht. Vielleicht wäre die ein oder andere Triggerwarnung für sensible Leser*innen noch angebracht gewesen.
Die Aufklärung war überraschend, allerdings auch recht schnell abgehandelt. Die Schlussszene hat mir ausgesprochen gut gefallen.
Ich vergebe 3,5 Sterne für einen interessanten und kurzweiligen Jugendthriller mit kleinen Schwächen.