Eintauchen in vergangene Zeiten
Tod in der SpeicherstadtWir schreiben das Jahr 1896. Ein Schiffsunglück auf der Elbe führt den Kieler Kommissar Hauke Sötje nach Hamburg. Auf dem Schiff wurde eine verbrannte Leiche gefunden, an dessen Hand sich ein Ring mit ...
Wir schreiben das Jahr 1896. Ein Schiffsunglück auf der Elbe führt den Kieler Kommissar Hauke Sötje nach Hamburg. Auf dem Schiff wurde eine verbrannte Leiche gefunden, an dessen Hand sich ein Ring mit dem Wappen des Kaffeehändlers Bellingrodt befand. Alles deutet darauf hin, dass es sich bei dem Toten um Johann, den Sohn der Familie Bellingrodt, handelt. Hauke versucht beharrlich seine Ermittlungen durchzuführen und muss sich den herrschenden gesellschaftlichen Konventionen widersetzen, um den Fall zu lösen.
Aber auch Sophie, die Verlobte von Hauke, lässt es sich nicht nehmen auf Spurensuche zu gehen und nach einer jungen Frau und ihr Kind zu suchen, die beide wurden zuletzt vor der Villa der Bellingrodts gesehen.
In diesem gut recherchierten historischen Kriminalroman konnte ich eintauchen in vergangene Zeiten, dieses wurde durch die vielen Informationen und Anmerkungen über Hamburg sowie der Speicherstadt erreicht. Gekonnt hat Anja Marschall die spannende Kriminalgeschichte mit historischen Fakten verwoben, unterstrichen wurde dieses noch durch die jeweiligen Kapitelanfänge. Hier liest man Originalauszüge der Hamburger Zeitung aus dem Jahre 1896. Diese passten oft zum jeweiligen Kapitel und ließen mich einige Male schmunzeln. Die Handlung wurde abgerundet durch einen angenehm zu lesenden Schreibstil, wunderbar gezeichneten Charakteren und bildhaften Beschreibungen. Auch wer die Vorgängerbände nicht gelesen hat, gelingt der Einstieg ohne Probleme.
Bis zum Schluss ließ der historische Krimi Raum für Spekulationen, deshalb gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.