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Veröffentlicht am 28.09.2022

Zweifel an Wahl der Erzählform

Geschichte eines Kindes
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Inhalt:
„In einer Kleinstadt im US-Bundesstaat Wisconsin bringt im Juli 1953 die zwanzigjährige Telefonistin Carol Truttmann ein Kind zur Welt. Noch in derselben Nacht gibt sie den Jungen zur Adoption ...

Inhalt:
„In einer Kleinstadt im US-Bundesstaat Wisconsin bringt im Juli 1953 die zwanzigjährige Telefonistin Carol Truttmann ein Kind zur Welt. Noch in derselben Nacht gibt sie den Jungen zur Adoption frei. Daniel, so sein Name, bleibt in der Obhut eines Sozialdienstes. Bald sehen sich die betreuenden Kinderschwestern mit einem aus ihrer Sicht schwerwiegenden Verdacht konfrontiert: Das Baby scheint, anders als von der Mutter angegeben, nicht »weiß« zu sein, sondern, wie es in der Behördensprache der damaligen Zeit heißt, »indianisch«, »polnisch« oder »negrid« - ein Skandal in einer homogen weißen, den rigorosen Gesetzen der Rassentrennung unterworfenen Gesellschaft. Eine Sozialarbeiterin soll die wahre ethnische Herkunft des Kindes ermitteln. Dazu muss sie allerdings den Vater des Kindes ausfindig machen, dessen Identität die leibliche Mutter nicht preisgeben will …“


Schreibstil/Art:
Ich bin mir nicht sicher ob ich mich für die Art und Weise dieser heftigen Thematik, aus einer Mischung Reportage und Roman, entschieden hätte. Klar, die Akteneinsichten in die Originaldokumente beruhen auf wahren Tatsachen und Aussagen und sind daher ziemlich trocken gehalten, hier kann man nichts beschönigen. Aber die Sicht von der Journalistin Franziska hätte ich mir durchaus liebevoller und eindringlicher vorgestellt, denn diese Zeitebene dreht sich um den erwachsenen Danny. Auf mich wirkte alles ein wenig abgefertigt.

Der tragischen Geschichte würde ich ohne Zweifel 5 Sterne vergeben aber mit dem Schreibstil der Autorin konnte ich mich überhaupt nicht anfreunden. Ihre Art halte ich für ziemlich kühl, emotionslos und distanziert, mir fehlte Warmherzigkeit.


Fazit:
Eine bedeutungsvolle und tragische Geschichte über Rassismus und Segregation. Der Sozialdienst bricht Tabus und dringt in die Privatsphären der Beteiligten ein und zerstört sogar Existenzen nur um den Vater des unschuldigen Kindes ausfindig zu machen. Die Schilderungen über diese Vorgehensweise sind erschreckend und stimmen nachdenklich. Doch die Wahl der Erzählform ließ mich leider trotzdem unglücklich zurück.

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Veröffentlicht am 28.09.2022

Ziemlich langatmig und unspektakulär

Der Sturm
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Inhalt:
„Ein Sturm hat Kiernans Lebens vor zwölf Jahren von einem Tag auf den anderen verändert: Ein Mädchen verschwand spurlos in der See, sein Bruder kam durch seine Schuld ums Leben. Als er nun in seinen ...

Inhalt:
„Ein Sturm hat Kiernans Lebens vor zwölf Jahren von einem Tag auf den anderen verändert: Ein Mädchen verschwand spurlos in der See, sein Bruder kam durch seine Schuld ums Leben. Als er nun in seinen Heimatort auf die australische Insel Tasmanien zurückkehrt, spürt er die Schuld noch immer. Nun aber hat er mit seiner Freundin Mia ein Kind und glaubt, die Vergangenheit hinter sich lassen zu können. Kurz nach seiner Rückkehr jedoch wird am Strand eine tote Frau gefunden – und plötzlich brechen alte Wunden wieder auf. Bald wird Kiernan klar, dass dieser Mord mit ihm zu tun hat – und mit all dem, was während des Sturms vor zwölf Jahren geschah und niemals wirklich ans Tageslicht kam.“


Schreibstil/Art:
Die Aufklärungen über die Geschehnisse in der Vergangenheit als auch die gegenwärtigen Zeitebenen konnte mich beide nicht packen. Vor allem das erste Drittel nimmt ziemlich viel Raum und Zeit in Anspruch und braucht ewig um in die Pötte zu kommen. Mich konnte die ruhige und schwunglose Art leider nicht für sich gewinnen. Hin und wieder sind einige gute Wendungen eingebaut aber die reißen es leider überhaupt nicht raus.


Fazit:
Tolle Atmosphäre, top gezeichnete Charaktere aber das ganze ohne Spannung. Für einen Thriller einfach viel zu lahm. Vor allem nervten mich die ständigen Wiederholungen: Gespräche über die (eigenen) Schuldgefühle, die ständigen ausführlichen Weg Beschreibungen zu den Klippen, …

Für mich nur Durchschnitt. Dem Buch hätten weniger Seiten gut getan oder eine nicht ganz so umschweifende Darlegung.

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Veröffentlicht am 10.08.2022

Jedes große Haus hat seine Geheimnisse

Elternhaus
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Inhalt:
„Das Haus stand seit Jahren leer. Der Charme des Verlassenen umwehte es. Und noch etwas anderes, Dunkleres ...

Abend für Abend zieht es Barpianist Tobias Hansen zu einer seit Jahren leerstehenden ...

Inhalt:
„Das Haus stand seit Jahren leer. Der Charme des Verlassenen umwehte es. Und noch etwas anderes, Dunkleres ...

Abend für Abend zieht es Barpianist Tobias Hansen zu einer seit Jahren leerstehenden alten Villa in einem noblen Hamburger Elbvorort. Er parkt, bleibt im Auto sitzen und blickt für einige Minuten zum dunklen Haus hinüber. Bis zu dem Tag, als Yvette Winkler mit ihrer Familie einzieht. Yvette will mit der alten Villa ihren Traum vom perfekten Zuhause verwirklichen. Und einen Neustart wagen – auch für ihre in Schieflage geratene Ehe.

Tobias Hansen freundet sich schnell mit den Winklers an, gibt den Kindern Klavierunterricht und geht bald mit großer Selbstverständlichkeit bei ihnen ein und aus. Lange ahnt niemand, wen sie wirklich in ihre eigenen vier Wände gelassen haben. Bis zu dem Abend, als er mit Yvette und den Kindern allein im Haus ist ...“


Schreibstil/Art:
Den Einstieg in die Handlung empfand ich relativ zäh und detailliert. Die Beziehungen untereinander zunächst etwas unübersichtlich. Rückblicke in die Vergangenheit verwirrten mich zudem durch und durch. Nach dem ersten Drittel kam aber mehr Verständnis und Neugier auf, und auch die mit Bedacht skizzierten Charaktere trugen unmittelbar danach zur Spannung bei. Außerdem gefiel mir die eine oder andere Wortspielerei.

Warum dieses Buch aber als Thriller betitelt wird, ist mir tatsächlich unklar. Für mich ist es eher ein Spannungsroman. Mir mangelte es an mehr nervenaufreibenden Momenten.


Fazit:
Nicht schlecht aber mir fehlten eindeutig mehr Thriller Elemente und durchgängige Spannung. Der untypische Schreibstil bleibt mir positiv in Erinnerung weshalb ich bei der nächsten Neuerscheinung von ihr wieder zum Buch greifen werde … in der Hoffnung, mehr Thrill und Sogwirkung erwarten und bekommen zu dürfen.

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Veröffentlicht am 15.06.2022

Holprig und schrullig

Wenn man so will, waren es die Aliens
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Inhalt:

„Sein Vater ist weg, einfach so verschwunden. Spurlos. Klar, leicht war es mit ihm schon länger nicht mehr. Nicht umsonst musste Josh die Schule abbrechen, um seinen Vater im Hotel zu unterstützen. ...

Inhalt:

„Sein Vater ist weg, einfach so verschwunden. Spurlos. Klar, leicht war es mit ihm schon länger nicht mehr. Nicht umsonst musste Josh die Schule abbrechen, um seinen Vater im Hotel zu unterstützen. So läuft das eben im Familienunternehmen. Und seit sein Bruder nach Neuseeland ausgewandert ist, trägt Josh eh schon mehr Verantwortung, als ihm lieb ist. Für Josh steht fest: Er muss seinen Vater finden. Immerhin auf seine Freunde kann er sich verlassen, die sind sofort dabei. Leider haben die aber auch die etwas seltsame Kia im Schlepptau, die fest davon überzeugt ist, dass Joshs Vater nicht zufällig verschwunden ist …“





Schreibstil/Art:

Es scheint als wäre es Andreas Thamm gar nicht schwer gefallen aus Sicht des 17-jährigen Josh zu schreiben. Es ist so authentisch, dass ich es ihm ohne wenn und aber abkaufte, dass ein Jugendlicher genauso denkt und tickt. Die Sprache ist dementsprechend jugendlich und modern und voller Situationskomik. Josh und seine Gang haben mich nicht nur einmal zum Lachen gebracht. 



Diese Geschichte beinhaltet viele kleine Botschaften, die aber leider zu versteckt gewesen sind. Ich hätte mir mehr Ausgesprochenes gewünscht und kann mir daher vorstellen, dass nicht jeder Jugendliche das Buch versteht.





Fazit:

Der Autor hat sich einer schwierigen Thematik angenommen: Depressionen. Die Vermittlung ist meiner Meinung nach nicht ganz gelungen. In diesem Buch dreht es sich die meiste um die Suche nach dem verlorenen Vater, nur einige Rückblicke lassen erahnen, dass es dem Vater psychisch nicht wirklich gut geht - für mich zu wenig und leider zu oberflächlich …reicht nur für 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 01.06.2022

Starker Anfang, offenes Ende

Ameisen fällt das Sprechen schwer
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Inhalt:

„«Ameisen fällt das Sprechen schwer» ist eine Geschichte über einen ganz normalen Menschen, der sich durch sein ganz normales Leben schlägt, ohne zu wissen, wer er eigentlich ist.

Peter Haller ...

Inhalt:

„«Ameisen fällt das Sprechen schwer» ist eine Geschichte über einen ganz normalen Menschen, der sich durch sein ganz normales Leben schlägt, ohne zu wissen, wer er eigentlich ist.

Peter Haller sucht das Büro, in dem er seit über zehn Jahren arbeitet. Am Tag zuvor hat er sein Gedächtnis verloren, und niemandem etwas davon erzählt. Was arbeitet er eigentlich? Er kennt die Namen der Mitarbeitenden nicht, weiss nicht, wen er hier kennt, wen nicht. Langsam geht er den Gang hinunter, wie er es in den letzten zehn Jahre unzählige Male getan hat. Wie lautet das Passwort zu seinem Computer? Hat er heute einen Termin? Nein, nein, die Tür von meinem Büro ist sicher angeschrieben, denkt sich Haller. Irgendwie wird das schon gutgehen. – Peter Haller versucht sich in seinem Leben zurechtzufinden. Er lernt seine Freunde erneut kennen, auch seine Freundin. Er beobachtet, hinterfragt und weiss am Ende mehr über seine Arbeit, als das Peter Haller vor dem Gedächtnisverlust darüber wusste. Doch Hallers Zustand verschlechtert sich. Zusehends verliert er den Kontakt mit der Realität.“





Schreibstil/Art:

Ein Roman, der sich ein wenig abgehackt ließt - und das ist wohl ziemlich passend zu Peters Gedankengängen gewählt. Kaum ist der eine Ansatz durchdacht, kommt schon das nächste Problem. Seine zunehmende Verwirrung und Verlorenheit kann man nicht auf Anhieb verstehen aber nach und nach nachvollziehen. Die Kreativität und Umsetzung haben mir gut gefallen.





Fazit:

Nicht ganz meinem Geschmack entsprochen hat das Ende. Das ließ mich mit mehr Fragen als Antworten zurück und machten den Eindruck als würd da noch die eine oder andere ausführliche Erklärung fehlen.

Warum sich der Autor für dieses Konzept entschieden hat, kann ich zwar nachvollziehen, hätte mir im Mittelteil dafür aber mehr Details gewünscht.

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