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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.06.2022

Holprig und schrullig

Wenn man so will, waren es die Aliens
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Inhalt:

„Sein Vater ist weg, einfach so verschwunden. Spurlos. Klar, leicht war es mit ihm schon länger nicht mehr. Nicht umsonst musste Josh die Schule abbrechen, um seinen Vater im Hotel zu unterstützen. ...

Inhalt:

„Sein Vater ist weg, einfach so verschwunden. Spurlos. Klar, leicht war es mit ihm schon länger nicht mehr. Nicht umsonst musste Josh die Schule abbrechen, um seinen Vater im Hotel zu unterstützen. So läuft das eben im Familienunternehmen. Und seit sein Bruder nach Neuseeland ausgewandert ist, trägt Josh eh schon mehr Verantwortung, als ihm lieb ist. Für Josh steht fest: Er muss seinen Vater finden. Immerhin auf seine Freunde kann er sich verlassen, die sind sofort dabei. Leider haben die aber auch die etwas seltsame Kia im Schlepptau, die fest davon überzeugt ist, dass Joshs Vater nicht zufällig verschwunden ist …“





Schreibstil/Art:

Es scheint als wäre es Andreas Thamm gar nicht schwer gefallen aus Sicht des 17-jährigen Josh zu schreiben. Es ist so authentisch, dass ich es ihm ohne wenn und aber abkaufte, dass ein Jugendlicher genauso denkt und tickt. Die Sprache ist dementsprechend jugendlich und modern und voller Situationskomik. Josh und seine Gang haben mich nicht nur einmal zum Lachen gebracht. 



Diese Geschichte beinhaltet viele kleine Botschaften, die aber leider zu versteckt gewesen sind. Ich hätte mir mehr Ausgesprochenes gewünscht und kann mir daher vorstellen, dass nicht jeder Jugendliche das Buch versteht.





Fazit:

Der Autor hat sich einer schwierigen Thematik angenommen: Depressionen. Die Vermittlung ist meiner Meinung nach nicht ganz gelungen. In diesem Buch dreht es sich die meiste um die Suche nach dem verlorenen Vater, nur einige Rückblicke lassen erahnen, dass es dem Vater psychisch nicht wirklich gut geht - für mich zu wenig und leider zu oberflächlich …reicht nur für 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 01.06.2022

Starker Anfang, offenes Ende

Ameisen fällt das Sprechen schwer
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Inhalt:

„«Ameisen fällt das Sprechen schwer» ist eine Geschichte über einen ganz normalen Menschen, der sich durch sein ganz normales Leben schlägt, ohne zu wissen, wer er eigentlich ist.

Peter Haller ...

Inhalt:

„«Ameisen fällt das Sprechen schwer» ist eine Geschichte über einen ganz normalen Menschen, der sich durch sein ganz normales Leben schlägt, ohne zu wissen, wer er eigentlich ist.

Peter Haller sucht das Büro, in dem er seit über zehn Jahren arbeitet. Am Tag zuvor hat er sein Gedächtnis verloren, und niemandem etwas davon erzählt. Was arbeitet er eigentlich? Er kennt die Namen der Mitarbeitenden nicht, weiss nicht, wen er hier kennt, wen nicht. Langsam geht er den Gang hinunter, wie er es in den letzten zehn Jahre unzählige Male getan hat. Wie lautet das Passwort zu seinem Computer? Hat er heute einen Termin? Nein, nein, die Tür von meinem Büro ist sicher angeschrieben, denkt sich Haller. Irgendwie wird das schon gutgehen. – Peter Haller versucht sich in seinem Leben zurechtzufinden. Er lernt seine Freunde erneut kennen, auch seine Freundin. Er beobachtet, hinterfragt und weiss am Ende mehr über seine Arbeit, als das Peter Haller vor dem Gedächtnisverlust darüber wusste. Doch Hallers Zustand verschlechtert sich. Zusehends verliert er den Kontakt mit der Realität.“





Schreibstil/Art:

Ein Roman, der sich ein wenig abgehackt ließt - und das ist wohl ziemlich passend zu Peters Gedankengängen gewählt. Kaum ist der eine Ansatz durchdacht, kommt schon das nächste Problem. Seine zunehmende Verwirrung und Verlorenheit kann man nicht auf Anhieb verstehen aber nach und nach nachvollziehen. Die Kreativität und Umsetzung haben mir gut gefallen.





Fazit:

Nicht ganz meinem Geschmack entsprochen hat das Ende. Das ließ mich mit mehr Fragen als Antworten zurück und machten den Eindruck als würd da noch die eine oder andere ausführliche Erklärung fehlen.

Warum sich der Autor für dieses Konzept entschieden hat, kann ich zwar nachvollziehen, hätte mir im Mittelteil dafür aber mehr Details gewünscht.

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Veröffentlicht am 13.05.2022

Verliert sich ein wenig in der Irrealität

Luftpolster
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Inhalt:

„Nach dem Selbstmordversuch ihrer Schwester lässt sich die Protagonistin in die Psychiatrie einweisen, um mit dem Schmerz und ihrer Angst umzugehen. Die Tage in der Klinik sind monoton: Die Patient:innen ...

Inhalt:

„Nach dem Selbstmordversuch ihrer Schwester lässt sich die Protagonistin in die Psychiatrie einweisen, um mit dem Schmerz und ihrer Angst umzugehen. Die Tage in der Klinik sind monoton: Die Patient:innen werden geweckt, es folgt der Morgenspaziergang im Hof, die Einnahme der Medikamente am Stützpunkt. Der neue Alltag überfordert sie zunächst, aber gibt ihr Halt und strukturiert ihre Welt. Nach und nach schließt sie Freundschaft mit einer Patientin. Zwischen Zigaretten und Ergotherapie, Zusammenbrüchen und Selbstzweifel sitzen sie zusammen auf der Wiese vor der Klinik und versuchen wieder Boden unter den Füßen zu bekommen, den Versuch eines Neuanfangs zu wagen.“





Schreibstil/Art:

Dieses Buch ist anders und das liegt nicht nur an der durchgehenden Kleinschreibung sondern auch daran, dass sich die Geschichte der namenlosen Protagonistin ziemlich kurz und knackig liest. Die Szenen sind knapp beschrieben, die Vergangenheit vermischt sich mit der Gegenwart und sie selbst ist gefangen in einem Traumata aus den verschiedensten Schuldgefühlen und Zweifeln.



Einige Szenen wirkten sehr verwirrend. Irgendwie hab ich mehr erwartet, intensivere Einblicke und eine bessere Übersicht über die Vergangenheit und Gegenwart, der Zusammenfluss ist mir zu heftig und nicht klar genug. 





Fazit:

Was mich letztendlich am meisten gestört hat, ist die perfekte Darstellung der Klinikzustände - werden bewusst keine Probleme geschildert um das Image zu pushen/zu verbessern? Warum wird alles so friedlich und problemlos dargestellt? An dieser Stelle hätte ich mir mehr Realismus gewünscht. 



Im Großen und Ganzen nicht schlecht, es lösen sich aber leider nicht alle Fragen auf und hätte deshalb mehr Potenzial gehabt.

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Veröffentlicht am 09.05.2022

Ein anspruchsvoller und eigenwilliger Roman in Versform

Verheizte Herzen
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Inhalt:
„Ana ist Anwältin, Mutter zweier Kinder und Ehefrau von Paul. Offiziell. Insgeheim gibt es da noch Connor, Anas Klienten und heimlichen Geliebten. Doch Ana erhofft sich mehr von der Affäre als ...

Inhalt:
„Ana ist Anwältin, Mutter zweier Kinder und Ehefrau von Paul. Offiziell. Insgeheim gibt es da noch Connor, Anas Klienten und heimlichen Geliebten. Doch Ana erhofft sich mehr von der Affäre als verstohlene Treffen im Hotel. Als Connor unerwartet stirbt, erfährt sie das ausgerechnet von der Person, die zwischen ihnen stand – seiner Frau Rebecca. Ana soll das Testament vollstrecken. Allein gelassen mit ihrer Trauer, sucht sie die Nähe zu Rebecca. Doch während sich der Wunsch nach einer Leidensgenossin schleichend zu einer Besessenheit steigert, vernachlässigt Ana ihre eigene Familie und wandelt dabei ständig am seelischen Abgrund. War Rebecca wirklich so unerträglich, wie Connor immer behauptet hat? Und hatte er überhaupt vor, sie irgendwann zu verlassen? Ana weiß nicht, wie und ob es ihr gelingen kann, Connor und sich selbst zu verzeihen.“


Schreibstil/Art:
Der Kern dieser Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Die Balance zu halten und nicht in die seelische Tiefe abzudriften, ist nicht einfach. Die Darstellung wie Ana versucht damit klarzukommen hat mir zwar einerseits zugesagt, anderseits fand ich ihre Ansichten oftmals sehr konfus und nicht nachvollziehbar. Es schien so als würde vor allem sie sich selbst psychischen Schmerzen aussetzen. Diese Tatsache muss man aushalten können.

Die ziemlich spontanen Rückblicke zwischen dem gegenwärtigen Geschehen machen es dem Lesenden keinesfalls einfach. Wenn man jedoch einmal im Flow ist, liest es sich zwar gut aber eigen.


Fazit:
Anstrengend fand ich die ständigen Marken- bzw. Warennamen. Es wurden (für mich) zum Teil unbekannte Politiker-, regionale Firmen und/oder Produktnamen eingeworfen, die meiner Meinung nach auch mit einfachen Worten beschrieben werden können. Warum nicht „Erdbeereis“ statt „Cornetto Erdbeer“?!
Mich brachte es etliche Male aus dem Lesefluss.

Ein mittelmäßiger Roman, der meiner Einschätzung nach nicht jeden Lesegeschmack treffen wird.

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Veröffentlicht am 09.04.2022

Stiller und schleppender Verlauf

Stille Befreiung
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Inhalt:

„Mit achtzehn will Sandra unbedingt der Bevormundung durch ihr Elternhaus entfliehen. Ronnie scheint dafür genau der richtige Mann zu sein. Die Warnungen ihrer Familie schlägt sie in den Wind, ...

Inhalt:

„Mit achtzehn will Sandra unbedingt der Bevormundung durch ihr Elternhaus entfliehen. Ronnie scheint dafür genau der richtige Mann zu sein. Die Warnungen ihrer Familie schlägt sie in den Wind, realisiert aber schon kurz nach der Hochzeit, dass sie einem Blender auf den Leim gegangen ist. Erst zwei Jahre nach der Geburt ihrer Tochter schafft sie den Absprung. Mit der Kleinen zieht Sandra als Pflegerin für die schwerstbehinderte Rebekka in deren Haus. Jedoch die Hoffnung auf ein neues Leben zerbricht, als sie dort eines nachts überfallen wird. Noch ahnt sie nicht, dass der wahre Albtraum erst begonnen hat …“





Schreibstil/Art:

Aufgeteilt ist das Buch in zwei Teile: „Ronnie“ und „Rebekka“. Sandra selbst beschreibt ziemlich genau und sehr ausführlich ihre Zeit mit Ronnie, das Zusammenleben und den Alltag mit der kleinen Tochter Josie. Nach und nach realisierte nicht nur Sandra wie naiv und blauäugig sie doch gewesen ist, sondern auch ich. Ihre Art das Leben einfach so hinzunehmen, nichts zu verändern, ging mir stellenweise auf die Nerven. Erst die Betreuung der Schwerstbehinderten brachte Abwechslung mit sich. 



Die Einschübe des „Sommernachtsalptraums“ im August 2018 offenbaren, dass etwas Schreckliches passieren wird. Die Situation spitzte sich also langsam zu und Spannung erwachte zum Leben. 


Nicht gefallen hat mir die Stimmung/Atmosphäre in diesem Buch. Auf mich machte alles einen doch altbackenen Eindruck. Es schien als spielte sich diese Geschichte in den 70ern - 90ern ab. 





Fazit:

Tatsächlich habe einen etwas anderen, wendungsreichen und atemlosen Spannungsroman, erwartet. Stattdessen zog sich der Verlauf, Passagenweise schweifte die Autorin ab, erwähnte unnötiges.
Was mich positiv umstimmen konnte, war Sandras Entwicklungsprozess und das überraschende Ende, wobei ich auch hier schon vorher eins und eins zusammenzählen konnte. Für mich Durchschnitt.

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