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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2023

Fehlt mehr Leichtigkeit

Gut genug!
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Inhalt:
„Du wolltest eigentlich so viel mehr vom Leben, wolltest glücklicher, gesünder, reicher sein - bist es aber nicht. Und dieses Gefühl wird noch verstärkt durch das, was die sozialen Medien, deine ...

Inhalt:
„Du wolltest eigentlich so viel mehr vom Leben, wolltest glücklicher, gesünder, reicher sein - bist es aber nicht. Und dieses Gefühl wird noch verstärkt durch das, was die sozialen Medien, deine Gemeinde oder auch deine Familie und Freunde zu dir sagen: "Streng dich doch mehr an." "Mach es besser." "Holst du wirklich alles, was möglich ist, aus deinem Leben und deinem Glauben raus?" Wir leben unter der Bürde, es vermeintlich immer noch besser machen zu müssen. Dieses Buch hilft dir mit seinen 40 Andachten dabei, inmitten der Herausforderungen des Alltags nach Schönheit, Sinn und Wahrheit Ausschau zu halten. Denn: Wir können lernen zu glauben, dass wir gesegnet und beschenkt sind. Wir können anfangen, uns weniger allein, weniger beurteilt und dafür geliebter zu fühlen. Nämlich dann, wenn gut ... gut genug ist.“


Fazit:
Die Idee hat mir äußerst gut gefallen, die Umsetzung eher weniger. Es läuft darauf hinaus, dass die beiden Autorinnen viele ihrer persönlichen Erfahrungen geteilt, kleine Geschichten eingebaut und die Ratschläge an sich sehr kurz gehalten haben. Ich hätte mir mehr Leichtigkeit und Kompaktheit gewünscht, weniger Text, weniger die ausschweifende Meinung der beiden Autorinnen, einfach eine bessere Übersicht, einen allgemeineren Inhalt und das Konzept eher offen gehalten. Mir ist es zu persönlich und hat daher nicht meinen Lesegeschmack getroffen. Einiges konnte ich trotzdem für mich mitnehmen aber vom Hocker konnte es mich leider nicht umhauen.

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Veröffentlicht am 18.02.2023

Passiert zu wenig

Die Drohung
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Inhalt:
„Es ist 192 Tage, 7 Stunden und 15 Minuten her seit ihrem letzten Drink. Astrid ist entschlossen, eine neue Seite aufzuschlagen. Sie zieht zurück zu ihrer Mutter in das kleine Küstenstädtchen Flinstead, ...

Inhalt:
„Es ist 192 Tage, 7 Stunden und 15 Minuten her seit ihrem letzten Drink. Astrid ist entschlossen, eine neue Seite aufzuschlagen. Sie zieht zurück zu ihrer Mutter in das kleine Küstenstädtchen Flinstead, weit weg von den Versuchungen der Großstadt und den schmerzlichen Erinnerungen an ihr früheres Leben. Sie will sich ganz darauf konzentrieren, wieder sie selbst zu sein und von der Sucht loszukommen. Doch dann kommen die unheimlichen Briefe – ein Foto ihres Exfreundes, der vor einigen Monaten tragisch umkam, und auf der Rückseite ein blutiger Handabdruck. Sie ahnt: Jemand weiß genau, wovor sie davonläuft. Und wird sie teuer dafür bezahlen lassen.“


Schreibstil/Art:
Lesley Karas Schreibstil ist mir nicht unbekannt, ich hab wie gewohnt recht schnell in die Geschichte reingefunden und Astrids Neuanfang gebangt mitverfolgt. Der Ansatz und der Blick in das Innerste eines (kaputten) Menschen, fesselten mich zunächst extrem.

Bis zum Showdown selbst haben mir die paar Drohungen dann aber doch nicht gereicht. Ich hätte mir mehr Nervenkitzel gewünscht. So hatte ich das Gefühl, dass die Autorin zwar versucht falsche Fährten zu legen aber so richtig gelungen ist es ihr meiner Meinung nach dann doch nicht.
Zudem kam ich leider mit der Übersetzung stellenweise nicht zurecht, das sorgte dafür, dass ich manche Sätze nochmal lesen musste.


Fazit:
Die ständigen Versuchungen und das Verlangen nach Alkohol haben mir unheimlich gut gefallen. Ich habe mit Astrid gelitten und gehofft, dass sie weiterhin trocken bleibt. Die Beschreibungen zu der Sucht waren total authentisch. Leider bin ich von der Autorin mehr Spannung, mehr Dramatik und mehr Thrill gewohnt. Deshalb leider eher nur Durchschnitt.

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Veröffentlicht am 14.02.2023

Kräftezehrende Konfrontation

Macht
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Inhalt:
„Liv ist Pflegerin, Mitte dreißig und führt ein scheinbar perfektes Leben in einem Osloer Einfamilienhaus. Sie liebt ihren Mann Terje und ihre beiden Kinder Rosa und Johannes. Aber was kaum jemand ...

Inhalt:
„Liv ist Pflegerin, Mitte dreißig und führt ein scheinbar perfektes Leben in einem Osloer Einfamilienhaus. Sie liebt ihren Mann Terje und ihre beiden Kinder Rosa und Johannes. Aber was kaum jemand weiß, nicht einmal ihr Mann: Liv ist vor Jahren vergewaltigt worden.

Der Gang zum Zahnarzt ist für sie eine Herausforderung, wenn sie nachts von der Bushaltestelle nach Hause läuft, muss sie Terje anrufen. Überall lauert die Angst. Liv bemüht sich, die Oberfläche frei von Kratzern zu halten. Auch wenn sie hinter der Fassade damit beschäftigt ist, ihr Trauma zu bewältigen: Sie will die Opferrolle nicht annehmen. Der Vorfall liegt ein halbes Leben zurück, warum soll er immer noch bestimmen, was sie im Hier und Jetzt tut? Doch als eine neue Patientin ins Pflegeheim eingeliefert wird, deren Bruder vor Jahren wegen einer Vergewaltigung angeklagt worden ist, muss Liv ihr mühsam aufgebautes Leben verteidigen. Bei ihrer Familie und ihrer Freundin Frances findet sie Kraft und Trost: Sie wagt die Konfrontation und übt den Befreiungsschlag – denn sie will unbedingt die Macht über sich selbst zurück.“


Schreibstil/Art:
In einer scheinbar heilen Welt erlebte Liv etwas Schreckliches - eine Vergewaltigung. Ihre Art mit damit umzugehen ist zwar einerseits sehr beeindruckend, anderseits aber auch erschreckend. Es scheint so als würde sie sich selbst Schmerz zufügen um abzuhärten, um sich nicht dem Erlebten zu stellen. Doch später wagt sie doch die Konfrontation und befreit sich selbst.

Die Art der Erzählung machte es mir nicht einfach eine Verbindung zu Liv aufzubauen. Heide Furre beschreibt Livs Gedanken sehr klar, geradlinig aber auch ein wenig abgehackt und deshalb distanziert. Interessant aber auch bedrückend fand ich Livs Alltagsroutine und Beobachtungen, wodurch sich Erkenntnisse zu ihrer Vergangenheit gewinnen ließen.


Fazit:
Es ist wichtig über genau solche Themen zu schreiben um Tabus zu brechen und sie aus dieser Zone herauszuholen. Dieses Buch beschreibt was für einschneidende Folgen sexuelle Gewalt noch nach einer langen Zeitspanne haben kann. Aber die erzeugte Distanz ließ bei mir keine emotionale Nähe zu, trotz der schweren Thematik. Ich kann das Buch deshalb nur beschränkt weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 07.12.2022

Anspruchsvolle aber auch verwirrende Lektüre

Schwerer als das Licht
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Inhalt:

„Eine Frau lebt auf einer tropischen Insel. Berichtartig gibt sie Auskunft über all die seltsamen Dinge, die passieren. Die Blätter der Bäume färben sich schwarz. Am Ufer liegen tote Fische. Sterne ...

Inhalt:

„Eine Frau lebt auf einer tropischen Insel. Berichtartig gibt sie Auskunft über all die seltsamen Dinge, die passieren. Die Blätter der Bäume färben sich schwarz. Am Ufer liegen tote Fische. Sterne fallen vom Himmel. Und in ihr wächst die Angst vor denen, die im Norden der Insel leben. Sie baut ihr Haus zu einer Festung aus, ständig gefasst auf den Angriff ihrer Feinde.Realität und Traum, Gegenwart und Vergangenheit, Licht und Schatten - alles überlagert sich und bald ist nicht mehr klar: Sind es die anderen, oder ist sie sich selbst die größte Bedrohung?“





Schreibstil/Art:

Die bildgewaltigen Beschreibungen haben mich zunächst neugierig gemacht und ich habe meinen Gedanken freien Lauf erlaubt. Die tropische Insel konnte ich mir klar und deutlich vorstellen.
 Doch nach anfänglichen Interpretationen und Spekulationen, forderte mich dieses Buch vollkommen und brachte mich schließlich vollends durcheinander. Parallel dazu fing alles an zu verschwimmen; die Zeitebenen, die Gedanken und Taten der Protagonistin, die Handlung selbst. Die Atmosphäre entwickelte sich zu etwas Bedrohlichem, nicht Greifbarem. 





Fazit:

Puh, was für eine anspruchsvolle literarische Lektüre. Ich weiß noch nicht wie ich meine Gedanken richtig zusammenfassen soll. Einerseits ist dieses Büchlein sehr anspruchsvoll und besonders, andererseits lässt es mir persönlich zu viel Raum für Auslegung wie etwas hätte sein können aber möglicherweise nicht ist?! Schwierig und abstrakt.

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Veröffentlicht am 01.11.2022

Eine starke Protagonistin, mit der ich aber zu kämpfen hatte

Wie ein Herzschlag auf Asphalt
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Inhalt:

„Wenn dir alles genommen wird, was kannst du dann tun, außer davonzulaufen? Genau das tut Annabelle. Sie läuft und läuft und hört nicht wieder auf. Ihr kurzentschlossener Plan: Von Seattle bis ...

Inhalt:

„Wenn dir alles genommen wird, was kannst du dann tun, außer davonzulaufen? Genau das tut Annabelle. Sie läuft und läuft und hört nicht wieder auf. Ihr kurzentschlossener Plan: Von Seattle bis nach Washington DC laufen – über viertausendreihundert Kilometer – einem Ziel entgegen, das sie selbst nicht recht versteht. Sie läuft durch Gebirge, Dörfer, Großstädte und Einöden, will nur ihr Herz pumpen, ihre Muskeln brennen und ihre Füße pochen spüren. Doch die schrecklichen Erinnerungsfetzen an Den Stehler holen sie immer wieder ein. Nur dank ihrer Familie und Freunde und allen voran Opa Ed, der Annabelle im Wohnmobil begleitet, schafft sie es, weiterzumachen. Von Fremden angefeuert und ermutigt wird sie zu einer Aktivistin gegen das, was ihr passiert ist. Und mit jedem Schritt, mit jedem Herzschlag, kommt Annabelle einer Heilung und der Kraft, wieder Liebe und Hoffnung in ihr Leben zu lassen, ein Stückchen näher."





Schreibstil/Art:

Leider hab ich mich mit diesem Buch echt schwer getan, denn weder der Schreibstil noch der Aufbau haben mir zugesagt. Die Sprache selbst ist zwar stellenweise ziemlich eindringlich und schön beschrieben aber aufgrund der Außenstehenden Perspektive hatte ich das Gefühl ständig auf Distanz gehalten zu werden. Zudem kam die Geschichte nicht in Fahrt. Es fängt zwar direkt mit dem Lauf an aber ohne jegliche Erklärungen. Erst nach und nach erfährt man immer mehr über die Beweggründe aber bis zum Schluss passiert, bis auf Annabelles persönlichen Marathon, nicht wirklich viel.



Fazit:

Zum Ende hin, ist es eine starke Geschichte, mit einer tollen Botschaft und einer Kämpferin, die zu sich selbst findet aber der Weg bis dahin war für mich persönlich steinig und mit recht vielen Hürden versehen. Ich hab zwar einige Charaktere in mein Herz geschlossen aber die Geschichte konnte mich in Gänze leider nicht überzeugen.

Leser:innen, die auf der Suche nach einem Jugendroman sind, der eher ruhig und langsam erzählt wird, sind hier wahrscheinlich richtig.

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