Profilbild von Pepale

Pepale

Lesejury Profi
offline

Pepale ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Pepale über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.06.2022

Schöne Geschichte, leider wurde das Potenzial nicht ausgeschöpft

Villa Amalfi
2

Tramonti, Sommer 1950: Ida ist 16 Jahre alt und hat es als unerwünschte Tochter, mit ihrem Vater wirklich nicht gut getroffen. Er ist aggressiv, ein Säufer und Schläger. Die Mutter kann sich gegen ihn ...

Tramonti, Sommer 1950: Ida ist 16 Jahre alt und hat es als unerwünschte Tochter, mit ihrem Vater wirklich nicht gut getroffen. Er ist aggressiv, ein Säufer und Schläger. Die Mutter kann sich gegen ihn leider nicht durchsetzen, da der Vater auch gegen sie gewalttätig wird. Als der Vater Ida mit einem viel älteren Mann verheiraten will, sieht die Mutter den Zeitpunkt gekommen, an dem Ida ihren eigenen Weg gehen muss. Sie schickt Ida zu ihrer Tante und ihrem Onkel und bittet die beiden in einem Brief Ida zu helfen um nach ihren eigenen Wünschen leben zu können. Nachdem Ida einen Job im Hotel Amalfi bekommen hat, trifft sie auf die verwöhnte Tochter der Hotelbesitzer, Guendalina, und den schrecklichen Kellner Aurelio. Beide sind sie heimtückisch und gemein zu Ida. Guendalina und Aurelio spielen Ida übel mit. Ida sieht sich in die Situationen mit ihrem Vater zurück versetzt und glaubt, dass sie es so verdient hätte und nichts wert sei. Die Hotelbesitzer des „Villa Amalfi“, Annalisa und Signor Vittorio, die Eltern von Guendalina, sind dagegen sehr nett zu Ida.
Nach dem Lesen des Klappentextes und der Leseprobe hatte ich eine turbulente und spannende Geschichte erwartet. Die Geschichte plätschert jedoch in den ersten zwei Abschnitten eher vor sich hin. Erst im dritten Abschnitt nimmt sie Fahrt auf und die Ereignisse überschlagen sich.
Jegliche Probleme in Idas Leben werden recht schnell gelöst. Auch gibt es sehr viele Zufälle in der Geschichte. Dadurch wirkt die Geschichte nicht authentisch. Der Charakter von Ida wird in der Geschichte eher als unfehlbar dargestellt. Desto mehr trifft Ida am Ende eine unerwartete Entscheidung mit der man als Leser, bei ihrer Persönlichkeits-Beschreibung, nicht gerechnet hätte. Das Ende ist dann umso überraschender und hinterlässt viele Ungereimtheiten und Fragen, bei denen ich hoffe, dass sie vielleicht noch im zweiten Band beantwortet werden. Deshalb bin ich auf die Fortsetzung sehr gespannt.
Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen. Das Cover gefällt mir. Es zeigt das Ambiente in dem die Geschichte spielt und lässt Urlaubsstimmung aufkommen.
Die Beschreibung der Landschaft, Umgebung und Protagonisten ist bildhaft gut dargestellt.
Wer eine leichte Urlaubs-Lektüre sucht, bei der man nicht über die vielen Unstimmigkeiten nachdenken sollte, könnte an dem Roman durchaus seine Freude haben.
Die Idee zu der Geschichte gefällt mir gut, die Umsetzung hingegen konnte mich in dem ersten Band nicht überzeugen.
Idas Rezept „Tagliolini al Limone“ durfte ich leider nicht kennen lernen, da ich das eBook gelesen habe und das Rezept nur in der Printausgabe enthalten ist.




  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Thema
Veröffentlicht am 16.01.2022

Oberflächlich und Langatmig

Die Tierärztin - Große Träume
0

Tierärztin zu werden ist ihr großer Traum - auch wenn sie dafür einen hohen Preis zahlen muss Um 1912 als Tierärztin arbeiten zu können, heiratet Nellie ihren Jugendfreund Philipp De Groot, der die väterliche ...

Tierärztin zu werden ist ihr großer Traum - auch wenn sie dafür einen hohen Preis zahlen muss Um 1912 als Tierärztin arbeiten zu können, heiratet Nellie ihren Jugendfreund Philipp De Groot, der die väterliche Praxis übernimmt. Sie liebt ihn zwar nicht, aber die beiden verbindet seit ihrer Kindheit eine innige Freundschaft. Sie verspricht jedoch, ihn freizugeben, sobald er eine Chance sieht, seinen eigenen Berufswunsch als Musiker zu verwirklichen. Als sich ihm diese nach dem Ersten Weltkrieg bietet, verschwindet er plötzlich aus ihrem Leben. Mit ihrer Kollegin Maria versucht Nellie nun, eine Tierarztpraxis in Berlin aufzubauen. Doch die Vergangenheit und die Liebe holen Nellie schnell wieder ein ... Ein wunderbarer Roman über den Mut, den eigenen Weg zu gehen Der in sich abgeschlossene erste Band der mitreißenden Tierärztin-Saga (Klappentext)

Für Pferdeliebhaber ist dieser Roman sicher interessant. Ich war von den ständigen Beschreibungen der Pferderennen eher gelangweilt. Zu den Protagonisten konnte ich keine Beziehung aufbauen. Viele Darstellungen sind nicht authentisch und überzogen. Ohne Studium als Tierärztin zu arbeiten ist unrealistisch. Auch durch das ständige Hin und Her zwischen Nellie und Walter konnte ich der Handlung schlecht folgen. Die Figuren entwickelten sich zwar, aber ich konnte mich nicht wirklich in Geschichte hineindenken.

Der Erzählstil ist sehr langatmig. Die Geschichte hat keine Tiefe. Es bleibt alles sehr oberflächlich beschrieben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.06.2022

Maria Montessori

Lehrerin einer neuen Zeit
0

Durch die fiktive Geschichte um Luigi in diesem Roman habe ich einen Einblick in die Arbeit von Maria Montessori bekommen. Trotzdem fehlt mir der Tiefgang. Es wir viel über die Liebe zwischen Maria Montessori ...

Durch die fiktive Geschichte um Luigi in diesem Roman habe ich einen Einblick in die Arbeit von Maria Montessori bekommen. Trotzdem fehlt mir der Tiefgang. Es wir viel über die Liebe zwischen Maria Montessori und Giuseppe Montesano geschrieben. Die Zeitsprünge waren zu groß. Dadurch bliebt die Arbeit, die Maria Montessori für die Gleichstellung der Frauen führte, sehr hintergründig. Auch über ihre Arbeit, wodurch speziell ihre Methode sich auszeichnet, hätte ich gern mehr erfahren.
Die Geschichte ist dann plötzlich zu Ende nachdem Maria ihren Sohn geboren hat. Aber eigentlich würde die Geschichte hier erst richtig anfangen. Denn Lehrerin wird Maria erst danach.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.08.2020

Wenig Hilfreich

Trotzdem
0

Die Autoren Ferdinand von Schirach und Alexander Kluge führen zwei Gespräche, die am 30. März 2020 (vormittags und nachmittags) stattfanden, 19 Tage nachdem die WHO die Ausbreitung des Corona-Virus zu ...

Die Autoren Ferdinand von Schirach und Alexander Kluge führen zwei Gespräche, die am 30. März 2020 (vormittags und nachmittags) stattfanden, 19 Tage nachdem die WHO die Ausbreitung des Corona-Virus zu einer Pandemie erklärte. Sie unterhalten sich über verschiedene politische, so wie auch historische Ereignisse und Katastrophen und sprechen über deren Folgen und Veränderungen.
Bezüglich der Corona-Krise ist mir persönlich dieses Buch jedoch wenig hilfreich. Über die derzeitigen Maßnahmen wird nur wenig geschrieben. Ich hatte mehr Erklärungen erwartet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 06.11.2019

Dirne ohne Erinnerung

Die Dirne und der Bischof
0

Eine junge Frau wird mehr tot wie lebendig im Flussgraben vor den Toren Würzburgs gefunden und ins Hurenhaus gebracht. Als sie aufwacht hat sie keine Erinnerung an das Geschehene und wie sie ins Hurenhaus ...

Eine junge Frau wird mehr tot wie lebendig im Flussgraben vor den Toren Würzburgs gefunden und ins Hurenhaus gebracht. Als sie aufwacht hat sie keine Erinnerung an das Geschehene und wie sie ins Hurenhaus gekommen ist. Im Hurenhaus wird sie wieder gesund gepflegt, muss jedoch dort ihre Dienste anbieten, um die Schulden für ihre Pflege zu begleichen. Sie ahnt, dass sie dort nicht hingehört, zumal sie gebildet ist, und lesen, schreiben und rechnen kann. Sieht jedoch keinen anderen Ausweg, weil sie sich nicht eines besseren erinnern kann.

Das Buch wurde gut recherchiert. Der Schreibstil ist flüssig. Das Cover ist schön gestaltet.
Die Geschichte geht erst spannend los. Aber irgendwann wird sie dann nur noch langatmig und plätschert vor sich hin. Die Politik und der Krieg gegen die Hussiten und die ganzen Namen der hohen Herren, die man sich nicht merken kann, machte die Geschichte langweilig. Dann wurde noch der Kampf beschrieben, den die Stadt gegen ihren verschwenderischen Bischof hielt. Die Geschichte um Elisabeth tauchte dabei weitgehendst in den Hintergrund. Es wird nicht versucht nach ihrer Vergangenheit zu suchen. Niemand vermisst sie. Am Ende wird erklärt, dass ihr Vater und Verlobter Nachricht bekamen, dass sie in ein Kloster gegangen sein soll. Normalerweise wäre ich davon ausgegangen, dass der Verlobte sie dort auch suchen würde, wenn sie ihm wichtig ist. Stattdessen wird er selbst ein Mann der Kirche.

Das Buch hinterlässt viele Ungereimtheiten und Schwachstellen. Die Charaktere sind undursichtig und konnten mich emotional nicht erreichen. Die Geschichte plätschert so vor sich hin. Ich hatte anhand des Klappentextes mehr erwartet.