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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.01.2017

Ganz gute Fortsetzung

Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück
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10 Jahre sind vergangen seit Andy Hals über Kopf und mit ein paar sehr aussagekräftigen Worten bei der tyrannischen Miranda Priestly gekündigt hat. In der Zwischenzeit ist Andy erfolgreiche Herausgeberin ...

10 Jahre sind vergangen seit Andy Hals über Kopf und mit ein paar sehr aussagekräftigen Worten bei der tyrannischen Miranda Priestly gekündigt hat. In der Zwischenzeit ist Andy erfolgreiche Herausgeberin eines hochklassigen Hochzeitsmagazins und steht kurz vor der Heirat mit dem erfolgreichen Unternehmer Max Harrison. Alles in ihrem Leben scheint perfekt zu laufen, bis Miranda Priestly wieder einen Weg in Andys Leben findet. Andy ist fest entschlossen ihr Leben nie wieder von der exzentrischen Herausgeberin des bekannten Modemagazins Runway bestimmen zu lassen, die sie einst so gequält hat.

Ich war sehr gespannt, wie die bekannte Story um die tyrannische Moderedakteurin fortgesetzt wird. Nachdem ich den ersten Teil "Der Teufel trägt Prada" nur als Film kenne, ergeben sich schon am Beginn des Buches einige Unstimmigkeiten zwischen Buch und Film, die aber keine Probleme darstellen, die Handlung des zweiten Teils nachvollziehen zu können. Die Handlung setzt 10 Jahre nach dem ersten Teil an. Andy als Hauptfigur erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht. Innerhalb der ersten Kapitel wird die aktuelle Handlung mit der Handlung der letzten 10 Jahre verknüpft. Durch kleine Rückblicke werden dabei die wichtigsten Ereignisse der letzten 10 Jahre beschrieben und so auch eine Verbindung zwischen dem ersten und zweiten Buch hergestellt. Ich persönlich fand den Mittelteil des Buches sehr zäh und wenig ereignisreich. Erst das Ende verspricht wieder einiges an Spannung. Auch wenn die Geschichte nicht die große überraschende Wendung nimmt, so spitzen sich die bis dahin wachsenden Konflikte der Protagonisten soweit zu, dass ein aufreibendes Ende nicht mehr abwendbar scheint. Die Beschreibungen der Haute Couture sind nicht zu ausschweifend, was ich persönlich sehr angenehm finde.

Der Autorin ist eine nette Fortsetzung gelungen, die zwar nicht vom Hocker reißt, aber die Leser noch einmal für ein paar Augenblicke in die gehobene Modewelt mit ihrer tyrannischen Königin versetzen kann. 

Veröffentlicht am 09.01.2017

Durchwachsen

Wir zerschneiden die Schwerkraft
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Das Buch ist eine Zusammenstellung mehrerer Erzählungen, welche Größtenteils ein Rekapitulieren der eigenen Lebensumstände zum Thema haben. Viele Geschichten sind von ihrer Grundstimmung sehr trübsinnig ...

Das Buch ist eine Zusammenstellung mehrerer Erzählungen, welche Größtenteils ein Rekapitulieren der eigenen Lebensumstände zum Thema haben. Viele Geschichten sind von ihrer Grundstimmung sehr trübsinnig und depressiv, da sie die Ausweglosigkeit der Protagonisten wiederspiegeln ihr Leben zu ändern oder in neue Bahnen zu lenken. Von meiner Erwartungshaltung  her und anhand des Titels hätte ich erhofft, dass  viel mehr positivere Gefühle vermittelt werden. Das „Zerschneiden der Schwerkraft“ klang eher wie die Hoffnung die Ketten des Daseins zu zerbrechen und neue Wege einzuschlagen. Leider wird dieser Aspekt nur selten in die Erzählungen eingebracht. Von meiner persönlichen Meinung her waren die Geschichten also sehr durchwachsen. Am besten hat mir die Geschichte „Burnout für Anfänger“ gefallen, die den inneren Monolog des Protagonisten beim Meditieren wiederspiegelt und als einzige der Geschichten auch eine humorvolle Komponente mit einbringt.

Insgesamt spiegelt das Buch auf seine Art und Weise viele Aspekte unseres Lebens wieder, auch wenn es nicht immer nur die positiven Blickwinkel betrifft. Kein Buch für jedermann, aber dennoch gut gelungen und erzählerisch sehr ausdrucksstark.

Veröffentlicht am 09.01.2017

Willkommen in der Akademie

Akademie der Gebrannten (Die Phoenicrus-Trilogie 2)
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Seit über einem Jahr befindet sich Yosi jetzt schon in der geheimen Akademie, die von der Außenwelt durch ein Kraftfeld abgeschirmt wird und in der sie den Umgang mit ihrer Kraft erlernen soll. Ohne Erinnerung ...

Seit über einem Jahr befindet sich Yosi jetzt schon in der geheimen Akademie, die von der Außenwelt durch ein Kraftfeld abgeschirmt wird und in der sie den Umgang mit ihrer Kraft erlernen soll. Ohne Erinnerung an ihr vorheriges Leben bleiben Yosi nur ihre Freunde Livia und Aaron und der charmante Milo, der sie einst in die Akademie brachte. Doch die Akademie und damit auch Yosi und ihre Freunde befinden sich in weit größerer Gefahr, als ihnen bewusst ist. Ein Verräter hat sich eingeschlichen und er versucht die Akademie und alle Gebrannten an die Außenwelt zu verraten und sie somit ins Unheil zu stoßen.

Der zweite Band der Phoenicrus-Trilogie spielt parallel zum ersten Band der Reihe und schildert die Geschichte von Zaras Schwester Yosi, die in der Akademie der Gebrannten unterrichtet wird, während sich ihre Schwester auf der Suche nach ihr befindet. Wer also denkt der zweite Band der Reihe knüpft nahtlos an das offene Ende des ersten Teils an, dem muss man leider mitteilen: nee, falsch gedacht;). In dieser Hinsicht muss sich der Leser noch etwas in Geduld üben. Man erkennt während des Lesens jedoch einige Verbindungspunkte zwischen dem ersten und zweiten Band, die sehr deren Zusammengehörigkeit unterstreichen.

Der flüssige Schreibstil erlaubt eine schnelle Eingewöhnung in die Handlung und die Gefühlswelt der Figuren. Im Vergleich zum ersten Band habe ich hier ein wenig die ironischen Kommentare vermisst, die den Erzählstil von Yosis Schwester Zara prägen und einen bemerkenswerten Teil ihrer Gedankenwelt ausmachen. Ihre Schwester Yosi, aus deren Perspektive hier die Handlung geschildert wird, neigt viel mehr zu grüblerischen Monologen, die sich gelegentlich in die Länge ziehen. Ein inhaltlicher Kritikpunkt ist für mich das ständige Belauschen von geheimen Gesprächen bei dem die Protagonistin nie entdeckt wird und die die Handlung sehr voranbringen. Das ist mir dann doch zu viel Zufall, als das es realistisch wirken könnte.

Sehr schön finde ich, dass am Ende beide Handlungsstränge der ersten beiden Bände zusammenlaufen. Trotzdem ist das Ende (wieder einmal) offen gehalten und der Leser muss sich schnell den nächsten Band besorgen, wenn er wissen will, wie es weiter geht.

Insgesamt also ein sehr schöner zweiter Teil, noch geheimnisumwobener als schon der erste Band, der sehr viel Lust auf den dritten Band der Trilogie macht. Hoffentlich ist dieser genauso gut wie die anderen Beiden. 

Veröffentlicht am 09.01.2017

Gutes Mittelmaß

Asche und Phönix
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Der umjubelte Filmstar Parker Cale trifft unerwartet auf die junge heimatlose Ash, als sie dabei ist seine Suite in einem Londoner Hotel auf Wertgegenstände zu durchwühlen. Die Beiden treffen einen Pakt. ...

Der umjubelte Filmstar Parker Cale trifft unerwartet auf die junge heimatlose Ash, als sie dabei ist seine Suite in einem Londoner Hotel auf Wertgegenstände zu durchwühlen. Die Beiden treffen einen Pakt. Er wird sie nicht der Polizei ausliefern, wenn sie ihm hilft ungesehen aus dem Hotel zu verschwinden. Nach Parkers Rede vor der gesamten Presse sich von seinem machtgierigen und despotischen Vater Royden Cale loszusagen, sind die Paparazzi der Stadt um so stürmischer ihn vor ihre Linsen zu bekommen. Die Flucht vor den Medien ist jedoch nicht die einzige Hürde denen sich die Beiden stellen müssen. Denn das was sie wirklich verfolgt, ist erschreckender als ein Haufen Paparazzi und weitaus gefährlicher. Parker und Ash müssen sich einem Dämon stellen, der sich vom Ruhm anderer ernährt und der sich wahrlich nicht darüber freut, dass Parker so unvermittelt aus dem Rampenlicht verschwinden will.

Im Gegensatz zu vielen anderen Werken von Kai Meyer ist dieser Band ein Einteiler. Parker und Ashs Reise führt sie durch halb Europa auf der Suche nach einem Ausweg. Die Orte, die sie durchqueren sind schön beschrieben auch wenn ihre Flucht sie meist nicht lange an einem Ort hält. Wie ich auch schon in anderen Büchern des Autors bemerkt habe, wird mit den Nebenfiguren der Handlung nicht gerade zimperlich umgegangen. Einige Personen, denen man gerne eine größere Rolle zugeschrieben hätte, werden sehr schnell wieder ad acta gelegt. Die Hauptfiguren hingegen sind charakterlich gut ausgearbeitet und gestaltet, jedoch fehlt auch hier ein wenig der Tiefgang.
Mir fehlte leider etwas Action in der Handlung, die auch nicht durch die wechselnden Handlungsorte Fahrt aufnehmen konnte. In vielerlei Hinsicht wirkten einige Passagen sehr lang und ereignislos. Die immerwährende Flucht der Beiden in der sie dem eigentlich überlegenen Gegner mehrmals nur knapp entkommen konnten, wirkt auf Dauer etwas langatmig. Leider konnte mich die Handlung somit nicht gänzlich fesseln. Das Ende bietet einen positiven Ausgang und ein wenig Abwechslung, als sie sich ihrem Gegner letztlich stellen. Für Fans von Kai Meyer wird es wahrscheinlich nicht zu den besten Büchern gehören, aber es bietet gute Unterhaltung für Zwischendurch.
Insgesamt eine solide, wenn auch nicht ganz mitreißende Geschichte für Zwischendurch.

Veröffentlicht am 09.01.2017

Skuril und durchgeknallt

Apocalypse Now Now. Schatten über Cape Town
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Der 16-jährige Baxter ist außergewöhnlich, manipulativ und alles in allem ein Arschloch. Sein Bestreben das größte Pornobusiness aller Highschools aufzubauen wird jäh unterbrochen, als Baxters Freundin ...

Der 16-jährige Baxter ist außergewöhnlich, manipulativ und alles in allem ein Arschloch. Sein Bestreben das größte Pornobusiness aller Highschools aufzubauen wird jäh unterbrochen, als Baxters Freundin Esmé vom berüchtigten Mountainkiller entführt wird. Um sie zu retten muss Baxter die Hilfe des verschrobenen Kopfgeldjägers Ronin annehmen und in die Schattenwelt von Kapstadt eintauchen. Und die besteht nicht nur aus dem natürlichen Abschaum einer Großstadt. Baxter muss erkennen, dass die Monster und Absurditäten seiner Albträume Wirklichkeit sind und bereit sind ihn ohne Vorwarnung zu töten.

Ich muss sagen, der Anfang des Buches war für mich nur sehr schwer zu ertragen. Der Schreibstil ist sehr ungewöhnlich und gerade am Anfang hatte ich das Gefühl, dass der Autor versucht klüger zu klingen indem er umgangssprachliche Wörter mit Hilfe von Thesaurus in weniger umgangssprachlichere Synonyme gewandelt hat. Hinzu kommt die afrikanische Mythologie, in der ich mich überhaupt nicht auskenne und die eine zentrale Rolle in der Geschichte einnimmt. Gerade am Anfang war die gesamte Story nur verwirrend und undurchsichtig. Hätte ich das Buch nicht im Rahmen einer Leserunde gelesen, hätte ich vielleicht sogar abgebrochen. Letztendlich bin ich jedoch froh weitergelesen zu haben, denn es ist tatsächlich besser und etwas durchsichtiger geworden. Trotzdem muss man sagen, dass das Buch in gewisser Weise mit seiner Außergewöhnlichkeit Punkten konnte. Wer auf skurrile Mythologie, Antihelden und groteske Fabelwesen steht, dem kann man das Buch wirklich nur empfehlen.