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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.01.2024

Temporeich und spannend

Höllenfeuer
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Inhalt: München, 12. September 2022. Ein islamistischer Attentäter verübt in der U-Bahn einen grauenvollen Anschlag, bei dem über 300 Menschen ihr Leben verlieren. Galt der Anschlag dem Bayerischen Innenminister ...

Inhalt: München, 12. September 2022. Ein islamistischer Attentäter verübt in der U-Bahn einen grauenvollen Anschlag, bei dem über 300 Menschen ihr Leben verlieren. Galt der Anschlag dem Bayerischen Innenminister Martin Himmel, der sich an diesem Morgen in der Bahn aufhalten sollte?
Ganz München befindet sich in einem Ausnahmezustand, während die Behörden und die Polizei fieberhaft nach den Hintermännern fahnden und hoffen, dass sie einen weiteren Anschlag verhindern können.
Hauptkommissar Torge Prager hat bald einen Hauptverdächtigen, den Zahnarzt Laid Abaaoud - doch ist der syrische Flüchtling wirklich schuldig? Ausgerechnet die Tochter des Innenministers und Torges ehemalige große Liebe, Oberregierungsrätin Antonia Himmel, glaubt fest an Laids Unschuld.

Meine Meinung: Peter Grandl hat nach "Turmschatten" und „Turmgold“ mit „Höllenfeuer“ einen weiteren hochspannenden, temporeichen und beklemmenden Thriller geschrieben.
Von Anfang an konnte mich dieses Buch fesseln, obwohl die Handlung alles andere als leichte Kost ist. Der Autor schildert absolut glaubwürdig und realistisch ein alptraumhaftes Szenario, so dass ich mir als Leserin immer wieder bewusst machen musste, dass es sich um einen fiktiven Roman handelt. Der Spannungsbogen ist relativ konstant hoch, doch zum Glück gibt es auch Passagen zum Durchatmen.
Durch viele Perspektivwechsel wird das Tempo der Handlung noch erhöht. Wir bekommen Einblicke in die Gedanken und Handlungen der Täter, der Opfer und deren Angehörige, sowie auch zum großen Teil in die Ermittlungsarbeit der Polizei. Wirklich alle beteiligten Charaktere sind authentisch und interessant beschrieben. Die Passagen über das Privatleben einiger Protagonisten machten diese für mich noch nahbarer (eine Person auch unsympathischer) und haben eine passende Länge.
Auch das überraschende Ende hat mir gut gefallen.

Fazit: „Höllenfeuer“ ist mit seiner erschreckenden Nähe zur Realität ein alptraumhafter, sowie auch rasanter, spannender und gut recherchierter Thriller. Super geschrieben, keine Längen, toller Aufbau. Keine Seite zu viel und keine zu wenig.

Veröffentlicht am 08.01.2024

Fantasievolles Bilderbuch

Der Zauber der Worte
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Inhalt: Der sechsjährige William lebt mit seinen Eltern und dem Hund Racker in einer winzigen Wohnung über ihrem Buchladen mit dem schönen Namen Wortewunderland. Es war sehr kuschelig und gemütlich in ...

Inhalt: Der sechsjährige William lebt mit seinen Eltern und dem Hund Racker in einer winzigen Wohnung über ihrem Buchladen mit dem schönen Namen Wortewunderland. Es war sehr kuschelig und gemütlich in dem kleinen Laden und William war umgeben von Büchern mit denen er in die verschiedensten Welten reisen konnte. Doch leider gab es viel zu wenig Kundinnen und Kunden, die in den Laden kamen, um Bücher zu kaufen und ausgerechnet kurz vor Weihnachten stand der Laden vor dem Aus. Um das Wortewunderland für die Einwohner der Stadt interessanter zu machen, bastelt William für das Schaufenster ein großes Rentier. In der nächsten Nacht wird das Rentier lebendig und nimmt William mit auf eine magische Reise über die Stadt und sie verstreuen die allerleuchtendsten Wörter …

Meine Meinung: Das wunderschöne Cover und vor allem das Thema „Buchladen in Not“ hat mich auf dieses weihnachtliche Bilderbuch, das für Kinder ab 4 Jahren empfohlen wird, aufmerksam gemacht.
Der Text ist relativ kurz und für Kinder leicht verständlich, dabei sehr fantasievoll und magisch. Die Illustrationen sind äußerst farbenfroh und so detailliert, dass man auf jeder Seite einige Zeit zum Anschauen und Entdecken verbringen kann. Text und Illustrationen sind gut aufeinander abgestimmt.
Der kleine William, sein Hund Racker und natürlich auch das Rentiermädchen Comet sind wirklich liebenswert und werden von den Kindern sicher schnell ins Herz geschlossen. Die Atmosphäre des ganzen Buches ist trotz des drohendes Verlusts des Ladens nicht bedrückend, sondern eher warmherzig, und die Doppelseite mit der Illustration des kleinen Buchladens ist meine Lieblingsseite - wie könnte es auch anders sein? Ein Buchladen, in dem es tatsächlich „kuschelig, muschelig“ ist. Ein Traum für jeden Buchliebhaber :).
Ganz besonders schön und passend finde ich, das Worte die Buchhandlung retten.

Fazit: „Der Zauber der Worte“ ist ein wirklich schönes, fantasievolles und sehr farbenfrohes Kilderbuch, dass durch die warmherzige Atmosphäre und die Magie des Rentiers wunderbar in die Weihnachtszeit - wo Wünsche wahr werden können - passt.

Veröffentlicht am 11.12.2023

Amüsant und romantisch

Jedes Jahr im Dezember
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Inhalt: Die Anwältin Molly und der Fotograf Andrey treffen sich bereits seit zehn Jahren kurz vor den Weihnachtstagen auf dem Flughafen in Chicago, um zu ihren jeweiligen Familien nach Dublin zu fliegen. ...

Inhalt: Die Anwältin Molly und der Fotograf Andrey treffen sich bereits seit zehn Jahren kurz vor den Weihnachtstagen auf dem Flughafen in Chicago, um zu ihren jeweiligen Familien nach Dublin zu fliegen. Für beide ist der gemeinsame Flug ein lieb gewonnenes Ritual geworden.
Doch in diesem Jahr bringt ein Sturm ihre Planung durcheinander. Alle Flüge nach Europa fallen aus. Da Molly weiß, wie viel Andrew die Weihnachtstage bei seiner Familie bedeuten, versucht sie alles, um ihm eine Heimreise zu ermöglichen. Eine turbulente dreitägige Reise über Buenos Aires, Paris und London beginnt und die gemeinsam verbrachte Zeit bringt die beiden einander näher als je zuvor …

Meine Meinung: Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht, denn Catherine Walsh hat einen lockeren und leichten Schreibstil, der sich angenehm und flüssig lesen lässt. Schnell war ich mitten in der Handlung, die zwischendurch immer wieder durch Rückblicke auf vergangene Flüge unterbrochen wird, so dass man die Entwicklung ihrer Beziehung gut nachverfolgen kann.
Molly und Andrey waren mir von Anfang an sympathisch und es machte Spaß, ihre gemeinsame Reise zu begleiten. Während Molly kein großer Fan von Weihnachten ist und nur ihrer Familie zuliebe nach Hause fliegt, liebt Andrew alles daran und trägt jedes Jahr auf dem Flug einen kitschigen Weihnachtspullover, den Molly immer gräßlich findet.
„Jedes Jahr im Dezember“ ist ein unterhaltsamer, amüsanter und romantischer Liebes- und Weihnachtsroman mit sympathischen Charakteren und einer Wohlfühl-Atmosphäre. Vor allem die Weihnachtsstimmung bei den beiden Familien im letzten Viertel des Buches hat mir gut gefallen.

Veröffentlicht am 30.11.2023

Warmherziger und humorvoller Weihnachtsroman mit kleinen Mängeln

Weihnachten kann kommen
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„Weihnachten kann kommen“ ist wieder einmal ein warmherziger und humorvoller Weihnachtsroman aus der Feder von Sarah Morgan. Die Autorin schreibt einfach toll und man kann schnell in der Geschichte versinken. ...

„Weihnachten kann kommen“ ist wieder einmal ein warmherziger und humorvoller Weihnachtsroman aus der Feder von Sarah Morgan. Die Autorin schreibt einfach toll und man kann schnell in der Geschichte versinken. Die Handlung wird aus den Perspektiven von Glenda, Lucy, Clemmie und Alice erzählt, so dass man Einblicke in die Gedanken und Handlungen der vier Frauen bekommt und sie gut kennenlernt. Die Männer spielen in dieser Geschichte eigentlich nur eine kleinere Rolle. Alle Charaktere werden sehr warmherzig und glaubwürdig beschrieben und ich konnte mir alle genau vorstellen. Besonders die Gespräche mit Nanna Jean, die meint, in ihrem Alter müsste man kein Blatt mehr vor den Mund nehmen, brachten mich häufig zum Schmunzeln.
Doch insgesamt gibt es für mich zu viele Charaktere, die alle ein eigenes Problem zu bewältigen haben und jedes einzelne - ich glaube da spoiler ich nicht - kann bis zum Ende der Geschichte durch Gespräche gelöst werden. Da wäre mir der Fokus auf ein einzelnes Paar lieber gewesen.
Ich habe inzwischen schon einige Weihnachts-, sowie auch Sommerromane von Sarah Morgan gelesen und jeder für sich hat mir gut gefallen, doch mit der Zeit fällt mir immer mehr auf, dass sich vor allem die Weihnachtsromane der letzten Jahre in gewisser Weise ähneln, was ich sehr schade finde. Es gibt immer ein romantisches verschneites Setting, viele Charaktere mit Problemen und eine (meist ältere) Frau, die für alle Anwesenden mit Begeisterung wie verrückt backt und kocht. Wäre dies mein erstes Buch der Autorin gewesen, wäre ich sicher begeistert. Jetzt bin ich doch etwas enttäuscht.

Veröffentlicht am 21.11.2023

Wendungsreicher Thriller

Die gute Schwester
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Inhalt: Megan und Leah sind eineiige Zwillingsschwestern und kaum voneinander zu unterscheiden. Doch schon seit vielen Jahren sind sie zerstritten und es herrscht Funkstille zwischen ihnen. Da entdeckt ...

Inhalt: Megan und Leah sind eineiige Zwillingsschwestern und kaum voneinander zu unterscheiden. Doch schon seit vielen Jahren sind sie zerstritten und es herrscht Funkstille zwischen ihnen. Da entdeckt Megan zufällig auf dem Handy ihres Mannes Chris ein Foto ihrer Schwester in Unterwäsche. Sie vermutet sofort eine Bosheit von Leah und will sie zur Rede stellen. Die Situation eskaliert und endet mit dem gewaltsamen Tod von Leah. Kurzentschlossen beginnt Megan ein Doppelleben zu führen: Einmal als die glamouröse Leah und einmal als die zurückhaltendere und verheiratete Megan. Nach und nach gefällt ihr das Leben als Leah immer besser und sie beschließt Megan „verschwinden“ zu lassen, um ihrer toxischen Ehe zu entfliehen. Doch Chris weiß mehr, als Megan ahnt …

Meine Meinung: Das Buch ist in fünf Teile unterteilt, die aus verschiedenen Perspektiven jeweils in der Ich-Form erzählt werden. Leider hat es meinen Lesefluss gestört, als nach etwa der Hälfte des Buches aus Megans Sicht, plötzlich die Perspektive wechselte. Ich hätte zwar sehr gerne Megans Geschichte weitergelesen, aber durch die Wechsel und Einblicke in die Gedanken und Handlungen anderer Charaktere gibt es völlig überraschende Wendungen, die die Geschichte noch interessanter und spannender machen. Von Anfang an mochte ich Megan, und obwohl sie für den Tod ihrer Schwester verantwortlich ist - der sie nicht allzu sehr zu bekümmern scheint - war ich immer auf ihrer Seite und habe zusammen mit ihr gezittert und bis zum Ende gehofft, dass ihr Spiel nicht durchschaut wird und sie ungestraft davonkommt. Sarah Bonner beschreibt ihre Charaktere psychologisch sehr gut und vielschichtig. Besonders Megans Mann Chris lernt man immer besser kennen und … (lest selbst).

Fazit: „Die gute Schwester“ von Sarah Bonner ist ein spannender Thriller, der sich flüssig lesen lässt - auch wenn es sich an einigen Stellen etwas zieht - und mit unvorhergesehenen Wendungen überrascht.