Überleben in der Eifel!
Wir VerlorenenDer Schreibstil ist gut zu lesen mit authentischen Dialogen – aus Sicht von Smilla.
Das Cover zeigt mit weißem Hintergrund, in einem lila Kreis eine Pusteblume. Die kleinen fliegenden Samen stehen anscheinend ...
Der Schreibstil ist gut zu lesen mit authentischen Dialogen – aus Sicht von Smilla.
Das Cover zeigt mit weißem Hintergrund, in einem lila Kreis eine Pusteblume. Die kleinen fliegenden Samen stehen anscheinend für die Verlorenen. In großer Schrift ist der Romantitel zu lesen.
Der Klappentext macht neugierig auf eine neue Dystopie.
Fazit:
Die Handlung setzt an nach der „Plage“, augenscheinlich eine Epidemie, an der viele Menschen gestorben sind. Es gibt nur wenige Überlebende zum Beispiel Smilla und ihre Schwester. Sie hatten Glück und wurden von einer Gruppe Überlebender gefunden. Seitdem leben sie mit diesem in einem Unterschlupf unter schwersten Bedingungen, Hunger und Kälte sind normal. Leider nicht die einzige Bedrohung dieser neuen Welt: mit Clans, Sekten, Kannibalen. Das Überleben ist nicht einfach. Denn in anderen Gruppen wie den „Verloren Jungs“ herrscht ein brutaler Alltag vor – mit Raub, betrug und Mord.
Sehr schön fand ich die Beziehung der beiden Schwestern zueinander, herzlich und authentisch. Die älter Smilla übernimmt die Verantwortung für ihre kleiner Schwester Jera. Diese wechselt, Altersgemäß, zwischen Trotz und Gehorsam – aber die Bewunderung für ihre Schwester ist zufassen.
Geschrieben wird der Roman aus Sicht von Smilla. Sie ist eine echt sympathische Protagonistin, die versucht das beste aus der Situation zu machen, denkt sie, doch es ist vorübergehend. Aber irgendwann wird auch ihr klar die Situation als die neue Normalität zu begreifen.
Falk, dem sie früher Nachhilfe gegeben hat, kommt wohl besser mit der neuen Situation klar, wenigstens nach außen hin. Er versucht ihr positive Seiten abzugewinnen gegenüber der vorherigen Wohlstandsgesellschaft.
Was für mich den Roman interessant macht ist die Realitätsnähe – es könnte so passieren nach einer Epidemie. Und es zeigt auch zu was Menschen bereit sind, wenn es um das nackte Überleben geht. Vergessen sind: Anstand, Moral und Ethik.
Aber für mich ist eigentlich die Geschichte noch nicht zu Ende erzählt: wie wird es weiter mit den Protagonisten gehen? Wie sieht es in dem gelobten Brüssel aus? Was gibt es mit einem Bestimmten verloren Sohn? Und den Schwestern? Viel Stoff für mehr und ich würde es gerne lesen.
Von mir 5 Sterne für eine gelungene und realitätsnahe Dystopie.