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Veröffentlicht am 30.06.2021

Ragnarök für Kinder

The Last Goddess, Band 2: A Kiss Stronger Than Death (Nordische-Mythologie-Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
2

The Last Goddess setzt genau an der Stelle an, wo Band 1 geendet hat, und das war ja ein ziemlich fieser Cliffhanger. Leider wurde dieser ziemlich schnell entschärft und dann ist erst Mal das 

halbe Buch ...

The Last Goddess setzt genau an der Stelle an, wo Band 1 geendet hat, und das war ja ein ziemlich fieser Cliffhanger. Leider wurde dieser ziemlich schnell entschärft und dann ist erst Mal das 

halbe Buch so gut wie überhaupt nichts passiert, bevor es mit Ragnarök und den eigentlichen Ereignissen drumherum weiterging. Das ist richtig Schade, weil Band 1 meines Erachtens auch ziemlich gebrauch hat um in die Gänge zu kommen, und gerade wo endlich Fahrt aufgenommen wurde, gab es eine Vollbremsung. Eigentlich war es unnötig, daraus 2 Bücher, man hätte einfach die erste Hälfte von diesem Teil - der wie es scheint nur da war, um die Romanze halbwegs klar zu kriegen- weglassen können, dann hätte man eine gute Unterhaltungslektüre bekomme. Und hätte man die Romanze weggelassen, oder wenigstens etwas besser verpackt, als Blair immer nur daran denken zu lassen, wie toll Ryan aussieht und wie toll ihre Freundschaft war und blablabla, wäre sie noch besser gewesen. Ich weiß natürlich, dass das hier Romantasy sein sollte, aber die Lovestory hab ich diesmal null abgekauft, es hat mich auch nicht interessiert, ob sie sich am Ende kriegen. Ich wollte mehr über Ragnarök und die nordische Mythologie und die anderen Walküren lesen, aber auf mindestens jeder zweiten Seite hat Blair schon wieder Ryan angeschmachtet! Das war nicht romantisch, es hat genervt! Und ich verstehe immer noch nicht, was die beiden aneinander finden, außer, dass sie eben schon so lange Freunde sind und hach so gut aussehen. 

Dass es hauptsächlich um Blair und Ryan ging, hab ich ja glab ich schon erwähnt. Dadurch wurde leider viel Potential der anderen Figuren verschenkt, gerade die anderen Walküren konnte ich kaum auseinanderhalten, da der erste Band schon lange her ist und sie hier kaum Beachtung gefunden haben. Das ist echt Schade, weil eigentlich jede von ihnen eine coole Eigenart/ Magie hat, aber das kaum noch rüberkam. Auch Zevs Figur war irgendwie verschenkt, dabei hätte seine Geschichte so viel Potenzial gehabt! Aber er hatte irgendwie nur Cameo Auftritte und ein richtiges Gespräch zwischen ihm und Blair gab es auch nicht mehr, was ich sehr bedauerlich finde.

Aber kommen wir zurück zum eigentlichen Thema: Ragnarök. Was, bitte, war das? Ich möchte nicht spoilern, aber das war schon ziemlicher Kindergarten. Wenn die alten Wikinger wüssten, was aus ihrer Sage vom Weltuntergang geworden ist -sie würden sich wahrscheinlich nochmal mit ihren Schiffen anzünden lassen. Bei mir ist überhaupt keine apokalyptische Stimmung aufgekommen, was nicht nur an der Interpretation einiger Protagonisten lag (Hallo, Midgardschlange), sondern auch an der Umsetzuung der Schlacht, an Blair und ihren nervigen Gedankengängen (ich fühle mich so schuldig, Ryan ist so toll, aber ich bin eine starke junge Frau, ich weiß nicht was ich machen soll, blablabla). Es gab auch einige Logikfehler, gerade zum Ende hin, und einige wichtige Gespräche, die gefehlt haben und Themen die geklärt hätten werden sollen, bzw. die ziemlich schnell abgehandelt wurden (Maeve, die Stadt und Valhalla nach Ragnarök, Ryan und die Unsterblichkeit (?)...)

Abgesehen davon war es aber unterhaltsam und die Idee hat mir prinzipiell gefallen. Nur die Umsetzung finde ich sehr Schade.

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Veröffentlicht am 18.11.2018

Zu viel gewollt.

Believe Me - Spiel Dein Spiel. Ich spiel es besser.
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Ich liebe Geschichten, bei denen man zu Beginn nicht weiß, was real nd was gespielt ist, wer lügt und wer die Wahrheit sagt. Somit war ich, nachdem ich den Klappentext gelesen habe, sofort Feuer und Flamme ...

Ich liebe Geschichten, bei denen man zu Beginn nicht weiß, was real nd was gespielt ist, wer lügt und wer die Wahrheit sagt. Somit war ich, nachdem ich den Klappentext gelesen habe, sofort Feuer und Flamme für dieses Buch.

Leider habe ich mich jedoch ziemlich schwer getan, in die Handlung reinzukommen.
Das lag zum Einen am Schreibstil: Hier wird zwischen normaler Erzählweise in der Ich-Perspektive und Schilderungen von Dialogen und Settings iin Drehbuchform munter hin und hergewechselt. Die Idee mit der Drehbuchvariante war eigentlich ganz originell und passte dazu, dass die Protagonistin eine Schauspielerin ist. Allerdings hat sich mir nicht immer ganz erschlossen, warum der Autor an bestimmten Stellen die eine oder die andere Schreibweise nutzte, ich hätte mir da etwas mehr Logik gewünscht.
Zum Anderen bin ich mit der Hauptfigur Claire einfach nicht warm geworden. Weder war sie mir sonderlich sympathisch, noch konnte ich mich mit ihr identifizieren. Aufgrund ihrer Kindheit hätte ich beinahe etwas wie Mitleid fü sie entwickeln können, aber ihr berechnender Umgang damit sowie ihre gleichzeitig kaltschnäuzige und labile Art haben mich dann doch wieder nur genervt.Leider hat mein Desintersse an dieser Figur auch dafür gesorgt, dass für mich gar kein richtiger Nervenkitzel mehr aufkam, denn mir war es schlichtweg egal, was mit Claire passierte. Schon die ganze Zeit überlege ich, ob mir nicht doch eine Eigenschaft an ihr einfällt, die lobenswert wäre, aber je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr wird mir klar, dass Claire eigentlich ziemlich charakterlos ist. Sie studiert in New York Schauspiel und würde für Geld und ihre Kunst so ziemlich alles tun. Punkt. Mehr gibt es übe sie eigentlich wirklich nicht zu sagen. Auch konnte ich absolut nicht verstehen, weshalb sie sich so von Patrick angezogen fühlte, aber auf diese Beziehung gehe ich aus Spoilergründen jetzt nicht weiter ein.
Insgesamt hat die Handlung zwar mit einigen überraschenden Wendungen aufgewartet, die ich so wirklich nicht habe kommen sehen, allerdings waren sie dafür, insbesondere nachdem am Schluss die Auflösung kam, rückblickend sehr unrealistisch. Normalerweise habe ich kein Problem mit Verschwörungstheorien, aber die Art wie sie hier dargestellt und am Ende abgehandelt wurden, war dann doch sehr plump- das Ende an sich war schon sehr plötzlich und eigenartig. Generell war es für mich schwer vorstellbar, dass die Polizei auf solche Ermittlungsmethoden zurückgreift.

Leider kann ich "Believe Me" also nicht weiterempfehlen, da es wder ein ernstzunehmender Krimi noch Thriller ist.

Veröffentlicht am 19.09.2018

Laues Lüftchen

The Lost Prophecy - Vom Sturm erweckt
1

Wenn man das Buch aufschlägt, springt einem sofort die liebevoll gestaltete Karte des fiktiven Landes Andurion ins Auge. Ich für meinen Teil liebe diese Art der Aufmachung, denn in der Regel erwartet den ...

Wenn man das Buch aufschlägt, springt einem sofort die liebevoll gestaltete Karte des fiktiven Landes Andurion ins Auge. Ich für meinen Teil liebe diese Art der Aufmachung, denn in der Regel erwartet den Leser dann eine spannend, ja epische Reise, in der man ganz tief in das Buch und die neue Welt eintaucht.
In diesem Fall wurde ich leider enttäuscht. Es gab eine Reise, ja, aber auf den knappen 200 Seiten des Buches, konnte sie mich einfach nicht für sich gewinnen. Die Protagonisten brachen von irgendwo auf und kamen ohne Schwierigkeiten an. Das wars.
Und es wäre zu verzeihen, wenn die Reise eigentlich nur eine Nebenhandlung darstellen und der Spannungsbogen der Geschichte wo anders liegen würde. Tatächlich gab es aber nichts anderes als dieses ideenlose hin und her zwischen den Perspektiven der Protagonisten, die durch Andurion stiefeln.
Dass man für dies Kürze des Buches schon 5 Erzähler und noch mehr Hauptfiguren benutzt hat, sorgt leider dafür, dass man niemanden so richtig kennenlernt, obwohl sie sicherlich das Potential hätten, einen so richtig mitleiden zu lassen. Hier haben die Autorin/ der Verlag einfach zu viel gewollt und versucht eine Komplexität darzustellen, die es beim besten Willen nicht gibt.
Zu loben ist an diesser Stelle aber der Sprachstil der Autorin, dern angenehm und flüssig, aber auch sehr bildlich aund schön ist.
Da es sich um den Auftakt einer 5-teiligen Reihe handelt, wurde angedeutet, dass in diesem Band nur Aufbauarbeit betrieben wurde, und die Spannung und die Handlungstwists später noch kommen.
Aber ein Buch muss auch für sich alleine stehen können!
An dieser Stelle gilt meine Kritik hauptsächlich dem Verlag, der unbedingt aus einer kleinen Geschichte 5 Bücher rausquetschen muss und sich dabei leider nicht sonderlich geschickt anstellt. Denn wenn man sich bei Lesen die ganze Zeit nur fragt "Wann passiert endlich mal was?" und dann auf die Folgebände vertröstet wird, ist das einfach ziemlich rücksichtslose Geldmacherei, die mich schon aus Protest bestimmt nicht weiterlesen lässt. Zum Wohle der Geschichte hätten bei dieser Reihe die ersten beiden Bände definitiv zusammengelegt gehört.

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Veröffentlicht am 24.04.2018

Ballaststoffreicher Krimi-Snack

Blumen des Todes
2

Ein Lottogewinner wird ermordet und sein Leichnam kunstvoll mit biblischen Anspielungen inszeniert. Er schien ein unauffälliges Leben geführt und keine Feinde gehabt zu haben. Zumindest auf den ersten ...

Ein Lottogewinner wird ermordet und sein Leichnam kunstvoll mit biblischen Anspielungen inszeniert. Er schien ein unauffälliges Leben geführt und keine Feinde gehabt zu haben. Zumindest auf den ersten Blick. Und auf den Zweiten, und auch auf den Dritten,…
Soweit, so – naja.
Denn nicht nur die Ermittlungen ziehen sich zäh und ergebnislos wie Kaugummi ins gefühlte Unendliche, auch die Handlung als solche tut es. Man bleibt einfach mit dem Gefühl zurück, seine Zeit verschwendet zu haben. Zwar werden zu Beginn die Nachforschungen in diesem Kriminalfall noch logisch durchgeführt, aber spätestens nach der Hälfte verliert sich der rote Faden, und auch der Reiz, den die Beschreibung akribischer Polizeiarbeit eventuell ausmachen mag, bleibt dann auf der Strecke. Den Ermittlern gehen die Ideen aus und dem Autor scheinbar auch. Es fehlt insgesamt einfach die Spannung, die Konsequenz und die Eigenschaft eines Buches, den Leser einzufangen und zu überraschen. Selbst ein Salat ohne Dressing hat mehr Würze.
Wohl in dem Versuch diese Mängel auszugleichen hat der Autor einfach eine große Packung Drama über das wirre Privatleben der Hauptermittlerin Pereira gekippt. Sie ist eh schon chronisch gestresst und verliert langsam aber sicher (größtenteils selbstverschuldet) die Kontrolle über die Erziehung ihrer Kinder und ihre eigenen Bedürfnisse. Im Zusammenspiel sind all die angerissenen Probleme einfach zu viel, zu unglaubwürdig – generell komplett irrelevant für den Fall und den Fortgang der Geschichte. Man stelle sich eine Pizza vor, die mit einer plumpen Zutat nach der anderen belegt wird, bis irgendwann der Käse nicht mehr zum Überbacken reicht und man Schwierigkeiten hat sie zu essen. So ist hier die Balance von Mordermittlung und Soap.
Wo aber regelmäßig Seiten dafür verschwendet werden, Pereira beim Versuch sich zu entspannen zu beschreiben, wird ihr Partner Bain kaum beleuchtet. Er taucht mal auf, tut seinen Job, träumt ein wenig vor sich hin und taucht wieder ab. Aus seiner Figur hätte wesentlich mehr herausgeholt werden, wie aus so ziemlich allen Elementen dieser Geschichte. Das Mordopfer, der Tathergang, die Verdächtigen: Wie Zuckerwatte löst sich alles Interessante in nichts auf, sobald man eine Kostprobe davon erhält.
Auch sprachliche Originalität kann man Lindsay nicht vorwerfen. Seinen zu Anfang auffällig knappen Schreibstil behält er nicht dauerhaft bei, nur hin und wieder scheint ihm einzufallen, dass er ja eigentlich ein Rezept hatte und man gelegentlich einen Blick draufwerfen kann.
Insgesamt war für mich das Lesen so mühsam wie das Löffeln einer Suppe mit der Gabel, wobei die Suppe diese Mühe nicht ansatzweise wert war.

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Veröffentlicht am 01.02.2024

Uninspiriert

Starling Nights 2
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Nachdem mich der erste Band von Starling Nights zwar noch nicht so ganz von sich überzeugen konnte, war ich dennoch neugierig, wie die Geschichte letztlich ausgeht. Leider musste ich mich durch diesen ...

Nachdem mich der erste Band von Starling Nights zwar noch nicht so ganz von sich überzeugen konnte, war ich dennoch neugierig, wie die Geschichte letztlich ausgeht. Leider musste ich mich durch diesen Band dann aber ziemlich durchquälen.
Schon im ersten Teil habe ich bemängelt, dass alles insgesamt recht langatmig ist und alles sehr langsam passiert, und hier tritt das alles nochmal verstärkt zutage. Es gibt ausschweifende Gedankengänge und Dialoge, die letztlich zu nichts führen und viele Seiten füllen, ohne dass die Handlung voranschreitet. Generell schienen der Autorin etwas die Ideen ausgegangen zu sein und Fantasy-/ Mysterieelemente waren kaum noch enthalten. Stattdessen gab es eine x-beliebige Liebesgeschichte, die mich kaum berührt hat, da ich mit den Protagonisten immer noch nichts anfangen konnte. Viele Dinge waren einfach nur austauschbar und etwas originelles, einzigartiges konnte ich in diesem Buch leider nirgendwo mehr entdecken.
Der Schreibstil ist nachwie vor ganz schön, aber teilweise war es so, als sei geschrieben worden, nur um des Schreibens willen, ohne dass es etwas zu erzählen gab. Talent hat die Autorin also durchaus, aber ich hoffe, dass sie sich vor ihrem nächsten Buch mehr Gedanken macht, wo sie mit der Geschichte hinmöchte.
Gerade für einen Fantasy-Fan war das so jedenfalls einfach nur enttäuschend.

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