Profilbild von SillyT

SillyT

Lesejury Star
offline

SillyT ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit SillyT über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2024

Einfach gut

School of Myth & Magic, Band 1: Der Kuss der Nixe
0

Eigentlich sollte es ein toller Ferientag am See für Devin und ihre Freunde werden, denn sie hat Geburtstag und ihr Schwarm Tyler ist mit von der Party ist. Doch als sie gemeinsam ins tiefe Wasser gehen, ...

Eigentlich sollte es ein toller Ferientag am See für Devin und ihre Freunde werden, denn sie hat Geburtstag und ihr Schwarm Tyler ist mit von der Party ist. Doch als sie gemeinsam ins tiefe Wasser gehen, scheint Tyler wie starr vor Schock, irgendwas hat ihm solch einen Schrecken eingejagd, dass er sogar ins Krankenhaus muss. Als dann noch nachts Fremde in die Wohnung einbrechen und Devin erzählen, dass sie eine Nixe sei, versteht sie die Welt nicht mehr. Hatte ihre Großmutter tatsächlich recht, es gibt Nixen? Ist sie wirklich eine davon? Gemeinsam mit einem der beiden Männer reist sie nach Norwegen, hier soll sie die School of myth & magic besuchen und dort trifft sie auf jede Menge weiterer Fabelwesen, von denen sie dachte, sie seien erfunden.
Wieder einmal ein grandioses Cover, das Neugier weckt und verführt, das Buch genauer zu betrachten.
Wer bereits Bücher der Autorin Jennifer Alice Jager kennt, weiß auch, dass sie nicht nur voller Ideen steckt, sondern auch fesselnd erzählen kann. Mit einer guten Mischung aus Spannung, aber auch Humor wird die Geschichte lebendig.
Der Einstieg fiel sehr leicht und auch wenn die Grundidee nicht neu ist und auch etwas an Tracy Wolffs Catmere Academy erinnert, schafft es die Autorin hier ihr eigenes Ding draus zu zaubern.
Das Setting, die gigantische, alte Schule mit Türmen und mehr, direkt an einem Fjord gelegen, wird bildhaft beschrieben und somit schnell in Gedanken lebendig. Die Welt und alle Figuren wirken authentisch und facettenreich.
Recht schnell steigt auch die Spannung, man möchte gemeinsam mit Protagonistin Devin mehr über alle Personen an der Schule, aber auch über sie selber erfahren. Denn es scheint als gebe es jede Menge Geheimnisse rund um ihre Abstammung.
Natürlich hat es Devin nicht leicht an der Schule, sie muss sich gegen die Schwarmführerin der Nixen, Dalia, behaupten und auch noch gegen dunkle Mächte wehren. Zum Glück findet sie in der Sirene Lilou und dem Faun Caleb gute Freunde.
Protagonistin Devin fand ich großartig, sie ist clever und lässt sich nicht leicht von ihren schwierigen Mitschülern beeindrucken. Mit ihrer schlagfertigen Art kontert sie geschickt und sorgt damit bei den Lesern für einige Schmunzler.
Auch die Nebencharaktere sind zwar zahlreich, aber auch lebendig und die für die Geschichte wichtigen Charaktere bekommen ein lebendiges Bild.
Mein Fazit: Eine durchweg gelungene Story mit gelungenen Charakteren und starkem Worldbuilding sowie einer schlagfertigen Protagonistin sorgen für durchweg gute Unterhaltung. Wer Geschichten rund um magische Schulen mag, ist hier bestens aufgehoben. Klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 13.04.2024

Millie is back

Sie kann dich hören
0

Millie Calloway ist trotz ihrer Erlebnisse als Haushaltshilfe diesem Beruf treu geblieben. Nun lebt sie in New York und hat eine neue Stelle bei Multimilliardär Douglas Garrick und dessen Frau Wendy angetreten. ...

Millie Calloway ist trotz ihrer Erlebnisse als Haushaltshilfe diesem Beruf treu geblieben. Nun lebt sie in New York und hat eine neue Stelle bei Multimilliardär Douglas Garrick und dessen Frau Wendy angetreten. Douglas scheint äußerst nett und zuvorkommend und auch die Bezahlung kann sich sehen lassen. Das er auch nicht viele Fragen zu Millies Vergangenheit stellt, kommt ihr sehr entgegen. Doch irgendwas ist komisch in dem riesigen Luxusappartement, denn Douglas Frau Wendy verlässt niemals das Schlafzimmer, wenn Millie anwesend ist. Douglas Erklärungen, Wendy sei schwer krank, macht Millie stutzig, doch er verbietet ihr, jeglichen Kontakt zu seiner Frau. Doch Millie wäre nicht sie, wenn sie auf Douglas hören würde.

Nachdem Wenn sie wüsste von Freida McFadden im letzten Jahr ein absolutes Highlight für mich war, war ich unheimlich darauf gespannt, wie es mit Millie weitergehen wird. Freida McFadden kann einfach schreiben und schafft es auch dieses Mal, mich in kürzester Zeit in ihre Geschichte zu ziehen. Sie schreibt absolut fesselnd und man hat gleich wieder den Eindruck, mitten in der Handlung zu sein.
Schon beim Einstieg in diesen Thriller wird man in die Handlung geworfen, denn der Prolog gibt einen kleinen Einblick, auf das was geschehen wird, auch wenn man im ersten Moment denkt, nein, das kann nicht. Danach geht es erst einmal zurück und wir erfahren, wie es zu diesem zu Beginn erzähltem überhaupt gekommen ist.
Millie ist ein Hausmädchen und einfach eine gute Seele, doch reizen sollte man sie nicht, denn auch wenn Millie nie nein sagen kann, so ist ihr Ungerechtigkeit einfach zuwider und sie würde alles tun, um zu helfen. Mittlerweile hat Millie einen gewissen Ruf unter den Reichen, vor allem unter denen, die unter einem toxischen Eheleben leiden. Wie schon in ihrem ersten Band der Reihe, gelingt es McFadden die Spannung zunächst leich und doch kontinuierlich zu steigern. Natürlich fragt man sich als Leser, was in diesem neuen Hashalt nicht stimmen kann. Doch auch dieses Mal führt uns die Autorin an der Nase herum. Immer wieder gibt es Momente, die einen regelrecht verblüffen und so manch einen Plottwist habe ich einfach nicht kommen sehen. Aber was noch einmal richtig positiv ist, nichts von der Aufösung oder der Handlung klingt unglaubwürdig, ganz im Gegenteil, alles wird logisch aufgelöst. Ich bin immer wieder überrascht, wie leicht es der Autorin fällt, den Leser in die gewünschte Richtung zu lenken, nur um doch wieder zu verblüffen.
In diesem Band lernen wir Millie auch in ihrem privaten Leben kennen und erfahren mehr darüber, was seit ihrer letzten Anstellung geschehen ist. Millie arbeitet tagsüber als Haushaltshilfe, macht aber ihren Schulabschluss nach und möchte Sozialarbeiterin werden. Von Enzo hat sie sich trennen müssen und ist nun mit einem Rechtsanwalt liiert. Doch so richtig passen die beiden nicht zusammen, Brock will mehr, als Millie bereit ist zu geben. Ich habe sie durchaus verstanden und da ich Millie einfach unheimlich gern habe, konnte ich mich auch in sie hineinversetzen. Ich bewundere sie für ihren Mut und ihren Einsatz.
Wie auch schon im ersten Band schafft es Freida McFadden die Unterschiede zwischen arm und reich aufzuzeigen. Die oppulente Art wie die Reichen leben im krassen Gegenteil zu dem Ort, an dem Millie lebt. Aber auch die Zeichnung der Charaktere ist einfach gelugen. Gerade auch die Darstellung von Macht, sowohl die der Frauen als die der Männer, ob durch körperliche Grausamkeiten oder durch Manipulation erreicht, ist unheimlich gut gelungen. Ich möchte auch gar nicht auf die einzelnen Personen hier eingehen, denn das müsst ihr einfach selber lesen.

Mein Fazit: Wer dachte, dass es Freida McFadden nicht gelingen wird, nach wenn sie wüßte nachzuziehen, der hat sich getäuscht, denn sie kann und wie. Schon nach kurzer Zeit hat dieser Thriller eine absolute Sogwirkung auf den Leser und man wird immer wieder aufs Neue überrascht. Dabei ist auch noch wirklich alles glaubwürdig und logisch aufgebaut, so dass man einfach nur noch mehr schockiert ist. Chapeau, liebe Freida, das ist großes Kino, das bestens unterhalten kann. Einziger Nachteil, das Buch ist viel zu schnell wieder vorbei und man möchte mehr davon.

Veröffentlicht am 04.04.2024

Humorvolle Urban Fantasy

Drei Magier und eine Margarita
0

Tori ist pleite und mal wieder hat sie es geschafft, dass sie, dank ihres Temperaments, ihren Job verloren hat. Als sie durch Zufall eine Stellenanzeige als Barkeeper findet, beschließt sie kurzerhand, ...

Tori ist pleite und mal wieder hat sie es geschafft, dass sie, dank ihres Temperaments, ihren Job verloren hat. Als sie durch Zufall eine Stellenanzeige als Barkeeper findet, beschließt sie kurzerhand, hier ihr Glück zu versuchen. Schon beim Betreten der Bar kommt ihr das alles ganz komisch vor, doch sie ist verzweifelt genug, den Job anzutreten. Auch hier verliert sie schnell die Nerven, als die drei gut aussehenden jungen Männer an der Bar sie ständig nerven und auch anderen Gästen gegenüber ist sie mehr als frech. Doch anstelle von einer Kündigung bekommt Tori den Job. Was sie allerdings nicht weiß: die Bar gehört einer Magier Gilde und auf was sie sich da eingelassen hat, klingt schier unglaublich.

Was für ein hübsches Cover, es macht auf jeden Fall gleich neugierig und der Klappentext klang auch sehr humorvoll. Genau das ist diese Geschichte dann auch, aber dazu gleich mehr.
Der Einstieg fiel hier unheimlich leicht, denn man begleitet Tori gleich bei dem Job, aus dem sie hochkantig rausfliegt, wie allerdings auch bei vielen weiteren zuvor. Die Autorin macht es dem Leser aber auch sehr leicht, sich hier zurechtzufinden, denn der Humor, mit dem Tori in der Ich-Perspektive ihre Erlebnisse schildert, lassen von Beginn an immer wieder schmunzeln. Locker leicht erzählt und mit viel Schwung macht diese Geschichte einfach unheimlich viel Spaß. Allein die gesamte Selbstironie und die Situationskomik, gespickt mit frechen und schlagfertigen Dialogen lassen die Seiten nur so verfliegen.
Doch nicht nur viel Humor macht dieses Buch aus, sondern auch ganz viel Spannung und Action. Nicht nur in der Bar der Gilde, in der nun Tori Barkeeperin ist, passiert so einiges, auch immer wieder kommt es zu kleineren und größeren Kämpfen und Tori beweist, was so alles in ihr steckt. Natürlich liegt das auch wieder mit an Toris Temperament, denn eigentlich haben Menschen in einer Magiergilde nichts zu suchen, doch Tori schafft es immer wieder, sich zu behaupten und durchzusetzen.
Die Gilde der Magier fand ich spannend, auch wenn der Gedanke nicht neu ist und Gilden immer wieder in Fantasy Geschichten auftauchen, war das System hier gut durchdacht und die Erklärungen dazu leicht verständlich. Das ein Mensch allerdings für eine Gilde arbeitet, der null magisches Talent besitzt, ist eigentlich nicht erlaubt, umso witziger sind Toris Aktionen hier innerhalb der Gilde.
Tori mochte ich vom ersten Moment an, denn sie ist alles andere als auf den Mund gefallen. Ab und an passiert mir dieses Rausschießen was ich besser denken sollte auch und so konnte ich mit ihr mitfühlen. Allerdings schaffe ich es dann meistens doch, mich noch im richtigen Moment zu bremsen, doch Tori macht knallhart das, was ihr in den Sinn oder auf die Zunge kommt. Ich mocht Tori so gerne, sie ist herzlich, sympathisch, schlagfertig, mutig und ihre Gedanken triefen nur so vor Ironie. Einfach herrlich.
Die Dynamik unter den Charakteren fand ich großartig, die drei Magier sind so unterschiedlich und alle miteinander sehr sympathisch. Insgesamt fand ich die Charaktere sehr spannend und unterschiedlich gezeichnet, so dass auch diese hier immer wieder interessante Momente hinzukommen.

Mein Fazit: Drei Magier und eine Margarita ist ein Buch, dass mich laut lachen und oft schmunzeln ließ, aber auch immer wieder Momente voller Action parat hatte. Die Schlagabtäusche unter den Charaktere sind einfach nur herrlich und auch sonst liest sich diese Geschichte so leicht und flüssig, dass man kaum merkt, dass man schon am Ende angekommen ist. Ich bin mir sicher, dass wir hier noch so einiges zu erwarten haben und freue mich auf die Fortsetzung der Geschichte. Leseempfehlung für alle, die gerne mal locker leichte Unterhaltung mögen, bei der vor allem der Humor nicht zu kurz kommt.

Veröffentlicht am 02.04.2024

Mein Herzensbuch – heute, morgen und für immer

Melodie der Asche
0

Laudan, Sohn des Feldherrn der Heressia, ist schon seit seinem dreizehnten Lebensjahr ein Kämpfer. Doch insgeheim hütet er einen Traum, einen Traum von Freiheit für alle Völker. Eines Tages trifft Laudan ...

Laudan, Sohn des Feldherrn der Heressia, ist schon seit seinem dreizehnten Lebensjahr ein Kämpfer. Doch insgeheim hütet er einen Traum, einen Traum von Freiheit für alle Völker. Eines Tages trifft Laudan auf den jungen Fischer Vaelen. Durch Vaelen, dem jeglich Erinnerung an seine eigene Vergangenheit fehlt, zeigt Laudan, dass es etwas gibt, für das sich Kampf und Rebellion lohnt. Leider geht ihre gemeinsame Zeit viel zu schnell vorbei und Laudan kehrt zurück an den Hof des Herrschers, den Sha. Aber da ist auch noch Caliyan, der mächtigste Zauberer aller Zeiten, der einst den gleichen Traum wie Laudan und Vaelen träumte, doch dieser Traum hat ihn völlig zerstört und alles, an was er denken kann, ist Rache. Niemand ahnt, dass das Schicksal der drei eng miteinander verbunden ist.

Dieses wunderschöne Cover, das die Autorin Elya Adair selbst gestaltet hat, hatte meine Aufmerksamkeit geweckt, doch was ich mit dieser Geschichte für einen Schatz in den Händen hielt, hatte ich nicht im geringsten geahnt. Gleich vorweg, Melodie der Asche ist ein Buch, das mich gefesselt und mitgerissen hat und völlig gefangen nimmt.
Schon der Prolog ist verwirrend und spannend und mit dem Einstieg ins erste Kapitel folgt sogleich ein Plottwist, der den Leser vor einem Rätsel stellt. Dabei erzählt die Autorin mit einer so wunderschönen Sprache, die die Geschichte wie eine Melodie erklingen lässt. Das Erzählte ist bildgewaltig und absolut fesselnd, das Geschehen lief vor mir ab wie ein Film, der sich tief in den Kopf einbrannte und auch jetzt noch in meinem Herzen nachklingt.
Vom ersten Augenblick an ist es spannend, dabei gespickt voller Rätsel und Wendungen, die den Leser nicht zur Ruhe kommen lassen. Wer glaubt, hier eine queere Romantasy vor sich zu haben, wird ganz schnell eines besseren belehrt, denn dieses Buch ist so unheimlich viel mehr und hebt sich deutlich von dem ab, was man sonst so liest. Es ist stellenweise brutal und düster, manchmal absolut hoffnungslos und man leidet und fühlt mit den Charakteren mit. Immer wieder steht der Leser vor neuen, kleinen Rätseln, die die Autorin ganz geschickt Stück für Stück entwirrt, bis es ein großes Gesamtbild ergibt. Dabei ist dieses Gesamtbild so unheimlich komplex und doch bis ins kleinste Detail durchdacht, was mich absolut beeindruckt hat. Dieses Buch kann man mehrfach lesen und immer wieder würde man auf neue Kleinigkeiten stoßen, die man zuvor nicht so beachtet hat.
Auch das Worldbuilding ist komplex und durchdacht. Zwischen großen weißen Türmen und Obsidianfelsen am Meer, Wüstenstädte und Fischerdörfer, es ist so beschrieben, dass man die Orte lebendig vor sich sieht, ohne dabei grundlos abzuschweifen.
Die Lovestory ist ebenfalls durchweg gelungen, sie ist so wunderschön und gleichzeitig tragisch und bittersüß und das alles ohne seitenweise Spice. Trotzdem spürt man beim Lesen regelrecht die Melodie im Herzen, die die Protagonisten miteinander verbindet. Mein Herz zersprang immer wieder aufs neue beim Lesen und wurde wieder zusammengesetzt, nur um kurz darauf wieder zu zerreißen.
DIe Charaktere sind so unheimlich vielschichtig, dass man einfach jeden für sich greifen kann. Sie wirken glaubhaft und authentisch in ihren Handlungen und man fühlt und leidet mit ihnen mit. Da es gleich drei Perspektiven gibt, denen man folgt, bekommt man von jedenm einen tiefen Einblick, doch was wirklich mit ihnen geschieht, wird genauso langsam aufgelöst, wie der Rest der Story. An manch einer Stelle hätte ich den Protagonisten eine Warnung zugerufen oder sie beschützt oder in den Arm genommen. Sie sind so lebendig, dass sie dem Leser ganz nah gehen.
Doch nicht nur die Protagonisten sind völlig durchdacht, auch alle Nebencharaktere bekommen ein Bild und alle losen Fäden werden irgendwann miteinander verknüpft. Jeder Kreis schließt sich und ist zum Ende einfach stimmig.

Mein Fazit

Ich glaube, ich habe nicht ansatzweise die Worte gefunden, um dieses unglaubliche Debüt zu beschreiben. Elya Adair erschafft hier eine komplexe Welt voller Liebe, Hass, Wut, Rache und Kämpfe und erzählt dabei gleich so melodisch und bildgewaltig. Diese High Fantasy Geschichte hat mich von der ersten Seite an auf eine Reise mitgenommen, die mich auch jetzt noch nicht loslässt. Ich habe mich selten so mit Charakteren verbunden gefühlt wie hier. Ich habe mitgefühlt, mitgelitten, gehofft und gebangt. Diese Geschichte hebt sich völlig von anderen Geschichten ab, die ich in letzter Zeit gelesen habe und ich empfehle sie jedem, der einfach mal etwas anderes lesen möchte. Mein Herzensbuch, heute, morgen und für immer.

Veröffentlicht am 17.03.2024

Erschreckend realistisch

Höllenfeuer
0

September 2022 – in einer Münchener U-Bahn verübt ein junger Islamist einen schrecklichen Anschlag, bei dem viele Menschen sterben. Zum einen erschoss er gleich an Ort und Stelle unschuldige Menschen, ...

September 2022 – in einer Münchener U-Bahn verübt ein junger Islamist einen schrecklichen Anschlag, bei dem viele Menschen sterben. Zum einen erschoss er gleich an Ort und Stelle unschuldige Menschen, zum anderen besprüht er viele Reisende mit einer Flüssigkeit, von der zunächst keiner weiß, um was es sich handelt. Allerdings breitet sich rasend schnell dieser Krankheitserreger aus und viele Menschen müssen um ihr Leben kämpfen. Während Ärzte alles geben, um die Patienten zu retten, versuchen Forscher herauszufinden, um was es sich hier geht. Gleichzeitig beginnen Politik und Polizei im Hintergrund zu ermitteln, wer die Drahtzieher sind. Während ein syrischer Arzt zum Hauptverdächtigen wird, vergessen die Ermittler ein wichtiges Detail, denn der Politiker Martin Himmel befindet sich normalerweise Montags in dieser U-Bahn, doch dieses Mal hat er sie verpasst. Kann es sein, dass ein weiterer Anschlag geplant ist?

Mit Höllenfeuer erschien der dritte Thriller aus der Feder von Peter Grandl und für mich war es das erste Buch, das ich von diesem Autor gelesen habe. Die anderen beiden Bücher Turmschatten und Turmgold liegen allerdings schon bereit und werden zeitnah gelesen, denn mit Höllenfeuer hat Grandl einen temporeichen und ultraspannenden Thriller geschrieben, der nicht nur brandaktuell, sondern auch erschreckend realitätsnah ist.
Ich muss ja zugeben, dass ich persönlich kein großer Fan von Polit-Thrillern bin, denn dafür reicht es heute schon, wenn man die Nachrichten verfolgt, aber nach so unheimlich vielen positiven Stimmen wurde ich neugierig und Peter Grandl hat es hier von der ersten Seite an geschafft, mich in seine Story zu ziehen und zu fesseln. Er schreibt wirklich absolut packend und so flüssig, dass es einfach schwer fällt, das Buch zur Seite zu legen. Das er unter anderem auch Drehbuchautor ist, merkt man diesem Buch sehr gut an, denn ich könnte mir Höllenfeuer sofort als Blockbuster vorstellen. Die Szenen und Ereignisse des Buches beschreibt er so detailreich, dass umgehend Bilder im Kopf entstehen, aber auch in einem Maße, das nicht ausschweifend und damit trocken wird.
Das Thema, dem er sich hier widmet, ist leider hoch aktuell, dabei beleuchtet er nicht nur die Möglichkeiten der Anschläge, sondern auch das Grauen, das dadurch entsteht. Dabei finde ich, ist es auch noch so entsetzlich realitätsnah erzählt, dass man als Leser wirklich keine Zweifel hat, dass genau so etwas passieren kann. Dabei bezieht sich Grandl hier auf ein ganz bestimmtes Thema, dem Glauben und wie abhängig ein Mensch davon sein kann und wie man dieses ausnutzen kann. Ich für mein Teil finde es immer wieder erschreckend, dass man wirklich so stark in seinem Glauben verankert sein kann, dass man zu solchen Taten fähig ist, doch wie es dazu kommt und was dazu führt, packt der Autor sehr glaubhaft in seine Story.
Diese Story ist wirklich atemberaubend spannend und während man dem Geschehen aus den unterschiedlichsten Perspektiven folgt, bekommt man immer wieder neue Wendungen, die nicht nur das Tempo, sondern auch die Spannung absolut hoch halten. Dem Leser bleibt hier wirklich kaum Zeit zum Durchatmen.
Was die Charaktere angeht, so bekommen wir hier wirklich ein große Anzahl an unterschiedlichsten Personen geliefert, von vielen erfährt man aber auch so einiges. Ärzte, Sanitäter, Politiker, Ermittler, aber auch die Sicht der Täter wird hier aufgezeigt. Es gab hier so einige Momente, die mich mitnahmen und auch wirklich betroffen machten. Grandl schafft es trotz der Vielzahl an unterschiedlchsten Charakteren vielen von ihnen noch einen glaubhaften und authentischen Hintergrund mitzugeben. Den einen wichtigen Protagonisten gab es für mich hier eigentlich nicht, auch wenn es hier die ein oder andere persönliche Geschichte, wie z. B. die des Ermittlers und Himmels Tochter gibt.

Mein Fazit: Mit seinem Thriller Höllenfeuer hat Peter Grandl ein wirklich großartiges und sehr lebendiges Werk geschrieben, bei dem es nicht nur atemlose Spannung gibt. Mit vielen der schrecklichen Szenarios greift er hier auf eine Angst zurück, die tief in uns schlummert, denn das, was hier geschieht, ist leider auch häufig in der Realität zu finden. Mich hat das Buch auf unterschiedlichsten Ebenen gepackt, emotional, aber auch beklemmend, dabei erschreckend realistisch und durchweg spannend. Absolute Leseempfehlung!