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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.09.2021

Guter Ansatz, der ausbaufähig ist

Survivors - Die Flucht beginnt
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Survivors - Die Flucht beginnt, ist ein Kinderbuch von Boris Pfeiffer über unterschiedliche Arten von Fischen, die bemerken, dass ihr Riff stirbt und die nun eine Lösung für ihr Überleben suchen.
Mir hat ...

Survivors - Die Flucht beginnt, ist ein Kinderbuch von Boris Pfeiffer über unterschiedliche Arten von Fischen, die bemerken, dass ihr Riff stirbt und die nun eine Lösung für ihr Überleben suchen.
Mir hat gut gefallen, dass die Kapitel illustriert sind (schwarz-weiß), hätte mir jedoch farbige Illustrationen gewünscht, da gerade in der Wasserwelt die Farben sehr beeindruckend sind. Der Autor greift den Schutz der Meere in seinem Buch auf, was ein wichtiges Thema ist und auch Kindern richtig vermittelt werden sollte. Außerdem arbeiten alle Arten von Fischen, auch Fressfeinde, gemeinsam an einer Lösung um zu Überleben. Nur als Team haben sie die Möglichkeit zu Überleben - eine wichtige Botschaft, die hier vermittelt wird.
Überhaupt nicht gefallen hat mir, dass das Buch sehr abrupt endet und die Reise der Fische nicht bis zu Ende begleitet wird. Diese wird in Band 2 fortgesetzt. Das offene Ende fand ich aber sehr unbefriedigend und ich bin der Meinung die Fische hätten zumindest in ihrem neuen Riff ankommen sollen. Auch hat mir nicht gefallen, dass für ein Kinderbuch relativ wenig erklärt wird, zb. woher die Erwärmung des Wassers kommt.
Ich finde den Ansatz gut, aber das Buch noch nicht ganz ausgereift, daher nur 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 27.09.2021

Schwieriges Thema gut umgesetzt

Hey, ich bin der kleine Tod … aber du kannst auch Frida zu mir sagen
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„Hey, ich bin der kleine Tod, aber du kannst auch Frida zu mir sagen“ von Anne Gröger handelt von dem Jungen Samuel, der schwer erkrankt ist und die meiste Zeit seines Lebens im Krankenhaus verbringt.
Aufgrund ...

„Hey, ich bin der kleine Tod, aber du kannst auch Frida zu mir sagen“ von Anne Gröger handelt von dem Jungen Samuel, der schwer erkrankt ist und die meiste Zeit seines Lebens im Krankenhaus verbringt.
Aufgrund seines Gesundheitszustandes hat Samuel einige Ängste entwickelt. Er schützt sich übertrieben vor Keimen und traut sich aufgrund der vielen tödlichen Gefahren kaum aus seinem Zimmer.
Eines Tages steht plötzlich das Mädchen Frida in seinem Zimmer und erklärt ihm, dass sie der kleine Tod ist und selbst einmal zum großen Tod werden möchte. Dafür muss sie das Leben als Mensch kennen lernen, welches Samuel ihr zeigen soll.
Samuel schafft es zusammen mit Frida nach und nach seine Ängste zu überwinden und nimmt wieder am Leben teil.
Frida kann ihm begreiflich machen, dass man die Zeit, die man hat, nutzen muss und dass man keine Angst vor dem Tod haben muss.

Der Tod ist ein schwieriges Thema, vorallem in Bezug auf Kinderängste.
Anne Gröger stellt in ihrem Buch den Tod als kleines Mädchen dar, welches erst einmal die selben Erfahrungen, wie jedes kleine Kind macht (z.b.Toilette gehen, verschiedene Lebensmittel ausprobieren, Gefühle verstehen lernen etc.). Aus meiner Sicht macht die Autorin den Tod dadurch etwas anschaulicher und kleiner und somit auch weniger schrecklich.
Dennoch wird der Tod in diesem Buch als ernsthaftes Thema aufgegriffen und erklärt.

Samuel ist ein sympathischer und sehr cleverer Junge, der sich anfangs hinter einer Fassade versteckt, aber nach und nach an seinen Ängsten wächst und sich im Laufe des Buches zu einem selbstbewussten Charakter entwickelt.

Kindgerecht wird das Thema, da die Autorin trotz der Tragik der Handlung sehr viel Witz mit einfließen lässt und man an der ein oder anderen Stelle durchaus lachen muss.
Das Buch ist für Kinder ab 10 Jahren geeignet und veranschaulicht die Handlung mit der ein oder anderen Illustration.

Ich finde es mutig, dass sich Anne Gröger diesem Thema gestellt hat und gratuliere zu diesem gelungenen Kinderbuch, welches zwar nicht durchgängig leichte Kost ist, aber an der ein oder anderen Stelle wichtige Botschaften vermittelt.

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Veröffentlicht am 27.09.2021

Spannender Escape-Room-Thriller

Stadt des Zorns
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"Stadt des Zorns" von Marc Meller dreht sich rund um Hannah Preuss, eine Überlebende des Psychopathen Janus, der ausgewählte Menschen in selbstgebaute Escape-Räume lockt, die nicht jeder überlebt. 10 Monate ...

"Stadt des Zorns" von Marc Meller dreht sich rund um Hannah Preuss, eine Überlebende des Psychopathen Janus, der ausgewählte Menschen in selbstgebaute Escape-Räume lockt, die nicht jeder überlebt. 10 Monate sind seit Hannahs Martyrium vergangen als sie plötzlich wieder auf den damals geflüchteten Janus trifft, dem es gelingt ihr erneut eine Falle zu stellen. Dieses Mal ist es Janus gelungen die gesamte Stadt Köln in einen Escape-Room zu verwandeln. Hannah kämpft gemeinsam mit sieben Fremden ums Überleben. Ihr enger Vertrauter, Kommissar Bernd Kappler, ist derweil auf der Suche nach ihr und Janus und das Spiel spitzt sich immer weiter zu.
Marc Meller lebt selbst in Köln und schreibt gerne Thriller über das Thema "Angst". Dass er sich mit diesem Thema schon öfters beschäftigt hat, merkt man dem Roman deutlich an.
Die verschiedenen Charaktere in dem Buch gehen jeweils unterschiedlich mit dem Thema Angst um. Während die jüngste Protagonistin nahezu einen Nervenzusammenbruch erleidet, stellt sich Hannah ihrer Angst, andere widerum beschuldigen sich gegenseitig sich in diese Situation manövriert zu haben.
Ich persönlich fand den Escape-Room-Thriller überaus spannend, da das Spiel eines Escape-Rooms ansich schon viele Möglichkeiten bietet. Dann noch Fallen eines Psychophaten ausgesetzt zu sein, steigert die Spannung ins Unermessliche.
Zeitgleich hat man auch immer wieder etwas über die Arbeit der Polizei durch Kommissar Kappler erfahren und wie oft er sehr nah dran war Hannah zu befreien und Janus zu schnappen.
Der Kommissar ist ein erfahrener symphatischer Charakter indem Hannah zu recht eine Vaterfigur sieht. Seiner eigenen Intuition folgend, missachtet er auch das ein oder andere Mal Vorschriften.
Hannah ist eine überaus starke Frau, die sich ihrer größten Angst stellt, um wieder in ein normales Leben zurückfinden zu können. Ihre Beweggründe sind nachvollziehbar, dennoch benötigt es dafür jede Menge Mut.
Spannend war es auch das Machtspiel zwischen Opfer Hannah und Täter Janus zu verfolgen, denn Hannah wollte sich nicht in die Opferrolle begeben. Die Versuche Janus Gedankengänge nachzuvollziehen, was nur ansatzweise gelang, fand ich sehr interessant.
Die Aufgaben des Escape Rooms sind außerdem sehr ausgeklügelt.
Einzig und allein hat mich etwas gestört, dass relativ häufig auf den Vorgänger "Raum der Angst" angespielt wurde. Natürlich ist es wichtig zu wissen, was in der Vorgeschichte passiert ist. Es hat mich aber an der ein oder anderen Stelle dann etwas geärgert, dass ich dieses Buch nicht davor gelesen habe. Wobei mir zu Beginn des Lesens noch gar nicht bewusst war, dass es ein Vorgängerbuch gab. Die Handlung an sich ist aber zusammen gefasst und lässt sich nachvollziehen.
Den Klappentext des Buches finde ich aber nicht passend, da er sich so liest, als hätte man als Leser selbst die Möglichkeit die Rätsel des Raums zu lösen. Das fand ich hier nicht gegeben, da Hannah souverän anführt und als Einzige Janus und seine Gedankengänge kennt. Außerdem hatte das erste Spiel im Vorgängerbuch zwei Überlebende und nicht nur Hannah, soweit ich das "Stadt des Zorns" entnehmen konnte.

Fazit: Alles in allem ein super spannender Thriller bei dem alles möglich ist und der Opfer und Täter auf Augenhöhe agieren lässt. Ich werde definitiv auch noch "Raum der Angst" lesen.

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Veröffentlicht am 30.08.2021

Interessante Mischung aus Fantasy und Krimi

Berlin Monster - Nachts sind alle Mörder grau
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Berlin Monster von Kim Rabe ist eine Mischung aus Krimi und Fantasyroman. Die Vereinigung dieser beiden Genres in einem Roman habe ich zuvor noch nie so gelesen, ich finde den Roman aber von Kim Rabe authentisch ...

Berlin Monster von Kim Rabe ist eine Mischung aus Krimi und Fantasyroman. Die Vereinigung dieser beiden Genres in einem Roman habe ich zuvor noch nie so gelesen, ich finde den Roman aber von Kim Rabe authentisch umgesetzt.

Ganz allgemein geht es darum, dass durch ein Forscherexperiment vor 30 Jahren der Aberglaube von Menschen in Gestalt manifestiert wurde und seitdem viele verschiedene Gestalten, wie Gespenster, Märchenfiguren, Engel, Dämonen, Feen, Hexen uvm. (genannt Stifs) zusammen mit den Menschen leben, von diesen aber kaum akzeptiert werden.

Im Mittelpunkt steht Lucy, eine Privatermittlerin, die nicht zwischen Stifs und Menschen unterscheidet und jede Art von Fällen annimmt.
Als sie engagiert wird um Lia, eine Fee, zu finden, die spurlos verschwunden ist, gerät Lucy immer tiefer in den Sog von Macht und Kriminalität. Zeitgleich geht eine Mordserie um, denen Stifs zum Opfer fallen. Lucy glaubt erst nicht an einen Zusammenhang, wird aber eines Besseren belehrt und muss bald um sich selbst und ihre Liebsten bangen.

Sehr gut an dem Buch hat mir gefallen, dass Kim Rabe die fantastischen Gestalten super in die Realität mit einbindet. Wer schon mal in Berlin war, wird den ein oder anderen Ort erkennen und auch die Atmosphäre von Berlin erleben. Auch kämpfen die Stifs mit denselben Problemen, wie Randgruppen bei uns. Die Integration fällt schwer, es gibt wenige Jobs, Neorassismus herrscht vor.
Es gibt z.B. auch eine Zone, welche im Grunde ein Ghetto ist, in der nur Stifs wohnen, welche von den Menschen größtenteils gemieden wird.

Der Roman wird zeitweise sehr politisch, es gibt z.B. eine Demo der Stifs für ihre Menschenrechte. Immer wieder wird auf das Thema Diskriminierung eingegangen. Wir erleben wie die Politik auf die Integration eingeht, es gibt z.B. eine Stifquote bei der Personalbesetzung. Andererseits erleben wir viel Ungerechtigkeit und Kriminalität.
Ich konnte vieles davon 1:1 in der heutigen Welt wiedererkennen.
An der ein oder anderen Stelle hätte ich mir gewünscht, dass der Roman etwas weniger vom Alltag heraus nimmt und ein wenig lockerer geschrieben würde.

Sehr interessant fand ich die Darstellung der verschiedenen Spezies, da ich mich persönlich auch für Legenden und Märchen interessiere. Gerne hätte ich mir gewünscht, dass die ein oder andere Gestalt näher thematisiert wird, was natürlich schwierig in ein Buch zu packen ist. Vielleicht würde da eine Legende mit einer Erklärung zu den unterschiedlichen Gestalten am Ende des Buches als eine Art Lexikon weiterhelfen?!
Die Handlung an sich fand ich zeitweise etwas schleppend. Die Protagonistin Lucy hat Ecken und Kanten und wirkt nicht immer sympathisch.
Manches fand ich vorhersehbar, manches nicht.
Alles in allem aber eine gute Mischung und das Ende hat mir gut gefallen, da der Großteil aufgelöst wird. Etwas Raum hat sich die Autorin noch verschafft für einen zweiten Teil.

Mein Fazit: Ein interessantes Buch mit einem speziellem Ansatz, welches für mich zwar gelungen ist, mich aber doch nicht so fesseln konnte, dass ich einen zweiten Band lesen würde.
Hierzu fehlt mir noch etwas mehr Tiefe bei den Hauptfiguren.

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Veröffentlicht am 02.08.2021

Interessante, spannende Welt mit einigen offenen Fragen am Ende

Der dunkle Schwarm
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"Der dunkle Schwarm" von Marie Grasshoff ist ein Science-Fiction-Thriller der hauptsächlich auf unserer Erde und einigen umlaufenden Planeten Ende/Anfang des 21./22. Jahrhunderts spielt.
Die Zukunft zeigt ...

"Der dunkle Schwarm" von Marie Grasshoff ist ein Science-Fiction-Thriller der hauptsächlich auf unserer Erde und einigen umlaufenden Planeten Ende/Anfang des 21./22. Jahrhunderts spielt.
Die Zukunft zeigt uns eine zerstörte Erde, die nahezu ohne Sonne, Wälder, Tieren und Wiesen auskommen muss. Die Menschheit ist je nach gesellschaftlicher Stellung in unterschiedliche Level eingeteilt.
Während reiche Leute im höheren Level auch etwas Sonne abbekommen, kämpfen die Menschen im Untergrund tagtäglich ums Überleben und mit viel Gewalt.
Dabei ist die Technisierung sehr weit vorgeschritten. Die Kommunikation der Menschen untereinander läuft u.a. über Hirnimplantate, ähnlich wie eingepflanzte Handys, die sich Menschen aus der Unterschicht jedoch schwerlich leisten können. Eine Frau aus der Unterschicht, Atlas, hat sich nach oben gearbeitet, indem sie für den führenden Konzern Hypermind, der die Implantate herstellt, als Programmiererin arbeitet. Da mit den Implantaten auch Erinnerungen und Emotionen übertragen werden können, ist im Untergrund hierzu ein Handel entstanden, den Atlas heimlich und auf illegale Weise mitbetreibt.
Jedoch ist die junge Frau hier nur als Oracle bekannt, da sie u.a. über die Fähigkeit verfügt die Gedanken, Erinnerungen und Gefühle anderer Meschen zu lesen. Immer zur Seite steht ihr der Kampf-Android Julien, der Atlas als Kind aufgenommen hat und ihre einzige Familie darstellt. Atlas lernt einen neuen Kunden, Noah, einen Industriellensohn kennen, der den Mord an seiner Schwester aufklären möchte, die durch die Mitgliedschaft in einem Hive (ähnlich einer Whatsapp-Gruppe) verstorben ist.
Der Fall wird immer mysteriöser und gefährlicher und die Dreiergruppe wird tief in die Welt der Konzerne hinein gezogen. Denn es gibt auch noch eine terroristische Umweltorganisation, The Cell, welche die Erde retten möchte und mit radikalen Mitteln kämpft.

Das war mein erster Roman von Marie Grasshoff und ich mochte den Erzählstil aus der Ich-Perspektive von Atlas sehr. Zudem gibt es noch einen Epilog und Prolog, der den Tod einer unbekannten Person, ebenfalls in der Ich-Perspektive schildert.
Obwohl es Anfangs etwas dauert, sich in der fiktiven Welt zurecht zu finden, erzählt Marie Grasshoff sehr anschaulich und mitten im Geschehen, ohne großartige Vorbeschreibungen, was das Lesen zwar anfangs schwierig, aber dafür überaus spannend macht.
Ich habe mich zu keiner Zeit beim Lesen gelangweilt. Die Handlung ist zudem auch nicht vorhersehbar und man fiebert mit den Hauptcharakteren mit. Die Protagonistin Atlas wandelt sich im Laufe des Romans sehr. Anfang noch die taffe, knallharte vor nichts zurückschreckende, egoistische Kampfmaschine, reflektiert sie zum Ende hin mehr und mehr sich selbst und ihren Umgang mit anderen Menschen.

Der Roman bringt für mich deshalb auch mehrere Botschaften mit sich: Die Erde ist ein vergängliches Gut, welches wir nicht verkümmern lassen dürfen; Menschen machen sich durch Emotionen aus und sind auf der Welt miteinander verbunden - wir müssen uns umeinander kümmern und uns auf andere einlassen können, um unser Leben lebenswert zu gestalten; Hoffnung und Lichtblicke gibt es auch an den dunkelsten Orten.
Obwohl ich selbst ein Mensch bin der mit stark technisierten Welten wenig anfangen kann, hat mir das Lesen großen Spaß gemacht und ich fand das Buch im Großen und Ganzen verständlich.
Mein einziger Kritikpunkt ist, dass am Ende zwar die Handlung aufgelöst wird, für mich aber doch einzelne Fragen übrig blieben. Das fand ich etwas schade, denn für mich hätte das Buch doch noch die ein oder andere Seite mehr vertragen können.

Fazit: Ein gelungener Science-Fiction Roman mit viel Spannung und vielen Botschaften, die zum Nachdenken anregen.

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