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Veröffentlicht am 12.05.2024

ich habe alles daran geliebt

Glow Like Northern Lights (Strong Hearts 1)
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„Normalerweise dränge ich die Erinnerungen an jene Nacht weit zurück, aber heute will ich alles fühlen. Die Traurigkeit, den Schmerz, die Wut, die Ohnmacht.“
(Lilly in Glow like nothern lights)

Worum ...

„Normalerweise dränge ich die Erinnerungen an jene Nacht weit zurück, aber heute will ich alles fühlen. Die Traurigkeit, den Schmerz, die Wut, die Ohnmacht.“
(Lilly in Glow like nothern lights)

Worum geht’s?

Als Lillys herzkranker Zwillingsbruder stirbt, bricht für die Studentin eine Welt zusammen. Ihre Trauer findet in Berlin keinen Platz, also flieht sie kurzentschlossen nach Island, um den einzigen Menschen zu besuchen, der ihr in den letzten Monaten Halt geben konnte: Aron. Die beiden haben sich online in einem Forum für Angehörige von herzkranken Menschen kennengelernt. Doch als sie endlich vor ihm steht, ist er abweisend. Erst als Lilly ihm vom Tod ihres Bruders erzählt, tröstet er sie. Und während sie an seiner Seite die friedliche Schönheit des Landes entdeckt, wird ihm klar, dass Lilly ihm längst mehr bedeutet, als gut für sie beide ist …

Glow like nothern lights ist Band 1 der Stronger Hearts-Dilogie. Die Geschichte ist nicht abgeschlossen.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Lilly in der Ich-Perspektive erzählt, am Ende gibt es ein Kapitel aus Arons Sicht. Das Buch beinhaltet potenziell triggernde Themen, insbesondere aus dem Bereich Verlust.

Meine Meinung

Sarah Stankewitz ist meine deutsche Queen of Heartbreak. Das habe ich schon immer gesagt und ich werde es immer wieder sagen. Ihre Bücher sind Autobuy, ihr Schreibstil phänomenal und die emotionale Intensität ihrer Bücher erreichen nur unfassbar wenige Autor:innen. Gleichzeitig finde ich es wahnsinnig schwer, eine Rezension zu schreiben. Angemessen in Worte zu fassen, wie schön ich das Buch fand. Festzuhalten, wie es mich berührt hat und wie der Wechsel aus Tragik und Hoffnung eine einzigartige Geschichte spinnt. Aber trotzdem sitze ich hier und versuche es, wie so viele Male, wenn ich Sarahs Bücher rezensiert habe. Worte werden nie genug sein, meine Begeisterung auszudrücken.

Das erste Kapitel reicht, um zu verstehen, was ich meine. Lilly gewährt dem Leser Einblicke in ihre Welt. Eine Welt, wo ihr Zwillingerbruder herzkrank ist und die Nacht nicht überleben wird. Wo Abschied nehmen und Neuanfänge aufeinanderfallen. In einer Welt, wo sie das gesunde Kind ist und nie gesehen wird. Wo sämtliche Energie von „dem kranken Kind“ absorbiert wird, ohne dass ihr Bruder das möchte. Bereits im ersten Kapitel hatte ich wahnsinnige Gänsehaut. Die gnadenlose Brutalität vom Tod, die schmerzhafte Hoffnungslosigkeit und die große Frage nach dem „wie lebt man weiter, wenn man etwas so wichtiges verloren hat“ sind die anfänglichen Leitmotive der Geschichte. Lilly, die um ihren Bruder trauert, aber von ihrer Mutter so viel abgesprochen bekommt, dass sie nicht trauern darf, wie sie es braucht. Lilly, die ihr Leben pausiert hat, um bei ihrem Bruder zu sein. Lilly, deren Seelengefährte und größter Halt in der Silvesternacht einfach die Erde für immer verlassen hat. Innere Zerrissenheit, Erleichterung, Angst. Die Emotionen, die in den Worten stecken, die zwischen den Zeilen liegen und die gedacht und gesagt herumschwirren, sind beeindruckend.

Kurzerhand entscheidet sich Lilly, nach Island zu fliegen. Ungeplant, ohne Plan, planlos. Sie steigt einfach in ein Flugzeug und taucht bei ihrem Internetfreund Aron auf, der hier mit seiner Familie lebt und den sie im Internetforum für Angehörige von Herzerkrankten kennengelernt hat. Die Geschichte ist dabei offen orientiert, die Autorin legt es nicht darauf an, dass beide zusammenkommen müssen. Wichtiger ist, dass die emotionale Beziehung der beiden dargestellt wird. Der Halt, den sich Lilly von Aron erwünscht. Die Überforderung, die Aron plötzlich mit Lilly in seiner realen Gegenwart verspürt. Die Leichtigkeit und gleichzeitig Schwere, die Hoffnungslosigkeit und gleichzeitig aufkeimende Hoffnung. Das Buch thematisiert dabei sehr facettenreich die Frage, ob man mehrere Seelenverwandte haben kann, ob Lilly nach dem Tod ihres Bruder auch wieder Licht sehen darf. Es gibt eine Szene, die für mich perfekt zeigt, warum die Autorin so wunderbar in ihrem Handwerk ist: Lilly hat Spaß, genießt den Abend, weint Freudentränen – bis sie bemerkt, dass sie Spaß hat und sich selbst dafür verurteilt, während ihr Bruder gestorben ist. Es sind die komplizierten Fragen, wie man mit Trauer umgeht, wie unterschiedlich Leute mit Trauer umgehen (gerade auch im Hinblick auf Lillys wirklich grausame Mutter) und ob Lillys Leben nach dem Verlust jetzt nur noch freudlos sein darf.

Gepaart wird das Ganze mit schönen Ausflügen in die isländische Natur und Kultur. Man merkt, dass die Autorin weiß, wovon sie spricht. Die Lebendigkeit der Beschreibungen, die Detailliebe, hier wurde Island wirklich wunderschön eingefangen. Die Kneipenabende, das beschauliche Örtchen, die Vibes des „um 7 werden hier die Bürgersteine hochgeklappt“-Lebens. Man lernt Arons Clique kennen und merkt, dass hier etwas im Argen liegt. Kurzzeitig war ich von einer Entwicklung irritiert, die aber kurz danach (für mich zum Glück) revidiert wurde, weil es für mich ein No-Go-Aspekt in Liebesgeschichten ist. Aron und Lilly tun sich einfach gut, zarte Verbindungen und zerbrechliche Gefühle wachsen, aber alles ist so sanft und ungezwungen, dass es wunderbar in das Gesamtbild der Geschichte passt. Die Enthüllung am Ende war für mich tendenziell vorhersehbar, wenn man aufmerksam liest. Aber das tut ihrer Wirkung keinen Abbruch, denn es geht um das Problem, was hierdurch aufgeworfen wird. Ich bin sehr gespannt, wie Arons und Lillys Geschichte weitergeht und ich bin mir unfassbar sicher, dass Sarah Stankewitz auch in Band 2 wieder Herzen zerschmettern und sie dann behutsam zusammensetzen wird.

Mein Fazit

Glow like nothern lights ist ein wunderschöner Auftakt zu einer gefühlvollen Dilogie. Die Autorin beweist, dass sie ein unglaubliches Fingerspitzengefühl für Emotionen hat und präsentiert hier eine mitreißende Geschichte über Trauer und die Frage, wie man nach einem Verlust weitermacht. Ein wundervolles Buch, was ich sehr empfehlen kann.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 12.05.2024

tolle Sozialkritik, aber schwache Hauptstory

Insight - Dein Leben gehört mir
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„Wissen ist besser als Glauben. Kontrolle ist besser als Vertrauen.“
(Valerie in Insight)

Worum geht’s?

Valerie Sophie ist eine der größten Influencerinnen Deutschlands, jung, schön, reich und unglaublich ...

„Wissen ist besser als Glauben. Kontrolle ist besser als Vertrauen.“
(Valerie in Insight)

Worum geht’s?

Valerie Sophie ist eine der größten Influencerinnen Deutschlands, jung, schön, reich und unglaublich beliebt. Dass sie dafür einige Abgründe überwunden und eine schwierige Vergangenheit hinter sich gelassen hat, weiß kaum jemand – und das soll auch so bleiben. Als ein Stalker in ihr Leben tritt, der droht, ihr »kleines Geheimnis« zu verraten, gerät ihre Welt ins Wanken. In ihrer Verzweiflung wendet sie sich an Paul, einen ehemaligen Mitschüler, der inzwischen Polizist ist und verspricht, ihr zu helfen. Dabei kommen sie sich unerwartet nahe. Was Paul allerdings nicht ahnt, ist, dass auch er nur einen Teil der Geschichte kennt …

Insight ist ein Einzelband.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Valerie in der Ich-Perspektive erzählt, am Ende folgt ein Kapitel aus Pauls Sicht. Das Buch beinhaltet expliziten Content.

Meine Meinung

Von Antonia Wesseling habe ich bereits einige Bücher gelesen und wirklich gemocht. Umso glücklicher war ich, als nun angekündigt wurde, dass mal ein Romantic Suspense Titel mit Social Media Setting von ihr herauskommt. Eine junge Influencerin, die gestalkt wird und sich hilfesuchend an einen ehemaligen Klassenkameraden wendet, der nun Polizist ist? Damit kriegt man mich. Doch am Ende muss ich sagen, dass ich vielleicht zu viel vom Buch erwartet habe.

Es ist schwer, zu erklären, wie ich das Buch fand, ohne grundsätzliche Sachen aufzugreifen, die das Leseerlebnis beeinflussen. Das Buch lebt natürlich davon, dass Valerie versucht, herauszufinden, wer der Stalker ist. Und dieses Mitfiebern möchte ich Interessenten natürlich nicht nehmen, deswegen versuche ich, möglichst vage zu bleiben in dieser Rezension.

Der Einstieg in das Buch ist mir gut gelungen und auch generell war das Erzähltempo und der Erzählstil gut und mitreißend. Valerie ist eine Protagonistin, die dem Leser nicht allzu viel von sich zeigt und verrät. Sie hat ein Geheimnis in der Vergangenheit – oder eher eine Aneinanderreihung von Geheimnissen, die aber im Kern alle auf die gleiche Problematik zurückführen – und hat dieses fest verschlossen und sich quasi eine komplett neue Identität zugelegt, eben als die tolle Influencerin Valerie – hübsch, erfolgreich, lebensfroh. Das alles beginnt aber zu bröckeln, als ihre langjährige Beziehung in die Brüche geht. Valerie entführt den Leser dabei in eine sehr umfassende, facettenreiche Welt des Lebens als Influencer und greift hierbei unfassbar viel Kritik auf. Von Schein und Sein über strategische Freudschaften bis hin zu Contentplanung und dem Drang, das Leben an Social Media anzupassen, wird dabei auch Cancel Culture, die schnelle Meinungsbildung online und die Gratwanderung zwischen Authentizität und Kunstfigur thematisiert. Ich fand diese Einblicke sehr gelungen und fand es toll, dass die Autorin auch kritisch an das Thema herangegangen ist. Auch sowas wie Belästigung online spielt hier eine große Rolle. Dennoch führt das Ganze natürlich auch zu einer gewissen Distanz zu Valerie, da man ihr wirkliches Ich nie so richtig kennenlernt, auch wenn man über ihre Vergangenheit erfährt. Gleiches gilt für die meisten Charaktere – sie wirken alle sehr plastisch und zweckmäßig, aber keiner hat wirklich Tiefe.

Relativ schnell kommt das Thema Stalking auf, wobei ich gestehen muss, dass es für mich eher eine Form von Bedrohung als Stalking war. Natürlich dürfte die rechtliche Definition von Stalking durchaus zutreffen, aber wir reden hier nicht von einer Person, die andauernd auftaucht oder schreibt, sondern vielmehr mit gezielten Aktionen Valeries Leben in Schieflage bringt und vor allem ihre Onlinekarriere sehr in Gefahr bringt. Auch hier gilt wieder: Gute Sozialkritik durch die Autorin, Awareness für „neumoderne“ Problematiken wie Deepfakes und eine vielseitige Darstellung der Problematik. Aber um ehrlich zu sein, hat mich der Thrill-Aspekt nicht abgeholt. Die Polizei, die natürlich immer nichts tut und alles auch nicht ernst nimmt (häufiges Thema, was mir immer berufsbedingt ein bisschen wehtut), der alte Schulfreund, der plötzlich als Superermittler sich um den Fall kümmert und Valerie, die selbst noch einige Schlüsse zieht – hier werde jede Menge falsche Fährten gelegt, teilweise sogar so weit, dass man sich fragt, ob Valerie das alles wirklich erlebt. Nicht alles war für mich nachvollziehbar, vieles war ein bisschen zufällig und gerade Pauls „Arbeit“ fühlte sich auf so vielen Ebenen komisch an. Als dann das große Finale kommt und quasi jeder verdächtigt wirkt, wurde ein Teil meiner Vorahnung bestätigt, einige Fäden blieben für mich aber lose zurück und so ganz rund fühlte sich die Erklärung nicht an – oder ich habe das Ende nicht richtig verstanden.

Der letzte Aspekt ist natürlich der Romance-Teil des Buches. Und den habe ich leider wirklich gar nicht gespürt. Paul ist auf einmal da, beide machen miteinander rum, Paul ist ihr großer Retter. So hat es sich für mich insgesamt angefühlt. Ich habe keine Chemie spüren können, Paul als Charakter war mir komplett fremd und die gelegentliche Andeutung seiner polizeilichen Arbeit war auch nicht gerade zielführend. Ich fand die Entwicklung der beiden total hölzern und gefühlt fast nur auf den Spice-Teil reduziert. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich recht früh Paul suspekt fand und dies bis zum Schluss anhielt.

Mein Fazit

Insight hatte für mich eine tolle Idee und die sozialkritischen Aspekte im Hinblick auf Social Media wurden gut rüber gebracht, aber es fehlte mir sowohl am Romance als auch am Thrill-Teil zu sehr. Es gibt nette Sackgassen und ein paar Twists, aber wirklich abgeholt hat mich die Auflösung leider nicht.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 12.05.2024

eine dramatische Fortsetzung

Daisy Haites - The Great Undoing
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„Ich war allein. Ungeschützt vor allem, was diese Welt mir entgegenschleudern würde, und trotzdem hätte ich alles freiwillig allein ertragen, wenn er nur wieder aufwachen würde.“
(Daisy in The Great Undoing) ...

„Ich war allein. Ungeschützt vor allem, was diese Welt mir entgegenschleudern würde, und trotzdem hätte ich alles freiwillig allein ertragen, wenn er nur wieder aufwachen würde.“
(Daisy in The Great Undoing)

Worum geht’s?

Daisy Haites dachte, sie hätte alles in ihrem alten Leben hinter sich gelassen: die Kriminalität, ihre Familie und den Mann, den sie liebt. Doch als ihre Sicherheit erneut bedroht ist, muss sie wieder zu ihrem Gangsterbruder Julian und ihrem Ex-Freund Christian zurückkehren, die beide verzweifelt versuchen, sie zu beschützen.
Alles wird noch komplizierter, als Magnolia Parks mit einem gebrochenen Herzen auftaucht, und Julian ihr näher kommt als er sollte. Denn sich zu verlieben ist für Julian nicht nur unerwünscht - es könnte für alle Beteiligten tödlich sein ...

Daisy Haites – The Great Undoing ist Band 4 der Magnolia Parks Reihe um das Universum. Vorkenntnisse sind zwingend nötig.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Daisy, Julian und Christian in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet potenziell triggernde Inhalte und explizite Themen.

Meine Meinung

Und weiter geht es mit der wohl verrücktesten Reihe des Jahres – das Magnolia Parks Universum und Band 4 – aka. Band 2 von Daisy. Ich muss ja gestehen, dass ich bisher Daisy so viel toller als Magnolia fand, aber Band 3 war emotional schon wirklich ergreifend und hat meinen Blick auf sie und BJ verändert. Umso gespannt war ich nun, was die Autorin für Daisy bereithält.

Nach dem dramatischen Finale von Daisys Vorband war ich gespannt, wie Daisy in die Welt zurückkehrt, der sie den Rücken gekehrt hat. Entsprechend überrascht war ich, als ich das Buch anfing und Daisy tatsächlich ausgezogen war, ihr eigenes Leben führte – und einfach Detective Tiller als Love Interest an ihrer Seite hat! Wow – ich muss gestehen, ich habe die beiden ja schon immer bisschen geshippt, aber das hier? Purer Wahnsinn. Und dieser Wahnsinn zieht sich durch das gesamte Buch: Die Autorin lässt hier nichts aus. Mordanschläge, Wortgefechte, unschuldige „Familienmomente“ und jede Menge Drama inklusive. Zeitlich spielt das Buch zum Teil parallel zu Band 3, sodass einige Szenen wieder aufgegriffen werden (etwa der Urlaub in Italien) , der Leser aber einige Sachen auch schon weiß – etwa, dass sich Magnolia mit Julian trifft. Das war wahrscheinlich für mich eine der verrücktesten Entwicklungen, die aber auch für jede Menge Chaos und Gefahr sorgt. In diesem Buch erfährt man durch Julians Perspektive auch noch einmal ein paar Sachen diesbezüglich. Julian ist für mich ein so interessanter Charakter, dass ich wirklich hoffe, er kriegt in den Bänden 3 und 4 zu Daisy mehr Raum.

In der Liebesgeschichte bleibt es bei einem lockeren Dreieck – Daisy ist mit Tiller zusammen, der zeitweise einfach sogar in Julians Villa mit ihr lebt. Verrückter geht’s kaum, aber hey, diese Reihe ist halt wirklich alles andere als normal. Es gibt süße Momente, fragwürdige Momente und über allem steht die Frage „wie kann das gutgehen, wenn ein Polizist die Schwester vom Gangsterlord schlechthin datet“. Spoiler: Es geht nicht wirklich gut. Zwischendurch taucht immer wieder Romeo auf, der hier aber ganz klar die Rolle eines guten Freundes einnimmt. Und natürlich Christian. Daisys absolute Achillesferse. Die beide können in diesem Teil mal ein wenig über ihre nicht gesagten Gefühle und Gedanken sprechen, was durchaus hilfreich ist. Daisy ist in der Hinsicht eben auch komplett anders als Magnolia. Sie ist straight forward, sieht sich ungern in der Opferrolle und ihr einziger Wunsch ist ja nur, ein normales Leben zu führen. Lustigerweise finden Magnolia und Daisy in diesem Buch auch ein wenig zueinander, während Magnolia Julian datet, was Daisy natürlich absolut furchtbar findet. Aber beide haben füreinander einen Respekt entwickelt, der wirklich schön zu sehen ist. Ich denke, dass dies für die Folgebände auch durchaus eine Rolle spielen könnte, denn alle Zeichen stehen auf Zerstörung, Bandenkrieg und Gefahr.

Von einem normalen Leben sind wir hier vermutlich noch weiter entfernt als bisher. Denn Daisy hat sich mächtige Feinde gemacht, aber auch Julian hat offenbar einige böse Geister stark verärgert. Entsprechend actionreich ist das Buch teilweise. Mordanschläge, Bedrohungen, Krisensitzungen. Das alles eingefasst in ein Setting mit glamourösen Partys voller ausschweifender Belagnlosigkeiten von Leuten, die zu viel Geld haben. Ein Leben der Kontraste, so verrückt und mitreißend, so düster und schillernd zugleich. Insgesamt hat mich dieser Teil zwar nicht so ganz mitgerissen wie der Vorband und ich trauere ein wenig um Tiller, den ich lieber an Daisys Seite sehen würde, aber hey, diese Reihe hat mich auf jeden Fall für sich gewonnen!

Mein Fazit

Daisy Haites – The Great Undoing ist eine tolle Fortsetzung, die aber für mich nicht ganz an den Vorband herankommt. Einblicke in eine verrückte Gangster-Welt, eine unschlüssige Daisy, deren Herz für 2 Männer schlägt und jede Menge Drama mit Magnolia und Julian machen das Buch mitreißend und das Ende? Ich brauche mehr!


[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 05.05.2024

ein fantastischer Abschluss

Cruel Castaways - Cold-Hearted
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„Ich hatte keinen blassen Schimmer, wie es sich anfühlte, geliebt zu werden. Jemanden wichtig zu sein.“
(Riggs in Cruel Castaways 3)

Worum geht’s?

Daphne »Duffy« Markham steckt in der Klemme: Ihr ...

„Ich hatte keinen blassen Schimmer, wie es sich anfühlte, geliebt zu werden. Jemanden wichtig zu sein.“
(Riggs in Cruel Castaways 3)

Worum geht’s?

Daphne »Duffy« Markham steckt in der Klemme: Ihr vermögender Freund lässt sie genau dann sitzen, als ihr Arbeitsvisum abzulaufen droht. Doch um in den USA zu bleiben, braucht sie dringend einen Ehemann. Als sie zufällig den attraktiven Riggs Bates in einer verheerenden Situation mit ihrer Chefin erwischt, erpresst sie ihn kurzerhand. Glücklicherweise sucht der scheinbar mittellose Riggs genauso dringend eine Möglichkeit, in New York zu bleiben, und so stimmt er einer Scheinehe zu. Obwohl ihre gegenseitige Abneigung zunächst das Einzige ist, was sie verbindet, stellt Duffy schon bald fest, dass ihre Ehe auf einmal beginnt, sich alles andere als gespielt anzufühlen ...

Cruel Castaways – Cold-Hearted ist Band 3 der Cruel-Castaways-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen und unabhängig lesbar. Vorkenntnisse sind nicht nötig, mögliche Spoiler zu den Vorbänden sind enthalten.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Duffy und Riggs der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

L. J. Shen gehört zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen, allerdings waren ihre letzten Werke leider nicht so ganz mein Geschmack. Vor allem Cruel Castaways Band 2 fand ich regelrecht enttäuschend. Entsprechend zwiegespalten war ich, als nun die Geschichte von Riggs und Duffy kam. Aber ich muss gestehen: Ich habe sie geliebt. Es war seit längerer Zeit mal wieder ein Buch der Autorin, was sich für mich auch wie ein solches angefühlt hat.

Die Grundidee ist so simpel wie absurd: In reinster „Der Teufel trägt Prada“-Manier wird Duffy von ihrer tyrannischen Chefin für jeden Mist beauftragt. In diesem Fall zum Einkaufen der Geschenke für die Tochter, mitten in der Nacht. Als Duffy die Geschenke ins Apartment bringt, erwischt sie ihre Chefin mit Riggs in flagranti – ihre Chefin ist verheiratet und fürchtet ob der Entdeckung um ihre bevorstehende politische Karriere. Duffy hingegen verliert durch den Weggang der Chefin ihren Job, dadurch ihr Arbeitsvisum – und blöderweise ist ihr langjähriger Boyfriend lieber ins Kloster abgehauen, statt sich mit ihr zu verloben. Und so entsteht ein Deal, so unglaublich unrealistisch, dass er schon wieder normal ist: Riggs, ungebunden ohne jegliche Verpflichtungen, soll Duffy heiraten. Der lacht dadrüber und sieht keinen Grund, das Schlamassel seiner Affäre zu beseitigen – bis sein Chef ihn nach Alaska – ausgerechnet der einzige Ort der Welt, den Riggs niemals betreten will – schicken will. Nur mit „Ballast“ kommt er aus der Nummer raus und entscheidet sich so, in den Deal mit Duffy einzuwilligen. Was Duffy nicht weiß: Riggs ist nicht so mittellos wie er wirkt, er ist ein Milliardär, der aber mit Geld und der glamourösen Welt nichts anfangen kann. Duffy hingegen kommt aus armen Haus, hat sich über die Jahre ein (Schein-)Image aufgebaut als kultivierte Frau, die in feiner Gesellschaft bestehen kann. Ein reicher Ehemann ist ihr wichtig, weil sie finanziell abgesichert sein will. Wie gut, dass Riggs ihr nicht steckt, wie viel Kohle er hat.

Das Abenteuer von Riggs und Duffy hat mich absolut begeistert. Es ist voller Witz, der gute „Boston Belles-Hunter“-Witz, der mich damals schon so mitgerissen hat. Riggs, immerhin 27 Jahre alt, wirkt so ungezwungen wie ein Teenager, fordert die stocksteife Duffy immer wieder heraus. Duffy hingegen zeigt so eine liebevolle Seite, dass sie sich andauernd um Riggs sorgt, ihr letztes Geld für ihn ausgibt und absolut nichts von ihm einfordert. Gegensätze in jeglicher Hinsicht, die aber beide ihr Herz am rechten Fleck tragen. Herz ist ein gutes Stichwort, denn Riggs muss sich im Laufe des Buches eingestehen, dass er bedauerlicherweise doch so etwas besitzt, auch wenn er es immer verneint hat. Langsam fällt das Fake in Fake Marriage weg und vor allem Duffy erkennt, dass im Leben Liebe und Zuneigung so viel mehr Wert ist als jeder Cent. Die beiden stehen zwar vor dem ein oder anderen Dilemma, vor allem als die Nullnummer von Duffys Exfreund immer mal wieder Thema wird, aber die Entwicklung der beiden hat wirklich Spaß gemacht. Die beiden öffnen sich in so vielen Punkten gegenseitig die Augen. Das Drama am Ende hätte es daher für mich gar nicht gebraucht, aber hat trotzdem nochmal ein bisschen Schwung in die Geschichte gebracht.

Mit dem Freundeskreis von Riggs hat man in diesem Teil nicht ganz so viel zu tun, aber die wenigen Szenen waren pures Gold. Ich habe so viel gelacht, in diesem Buch stecken wunderbare Punchlines. Aber daher ist das Buch auch gut lesbar, falls man die Vorgänger nicht kennt. Auch die Basisgeschichte um Riggs, wieso er Alaska so verabscheut, hat mir sehr gut gefallen und war von einigen – zugegeben nicht immer realistischen – Überraschungen geprägt. Es gab wirklich schöne Szenen in diesem Buch und während Duffy erkennt, dass Geld nicht alles im Leben ist, kann der Leser begeistert dabei sein, wie Riggs erkennt, dass er eben doch nicht der heimatlose Lone Wolf ist und sein möchte, denn manchmal fehlt nur die richtige Person im Leben, um alles auf den Kopf zu stellen. Dieses Buch bringt wirklich alles mit, um zu begeistern, auch wenn es keines dieser zerstörerischen L. J. Shen Bücher ist, die nur einen Trümmerhaufen hinterlassen (wie etwa die All Saints High Reihe).

Mein Fazit

Cruel Castaways – Cold-Hearted konnte mich absolut begeistern. Zwei tolle Charaktere, eine zwar anfangs unrealistische aber mitreißende Lovestory, jede Menge Witz und eine wunderbare Charakterentwicklung kombiniert mit ein wenig Haters to Lovers und jeder Menge Opposites attract. Super Buch, so liebe ich die Autorin!

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 05.05.2024

war leider nicht so ganz mein Fall

Boys of Tommen 1: Binding 13
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„Dieses eine Wort erschütterte mich. Es war alles zu viel. Mein Leben. Diese Mädchen. Mein Dad. Und mittendrin in all dem, sah ich nur ihn. Diesen Jungen.“
(Shannon in Binding 13)

Worum geht’s?

Er ...

„Dieses eine Wort erschütterte mich. Es war alles zu viel. Mein Leben. Diese Mädchen. Mein Dad. Und mittendrin in all dem, sah ich nur ihn. Diesen Jungen.“
(Shannon in Binding 13)

Worum geht’s?

Er will sie retten. Sie will sich verstecken. Sie ist zutiefst verletzt. Er ist entschlossen. Das Schicksal führte sie zusammen. Die Liebe verbindet sie. Johnny Kavanagh ist die Definition von beliebt. Er ist ein All-Star-Rugbyspieler mit vielen Freunden, was bedeutet, dass er eigentlich die vielen Vorteile seines Lebens genießen sollte. Was die Leute jedoch nicht wissen, ist, dass er mit einer schmerzhaften Verletzung zu kämpfen hat, die den großartigen Verlauf seiner Karriere stoppen könnte. Das bedeutet, dass er keine Zeit für Ablenkungen oder Fehler hat. Vor allem keine Zeit für eine Freundin. Shannon Lynch wurde ihr ganzes Leben lang gemobbt. Sie ist schüchtern und würde sich lieber unsichtbar machen, um die Schule zu überstehen. Doch als sie für einen Neuanfang am Tommen College ankommt, lernt sie an ihrem ersten Tag auf nicht ganz so romantische Weise den berüchtigten Johnny Kavanagh kennen. Was folgt, ist eine komplizierte Freundschaft, die zu einer unbestreitbaren Chemie zwischen den beiden führt. Es scheint, dass Shannon den anonymen Status, den sie sich einst erhofft hatte, nicht aufrechterhalten kann. Aber vielleicht ist das ja in Ordnung? Johnny wird Shannon nicht aufgeben. Egal, was es sie beide kosten würde.

Binding 13 ist Band 1 der Boys of Tommen-Reihe. Die Geschichte ist nicht in sich geschlossen und wird mit Keeping 13 fortgesetzt.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Shannon und Johnny in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet potenziell triggernde Themen, insbesondere aus dem Bereich Mobbing und häusliche Gewalt.

Meine Meinung

Meine Gedanken zu Binding 13 zusammenzufassen fällt mir ehrlich gesagt relativ schwer. Ich hatte mich wahnsinnig doll auf das Buch gefreut, auch weil einige Leute aus meinem Umfeld das Buch bereits auf Englisch gelesen hatten und eigentlich generell fast jeder, der das Buch aktuell liest oder gelesen hat, total begeistert war. Aber es zeigt eben auch wieder, dass Geschmäcker bei Büchern sehr verschieden sein können.

Bereits der Anfang hat mich nicht so wirklich abgeholt. Der Schreibstil ist sehr, sagen wir mal, einfach? Weite Passagen des Buches waren für mich eine Erzählung ohne große Höhen und Tiefen. Und dann, und dann, und dann. Die Erzählgeschwindigkeit ist wahnsinnig langsam, einige Standardszenen können gut und gerne irgendwie 50 Seiten lang sein und das Problem? Es fühlte sich für mich so an, als würde ich gar nicht vorwärtskommen. Immer wieder habe ich mal zwei Stunden gelesen – und hatte inhaltlich das Gefühl, genau keinen Schritt weiter gekommen zu sein. Im Kern ist es auch immer der gleiche Ablauf: Etwas passiert, was zumeist auf Johnny zurückzuführen ist, beide reden miteinander oder Johnny weist Dritte zurecht, Shannon stößt ihn von sich. Zwischendurch wird verdammt viel geflucht, immer wieder von Shannon und ihrer zarten, kleinen Erscheinung erzählt und Shannon wirkt mal wie 12, mal wie 20. Ich fand es total verwirrend, weil einfach bei mir gar nichts rübergekommen ist – keine Anziehung, keine Chemie, kein Funken, wirklich gar nichts. Weder habe ich Johnnys Quasi-Obsession mit Shannon verstehen können (es ist nicht so, als wäre das von Johnny nicht süß, wie er sie immer beschützen möchte und sich verteidigt) noch die Freundschaft zwischen den beiden. Zwischen endlosen Wiederholungen, dem Gefühl auf der Stelle zu stehen und dem fehlenden Pepp kam für mich hinzu, dass die Charaktere – und zwar alle, auch die Nebencharaktere – andauernd verwirrende Sachen machen. So beginnt die Geschichte damit, dass Shannon von Johnny mit dem Ball abgeworfen wird und Shannons Mutter in der Schule einen riesigen Aufstand macht, dass Johnny sich von seiner Tochter fernhalten soll. Später, in wirklich wichtiger Situation, zeigt sie aber so gar keinen Beschützerinstinkt ihrer Tochter gegenüber.

Es ist nicht so, dass ich per se Bücher mit Slow Burn nicht mag. Liebe braucht ihre Zeit, Charaktere brauchen Seiten um sich zu entwickeln. Aber hier? Das war mir einfach zu super-ultra-slow, zu wenig Entwicklung und zu wenig greifbare Substanz. Ich verstehe natürlich, dass wahnsinnig viele von der Tragik des Buches ergriffen sind. Das ist für mich auch ein Highlight gewesen. Die gnadenlose, ungeschönte Ehrlichkeit im Hinblick auf Shannons Hintergrundsituation war harter – und realistischer – Tobak. Die letzten Seiten des Buches sind wahnsinnig hart und haben Gänsehaut verursacht, auch vorher gab es immer wieder Szenen, wo man sich Shannon schnappen und weglaufen wollte. Aber gerade im Verhältnis zur für mich endlosen Belanglosigkeit auf den zig hundert Seiten drumherum fand ich das einfach nicht gut gelöst. Ich wollte das Buch lieben, ich wollte dem Buch so viele Chancen geben, aber am Ende war ich ehrlich gesagt einfach froh, bis zur letzten Seite durchgehalten zu haben. Der Cliffhanger ist unerwartet, aber gleichzeitig irgendwie befreiend. Ob ich zu Band 2 zurückkehren werde, kann ich momentan noch nicht 100% sagen, aber wahrscheinlich eher nicht. Eventuell gebe ich für Saving 6 – also Band 3 – der Reihe eine neue Chance, denn da beginnt mit Shannons Bruder eine neue Geschichte.

Mein Fazit

Binding 13 hatte für mich das Potenzial, großartig zu sein, aber die Art der Umsetzung war leider nicht meins. Die gewichtigen Themen gehen unter, der Schreibstil war nur bedingt meins und ich hatte einfach das Gefühl, nichts vorwärts zu kommen.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]