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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.03.2024

leider zu oberflächlich

Ocean Hearts – Capture the Stars
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„Zwei Menschen, die ihre kurzzeitige Freiheit genießen, bis die Realität sie wieder einholt.“
(Carey in Capture the stars)

Worum geht’s?

Als Carey eine Stelle als Kellnerin auf dem modernen Luxuskreuzfahrtschiff ...

„Zwei Menschen, die ihre kurzzeitige Freiheit genießen, bis die Realität sie wieder einholt.“
(Carey in Capture the stars)

Worum geht’s?

Als Carey eine Stelle als Kellnerin auf dem modernen Luxuskreuzfahrtschiff Ocean Heart antritt, hat sie nur ein Ziel: Ihre Mutter wiederzufinden, die ohne eine Spur aus ihrem Leben verschwunden ist. An Bord begegnet sie unverhofft Eden, ihrem Kindheitsfreund aus dem Heim. Aus dem verschlossenen Jungen mit den sturmgrauen Augen und der Liebe zu den Sternen ist ein attraktiver Mann geworden. Jedoch scheint er aus irgendeinem Grund nichts mehr von Carey wissen zu wollen und lässt sie abblitzen, um mit seiner Clique die rauschenden Partys an Bord zu genießen. Verletzt beschließt Carey, sich auf die Suche nach ihrer Mutter zu konzentrieren. Aber schon bald kreuzt sich ihr Weg erneut mit dem von Eden und zwischen ihnen fliegen die Funken. Gefühle, die unter einem schlechten Stern stehen, denn Verhältnisse zwischen Personal und Gästen sind strengstens verboten. Und nicht nur die Regeln stehen zwischen ihnen ...

Capture the stars ist Band 1 der Ocean Hearts-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen. Das Rahmensetting wird fortgesetzt.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Eden und Carey in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

Auf Capture the stars habe ich mich schon längere Zeit sehr gefreut. Nicht nur, dass das Cover ein wahrer Hingucker ist, auch das Setting auf einem Kreuzfahrtschiff war mal etwas anderes und besonderes. Leider hat mich das Buch aber nicht so begeistern können, wie ich es mir gewünscht habe.

Die Geschichte um Eden und Carey startet holprig. Carey erhält einen Brief, der ihr erzählt, dass ihre Mutter wohl auf einem Kreuzfahrtschiff arbeiten soll und da sie seit längerer Zeit ihre Mutter sucht, sie die damals als Kind verlassen hat, heuert sie als Servicekraft auf dem Schiff an. Der Leser begleitet sie hier beim Arbeiten auf dem Schiff, erfährt relativ viel über das Leben an Bord und auch das Leben der Crew untereinander. Sie freundet sich mit ihren Zimmergenossinnen an und es entstehen nette freundschaftliche Dynamiken. Nebenbei versucht sie, ihre Mutter zu finden. Das ist immer mal wieder Thema, zieht sich aber eher wie eine gestrichelte Linie durch das Buch. Hinten heraus wird das Thema deutlich präsenter, aber dazu später mehr. An Bord trifft Carey auf Eden, mit dem sie vor über zehn Jahren in einem Kinderheim untergebracht war, bevor er adoptiert wurde und Carey dort zurückblieb. Eden wurde in eine reiche Familie adoptiert, lebt ein gutes Leben aber hatte zwischendurch auch schwere Zeiten. Der Erwartungsdruck seines Vaters lastet stark auf ihm. Als er nun Carey wiederfindet, kann er sein Glück kaum fassen, denn sie hat nie auf seine Briefe geantwortet.

Im Fortlauf der Geschichte kommen die beiden sich näher. Leider konnte mich die ganze Lovestory kaum abholen. Alles bleibt sehr oberflächlich. Es ist eine kuriose Mischung aus Insta Love und Second Chance Childhood Friends. Für mich hat das leider nicht so gut funktioniert, weil so viele Jahre dazwischen lagen und die Kritik vieler Freunde von Eden, dass er Carey ja gar nicht mehr kennen würde, absolut zutreffend ist. Da das Buch auch nur einen überschaubaren Zeitraum abdeckt, war es für mich alles zu viel zu schnell und dabei leider eben auch nicht wirklich greifbar. Die Hintergründe werden hier und da mal angerissen, ich hätte mir da deutlich mehr gewünscht. Gleichzeitig wird die Geschichte, wieso Careys Mutter sie verlassen hat, dann sehr in den Vordergrund gestellt und die hat mich leider so wirklich gar nicht begeistert. Vollkommen überzogen empfand ich die Erklärung, wieso die Mutter ging und wieso sie nicht zurückkam, nur damit dann im Finale dieser Twist verwendet werden kann. Auch die anderen Punkte (Edens Probleme mit den Erwartungen des Vaters, Edens skeptische Clique, Careys fehlende Zukunftsperspektive) wurden gefühlt alle nur angerissen, tendenziell oberflächlich behandelt. Es war mir unterm Strich eine zu große Anzahl an Themen, die aber wiederum allesamt einfach nur da waren und bei denen irgendwie der Drive und das Gefühl gefehlt hat. Ich denke, dass es besser gewesen wäre, sich auf ein bisschen weniger zu konzentrieren (allein Eden und Carey haben ja als Problem, dass sie sich überhaupt wiedersehen, dass beide enttäuscht voneinander sind, dass beide nicht miteinander ausgehen dürfen weil Gast und Arbeiterin sind, dass seine Familie und Freunde dagegen sind, dass ihre Welten komplett gegensätzlich sind) und das dafür dann richtig auszubauen.

Was mir dafür sehr gut gefallen hat, war das Kreuzfahrtsetting in Kombination mit den regelmäßigen Landgängen. Durch die Stops der Tour kann man mit Carey und ihren Kolleginnen und Eden und seinen Freunden einige coole Mittelmeerorte erleben. Zwar gilt auch hier, dass ich vieles sehr plastisch fand und mir die natürlichen Vibes in den Dynamiken teilweise gefehlt haben, aber die Idee war toll umgesetzt und definitiv mal etwas Besonderes.

Mein Fazit

Leider konnte mich Capture the stars nicht so begeistern. Das Setting ist zwar toll, aber die Geschichte ist zu vollgepackt mit Themen und Problemen, die leider dafür alle zu oberflächlich bleiben. Daher nur eine eingeschränkte Leseempfehlung.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 11.03.2024

leider nicht so greifbar

The Breakup Tour – Der Sound unserer Liebe
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„Ich habe dich geliebt und dich verloren. Aber ich kann dir mein Herz nicht schenken, wenn du bereit bist, es zu brechen, nur um daraus Inspiration zu schöpfen.“
(Max zu Riley in The Breakup-Tour)

Worum ...

„Ich habe dich geliebt und dich verloren. Aber ich kann dir mein Herz nicht schenken, wenn du bereit bist, es zu brechen, nur um daraus Inspiration zu schöpfen.“
(Max zu Riley in The Breakup-Tour)

Worum geht’s?

Es ist ihr Liebeskummer, der ihr den Durchbruch bringt: Mit ihrem Album »The Breakup Record«, das sich um ihre Trennungen dreht, wird Singer-Songwriterin Riley über Nacht zum Superstar. Doch dann brüstet sich ihr Ex-Mann damit, sie zu ihrem größten Hit »Until You« inspiriert zu haben, und Riley kehrt in ihre Heimatstadt zurück, um Max, ihren Ex aus Jugendtagen, wiederzutreffen. Aber Max will sich nur als ihre einstige große Liebe outen, wenn sie ihn als Keyboarder mit auf Tour nimmt. Und so beginnt der Sound ihrer Liebe von Neuem …

The Breakup-Tour ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird durch Riley und Max in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

The Breakup-Tour war auf meiner Wunschliste sehr weit oben. Second Chance ist ein Genre, was immer sehr viel Potenzial mit sich bringt. Und ich liebe einen musikalischen Hintergrund sehr, weswegen das Buch eigentlich alles mitbringen sollte, was ich brauche, um ein Buch zu lieben. Aber irgendwie kam es anders, als ich dachte.

Das Buch lässt sich wahnsinnig schnell lesen. Ich war total überrascht, dass ich in unter drei Stunden auf der letzten Seite ankam. Gleichzeitig hat mir das Buch aber wenig gegeben. Die Geschichte beginnt mit Riley, die nach einer sehr kurzen Ehe nun geschieden ist und als Weltstar mit Männerverschleiß im Rampenlicht steht. Ihre Emotionen verarbeitet sie in einem Album „Breakup Records“, wo jeder ihrer Verflossenen seinen eigenen Titel kriegt. Als das Lied „Until you“ ein Charterfolg wird, behauptete ausgerechnet ihr furchtbar narzisstischer Ex, der Riley kleingehalten hat, dass das Lied über ihn geht. Was die Welt aber nicht weiß? Es gibt einen Mann, dem Riley vor Ewigkeiten das Herz geschenkt hat: Maxwell. Jugendliebe, Schreibpartner, ein unschlagbares musikalisches Duo, One True Love. Aber ihre Wege trennten sich, als Riley in die Welt zog, um Superstar zu werden und Max zurückblieb, um den familiären Betrieb zu übernehmen. Nun bittet Riley Max um Erlaubnis, offenzulegen, dass das Lied über ihn ist, damit ihr Ex nicht von ihrem Ruhm profitieren kann. Max kommt dann auf die wahnwitzige Idee, mit Riley auf Tour zu gehen und mit ihr „Until you“ zu performen, was den Startschuss für einen zweiten Versuch geben könnte.

Es fällt mir total schwer festzumachen, wieso mir das Buch nicht so sehr gefallen hat. Der Schreibstil ist toll. Er ist wortgewandt, teilweise fast schon poetisch, die Worte sind eindrucksvoll und passen vor allem wunderbar in dieses Musiksetting. Aber irgendwie wirkt alles so… platt? gezwungen? sachlich? Mir fehlten die Emotionen, die häufig sehr kurz kommen und sich primär auf Rileys Gefühlwelt beziehen, die so sauer auf ihren Ex ist. Mir fehlte die Greifbarkeit, wieso sich Max auf diese Konzertreise einlassen sollte, auch wenn er „für sich wissen möchte, ob das Leben in der Musikbranche doch was für ihn gewesen wäre“. Es ist alles da, aber gleichzeitig auch nicht. Oder halt einfach nur DA. Aber die Bezüge fehlen, die Natürlichkeit in der Handlung. Ich konnte die innere Zerrissenheit von Max nicht fühlen, ich habe sie einfach nur gelesen. Aber warum fühlt er so, warum denkt er so?

Riley ist zudem ein Charakter, der sehr aneckt. Unweigerlich muss man zugestehen, dass hier viele Punkte Taylor Swift inspiriert sind. Aber Riley hat wenig sympathische Züge. Sie wirkt flatterhaft, deutlich jünger als sie wirklich ist, sprunghaft und handelt so oft widersprüchlich. Ich fand sie an ganz vielen Stellen auch ehrlich gesagt wahnsinnig berechnend, was dazu geführt hat, dass ich ihre wiederkehrenden Gefühle zu Max nicht greifen konnte. Sie waren auf einmal einfach da bzw. waren von Anfang an da, aber man weiß nicht so wirklich, wieso sie sich nicht vorher mit ihnen auseinandergesetzt hat. Riley schwankt zwischen Selbstmitleid, Empowerment und quengeliges kleines Kind, was nicht bekommt, was es will. Ihr Leben als Star wird durchaus interessant dargestellt, aber es wirkt einfach alles so oberflächlich und gekünstelt, zurechtgezimmert und wenig greifbar. Im krassen Gegensatz hierzu steht der komplett normale, bodenständige Max. Er hat so viel Potenzial, aber gerät komplett in den Schatten von Riley. Er schüttet dem Leser regelmäßig sein Herz aus und ganz spezifisch merkt man immer wieder, dass er Angst davor hat, für Riley nur wieder die Inspiration für ein neues Lied zu sein. Und ehrlich gesagt… von der Hand weisen kann ich den Gedanken bei der Geschichte leider nicht. Eben weil der emotionale Part, die wahren Gefühle gefehlt haben.

Was dafür sehr gut gelungen ist, ist der musikalische Aspekt. Ich hatte das Gefühl, dass das Autorenduo wusste, wovon sie reden. Es wurden sehr viele Einblicke in die Branche, in das Tourleben und auch in den Songwritingprozess gegeben. Die fand ich interessant, vielschichtig und schön geschrieben. Aber der Kern des Ganzen, die Lovestory, gelingt dafür leider nicht wirklich.

Mein Fazit

The Breakup-Tour lässt sich schnell lesen und hat einen schönen, wortgewandten Schreibstil. Die Liebesgeschichte war für mich leider nicht überzeugend, die Protagonistin konnte mich nicht abholen und viele Sachen waren nur bedingt greifbar. Daher leider nur eine eingeschränkte Leseempfehlung.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 04.02.2024

leider nur lauwarm

Sidecar Crush
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„Es war leichter gewesen, es nicht zu tun – leichter, die Außenwelt zu ignorieren und in unserer eigenen kleinen Blase zu leben.“
(Leah Mae in Sidecar Crush)

Worum geht’s?

Reality TV-Star Leah Mae ...

„Es war leichter gewesen, es nicht zu tun – leichter, die Außenwelt zu ignorieren und in unserer eigenen kleinen Blase zu leben.“
(Leah Mae in Sidecar Crush)

Worum geht’s?

Reality TV-Star Leah Mae Larkin wollte immer berühmt sein. Nun ist sie mit ihrem Manager Kelvin verlobt, doch glücklich ist sie nicht. Als ein Skandal ihre Karriere bedroht und Kelvins Verhalten immer sonderbarer wird, kehrt Leah nach Bootleg Springs zurück, um ihr Leben neu zu ordnen. Sie trifft ihren Freund aus Kindertagen, Jameson Bodine, wieder und je länger sie bleibt, desto klarer erkennt sie, was im Leben wirklich zählt ... Jameson verbringt seine Freizeit am liebsten mit seinen Brüdern und der Schwester. Als Leah, sein Schwarm aus Kindertagen, nach Bootleg Springs zurückkehrt, sieht er den Verlobungsring an ihrer Hand und das gefällt ihm nicht. Was findet sie nur an diesem Kelvin, der ganz offensichtlich nicht gut für sie ist? Als sein verstorbener Vater immer mehr in Verdacht gerät, etwas mit dem Verschwinden von Calie Kendall zu tun zu haben, wächst Jameson der ganze Ärger über den Kopf. Nur mit Leah vergisst er all die Sorgen des Alltags. Und leider auch, dass sie nur eine gute Freundin ist …

Sidecar Crush ist Band 2 der Bootleg Springs-Reihe. Die Geschichte um Leah Mae und Jamerson ist in sich geschlossen. Vorkenntnisse sind nicht nötig, aber hilfreich. Die Rahmenhandlung kam in Band 1 bereits vor und wird in den Folgebänden fortgesetzt.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Leah Mae und Jamerson geschrieben. Das Buch beinhaltet expliziten sexuellen Content.

Meine Meinung

Nachdem mich Lucy Score mit Band 1 „Whiskey Chaser“ schon begeistern konnte, war ich wahnsinnig gespannt auf Band 2. Dieses Buch wird von Claire Kingsley geschrieben, denn die Autorinnen schreiben nur die Reihe und nicht die Bücher zusammen. Der jeweils oben stehende, fettgedruckte Name ist die Autorin des Buches. Von Claire Kingsley hatte ich bisher ein Buch gelesen, was ich durchaus mochte, mich aber nicht übermäßig vom Hocker gehauen hatte. Und leider war das auch bei diesem Buch so.

In diesem Teil geht es um Leah Mae, eine bekannte Reality TV-Teilnehmerin, die mit ihrem Verlobten Kelvin nach Bootleg Springs kommt, um die Verlobung ihrem Vater mitzuteilen. Leah ist hier groß geworden, bevor sie in die weite Welt der Entertainment-Industrie ihren vermeintlichen Platz gefunden hat. Sie wird gewohnt herzlich in Empfang genommen und es fühlt sie fast so an, als wäre sie nie weggewesen. Während Leahs Aufenthalt wird ihre aktuelle Reality TV-Show ausgestrahlt und Leah muss feststellen, dass die Produzenten durch zahlreiche Schnitte, Manipulationen und geschickte Dramatik eine ganz andere Geschichte erzählen. Denn plötzlich wirkt es so, als hätte sie einen verheirateten Kollegen verführt. Durch Leah erlebt der Leser, wie schnell die Gunst fallen kann, wie schnell sich Gerüchte verbreiten können und unter was für einem Druck man steht, wenn man in der Öffentlichkeit ist. Die Einblicke in ihre Gefühls- und Gedankenwelt haben mir gut gefallen und haben mich teilweise auch echt betroffen gemacht. Zunehmend gerät dann auch die Beziehung zu Kelvin in den Fokus. Von Anfang an hat man das Gefühl, dass er ein aalglatter, unsympathischer und furchtbar berechnender Mensch ist. Nicht nur, dass man sich fragt, wie Leah es mit ihm schon so lange aushält und wieso sie nicht erkennt, wie er drauf ist, man hat einfach selbst das Bedürfnis, ihm so sehr eine reinzuhauen. Zum Glück gewinnt auch Leah im Buch diese Erkenntnis, dass das mit ihr und Kelvin nicht gut ist, vor allem als er bestimmerisch gegen ihre Wünsche entscheidet.

Leider empfand ich es aber so, dass Leahs Prozess sehr lange gebraucht hat, bis sie sich von Kelvin gelöst hat. Und dann ist da die leichte Anziehung mit Jamerson, die mir einfach zu wenig war. Beide waren Freunde, kennen sich ewig, aber es wirkte zu sehr so, als hätte die Autorin gar keine Energie mehr reingesteckt, es greifbar zu machen, dass Leah sich nun quasi instant in ihn verliebt. Es gibt dann einige spicy Szenen, die teilweise wirklich seitenlang ausgeführt werden, aber wo waren die Gefühle, die knisternde Anziehung? Das habe ich vergeblich gesucht. Generell empfand ich das Buch als sehr dahinplätschernd, es wollte nicht so wirklich Drive reingekommen. Während Band 1 vielleicht ein wenig zu quirlig und energiegeladen war, war Band 2 einfach zu langsam und zäh, hatte zu wenig Tiefe, zu wenig Gefühl. Eigentlich hat mich wirklich nur das Thema um Leahs Karriere gereizt. Auch die offene Thematik um das Verschwinden von Calie wird in diesem Band kaum behandelt, was ich bereits befürchtet habe, da es natürlich eine Herausforderung ist, die Geschichte über sechs Bücher zu strecken. Insgesamt ist Sidecar Crush tendenziell eines dieser Bücher gewesen, was man liest, aber irgendwie schnell vergisst. Deswegen werde ich die Reihe zunächst auch nicht aktiv weiterverfolgen, sondern vielleicht irgendwann als Hörbuch mal nebenbei weiterhören.

Mein Fazit

Sidecar Crush konnte mich nur bedingt abholen. Es passiert wenig, die Liebesgeschichte war für mich nicht so ganz greifbar und eigentlich fand ich nur das Thema um Leahs Karriere interessant. Ich habe mehr erwartet und mir vor allem einfach mehr Energie gewünscht.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 07.01.2024

konnte mich leider nicht so abholen

Was wir uns versprechen (Light in the Dark 3)
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„Ich renne so schnell, wie ich mich an der Hoffnung festhalte, meine Gedanken und Gefühle abhängen zu können.“
(Julian in Was wir uns versprechen)

Worum geht’s?

Alicia weiß schon lange, dass sie die ...

„Ich renne so schnell, wie ich mich an der Hoffnung festhalte, meine Gedanken und Gefühle abhängen zu können.“
(Julian in Was wir uns versprechen)

Worum geht’s?

Alicia weiß schon lange, dass sie die toxische Beziehung zu ihrem Freund Timon beenden muss. Aber wie hält man durch, wenn der andere Part dir ständig das Gefühl gibt, alleine nichts wert zu sein? Julian hingegen ist das komplette Gegenteil: Er ist fürsorglich, zuvorkommend und unheimlich feinfühlig. Ein echter Freund eben. Nur leider ohne Boyfriend Potenzial, wie Alicia ihm ziemlich schnell klarmacht. Während Julian es satthat, dass Frauen sich lieber auf Bad Boys einlassen, als mit ihm auszugehen, stellt Alicia sich erstmalig die Frage: Wie kann es so verdammt schwierig sein, sich lieben zu lassen?

Was wir uns versprechen ist Band 3 der „Light in the dark“-Reihe. Das Buch ist in sich geschlossen. Vorkenntnisse sind nicht nötig, aber hilfreich. Es sind Spoiler zu Band 1 und enthalten.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Alicia und Julian geschrieben. Das Buch beinhaltet sexuellen Content und potenziell triggernde Thematiken.

Meine Meinung

Bereits in Band 1 habe ich mich Hals über Kopf in Alicia und die Thematik um sie und ihre toxische Beziehung verliebt, weswegen ich unglaublich enttäuscht war, dass Band 2 nicht über sie ging. Lustigerweise habe ich Band 2 dann wiederum unglaublich geliebt und bin mit entsprechend hohen Erwartungen endlich zu Alicias Geschichte gekommen – und wurde sodann enttäuscht.

Bereits der Start war irgendwie holprig und durcheinander. Ich habe ein wenig gebraucht, in das Buch reinzufinden. Alicia ist geprägt durch ihre toxische Beziehung mit Timon, das Gefühl nie gut genug zu sein und dem Problem, dass Timon ihr sämtliche Freuden zunichte macht. Lustigerweise fand ich, dass man in Band 1 viel mehr Gefühl für die toxische Dynamik der beiden bekommen hat, während es mir hier zu kurz kam. Andererseits geht es in diesem Teil ja auch darum, dass sich Alicia von Timon löst und ihre eigene Stärke, ihren eigenen Wert wiederfinden soll. Das geschieht auf mehreren Ebenen, denn nicht nur in der Beziehung, sonderlich auch beruflich warten Veränderungen auf Alicia. Sie hat einen Praktikumsplatz in einer renommierten Werbeagentur, muss aber auch hier leider feststellen, dass einige Sachen nicht so sind, wie sie scheinen. Die Thematik um Alicias beruflichen Werdegang fand ich durcheinander, teilweise nicht so greifbar und dabei irgendwie auch komplett offensichtlich. Leider hatte ich das Gefühl, dass es ein Dauerthema war, was aber gleichzeitig dafür nicht viel Aufmerksamkeit bekommen hat. Insgesamt hatte ich mit Alicia, ihren Gedanken, ihrer Sprunghaftigkeit und irgendwie auch einer gewissen Form von Naivität so meine Probleme, auch da es für mich teilweise im Widerspruch zu den Vorbänden stand, wo ich sie als deutlich stärker und reflektierter erlebt habe.

Abholen konnte mich dafür Julian aber sehr. Als männlicher Protagonist bekommt er viel Raum und seine eigene Geschichte. Er stottert, möchte aber als Lehrer arbeiten. Man begleitet ihn an die Schule, wo man merkt, wie grausam Kinder sind, aber wo Julian auch zeigt, wie offenherzig und beobachtend er ist. Die Geschichte um Julian und den „bösen“ Schüler fand ich gut gelungen, wenn auch etwas konstruiert. Aber ich mochte die Entwicklung, die Botschaft und Julians Bestreben, etwas zu verbessern, sehr. Julian leidet zudem sehr unter seinem Vater, der für das Stottern gar kein Verständnis hat. Ich fand Julians Handlungsstrang so viel ergreifender und bedrückender als Alicias, womit ich nicht gerechnet hätte.

Julian und Alicia haben für mich irgendwie nicht wirklich funktioniert zusammen. Man erfährt, dass beide als Kinder Freunde waren und erhält jede Menge Briefe der beiden, aber in der Gegenwart springt der Funke nicht über. Zufällig treffen sie sich nach zehn Jahren wieder, Insta-Love mit ein bisschen „wir möchten die Freundschaft nicht zerstören“. Dieses Gedankenhinundher hat es mir schwer gemacht, gerade auch nach der ewigen Freundschaftspause. Ich habe das Problem nicht verstanden, ich habe Alicia nicht verstanden und Julians „ja gut, dann muss ich jetzt offenbar ein Bad Boy werden“-Ausflug hat auch nicht gepasst. Insgesamt ist es so, dass die Geschichte dahinplätschert, sprunghaft ist und ich bei vielen Punkten das Gefühl hatte, es wurde angerissen, aber nie wirklich vollendens thematisiert. So erhält man jede Menge durchaus gewichtige Thematiken, aber wenig Input. So war das Buch, auf das ich mich am meisten gefreut habe, am Ende eine nette Geschichte für Nebenbei, aber sie wird leider nicht nachhaltig in meinem Kopf bleiben. Dafür fehlte zu viel.

Mein Fazit

Was wir uns versprechen ist ein Roman voller gewichtiger Themen, die aber leider nur angeschnitten werden. Die Liebesgeschichte konnte mich nicht abholen, ich habe auch das Grundproblem nicht verstanden, wieso sich beide so schwer tun. Ich bin vielleicht auch mit zu hohen Erwartungen an das Buch herangegangen.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 07.01.2024

eine schwierige Geschichte

GUY'S GIRL
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„Vielleicht ist es die beruhigende Gewissenheit, in der Fiktion sicher zu sein. Das Wissen, dass er das Buch jederzeit zuklappen oder den Fernseher abschalten kann – und damit auch die Emotionen. So als ...

„Vielleicht ist es die beruhigende Gewissenheit, in der Fiktion sicher zu sein. Das Wissen, dass er das Buch jederzeit zuklappen oder den Fernseher abschalten kann – und damit auch die Emotionen. So als sei sein Herz beim Lesen durch Leitplanken geschützt.“
(Adrians Gedanken in Guy’s Girl)

Worum geht’s?

Zwei Menschen, deren innere Probleme sie daran hindern, sich wirklich aufeinander einzulassen: Die lebenslustig wirkende Ginny, die in die WG ihrer besten männlichen Freunde zieht, obwohl es in deren Gesellschaft ungleich schwerer ist, ihre Essstörung zu verbergen. Und Adrian, der seit dem frühen Tod seines Vaters ein Meister im Unterdrücken von Gefühlen ist. Schnell kommen die beiden sich näher. Doch mehrfach – nämlich immer dann, wenn es ernst zu werden verspricht zwischen den beiden – weist Adrian Ginny von sich...

Guy’s Girl ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Erzählersicht mit wechselnder Perspektive zu Adrian und Ginny geschrieben. Das Buch beinhaltet ausführliche Gedanken aus dem Bereich Magersucht und Bulimie.

Meine Meinung

Auf Guy’s Girl hatte ich mich bereits relativ lange gefreut und war mega gespannt auf das Buch, da die Autorin hier auch ihre persönlichen Erfahrungen mit einbringt, was die Essstörung angeht. Aber irgendwie war das Buch dann doch nicht so meins.

Zu erklären, wieso mich Guy’s Girl nicht so abholen konnte, fällt mir schwer. Genauso schwer, wie es mir fiel, das Buch bis zum Ende zu lesen. Denn zunächst ist da ein sehr nüchterner Schreibstil. Er wirkt abgehakt und sprunghaft und die Perspektive des Erzählers ist hierbei nicht gerade hilfreich. Das Buch wirkt daher von Anfang an distanziert, wenngleich viele Gedankengänge höchstpersönlich sind. Es fiel mir schwer, am Ball zu bleiben. Die Szenen wirken sprunghaft und irgendwie nicht zusammenhängend, es gibt zufällige Überschneidungen in den Leben von Adrian und Ginny, die dann irgendwie dazu führen, dass zwischen beiden eine Anziehung entsteht, aber gleichzeitig auch nicht. Gerade Adrian betont so häufig, dass er gar nicht weiß, wieso er Zeit mit Ginny verbringt. Ginny hingegen scheint in einer Form süchtig nach seiner Aufmerksamkeit zu sein, sie wirkt wie ein Boot auf hoher See, was herumschippert ohne Kurs. Viele der Interaktionen wirken gezwungen und mir fehlte einfach komplett die Dynamik und irgendetwas zwischen den beiden. Selbst zum Ende hin war es noch so, dass ich nur dachte „so ein weiter Weg und selbst jetzt holt ihr beide mich nicht ab“. Vielleicht lag das auch daran, dass Ginny immer und immer wieder im Buch mit ihrem Ex (und nun normalen Freund) Finch zu tun hat, bei dem man lange nicht weiß, ob sie ihn doch wieder haben möchte, vor allem immer dann, wenn es mit Adrian und Ginny nicht so klappt, wie sie es gern hätte. Wenn er sie mal wieder wegstößt. Finch ist irgendwie aber hochgradig unsympathisch, hat toxische Vibes, bringt blöde Sprüche. So wirklich ein roter Faden wollte in das Datinggeschehen jedenfalls nicht reinkommen.

Der nächste Punkt ist aber auch Ginny als Protagonistin. Sie ist herausfordernd und komplex. Sie wirkt einerseits wie eine gestandene junge Frau, gleichzeitig aber wie ein Teenager. Die Geschichte beginnt damit, dass sie nach New York in die WG ihrer Freunde zieht. Ginny sendet sehr massive Pick Me-Girl Vibes und betont immer wieder, dass sie zu „ihren Jungs“ gehört. Über andere Frauen wird teilweise schlecht gesprochen, diese als schwach, zickig und anstrengend dargestellt. Die wenigen Interaktionen mit Frauen verlaufen sich im Sande. Das WG-Leben ist irgendwo zwischen Zufallsbekanntschaft und beste Freunde fürs Leben und das hat mich verwirrt. Generell fand ich, dass einfach so wenig passiert, dass ich immer gewartet habe, dass es „losgeht“. Später im Buch wird es ein wenig besser und Ginnys Gedankengänge auch etwas offener, aber bis dahin ist es halt schon ein weiter Weg gewesen.

Der größte Kern der Geschichte ist Ginnys Krankheit. Von Anfang an erfährt der Leser in allen Details ihre Gedanken, ein wenig den Hintergrund und vor allem in teilweise detaillierter Ausführung, wie sie sich teilweise erbricht, wie sie es vor anderen verbergen kann. Auf der einen Seite fand ich es toll, dass die Autorin so offen und ehrlich über ein derartiges Tabuthema schreibt und somit eventuell auch Leute dafür sensibilisieren kann, gleichzeitig ist es teilweise aber schon so, dass es sich fast schon wie eine Art Anleitung liest. Möglichst kreativ entledigt sich Ginny ihres Erbrochenen und das wird sehr häufig erklärt. Ich bin wirklich hin- und hergerissen, wie ich das finden soll und ob die Intensität des Themas nicht doch zu hoch ist. Denn gleichzeitig hätte ich mir doch mehr Auseinandersetzung und Reflexion diesbezüglich gewünscht und das fehlte mir hier leider.

Mein Fazit

Guy’s Girl ist eine herausfordernde Geschichte, die man mögen muss. Der nüchterne Schreibstil, die sehr detaillierten Ausführungen zu Ginnys Essstörungsgedanken und das ständige Push-and-Pull mit Adrian haben es mir schwer gemacht, das Buch zu mögen. Mir fehlte das Gefühl und die Tiefe, die Greifbarkeit der Handlung. Es ist ein schwieriges Buch, was ich weder empfehlen noch nicht empfehlen kann.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]