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Veröffentlicht am 28.04.2021

Ein unterhaltsames Wiedersehen, aber für mich nicht komplett überzeugend

Das verlorene Buch
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Meinung:
Während der Vorgänger dieser Reihe zwischen dem 3. und den 4. Teil der Haupthandlung platziert war, spielt dieser Teil nach den Chroniken der Unterwelt und wenn ich das richtig beurteilen kann, ...

Meinung:
Während der Vorgänger dieser Reihe zwischen dem 3. und den 4. Teil der Haupthandlung platziert war, spielt dieser Teil nach den Chroniken der Unterwelt und wenn ich das richtig beurteilen kann, auch nach den dunklen Mächten. Da ich Die dunklen Mächte noch nicht ganz beendet habe, kann ich das aber nicht sicher sagen. Wir sind mitten im kalten Frieden und eigentlich hätten Magnus und Alec ein schönes Leben mit ihrem Adoptivkind Max.

Doch leider bleibt es nicht so idyllisch, da Shinyun, die Antagonistin des letzten Bandes wieder auftaucht und erneut ärger macht. Dieses Mal möchte sie keinen Dämonenfürsten beschwören, sondern hat sich bereits einem angeschlossen, der die Übernahme der Erde plant und Magnus wird hineingezogen.

Doch Magnus ist nicht auf sich allein gestellt, neben Alec ist auch die komplette alte Garde, also Jace, Clary, Isabel und Simon mit dabei. Und es geht nicht nur nach Shanghai, sondern auch ins Totenreich.

Die Grundidee an sich fand ich eigentlich ganz interessant, auch was es mit dem geheimnisvollen Dorn und mit Magnus altem Freund Ragnor Fell auf sich hat. Dabei wird diese Freundschaft auch in der Vergangenheit beleuchtet, was ich ganz schön fand, da man so wieder mehr Facetten von Magnus früherem Leben bekommen hat. Aber auch Jem spielt eine Rolle, der mir zwar ein Begriff ist, aber so ganz kann ich seine Rolle immer noch nicht zuordnen, da mir dafür einfach das Vorwissen der Clockwork Reihe fehlt, die ich leider immer noch nicht ganz gelesen habe.

Auf jeden Fall gibt es für wahre Kenner aller Bücher viele Wiedersehensfreuden und Verknüpfungen, die mir aufgrund des fehlenden Vorwissens teilweise etwas gefehlt haben. Das ist nicht schlimm, aber vielleicht war ich deshalb auch nicht ganz so mittendrin in der Geschichte.

Denn auch wenn sich der Plot wieder schnell lesen lies, der Schreibstil wieder lebendig war und es neben den tragischen Momenten auch viel Humor gab, hat mir irgendwie etwas Spannung gefehlt und manchmal ist der Humor für mich übers Ziel hinausgeschossen und ging schon ins lächerliche. Ich konnte Samuel in seinem Verhalten leider nicht ernst nehmen und damit war die Bedrohung auch nicht so wirklich greifbar. Und auch Magnus hat teilweise schon etwas extrem naiv gehandelt. Das hat sich zwar hier doch nicht gleich gerecht, aber es gibt am Ende wieder einen kurzen Ausblick, wie es in Teil 3 weiter gehen könnte und das klingt sehr gefährlich.

Anmerken möchte ich noch, dass es in diesem Teil weniger von Magnus und Alec privat gibt. Fand ich persönlich nicht so störend, da ich zu viele Liebesbekundungen usw. eh nicht gerne mag, aber es ist mir aufgefallen und deshalb möchte ich es erwähnen.

Fazit:
Insgesamt eine solide und unterhaltsame Geschichte, die ein Wiedersehen mit den liebgewonnenen Charakteren und noch mehr Einblick in Magnus Vergangenheit bietet. Manche Verknüpfungen hab ich nicht ganz verstanden, da mir dafür etwas Vorwissen fehlt und die Spannung war trotz der interessanten Grundidee irgendwie auch nicht immer ganz so hoch. Was auch daran liegt, dass ich manche Sachen etwas lächerlich fand und da nicht voll mitgehen konnte und auch nicht das Gefühl hatte, das man viel verpasst, wenn man diese Geschichte nicht gelesen hat. Trotzdem hab ich das Buch wieder recht gerne gelesen und vergebe 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 19.04.2021

Zum Glück wieder besser als der Vorgänger...

Höllenkind
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Meinung:
Nachdem der letzte Teil der Reihe ja leider ein Flop für mich war, habe ich lange überlegt, ob ich diesen Teil überhaupt lesen möchte. Nachdem ich mich doch dran gewagt habe, war ich dahingehend ...

Meinung:
Nachdem der letzte Teil der Reihe ja leider ein Flop für mich war, habe ich lange überlegt, ob ich diesen Teil überhaupt lesen möchte. Nachdem ich mich doch dran gewagt habe, war ich dahingehend positiv überrascht, dass dieser Teil ganz anders daher kommt, als die Vorgänger.

Clara wird aufgrund der Vorgänge im letzten Fall suspendiert und da der Fall viel Staub aufgewirbelt hat und auch in Clara selbt noch arbeitet, versucht sie den Kopf bei ein paar Tagen Urlaub in Florenz frei zu bekommen. Jedoch ist ihr auch da kein wirkliches Abschalten vergönnt, denn sie wird von der Schweizer Garde zu dem grauenhaften Mord in der sixtinischen Kapelle hinzugezogen und das alles unter der Hand. Dies fand ich schon etwas ungewöhnlich und auffällig, aber naja, gestört hat es mich auch nicht.

Den Fall an sich finde ich recht besonders, Clara kann aber schnell klären, weshalb die arme Braut so spektakulär verblutet ist. Damit ist die Sache aber nicht gegessen, auf die alten Adelsfamilien kommen noch mehr Morde zu und dabei werden auch einige düstere Geheimnisse aufgedeckt. Dabei fand ich den Plot ganz unterhaltsam, vor allem weil er dieses Mal sehr an die Geschichten von Dan Brown erinnert, da auch viel geschichtliches eine Rolle spielt.

Das finde ich eigentlich eine ganz gute Lösung dafür, dass der Autor gern viele Details einbaut und mir das in den Vorgängern oftmals etwas zu viel wurde, aber in dieses Setting hat es besser gepasst, auch wenn ich persönlich es wieder nicht ganz so ausführlich gebraucht hätte. Aber es hat dieses Mal nicht so die Spannung raus genommen.

Was aber auch daran liegen mag, dass die Spannung dieses Mal auch anders war. Es passieren zwar viele Morde und es gibt auch noch einen Handlungsstrang von einem Mädchen, dass in Rumänien von Menschenhändlern gefangen gehalten wird, weswegen es manchmal auch nicht so schöne Vorstellungen gibt. Aber insgesamt bleibt das Spannungslevel eigentlich fast immer recht konstant, da es zwar einige Wendungen gibt, man sich diese aber oftmals schon vorher denken kann und sie dann in der Handlung nur noch bestätigt werden. Fand ich nicht schlimm, aber eben auch nicht total mitreißend, sondern einfach solide unterhaltend.

Somit fand ich die Geschichte gut lesbar, auch weil die Grausamkeiten nicht mehr so detailliert beschrieben wurden, wie im Vorgänger, sondern eher angedeutet werden und das eigene Vorstellungsvermögen anregen. Aber ein richtiger Page-Turner, den man nicht mehr aus der Hand legen kann, war es auch nicht.

Das Ende ist zum Teil etwas offen, zumindest für Clara und ihre Leute. Der Leser bekommt noch einen etwas runderen Abschluss durch eine andere Perspektive, auch wenn das alles schon noch etwas ausführlicher hätte sein können. Aber insgesamt hat es schon gepasst.

Fazit:
Zum Glück wieder viel besser als der Vorgänger, wenn auch ganz anders. Der Plot erinnert sehr stark an die Geschichten von Dan Brown, was ich aber gar nicht so schlimm fand, da die vielen Details, die der Autor gern einstreut, in diesem Setting auch besser Platz gefunden haben. Spannung war zwar vorhanden, aber meistens auf dem gleichen Level, da die meisten Wendungen vorher schon ersichtlich sind und nur noch in der Handlung erklärt und bestätigt werden. Somit fand ich den Thriller nicht total mitreisend, aber solide und unterhaltsam, weshalb ich solide 3,5 Sterne vergebe.

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Veröffentlicht am 15.04.2021

Ein Wechselbad der Gefühle...

All This Time – Lieben heißt unendlich sein
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Meinung:

Ich habe mir diese Geschichte ausgesucht, da ich gerne mal wieder was richtig emotionales und ergreifendes Lesen bzw. Hören wollte. Erwartet hat mich eher ein großes Wechselbad der Gefühle.

Los ...

Meinung:

Ich habe mir diese Geschichte ausgesucht, da ich gerne mal wieder was richtig emotionales und ergreifendes Lesen bzw. Hören wollte. Erwartet hat mich eher ein großes Wechselbad der Gefühle.

Los ging es damit, dass ich anfangs doch etwas Probleme mit dem Sprecher hatte. Fabian Kluckert hat eine jugendliche Stimme, die gut zu Protagonist Kyle passt, aber wirklich gerne gehört habe ich sie anfangs nicht. Mit der Zeit ging es dann besser, vor allem, wenn Kyle selbst dran war, aber nicht wirklich anfreunden konnte ich mich mit den anderen Stimmen. Sobald vor allem weibliche Stimmen dran waren, oder Kyle in seinen Emotionen fast hysterisch wurde, habe ich mich manchmal schon etwas in einer Parodie gefühlt, was bei einem emotionalen Thema einfach nicht zielführend ist. Nach und nach habe ich mich daran gewöhnt, weshalb ich dann auch doch in die Handlung finden konnte, aber bei den Extremsituationen ist es mir immer wieder aufgefallen. Wobei ich nicht sagen kann, dass er keinen guten Job macht. Er bemüht sich die Emotionen rüber zu bringen und gibt den Charakteren eben auch Persönlichkeit, aber für mich hat es einfach nicht immer ganz gepasst und war es manchmal etwas drüber.

Und drüber waren für mich auch einige Wendungen der Geschichte. Zu Beginn gibt’s diesen Unfall und Kyle in seiner Trauer. Dies fand ich ganz solide dargestellt, auch wie er dann auf Marley trifft und sie besser kennenlernt. Die Faszination von ihm konnte ich zwar nicht so ganz nachvollziehen, aber prinzipiell war es schon ok. Marley ist auf jeden Fall besonders und nicht wie andere Frauen. Sie ist ruhig, in sich gekehrt und einfach auch von ihren Lebenserfahrungen gezeichnet. Es ist aber schön zu beobachten, wie sie beide zusammen versuchen zu heilen.

Dann kommt nach ca. dreiviertel des Buchs die erste große Wendung. Ich hatte schon erwartet, dass da noch was kommen muss, da es so zu einfach gewesen wäre. Was es genau war, hab ich aber nicht kommen sehen und die Tatsache an sich fand ich schon auch wirklich schockierend für Kyle. Da habe ich wirklich total mit ihm mitgelitten und fand die Vorstellung echt ergreifend und emotional. Seine Reaktionen darauf fand ich zum Einen nachvollziehbar, zum Anderen aber doch auch etwas übertrieben.

Danach wurde es ziemlich abgedreht und so ganz kann man sich nicht vorstellen, dass eine Geschichte so ablaufen könnte. Aber irgendwie hat es mich trotzdem in die Handlung gezogen und ich hab es, bis auf die hysterischen Anfälle, eigentlich ganz gern gehört. Nur der große Knall am Ende war mir dann definitiv nochmal zu viel. Den hätte ich so nicht gebraucht, das vorher hätte wirklich auch schon gereicht.

Nicht unbedingt total glaubhaft, aber doch schön fand ich die Entwicklung des Freundesgespanns und auch Kyles persönliche Entwicklung, dass er verstehen lernt, auf was es im Leben und bei der Liebe ankommt.

Fazit:

Eine Geschichte, die ein Wechselbad der Gefühle ausgelöst hat. Zum Einen bin ich mit dem Sprecher nicht immer ganz warm geworden und einige Wendungen fand ich doch etwas überdreht und zu viel, vor allem die letzte am Ende, die ich wirklich nicht mehr gebraucht hätte. Aber auf der anderen Seite konnte ich mich oft auch gut in Kyle hineinversetzten, auch wenn er manchmal etwas zu hysterisch war. Vor allem die erste große Wendung hat mich im Kern sehr berührt und aufgezeigt, wie kostbar ein aufgebautes Leben ist und ich hatte doch auch nette Stunden mit der Geschichte, weshalb ich insgesamt knappe 3,5 Sterne vergebe.

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Veröffentlicht am 09.03.2021

unterhaltsam, besonders, aber doch war ich am Ende nicht ganz zufrieden

Die Stimme der Rache
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Meinung:
Ich bin ja erst mit dem ersten Teil dieser neuen Reihe in das Universum von Francis Ackerman jr. eingestiegen, aber der Vorgänger hatte mir gut gefallen, weshalb ich wirklich auf die Fortsetzung ...

Meinung:
Ich bin ja erst mit dem ersten Teil dieser neuen Reihe in das Universum von Francis Ackerman jr. eingestiegen, aber der Vorgänger hatte mir gut gefallen, weshalb ich wirklich auf die Fortsetzung gespannt war.

Es geht auch gleich mitreißend los. Wir werden Zeuge davon, wie die junge November ein zweites Mal vom Black Rose Killer entführt wird und erleben dabei auch die Ausweglosigkeit der Situation, sodass ich gleich an die Geschichte gefesselt war.

Und auch Nadia und Francis werden in die Entführung involviert und kommen auch nicht so gut davon.

Danach geht die Jagd weiter und die Ermittler wollen alles daran setzen, den Killer aufzuhalten. Dafür bekommen sie auch noch unliebsame Unterstützung in Form von Senior Inspector Sebastian Knox, der den Auftrag hat, November zurückzuholen und deshalb mit Francis und später auch Nadia zusammenarbeitet.

Dabei ist Knox auch ein spezieller Charakter. Anfangs unsympathisch,verbissen und total anders als Francis, aber gerade dadurch entstehen viele unterhaltsame Dialoge und die Mischung hat für mich gut gepasst. Vor allem auch als Knox sich im Verlauf immer mehr entwickelt und zwischen Francis und ihm doch eine konstruktive Partnerschaft entsteht.

Ethan Cross gibt für den Leser dieses Mal schon recht schnell die Identität des Täters preis und untermauert die Darstellung des völlig kranken Geistes durch viele abstruse Situationen, die man zum Teil auch aus seiner Sicht miterlebt. Da hatte ich die Hoffnung, dass am Ende da noch eine große Wendung kommt, aber dem war nicht so.

Obwohl es im Mittelteil durchaus eher unerwartet verläuft, blieben große und mitreißende Wendungen aber doch irgendwie aus. Neu war nur, dass auch Ackerman feststellen musste, dass er nicht unbezwingbar ist. Aber ich mochte die Grausamkeiten des Mittelteils nicht besonders. Ich mag solche Spielchen, wie sie da durchgeführt wurden, einfach prinzipiell nicht. So was ist für mich einfach abartig und zu heftig in der Vorstellung, dass es das leider auch im realen Leben gibt.

Aber zumindest hat der Autor doch einen recht guten Weg gefunden hat, die Grausamkeiten zwar darzustellen, aber nicht bis ins kleinste Detail auszuschlachten.

Das Ende ist mal wieder sehr übertrieben, mit viel Action und auch gefährlich für unsere Protagonisten, aber trotzdem kam für mich zu wenig handfeste Spannung auf. Dafür war es einfach etwas zu viel des Guten und im Kern auch irgendwie vorhersehbar. Es war zwar nett zu lesen und hat sich durch die extrem kurzen Kapitel und den packenden Schreibstil, garniert mit den tollen sarkastischen Aussagen von Ackerman, auch schnell lesen lassen. Aber wirklich mitgerissen wurde ich einfach nicht mehr und am Ende hatte ich das Gefühl, dass doch was gefehlt hat. Auch wenn sich der Autor Mühe gegeben hat, manche Sachen noch in eine Art Epilog zu packen, was ich schon auch gut fand.

Fazit:
Ein mitreißender Start, aber nach und nach ist die Geschichte für mich in der fesselnden Spannung immer mehr abgesackt, da ich einige Entwicklungen einfach nicht mochte, auch wenn sich der Autor bemüht hat, diese noch recht human darzustellen. Ich mochte den Schreibstil und die Dialoge wieder sehr, musste auch oft wieder grinsen und der neue Charakter Knox bringt eine gute Dynamik mit, aber insgesamt war ich am Ende einfach nicht ganz zufrieden. Da hätte noch irgendwas unvorhersehbares gefehlt. So war es gut zu lesen und durch die speziellen Charaktere auch was besonderes, aber doch etwas schwächer als erwartet. Insgesamt gibt es 3,5 Sterne dafür.

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  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 25.02.2021

3,5 Sterne für ein Buch mit tollem Schreibstil und guten Ideen, aber auch viel ungenutztem Potential

Hush (Band 1) - Verbotene Worte
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Meinung:
Die Kurzbeschreibung hat mich gleich angesprochen. Ich finde das Grundthema extrem interessant und auch das Cover total schön, auch wenn die Protagonistin natürlich mal wieder keine roten Haare ...

Meinung:
Die Kurzbeschreibung hat mich gleich angesprochen. Ich finde das Grundthema extrem interessant und auch das Cover total schön, auch wenn die Protagonistin natürlich mal wieder keine roten Haare hat. Aber ich war sehr gespannt auf die Geschichte.

Leider hat sie mich jetzt am Ende doch sehr zwiegespalten zurückgelassen.

Protagonistin Shae lebt in einer sehr kalten und feindseligen Welt. Sie erfährt sehr viel Hass und Abneigung und muss sich durchkämpfen. Aber auch rund herum ist es gefährlich, da das System darauf aufbaut, dass Bürger und Familien sich gegenseitig verraten, in der Hoffnung, dass ihre aussichtlichslose Lage etwas besser wird. Und es wird nichts hinterfragt, damit man die herrschenden, magiefähigen Barden nicht auch noch gegen sich auf bringt.

Shae ist anders. Sie eckt oft an mit ihrer eigensinnigen Art und wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, lässt sie nicht mehr locker. Dabei kann sie auch sehr verletztend sein, aber prinzipiell ist sie mutig, hat das Herz am rechten Fleck und war mir sympathisch. Auch wenn sie extrem naiv ist und man sie oft einfach schütteln möchte. Das Gute daran war aber, dass ich ihre Naivität im Großteil doch auch nachvollziehen konnte. Sie war noch nie weg aus ihrem kleinen Dorf und in so einer kalten Welt will man jeden Strohhalm nach Güte greifen.

Viel schwerer habe ich mich damit getan, dass die ganzen anderen Figuren sehr blass bleiben. Es ist keiner dabei, der wirklich gut ausgereift ist und der greifbar wird, auch wenn es am Ende ein paar interessante Entwicklungen gibt.

Und die gleiche Kritik muss ich auch an der beschriebenen Welt und dem Magiesystem üben, es bleibt alles viel zu blass. Die Welt ist arm und kalt und es gibt Magie, aber viel mehr wird nicht bekannt. Nicht, wie es dazu kam, obwohl von Nachbarländern gesprochen wird, erfährt man nicht mehr davon, und obwohl man weiß, dass die Magie irgendwas mit Beschwörungenn zu tun hat, habe ich mich das ganz Buch über schwer getan mir wirklich was darunter vorzustellen, bzw. sie einzuordnen. Genauso wie die verboteten Worte und die geheimnisvolle Krankheit der Flecken.

Wirklich positiv ist, dass sich die Geschichte die meiste Zeit extrem schnell lesen lässt und einen guten Unterhaltungswert hat. Nur kurz vor Ende fand ich einen Teil recht wirr und schwierig zu lesen, was aber auch dran liegt, dass es auch für die Protagonistin so wirr ist. Aber insgesamt mochte ich den Schreibstil sehr gerne und fand ihn auch lebendig. Nur beim Rest wurde zu viel Potential verschenkt. Die Autorin hätte sich für ihre tollen Ideen mehr Zeit lassen können und diese auch mehr und vor allem teilweise auch stimmiger erklären sollen. Denn auch wenn ich mich oberflächlich gut unterhalten gefühlt habe, genauer Nachdenken darf man über die meisten Entwicklungen nicht, da man sonst schnell auf Logiklöcher stößt.

Das Ende war nochmal ein Lichtblick. Es gab einige unterwartete Entwicklungen und auch wenn es nicht total abgeschlossen ist, ist es auch kein Cliffhanger, sondern ich konnte das Buch recht zufrieden schließen. Vor allem fand ich es gut, dass die unausgegorene Liebesgeschichte nicht wirklich weiterverfolgt wurde. Obwohl das in der Fortsetzung wohl nochmal Thema sein wird.

Fazit:

Ein Debüt, das mich zwar unterhalten, aber doch auch zwiegespalten zurückgelassen hat. Ich mochte die Ideen, den Schreibstil und zum Großteil auch die Protagonistin, dafür sind aber die anderen Figuren, die Welt an sich und auch das Magiesystem zu blass geblieben. Es wurde alles nur angekratzt und hält einem oberflächlichem Lesen solide stand, aber wenn man genauer drüber nachdenkt, stößt man doch auch auf einer Logiklöcher und vermisst Details und Erklärungen.
Somit vergebe ich am Ende solide 3,5 Sterne, da das Gefühl beim Lesen trotz der ganzen Kritikpunkte positiv war und hoffe, dass die Autorin das Potential im Abschlussband besser nutzen kann.

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