Zäh
Die InsassinSeit mehreren Jahren verbüßt Linda Andersson eine Gefängnisstrafe wegen Mordes an ihrem Mann Simon. Die Beweise gegen Linda sind erdrückend: Die Ehe mit Simon war zerrüttet, und die Polizei fand Linda ...
Seit mehreren Jahren verbüßt Linda Andersson eine Gefängnisstrafe wegen Mordes an ihrem Mann Simon. Die Beweise gegen Linda sind erdrückend: Die Ehe mit Simon war zerrüttet, und die Polizei fand Linda in blutdurchtränkter Kleidung im selben Raum wie die Leiche ihres Mannes. Trotzdem ist Linda fest davon überzeugt, unschuldig zu sein. Das Problem: Sie kann sich an nichts aus der Mordnacht erinnern. Um die Wahrheit herauszufinden, müsste sie aus dem Gefängnis ausbrechen. Doch was, wenn die Realität noch schockierender ist, als sie es sich vorstellt?
So gut der Klappentext klang, wo wenig hat mich die Geschichte abgeholt. Die Story wird mainly in zwei Strängen erzählt: Dem hier und jetzt, in dem sich Linda im Gefängnis befinden und Rückblenden, in denen Linda von ihrem Leben vor dem Mord berichtet.
Es las sich alles ein wenig wie eine Biographie eines gescheiterten Kinderstars und damit hatte ich schlichtweg nicht gerechnet. Ich hatte mir eine spannende Story erhofft, die den Mord an ihrem Mann langsam aufdeckt, die Beziehung der beiden durchleuchtet und die kleinen, feinen Risse aufzeigt, die sich in immer tiefere Krater verwandeln. Was ich bekam war ein sehr Linda-zentrierter Plot, der mich einfach nicht fesseln konnte.
Der Schreibstil war okay, ließ aber keine wirkliche Stimmung aufkommen, Atmosphäre entstehen, Empathien aufbauen, Charakter herausstechen und so weiter. Auch wenn am Ende eine Wendung eingeschlagen wurde, die man anfangs anders erwartet hat, so konnte sie mir keine Kurzweiligkeit bescheren, sondern blieb im zähen Trott.
Alles in allem eine Geschichte mit wirklich viel Potenzial, die in der Umsetzung aber sehr eindimensional daherkam und auch im weiteren Verlauf platt geblieben ist. Schade.