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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.04.2022

Geschickt und spannend inszenierte Lebensverläufe einer emanzipierten Frau

Die neun Leben der Rose Napolitano
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Rose möchte ein Leben als erfolgreiche Hochschul-Professorin führen. Ein Kind kommt in ihren Plänen auf keinen Fall vor, das ist auch ihrem Mann Luke bekannt. Doch mit der Zeit entsteht bei Luke der Wunsch ...

Rose möchte ein Leben als erfolgreiche Hochschul-Professorin führen. Ein Kind kommt in ihren Plänen auf keinen Fall vor, das ist auch ihrem Mann Luke bekannt. Doch mit der Zeit entsteht bei Luke der Wunsch nach Nachwuchs, auch seine Eltern setzen Rose unter Druck. Nun ist es an Rose, zu reagieren.



„Die neun Leben der Rose Neapolitano” ist ein Debütroman der Amerikanerin Donna Freitas. Wie ihre Romanfigur Rose ist auch die Autorin Wissenschaftlerin und Professorin. Ihre Idee, den Lebensverlauf und die Entscheidungen einer Frau von allen Seiten zu betrachten und dabei aufzuzeigen, wohin diese kleinsten Veränderungen Protagonistin Rose in ihrem Leben führen, finde ich absolut spannend! Denn es kann ja wirklich die unterschiedlichsten Perspektiven geben, das wird hier deutlich.

Zugegeben, die Figur Rose war mir Anfangs nicht gerade sympathisch. Ihre strikte Ablehnung eines Kinderwunsches scheint schon fast eine Manie oder ein Schwur zu sein. Aber auch das Verhalten ihres Ehemannes Luke ist dabei nicht gerade normal zu bezeichnen. Allein der Aufhänger, ihren ständigen Streit um diese Schwangerschaftsvitamine fand ich etwas weit hergeholt. (Welcher Mann kümmert sich denn um so etwas?). Gerade dieser Plot wiederholt sich dann ständig, obwohl diese Standpunkte so eigentümlich festgefahren und starr wirken. Wahrscheinlich aus diesem Grund erstaunen die Entwicklungen der unterschiedlichen Lebensperspektiven dann eben so ungemein. Besonders gelungen fand ich in den Szenarien die Charaktere von Abbie und Thomas, die immer in anderen Kontext auftauchten. Diese Verläufe sind sehr geschickt inszeniert, mit all diesen unterschiedlichen Variationen, was ich ungemein spannend fand.



Mein Fazit:

Faszinierende Idee, das Leben an sich so von allen Seiten zu beleuchten. Das Thema Kinderwunsch wurde hier unheimlich intensiv in den Focus gerückt, das hätte es für mich gar nicht gebraucht, aber es sollte wohl der Aufhänger sein. Mich hat der Roman auf alle Fälle gut unterhalten, entweder hat mich der Handlungsverlauf berührt oder aber aufgeregt, es war wirklich ein ständiges Wechselbad der Gefühle;).

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Veröffentlicht am 15.02.2022

Ein Thriller der verhängnisvollen Zufälle und Überraschungen

Im Auge des Zebras
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Olivia Holzmann, Ermittlerin beim Berliner LKA, hat einen brisanten sowie merkwürdigen Fall zu lösen. Sieben Kinder sind alle gleichzeitig entführt und deren Eltern bestialisch ermordet worden, quer über ...

Olivia Holzmann, Ermittlerin beim Berliner LKA, hat einen brisanten sowie merkwürdigen Fall zu lösen. Sieben Kinder sind alle gleichzeitig entführt und deren Eltern bestialisch ermordet worden, quer über Deutschland verteilt, alle zur gleichen Zeit, als wäre ein verrückter Zauberer am Werk gewesen. Die Zeit drängt! Wo sind die Jungs versteckt?



Der Thriller „Im Auge des Zebras“, von Vincent Kliesch hat mich sehr interessiert, nachdem mich "Die Frequenz des Todes" der Auris-Serie schon begeistern konnte, waren meine Erwartungen zu diesem neuen Buch natürlich hoch. Die Hauptprotagonistin, Olivia Holzmann vom Berliner LKA fand ich auch gleich sympathisch und auch der abstruse Fall präsentiert sich absolut außergewöhnlich. Allerdings hat mich die Person ihres Beraters Boesherz so gar nicht angesprochen, denn die Szenen mit seiner Person bremsten meiner Meinung das Geschehen. Ein wirklich merkwürdiger Typ. Den Fall fand ich aber fesselnd und abwechslungsreich, die schnellen Szenenwechsel voller Action gaben der Handlung zuletzt auch den nötigen Schwung.



Mein Fazit:

Unterhaltsamer Thriller, der ein paar Überraschungen bereithält, aber auch ein paar Längen besitzt. Olivia Holzmann hat großes Potenzial als führende Ermittlerin einer neuen Staffel, die sicherlich auch ohne Einmischung von Boesherz auskommt.

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Veröffentlicht am 17.05.2021

Recht authentisches Mittelalter-Drama

Die Herrin der Burg
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Württemberg im 13. Jahrhundert-
Wer meint im Mittelalter geht es nur um feine Minne und Turniere, wird hier enttäuscht werden. Ränkespiel, Machtspielchen und rohe Gewalt sind an der Tagesordnung. Besonders ...

Württemberg im 13. Jahrhundert-
Wer meint im Mittelalter geht es nur um feine Minne und Turniere, wird hier enttäuscht werden. Ränkespiel, Machtspielchen und rohe Gewalt sind an der Tagesordnung. Besonders für Frauen heißt es, Frau darf nicht ziemlich sein, sonst muss sie sich ins Kloster flüchten!
Diese Dinge erfährt Tilia von Wehrstein schon sehr früh, auch ihr Vater ist ein recht grober Ritter, allerdings geht es auf Burg Wehrstein noch einigermaßen gesittet zu. Nachdem er seine ungeliebten jüngeren Töchter Tilia und Dorothea zusammen mit deren unfreier Halbschwester, der Magd Gret auf die Burg des Grafen zu Stetten geschickt hat, merken die Frauen bald, das sie in ein noch übleres Nest der Intrige und Gewalt geraten sind! Ein verwirrendes Spiel beginnt, wer ist Freund und wer Feind!

Im historischen Roman „Die Herrin der Burg“, geht es explizit um die Rolle der Frauen im Mittelalter. Die adeligen Damen waren mit Leib und Leben von Männern abhängig! Auch die Flucht ins Kloster war keine große Freude! Aber besonders zu leiden hatten die unfreien Frauen, sie waren nur ein Spielball, ihr Leben keinen Pfifferling wert und wehe, wenn sie auch noch hübsch anzusehen waren....!
Die Autorin Ulrike Schweikert, zeichnet im Buch eine sehr brutale Wirklichkeit, die aber auch sehr authentisch wirkt, das Leben damals war sicherlich sehr hart!
Ihre Heldin Tilia ist aber ein patentes Mädchen die sich zu behaupten weiß. Doch auch die durchsetzungsfähigste Dame stößt hier an ihre Grenzen! Schweikerts Schreibstil ist faszinierend, man fühlt sich in eine andere Zeit versetzt. Sehr gut recherchiert und fesselnd dargestellt.

Mein Fazit:
Wer einen historischen Liebesroman erwartet wird enttäuscht werden, hier geht es des Öfteren um das nackte Überleben und die brutale Wirklichkeit! Verwirrende politische Schachzüge, Imponiergehabe der Ritter, harte Arbeit der Unfreien bis zu ausgelassenen Feierlichkeiten alles sehr detailreich, aber spannend aufbereitet.

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Veröffentlicht am 29.04.2021

Schräge Krimiserie aus Niederbayern

Flowerpower und Druidentrank
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Karin und ihr Hund Runa nehmen an einer interessanten Keltenführung im Wald teil, veranstaltet vom heimischen Förster. Am Abend stolpern Karin und ihre Hündin Runa bei ihrer Gassirunde im Wald wieder über ...

Karin und ihr Hund Runa nehmen an einer interessanten Keltenführung im Wald teil, veranstaltet vom heimischen Förster. Am Abend stolpern Karin und ihre Hündin Runa bei ihrer Gassirunde im Wald wieder über den merkwürdigen Münchner Auktionator Kastner, der anscheinend dort eine Raubgrabung durchführt und ihr schon am Nachmittag so unangenehm aufgefallen ist! Doch oh Graus, es findet sich ein Skelett das gar nicht alt erscheint und wohl auch nichts mit den Kelten zu tun hat! Der Tote entpuppt sich als ein seit 15 Jahren vermisster Dorfbewohner. Schon steckt Karin mitten in einem Kriminalfall, in dem sie auf drei ziemlich schräge Frauen trifft, die sich für keltische Göttinnen halten!

„Flowerpower und Druidentrank“ ist der Titel einer Neuauflage von „Niederbayerische Göttinnen“ geschrieben von Ingrid Werner. Es ist der vierte Fall für Heilpraktikerin und Hobbydetektivin Karin Schneider, die ihre Nase gerne in alles steckt, was sie eigentlich nichts angeht;).
Wagemutig habe ich mich auf diesen vierten Band gestürzt, so ganz ohne die Vorgänger zu kennen. Es war nicht ganz leicht in die Geschichte einzusteigen, trotz der Personenübersicht, die sich zum Glück im Buch befindet. Die ungewohnte Ich-Perspektive des Kriminalromans hat mich dabei einige Male verwirrt. Nach einigen Kapiteln hatte ich mich dann aber akklimatisiert, wobei im Krimi auch ein enormer Spannungsanstieg stattfand und es immer interessanter und skurriler wurde. Es gibt sehr viele schräge Szenarien die wirklich amüsant und unterhaltsam sind. Allein der Hund der Protagonistin, der leider fremd geht und ihr immer wieder abhandenkommt, ist ein guter Gag!

Mein Fazit:
Am allerbesten ist es sicherlich bei dieser Reihe chronologisch vorzugehen, um maximalen Lesespaß zu erleben und die Haupt-Figuren und ihre Entwicklung von Anfang an kennenzulernen! Auf alle Fälle ein Krimi für kurzweilige Unterhaltung und für Leser mit einem Faible für Niederbayrischen Lokalkolorit, Sinn für keltische Bräuche und außergewöhnliches Krimi-Geschehen:)

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Veröffentlicht am 11.02.2021

Verschwörungs-Thriller mit üblen Virus-Szenario

Virus - Der Feind in deinem Blut
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Die Verlobte des Journalisten und ehemaliger Pentagon-Agenten Gideon Conner erkrankt urplötzlich an einer seltenen Form der Leukämie. Ursache ist der Retrovirus HTLV-1, mit dem weltweit bereits 20 Millionen ...

Die Verlobte des Journalisten und ehemaliger Pentagon-Agenten Gideon Conner erkrankt urplötzlich an einer seltenen Form der Leukämie. Ursache ist der Retrovirus HTLV-1, mit dem weltweit bereits 20 Millionen Menschen infiziert sein sollen und kaum einer weiß davon! Das lässt Conner keine Ruhe und er begibt sich auf Spurensuche. Dabei erfährt er von einem Wissenschaftler, der angeblich an einem Heilmittel arbeitet. Doch Conner findet statt dessen, das Labor der Firma zerstört und das Haus inclusive Kampfspuren vor! Was ist dort geschehen, Conner lässt so schnell nicht locker....

Im Science-Thriller “Virus - der Feind in deinem Blut” von Autor Ben K.Scott, dreht sich alles um einen anscheinend vergessenen, wirklich existenten Virus, der mit dem HIV Virus verwandt ist. HTLV-1 scheint weiter verbreitet als gedacht, aber kaum bekannt und beachtet! Mit dieser Erkenntnis spielt der Autor im Buch! Ein Virus, der um sich greift, mutiert und verschwiegen wird, eignet sich einfach perfekt für ein komplexes Verschwörungs-Szenario.
Dazu kommt noch ein vom Leben enttäuschter alter Mann, ein Feind der Menschheit, der nichts als Rache im Sinn hat, ein Typ prädestiniert für den bitterbösen Part! Wer und was hinter all dem steckt, wird erst so langsam während der Lektüre aufgedröselt.
Den Leser erwartet dazu eine spannungsgeladene Jagd, in der Conner quer durch die Welt geschickt wird. Vom Autor ist die Geschichte eindrucksvoll geschildert, an manchen Stellen fühlt man sich gar an Szenen wie in einem James-Bond-Film erinnert. Auch mit dem Thema Viren scheint sich der Autor gut auszukennen, die Erklärungen muten teils sehr wissenschaftlich an.

Mein Fazit:
Ein clever inszenierter Thriller mit dem aktuellen, sowie recht komplizierten Thema „Viren“, der mich bis auf ein paar kleine Längen wirklich gut unterhalten hat:)

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