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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.09.2020

Empfehlenswertes Schwergewicht nicht nur für Neueinsteiger

Vegan! Das Goldene von GU
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Auf 400 Seiten finden sich Basics und ausgeklügelte Rezepte für Veganer und die, die einfach lecker essen wollen, dazu aber nicht unbedingt tierische Produkte brauchen.
Grob unterteilt ist das Buch in ...

Auf 400 Seiten finden sich Basics und ausgeklügelte Rezepte für Veganer und die, die einfach lecker essen wollen, dazu aber nicht unbedingt tierische Produkte brauchen.
Grob unterteilt ist das Buch in Frühstück, Salate, Suppen, Hauptgerichte, Küchenklassiker und natürlich Süsses. Bei vielen Rezepten ist die Zutatenliste überschaubar bzw. ein Großteil der Zutaten ist im Normalfall vorrätig. Die Beschaffung der fehlenden Nahrungsmittel sollte auch keine große Herausforderung darstellen.
Die Arbeitsschritte sind sehr leicht verständlich geschrieben, meist auf einer Buchseite untergebracht und zusätzlich veranschaulicht durch ein sehr ansprechendes ganzseitiges Foto.
Aufgrund des Gewichtes von immerhin 1,5 kg klappen die Seiten beim Kochen nicht zu.
Mein Fazit nach inzwischen mehreren ausprobierten Gerichten ist durchweg positiv, allerdings sollte man sich vorher überlegen, ob man dieses Monstrum tatsächlich auch nutzen will.

Veröffentlicht am 11.02.2024

Gesund alt werden - ein unterhaltsam geschriebenes Sachbuch

OUTLIVE
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Outlive von Peter Attia ist mit 640 Seiten ein echtes Schwergewicht. Obwohl es sich um ein Sachbuch handelt, ist es durch viele persönliche Erfahrungsberichte und Beispiele aufgelockert und überwiegend ...

Outlive von Peter Attia ist mit 640 Seiten ein echtes Schwergewicht. Obwohl es sich um ein Sachbuch handelt, ist es durch viele persönliche Erfahrungsberichte und Beispiele aufgelockert und überwiegend leicht lesbar. Lediglich in den Teilen, die sich explizit mit Krankheitsbildern, Forschungsergebnissen und daraus resultierenden Schlussfolgerungen befassen, ist das Buch für medizinische Laien möglicherweise etwas trocken zu lesen.

In der sehr ausführlichen Einführung schildert Dr. Attia seinen Werdegang und die daraus resultierende Motivation, Krankheiten durch frühzeitige Intervention und Verhaltensänderungen möglichst gar nicht erst entstehen zu lassen. In erster Linie geht es dabei um Diabetes, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Krebs und Demenz. Er zeigt die bekannten Zusammenhänge von ungesundem Lebensstil und dem Entstehen dieser Krankheiten auf. Gesunde Ernährung und Bewegung, aber auch das Einbeziehen der seelischen Gesundheit werden als die Grundpfeiler eines langen, gesunden Lebens genannt.
Mit einigen Einschränkungen lassen sich die grundsätzlichen Informationen auch auf die deutsche Bevölkerung und das deutsche Gesundheitswesen übertragen. Allerdings sind etliche Vorsorgeuntersuchungen schon seit vielen Jahren Standard und längst nicht mehr unumstritten. Kritisch ist auch die Empfehlung zu betrachten, Medikamente wie Metformin oder Rapamycin einzunehmen, da diese nicht unerhebliche Nebenwirkungen haben können.

Trotzdem ist Outlive ein empfehlenswertes Buch, da es die Zusammenhänge gut erklärt und damit eher Verhaltensänderungen anregt als die bloße Aufforderung, sich gesünder zu ernähren und mehr zu bewegen.

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Veröffentlicht am 12.11.2023

Viel zu früher endgültiger Abschied

Und wir tanzen, und wir fallen
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Bereits im Kindergarten hat die Freundschaft zwischen Edi und Ash begonnen. Jetzt sind die beiden Freundinnen Mitte vierzig und Edi ist unheilbar krank. Die letzte Phase ihres Lebens verbringt sie im Hospiz, ...

Bereits im Kindergarten hat die Freundschaft zwischen Edi und Ash begonnen. Jetzt sind die beiden Freundinnen Mitte vierzig und Edi ist unheilbar krank. Die letzte Phase ihres Lebens verbringt sie im Hospiz, ganz in der Nähe von Ashs Zuhause und weit entfernt von ihrem Mann und ihrem kleinen Sohn, zu denen sie aber digital soviel wie möglich Kontakt hält. Dafür verbringt Ash täglich viel Zeit bei Edi im Hospiz.

Die Ich-Erzählerin Ash gibt Einblicke in die gemeinsame Geschichte der Freundschaft und die Höhen und Tiefen, durch die die Freundinnen in ihrem Leben gemeinsam gegangen sind. Sie beschreibt das Leben und Sterben im Hospiz in all seinen Facetten: Lachen, Freude, Leid, Schmerzen und Trauer. Besonders berührend sind die vielen kleinen Momente, in denen es den engagierten Helfer:innen und Angehörigen gelingt, den sterbenden Menschen eine Freude zu bereiten. Aber die Autorin beschönigt auch nicht.

Ashs Leben außerhalb des Hospizes wird zunehmend komplizierter, sie ist sichtlich mit der Situation überfordert. Dabei erfährt sie ausgesprochen viel Unterstützung, nicht nur durch ihre fast erwachsene Tochter, die viel Verständnis für die emotionale Schieflage ihrer Mutter aufbringt.
Ein bisschen zu kurz kommt dabei vielleicht Edis Geschichte, die hier aufgrund der Erzählperspektive im Hintergrund bleibt.

Trotz des ernsten Themas lässt sich der Roman eher leicht lesen und er ist auch nicht übermäßig emotional. Die Atmosphäre im Hospiz und die Ausnahmesituation, in der sich Angehörige befinden,
ist sehr realistisch dargestellt. Auch das Ende konnte mich im Großen und Ganzen überzeugen.

Empfehlenswert ist Catherine Newmans Roman für Leser:innen, die eine gewisse Distanz zum Thema haben und auch unkonventionelle Reaktionen in belastenden Lebensphasen akzeptieren können. Abraten würde ich all jenen, denen das Thema zu nahe geht und die aufgrund des Klappentextes ein stärkeres Gewicht auf Edis Lebensgeschichte erwarten.

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Veröffentlicht am 05.07.2023

Gelungener Auftakt einer typischen Schwedenkrimireihe

Apfelmädchen
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Das Thrillerdebut von Tina N. Martin spielt im Heimatort der Autorin in Nordschweden.

Eine Lehrerin wird von ihrem Ehemann erhängt im gemeinsamen Haus aufgefunden, ihre Hände von zwei Nägeln durchbohrt. ...

Das Thrillerdebut von Tina N. Martin spielt im Heimatort der Autorin in Nordschweden.

Eine Lehrerin wird von ihrem Ehemann erhängt im gemeinsamen Haus aufgefunden, ihre Hände von zwei Nägeln durchbohrt. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Calle Brandt beginnt die Kriminalkommissarin Idun Lind zu ermitteln. Doch es gibt wenig Anhaltspunkte für dieses brutale Verbrechen.

Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen. Ein Handlungsstrang beginnt 1975, der andere ist in der Gegenwart angesiedelt. Die Trennung ist deutlich erkennbar durch entsprechende Kapitelüberschriften, die zeitliche Orientierung dadurch leicht möglich. Etwas problematischer ist die Vielzahl an Personen, die im Verlauf des Romans in Erscheinung treten, aber insgesamt lässt sich der Krimi schnell und leicht lesen. Als Thriller würde ich ihn eher nicht einstufen, obwohl einige sehr grausame und brutale Szenen sicher nicht für jeden Geschmack geeignet sind. Trotzdem ist der Erzählstil eher ruhig, den Charakterzeichnungen wird viel Raum zugestanden, gelegentlich auf Kosten der Spannung. Da es sich hier aber um den Auftakt einer Reihe handelt, müssen die Hauptprotagonisten natürlich erst eingeführt werden.

Durch den Erzählstrang in der Vergangenheit ist vieles schon früh erkennbar, trotzdem bleibt bis zum Ende eine gewisse Spannung erhalten.

Mein Fazit:

Apfelmädchen ist ein typischer Auftakt einer schwedischen Thrillerreihe, der auf zwei Zeitebenen spielt und auf das Team von sehr verschiedenen Ermittercharakteren setzt. Einige Szenen sind nichts für zartbesaitete Gemüter, trotzdem werden Thrillerfans vermutlich Spannung vermissen. Für alle anderen kann ich den Roman durchaus empfehlen, wenn auch für die Fortsetzung noch etwas Luft nach oben bleibt.

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Veröffentlicht am 21.05.2023

https://wasliestdu.de/rezension/auftakt-einer-hamburg-krimireihe-mit-viel-sozialkritik-und-origineller-mordmethode

Der Bojenmann
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"Der Bojenmann" ist der Auftakt einer neuen Krimireihe, die in Hamburg spielt. Hauptfiguren sind das LKA Team um Thies Knudsen und Dörte Eichhorn sowie Knudsens Freund Oke "La Lotse" Andersen. Im ersten ...

"Der Bojenmann" ist der Auftakt einer neuen Krimireihe, die in Hamburg spielt. Hauptfiguren sind das LKA Team um Thies Knudsen und Dörte Eichhorn sowie Knudsens Freund Oke "La Lotse" Andersen. Im ersten Fall wird der real existierende Bojenmann des Künstlers Balkenhol mitten auf der Elbe gegen einen ebenso kunstvoll plastinierten Leichnam ausgetauscht. Doch das ist nur der Auftakt, weitere professionell präparierte Leichen à la Hagens Körperwelten folgen.

Anders als in vielen Hamburg-Krimis lassen die beiden Autoren die Handlung tatsächlich unverkennbar an real existierenden Schauplätzen spielen. Zu Beginn werden vor allem die ermittelnden Personen vorgestellt. Außerdem werden insbesondere in Gesprächen zwischen Oke und Thies sehr ausführlich Themen wie Globalisierung, Klimawandel und modernes Sklaventum in der Schifffahrt behandelt. Leser*innen erfahren auch viel über das Verfahren der Plastinierung.

Kester Schlenz und Jan Jepsen haben einen sehr gut lesbaren, informativen Krimi geschrieben. Die vorgestellten Charaktere sind gut beschrieben und besonders Oke als Sympathieträger geeignet. Leider sprengen die Vielzahl an durchaus interessanten Themen mit sozialkritischem Bezug aber den Krimi - Rahmen und bremsen die Spannung etwas aus.

Das Ende lässt einige Fragen unbeantwortet. Aber das wird vermutlich in den Nachfolgebänden passieren.

Trotz der ungewöhnlichen Mordmethode ist der Bojenmann kein blutiger oder übermäßig spannender Krimi mit Suchtpotential. Gut recherchiert und gut geschrieben, aber etwas fehlt. Daher nur eine eingeschränkte Leseempfehlung.

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