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Veröffentlicht am 28.12.2021

Vom Blitz getroffen

Herbstregenküsse
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Jeder von uns hat schon einmal ein schweres Gewitter erlebt Doch kann es tatsächlich sein, dass Menschen einen Blitzschlag überleben? Die Antwort lautet: ja. Manche sogar nahezu unversehrt, aber meist ...


Jeder von uns hat schon einmal ein schweres Gewitter erlebt Doch kann es tatsächlich sein, dass Menschen einen Blitzschlag überleben? Die Antwort lautet: ja. Manche sogar nahezu unversehrt, aber meist tragen die Betroffenen schwerste Verletzungen davon. Die Fotografin Ranya wird ausgerechnet in der Nacht ihres Junggesellinnenabschieds vom Blitz getroffen. Zur selben Zeit wird nur wenige Hundert Meter von ihr entfernt der TV-Meteorologe Adam Münchberg vom selben Blitz getroffen. Dieser Blitzschlag verändert für beide das Leben. Ranya, die sich niemals aus der Ruhe bringen ließ, spürt plötzlich eine unerklärliche Wut in sich. Sie nimmt nicht mehr alles hin, und stellt zunehmend ihr Verhältnis zu ihrem Verlobten Claus infrage. Adam hingegen hat ein wichtiges Ereignis in seinem Leben vergessen. Außerdem scheint er einen immensen Hass auf seine Mutter zu schieben. Aber warum? Was ist vorgefallen?

Mich hat die Thematik des Romans fasziniert, denn auch ich habe als Kleinkind einen Blitzschlag überlebt. An das Ereignis kann ich mich nicht erinnern. Es wurde mir lediglich von meiner Großmutter erzählt.
Der Schreibstil der Autorin ist so, dass man gerne weiterliest. Ich jedenfalls habe diesen Roman atemlos verschlungen. Die Protagnisten hat die Autorin sehr gut skizziert. Ich mochte vor allem Ranyas, die eine positive Entwicklung im Laufe der Geschichte durchlief. Mit Adam wurde ich erst ganz zum Schluss etwas warm.

Mir gefiel die kleine skurrile Gruppe der ‚Gewittertierchen‘ sehr; vor allem die leicht verrückte und doch so liebenswerte Ruth, die ihre nichtvorhandene Katze Milka mit sich herumschleppte. Und Faina, die sich in die Gruppe eingeschmuggelt hatte, die Zwillinge, die ständig am Streiten waren. Interessant fand ich auch die Vorträge, die es beim ersten Treffen der Gewittertierchen gab. Rebekka Knoll hat auf jeden Fall sehr gut recherchiert. Als mystisch empfand ich den Prolog, und die Szenen mit der Krähe, und auch die Legende um die beiden Kinder. Das alte Hotel als Schauplatz für das Treffen der Gewittertierchen, empfand ich allerdings als fast ein bisschen ‚to much‘.

Was ich tatsächlich vermisste, war die Romantik. Für meinen Geschmack kam sie zu kurz. Dafür gab es viel Empathie und Emotionen und im Verlauf der Geschichte.

Fazit: Ein leicht lesbarer Unterhaltungsroman für kurzweilige Stunden.

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Veröffentlicht am 28.12.2021

Käferchen

Perfect Day
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Seit vielen Jahren verschwinden in Berlin immer wieder Mädchen zwischen sechs und zehn Jahren. Roten Schleifenbänder markieren den Weg zu ihren Leichen. Anscheinend möchte der Täter, dass die Mädchen ...


Seit vielen Jahren verschwinden in Berlin immer wieder Mädchen zwischen sechs und zehn Jahren. Roten Schleifenbänder markieren den Weg zu ihren Leichen. Anscheinend möchte der Täter, dass die Mädchen aufgefunden werden. Überraschend wird eines Abends der international renommierte Philosophieprofessor und Anthropologe Walter Lesniak festgenommen. Für die vierundzwanzigjährige Ann, seiner Tochter steht fest, die Polizei muss sich irren. Und sie ist fest entschlossen, die Unschuld ihres geliebten Vaters zu beweisen. Er war ihr in all den Jahren ein liebevoller Vater. Professor Lesniak hatte seine Tochter nach dem frühen Krebstod seiner Frau, Ann war zu dem Zeitpunkt erst sechs Jahre alt, alleine großgezogen. Für ihn war sie immer sein „Käferchen“. Er erfüllte ihr praktische jeden Wunsch und war immer da, wenn sie ihn brauchte.

Der Bestseller-Autorin Romy Hausmann ist mit „Perfect Day“ wieder ein spannender Thriller gelungen. Den Titel kann ich mir allerdings nicht so ganz erklären.

Romy Hausmanns ist ein Garant für Nervenkitzel. Ihre beiden Bücher »Liebes Kind« und »Marta schläft« habe ich geradezu verschlungen. Auch „Perfect Day“ war ein Pageturner, konnte aber, für meinen Geschmack, mit den beiden Vorgängern nicht mithalten.

Der Schreibstil war gewohnt flüssig und mitreißend. Die Wendungen waren perfekt gesetzt, so dass der Spannungsboden bis zum Ende erhalten blieb. Zu den Protagonisten konnte ich dagegen keine Verbindung aufbauen. Auch nicht zu Ann. Sie war für mich nicht greifbar. Am ehesten konnte ich mich noch mit Eva, ihrer Freundin aus der Jugendzeit identifizieren. Interessant fand ich die Krankheit des Täters. Darüber habe ich mich über Tante Google weiter schlau gemacht.

Dennoch ein gut lesbarer Thriller für spannende Lesestunden.

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Veröffentlicht am 11.12.2021

Das fehlende Kapitel

Unter einem anderen Himmel
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„Unter einem anderen Himmel“ ist der erste gemeinsamer Roman, des Autorinnen-Duos Tania Krätschmar und Danela Pietrek, die hier unter dem Pseudonym Josefine Blom schreiben.

Das Buch fängt gleich sehr ...


„Unter einem anderen Himmel“ ist der erste gemeinsamer Roman, des Autorinnen-Duos Tania Krätschmar und Danela Pietrek, die hier unter dem Pseudonym Josefine Blom schreiben.

Das Buch fängt gleich sehr traurig an. Stellas Mann verstirbt an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Er hatte ihr die Krankheit vor ihr geheim gehalten, so dass es für sie wie aus heiterem Himmel kam. Bei der Testamentseröffnung gibt es dann eine Überraschung, Roland hatte heimlich für die Familie ein Haus an der Ostsee gekauft, um Frau und Tochter versorgt zu wissen. Als Stella und Nele hinfahren, um das Haus in Augenschein zu nehmen, erleben sie jedoch eine weitere Überraschung: Das Haus ist wunderschön, aber …. bewohnt, von einer älteren Dame namens Theresa. Sie hat ein lebenslanges Wohnrecht in dem Haus. Der Gedanke mit einer fremden Frau das Haus zu teilen ist ihr unerträglich. Aber sie ist in einer Zwangslage. Die finanziellen Mittel sind aufgebraucht, sie ist mittellos und der nächste Übersetzungsauftrag lässt auf sich warten. Es wird geldmäßig ziemlich eng.

Stella wartet dringend auf das Manuskript des Bestsellerautors John Harding. Doch der steckt ebenfalls nach einem Schicksalsschlag in einer Schaffenskrise und kann das Manuskript nicht beenden. Das letzte Kapitel bereitet ihn enorme Schwierigkeiten. Er reist nach Prag, um am Ort des Geschehens Nachforschungen zu betreiben. Stella bringt in Erfahrung wo er wohnt. Sie nimmt nun kurzentschlossen ihr Schicksal selber in die Hand und reist ebenfalls nach Prag um mit den Autor Kontakt aufzunehmen.
Die beiden Autorinnen haben einen spannenden Roman geschaffen, der uns zu tollen Schauplätzen führt. Prag wurde so wunderbar beschrieben, die einzelnen Bauwerke und Plätze, dass man als Leser Lust bekommt, dorthin zu fahren. Aber ganz besonders hatte es mit die Felsenstadt Adersbach angetan. Hierzu habe ich mir noch zusätzliche Informationen aus dem Netz geholt. Einzigartig dieser kleine Ort im Habichtgebirge.

Der Roman wurde zwar von zwei Autorinnen geschrieben, das merkt man ihn jedoch nicht an. Er wirkt wie aus einem Guss und ist leicht lesbar. Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet. Meine Lieblingsfigur war Theresa mit ihren Kochkünsten. Ich mochte die alte Dame sehr. Nele, als pubertierte Tochter kommt ebenfalls sehr authentisch rüber. Und wer möchte nicht so eine Freundin wie Olga. Die beiden Hauptprotagonisten sind sympathisch. Aber so ganz sprang der Funke bei mir nicht über. Besonders zu Stella, hätte ich mir mehr Nähe gewünscht. Aber das ist nur meine Einschätzung. Vielleicht nahm ich Stella auch ein bisschen übel, dass sie sich so schnell nach dem Tod ihres Mannes, wieder in einem neuen Mann verlieben konnte. Das erschien mir nicht okay. Insgesamt war der Roman jedoch unterhaltsam und informativ. Man erfuhr ganz nebenbei auch viel über die jüngere Geschichte.

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Veröffentlicht am 04.12.2021

Absturz

Mord am Watzmann
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„Mord am Watzmann“ bildet den Auftakt zu einer neuen Berchtesgaden-Krimireihe rund um den sportlichen Ermittler Simon Perlinger.

Im Debüt-Roman von Felix Leibrock endet für das des Ehepaar Wineke aus ...



„Mord am Watzmann“ bildet den Auftakt zu einer neuen Berchtesgaden-Krimireihe rund um den sportlichen Ermittler Simon Perlinger.

Im Debüt-Roman von Felix Leibrock endet für das des Ehepaar Wineke aus Lübeck die Bergtour am Watzmann tödlich. Ausgerechnet an ihrem Silberhochzeitstag. Die beiden waren nicht zum ersten Mal auf diesem Berg unterwegs und hatten sich gut auf die Tour vorbereitet. War es wirklich ein Unglücksfall? Wurden sie gestoßen? Im Laufe der Ermittlungen tun sich tiefe Abgründe im Leben des Unternehmers Stefan Wineke auf, und auch das Leben seiner Frau Heike bietet Ansatzpunkte. Die beiden hatten sich auseinandergelebt, hielten jedoch an ihrer Ehe fest. Sie waren durch ein Geheimnis aneinandergebunden.

Der neue Regionalkrimi von Felix Leibrock kommt in einer sehr schönen Aufmachung daher. Der grüne Schnitt macht das Buch zu was Besonderem und sieht sehr wertig aus. Positiv ist auch das Personenregister am Anfang des Buches finde ich super. Wo oft frage ich mich beim Lesen, wer war das doch gleich? Hier kann ich schnell mal nachschauen. Der Prolog ist geheimnisvoll und macht neugierig. Der Autor schreibt flüssig, jedoch distanziert, neutral beobachteten. Er zeichnet seine Protagonisten allerdings sehr genau. Was mir persönlich sehr gefällt. Dennoch konnte ich mit keiner Figur richtig warm werden. Auch der Polizeibergführer Simon Perlinger, mit seiner tragischen Vergangenheit, konnte mich nicht wirklich für sich einnehmen, ich konnte keine Nähe zu ihm aufbauen. Der Lokalkolorit ist total gut beschrieben. Ich hatte die Berchtesgadener Bergwelt förmlich vor Augen und glaubte fast die Tour mitzulaufen.

Fazit: Ein unterhaltsamer Alpenkrimi, mit einem wunderschönen Lokalkolorit.

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Veröffentlicht am 04.12.2021

Traditionelle britische Backrezepte – vegan und gesund interpretiert

Dear Doris
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Die Autorin und Modedesignerin Sophia Lewis hat den Lock down genutzt, um die klassischen Backrezepte ihrer geliebten Großmutter Doris herzuholen und zu überarbeiten. Sie interpretierte diese neu und ...


Die Autorin und Modedesignerin Sophia Lewis hat den Lock down genutzt, um die klassischen Backrezepte ihrer geliebten Großmutter Doris herzuholen und zu überarbeiten. Sie interpretierte diese neu und machte sie damit vegan tauglich. Sophia Lewis verwendet dafür ausschließlich gesunde Lebensmittel und Zutaten, es wird mit alternativen Mehlen und Zuckern gearbeitet. Die neu entwickelten leckeren Backrezepte können es mit den alten Rezepten von Oma Doris geschmacklich durchaus aufnehmen. Und genau das war ihre Intention.

Mir gefällt das Konzept des Buches. Nebenbei lernen wir Oma Doris kennen und auch ein bisschen lieben. Das Buch ist eine Hommage an die Großmutter. Sie scheint eine wunderbare Frau gewesen zu sein.

Die Autorin plädiert für eine gesunde Lebensweise, denn Ernährung hat einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit. Ja, auch ich bin davon überzeugt, gesunde Ernährung kann Krankheitsverläufe positiv beeinflussen bzw. sogar heilen.

Das Buch selber hat eine wunderschöne Haptik. Die Fotos sind sehr ansprechend. Neben Rezeptabbildungen finden sich auch Familienfotos in dem Buch. Überhaupt erzählt die Autorin viele Anekdoten und Geschichten aus ihrer Familie und vermittelt so dem Leser ihre Sichtweise auf das Leben. Mit gefällt, dass die Autorin betont, dass man trotzdem auf bestimmte Dinge nicht verzichten muss. Wichtig ist, dass man eine vernünftige Balance findet. Sie plädiert auch dafür, im Einklang mit der Natur zu leben. Die Natur ist eine unschätzbare Kraftoase. Man sollte Ehrfurcht vor den kleinen Dingen entwickeln und in der Einfachheit die Schönheit entdecken.

Aber zurück zu den Rezepten: Meine Favoriten sind der Haselnuss-Schokoladen-Kuchen, der Käsekuchen und der Bonfire-Apfelkuchen. Und ja, der Hermann ist wieder da! In ‚Dear Doris‘ ist es der Sauerteig ‚Sir Charles‘ oder kurz auch ‚Charlie‘. Sir Charles-Brot sieht total lecker aus. Als Brot-Fan sind bei mir fast alle Rezepte mit dem ‚Charlie‘ gut angekommen. Besonders lecker sehen die Roggen-Kümmel-Brötchen aus. Das Foto dazu ist so toll, ich kann sie förmlich riechen. Wow, und erst der Flammkuchen.

Fazit: Ein wunderbares persönliches Backbuch für alle die es gesünder mögen. Was mir weniger gut gefällt ist, dass es kein reines Backbuch ist, hier werden zu viele Familiengeschichten gebracht, die für manche Leser sicherlich nicht unbedingt den Stellenwert wie für die Autorin haben.

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