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Veröffentlicht am 02.02.2020

Chaotin mit Herz

Rendezvous mit Lou
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Inhalt:

Abserviert. Dabei hatte Lou gedacht, endlich auf die Pariser Sonnenseite des Lebens zu wechseln. Mit Olivier und einem erfolgreich abgeschlossenen Journalistikstudium. Und dann so was: Die Noch-Ehefrau ...

Inhalt:

Abserviert. Dabei hatte Lou gedacht, endlich auf die Pariser Sonnenseite des Lebens zu wechseln. Mit Olivier und einem erfolgreich abgeschlossenen Journalistikstudium. Und dann so was: Die Noch-Ehefrau ist schwanger, und zwar von Olivier. Klar, dass Lou rotsieht. Sie hätte nur nicht in aller Öffentlichkeit mit Petits Fours werfen sollen ...

Zwei Wochen bleiben ihr, um zu beweisen, dass sie eine gute Verliererin und eine noch bessere Journalistin ist. Denn bis dahin muss sie ihren Schmerz besiegt und ein Exklusivinterview mit dem medienscheuen Frédéric d’Arambault ergattert haben.

Die Zeit läuft, und Lou muss unbedingt gewinnen ...



Meine Meinung:

Bereits das Cover ist ein Hingucker. Die Dame, mit dem Eiffelturm im Hintergrund, hat was von der süßen Audrey Hepburn. Und ich liebe Audrey Hepburn. Dazu Paris, die Stadt der Liebe, dieser Mix spricht romantische Herzen an. „Rendezvous mit Lou“ hält dann auch, was es verspricht. Es ist ein charmanter Liebesroman mit sympathischen Protagonisten.

Lou ist eine bezaubernde Chaotin, mit überschießendem Temperament. Sie stolpert von einem Fettnäpfchen ins nächste. Dazu ist sie liebenswert und hat das Herz auf dem rechten Fleck. Gleich zu Anfang der Geschichte leistet sie sich einen öffentlichen Skandal, der in sämtlichen Klatschblättern Wellen schlägt, und der ihr fast den Rauswurf von der berühmten Eliteuni für Journalismus einbringt. Sie wird vorläufig suspendiert, mit der Auflage, Lou muss sich beweisen und innerhalb zwei Wochen ein Interview mit dem Geschäftsmann Frédéric d’Arambault zustande bringen. Der Knackpunkt ist, Frédéric d’Arambault gibt keine Interviews. An der Aufgabe haben sich schon andere Kaliber die Zähne ausgebissen. Bereits die Kontaktaufnahme gestaltet sich schwierig. Aber Lou wäre nicht Lou, wenn ihr da nicht doch was einfallen würde. Frédéric d’Arambault ist ein Mann der Frauenherzen höherschlagen lässt. Und bald verfällt auch Lou seinem Charme.

Fazit: Fabienne Brouillards Debütroman ist eine leichte Sommerlektüre, nett zu lesen, romantisch und humorvoll.

Veröffentlicht am 26.01.2020

Leichter Leben

Mein Leben in drei Kisten
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Inhalt:

Anne Weiss hat den Kleiderschrank voll schicker Klamotten und eine teure Wohnung in der Innenstadt, in der sich Luxusartikel stapeln – alles, was sie sich nach Jahren auf der Karriereleiter endlich ...

Inhalt:

Anne Weiss hat den Kleiderschrank voll schicker Klamotten und eine teure Wohnung in der Innenstadt, in der sich Luxusartikel stapeln – alles, was sie sich nach Jahren auf der Karriereleiter endlich leisten kann. Stolz ist sie drauf, aber als sie ihren Job verliert, stellt das alles, woran sie bisher geglaubt hat, infrage. Wofür hat sie sich so abgestrampelt? Was ist das gute Leben, wo in diesem ganzen Krempel ist eigentlich sie selbst? Und vor allem: Was macht dieser ganze Konsum eigentlich mit unserer Welt? Je mehr sie entrümpelt, verschenkt, nach allen Regeln der Nachhaltigkeit entsorgt, desto leichter fühlt sie sich. Heute passt ihr Besitz in drei Kisten – und sie stellt fest, dass sie neben einer großen Freiheit auch Platz gewann: für alles, was sie wirklich gerne tut, und die Menschen, die sie liebt.

Meine Meinung:

Als ich von diesem Buch hörte, dachte ich:Optimal, genau mein Thema. Seit einiger Zeit versuche ich mein Haus krempelfrei zu bekommen, mit mehr oder weniger großem Erfolg. Außerdem bin ich dabei mein Konsumverhalten kritisch zu überdenken und habe aus diesem Grunde auch eine Kauf-Nichts-Diät, zumindest vorerst mal bis Ostern, gestartet, das heißt keine neuen Klamotten, Schuhe, Accessoire und Bücher. Zusätzlich wird jede Geldausgabe gründlichst abgewägt. Ich stelle mir die Frage: brauche ich dieses Teil tatsächlich oder ist es entbehrlich. In „Mein Leben in drei Kisten“ sagt der Kanadier Christopher bereits im Prolog zu Anne einen sehr schönen Satz: "Wenn du ohne das unglücklich bist, lohnt es sich, deine Lebenszeit dagegen einzutauschen." Der Gedanke an die Lebenszeit sollte einem wirklich bei all unseren Käufen im Hinterkopf stehen. Denn all das, was wir anhäufen, kostet auch unsere Lebenszeit. Wir verbringen Lebenszeit um Geld zu verdienen, dass wir dann gegen unnötige Käufe einsetzten. Wie wäre es mit: Bewusst kaufen, bewusst leben.

In dem Buch „Mein Leben in drei Kisten „erzählt Anne Weiss zwar ihre ganz persönliche Geschichte, dennoch konnte ich sehr viel an Anregung und Inspiration für mich übernehmen. Annes Frust über das verpasste Leben konnte ich nachempfinden und ihre Gedanken dazu auf meine Situation übertragen. Auch ich bewege mich ständig am Rande eines Burn-out. Nicht lustig … klar, da muss sich was ändern, sonst kann das böse enden und so bin ich dabei - zumindest vorerst gedanklich – konkrete Schritte zu planen und später auch in die Tat umzusetzen.

Interessant fand ich ihre Vorgehensweise sich vom Krempel zu befreien und dass es dazu nicht unbedingt einer Marie-Kondo-Methode bedarf. Es muss jeder seine eigene Methode finden, denn auch Minimalismus scheint nicht für alle die ultimative Lösung zu sein. Das Thema Nachhaltigkeit wird ebenfalls detailliert angesprochen und hat bei mir einiges an Überlegungen ausgelöst. Da ist bei mir tatsächlich noch Potential.

Anne Weiss Leben wurde auf den Kopf gestellt, als ihr unerwartet gekündigt wurde. Doch sie hat diesen Umstand positiv genutzt, um ihr Leben zu reflektieren und zu sehen, was sie wirklich glücklich macht. Es sind nicht die Dinge, die wir anhäufen, der permanente Konsum, es ist die Zeit, die wir qualitativ nutzen.

„Es kommt nicht darauf an, dem Leben mehr Jahre zu geben, sondern den Jahren mehr Leben zu geben.“

Ein absolut inspirierendes und motivierendes Buch, das anregt, die eigene Situation zu überdenken. Eine klare Leseempfehlung für alle, die bereit sind, ihrem Leben eine positive Richtung zu geben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.11.2019

Eisige Geheimnisse

Verborgen im Gletscher
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Inhalt:
In den Tiefen des Langjökull-Gletschers wird die Leiche eines seit Jahrzehnten vermissten Geschäftsmanns entdeckt. Damals wurde die Suche nach ihm eingestellt. Zwar war ein Kollege des Mannes des ...

Inhalt:
In den Tiefen des Langjökull-Gletschers wird die Leiche eines seit Jahrzehnten vermissten Geschäftsmanns entdeckt. Damals wurde die Suche nach ihm eingestellt. Zwar war ein Kollege des Mannes des Mordes verdächtigt worden, aber die Beweise fehlten. Kommissar Konráð blieb jedoch stets von dessen Schuld überzeugt. Inzwischen ist Konráð pensioniert, aber der Fund des Vermissten lässt die Erinnerungen wieder wach werden. Und Konráð beschließt, den Fall noch einmal aufzurollen. Mit dramatischen Folgen ...

Meine Meinung:
Nahezu 30 Jahre schlummerte die Leiche Sigurvins im Gletscher. Der Hauptverdächtige Hjaltaltin hat die Tat bis zu seinem Lebensende bestritten. Nur Konráð schien ihm zu glauben. Dieser Verdacht hat sein Leben überschattet und deshalb bittet der sterbende Hjaltaltin den pensionierten Konráð, wenn der den wirklichen Täter fasst „… lass es ihn spüren“.

Interessant ist auch Konráds Hintergrund, seine Vergangenheit und Familiengeschichte. Nach und nach erfährt der Leser vom Vater, der krumme Dinge drehte und der auf rätselhafter Weise zu Tode kam. Als Hjaltalin angesichts der Verdächtigungen irgendwann mal ausgerastet ist, eigentlich kein Wunder, reagierte Konráð darauf unangemessen aggressiv. Da schien sein Vater mit voller Wucht durchgeschlagen zu sein. Seine Schwester sagte irgendwo zu ihm: „Du weißt nicht, wieviel Vater in dir steckt?“ Conrad entgegnete: „Das weiß ich, Beta. Das musst du mir nicht sagen.“ Mir gefällt der Satz. Wir können unserer Vergangenheit nicht vollständig ablegen, wie man einen abgetragenen Mantel in die Tonne stopft.

Auch erhält man Einblicke in seine Ehe. Konrád führte eine langjährige glückliche Ehe mit Erna, der Liebe seines Lebens, die er durch eine Krebserkrankung verlor. Emotional angesprochen wurde ich von Ernas Einstellung zu ihrem nahen Tod. Sie nahm das Unabänderliche an. „Der einzige Weg, den Tod zu besiegen, ist, sich mit ihm abzufinden.“ Ein starker Satz.

Arnaldur Indriðason ist Islands erfolgreichster Krimiautor. Ich finde, zu Recht. Ich mag seinen Stil. Die Namen der Menschen und der Örtlichkeiten sind gewöhnungsbedürfig, aber okay ... wir sind in Island. Die Stimmung wird gut eingefangen, die Schauplätze sind gut beschrieben. Man "duzt" sich in dem wenig bevölkerten Land. Die Atmosphäre ist eher düster, wie auch bei den meisten skandinavischen Krimis.

Der Klimawandel ist in diesem Roman ein Thema, er wird zwar nur am Rande angesprochen, gibt dem Leser jedoch zu denken. Auch das Thema Alkoholmissbrauch scheint in Island ein Problem zu sein, bzw. gewesen zu sein. Ich habe nachgelesen, dass mittlerweile Islands Jugendliche zu den «cleansten» ganz Europas gehören.

Fazit: Mit hat dieser ruhige Krimi sehr gefallen.

Veröffentlicht am 11.11.2019

Eisige Geheimnisse

Verborgen im Gletscher
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Inhalt:
In den Tiefen des Langjökull-Gletschers wird die Leiche eines seit Jahrzehnten vermissten Geschäftsmanns entdeckt. Damals wurde die Suche nach ihm eingestellt. Zwar war ein Kollege des Mannes des ...

Inhalt:
In den Tiefen des Langjökull-Gletschers wird die Leiche eines seit Jahrzehnten vermissten Geschäftsmanns entdeckt. Damals wurde die Suche nach ihm eingestellt. Zwar war ein Kollege des Mannes des Mordes verdächtigt worden, aber die Beweise fehlten. Kommissar Konráð blieb jedoch stets von dessen Schuld überzeugt. Inzwischen ist Konráð pensioniert, aber der Fund des Vermissten lässt die Erinnerungen wieder wach werden. Und Konráð beschließt, den Fall noch einmal aufzurollen. Mit dramatischen Folgen ...

Meine Meinung:
Nahezu 30 Jahre schlummerte die Leiche Sigurvins im Gletscher. Der Hauptverdächtige Hjaltaltin hat die Tat bis zu seinem Lebensende bestritten. Nur Konráð schien ihm zu glauben. Dieser Verdacht hat sein Leben überschattet und deshalb bittet der sterbende Hjaltaltin den pensionierten Konráð, wenn der den wirklichen Täter fasst „… lass es ihn spüren“.

Interessant ist auch Konráds Hintergrund, seine Vergangenheit und Familiengeschichte. Nach und nach erfährt der Leser vom Vater, der krumme Dinge drehte und der auf rätselhafter Weise zu Tode kam. Als Hjaltalin angesichts der Verdächtigungen irgendwann mal ausgerastet ist, eigentlich kein Wunder, reagierte Konráð darauf unangemessen aggressiv. Da schien sein Vater mit voller Wucht durchgeschlagen zu sein. Seine Schwester sagte irgendwo zu ihm: „Du weißt nicht, wieviel Vater in dir steckt?“ Conrad entgegnete: „Das weiß ich, Beta. Das musst du mir nicht sagen.“ Mir gefällt der Satz. Wir können unserer Vergangenheit nicht vollständig ablegen, wie man einen abgetragenen Mantel in die Tonne stopft.

Auch erhält man Einblicke in seine Ehe. Konrád führte eine langjährige glückliche Ehe mit Erna, der Liebe seines Lebens, die er durch eine Krebserkrankung verlor. Emotional angesprochen wurde ich von Ernas Einstellung zu ihrem nahen Tod. Sie nahm das Unabänderliche an. „Der einzige Weg, den Tod zu besiegen, ist, sich mit ihm abzufinden.“ Ein starker Satz.

Arnaldur Indriðason ist Islands erfolgreichster Krimiautor. Ich finde, zu Recht. Ich mag seinen Stil. Die Namen der Menschen und der Örtlichkeiten sind gewöhnungsbedürfig, aber okay ... wir sind in Island. Die Stimmung wird gut eingefangen, die Schauplätze sind gut beschrieben. Man "duzt" sich in dem wenig bevölkerten Land. Die Atmosphäre ist eher düster, wie auch bei den meisten skandinavischen Krimis.

Der Klimawandel ist in diesem Roman ein Thema, er wird zwar nur am Rande angesprochen, gibt dem Leser jedoch zu denken. Auch das Thema Alkoholmissbrauch scheint in Island ein Problem zu sein, bzw. gewesen zu sein. Ich habe nachgelesen, dass mittlerweile Islands Jugendliche zu den «cleansten» ganz Europas gehören.

Fazit: Mit hat dieser ruhige Krimi sehr gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Stimmung
  • Figuren
Veröffentlicht am 18.10.2019

Stimmt nachdenklich

Wer im Himmel auf dich wartet
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Inhalt:

Annie und ihre Jugendliebe Paulo wollen ihre Hochzeitsreise mit einem romantischen Ballonflug krönen. Doch der Ballon stürzt ab...
Annie erwacht im Himmel wieder und sucht nach Paulo, von dem ...

Inhalt:

Annie und ihre Jugendliebe Paulo wollen ihre Hochzeitsreise mit einem romantischen Ballonflug krönen. Doch der Ballon stürzt ab...
Annie erwacht im Himmel wieder und sucht nach Paulo, von dem sie nicht weiß, ob er überlebt hat. Nacheinander trifft sie dort auf Menschen, die ihr seltsam bekannt und sogar vertraut vorkommen. Doch erst durch ihre Geschichten erfährt Annie, was für eine wichtige Rolle jeder einzelne von ihnen in ihrem Leben gespielt hat - und wie wenig ihr das bewusst war. Am spannenden Ende - mit einer überraschenden Wendung - realisiert sie deren Wert und auch, wie sehr jedes einzelne menschliche Leben zählt.

Meine Meinung:

Das Hörbuch wird hervorragend von Steffen Groth gesprochen. Seine warme Stimme macht es dem Hörer leicht der Geschichte zu folgen und sich in Annie, der Hauptprotagonistin, einzufühlen. Mir tat die junge Frau von Herzen leid, endlich wähnt sie sich am Ziel ihrer Träume, Paulo wird ihr Ehemann, sie glaubt an eine glückliche gemeinsame Zukunft, doch diese endet jäh, ehe sie richtig begonnen hat.

Im Himmel begegnen ihr Personen, die ihr nicht unbedingt im Leben nahestanden, die aber ihren Weg auf die eine oder andere Art berührt haben, und die ohne, dass sie es wusste, wichtig für Leben waren.
Das Ende hat mich überrascht.

Fazit: Ein emotional berührendes und tiefsinniges Hörbuch, dass den Hörer in den Bann schlägt und zum Nachdenken anregt.