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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2024

Wieder gute Unterhaltung

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt (Die Mordclub-Serie 4)
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Es ist Weihnachten, und auch wenn sich der Donnerstagsmordclub ein Jahr ohne Mord gewünscht hat, passiert genau das. Ein alter Freund aus dem Antiquitätengeschäft wird ermordet, als das Paket, welches ...

Es ist Weihnachten, und auch wenn sich der Donnerstagsmordclub ein Jahr ohne Mord gewünscht hat, passiert genau das. Ein alter Freund aus dem Antiquitätengeschäft wird ermordet, als das Paket, welches er weitergeben sollte plötzlich verschwunden ist. Doch wer steckt hinter der Tat und was war in dem Paket, das man dafür einen Mord begangen hat? Und zu allem Übel ist auch noch Mervyn per Internet in eine Liebesfalle getappt, die ihn um sein Geld betrügen will. Auch hier muss gehandelt werden.

Im Gegensatz zu den drei Vorgängerbüchern hat dieser Serienteil eine etwas andere Grundstimmung. Kam in den vorangegangenen Büchern der Humor und die Leichtigkeit durchgängig zur Geltung, verfällt man beim Lesen dieses Buches durch ein bestimmtes Thema (hier möchte ich nicht spoilern) immer wieder in eine nachdenkliche und emotionale Stimmung. Diesmal gibt es somit auch nicht so viel Action wie man es kennt, es werden immer wieder eher die leisen Töne angeschlagen. Das ist aber nicht wirklich ein Manko und passt auch zur Weihnachtszeit, zu der der Krimi spielt. Mit wie viel Gewitztheit der DMC letztlich die Fälle löst ist aber wieder super erzählt und macht Spaß zu verfolgen. Allerdings würde ich empfehlen, die Reihe zu kennen, da der Autor mittlerweile voraussetzt, dass man die „Truppe“ mit all ihren Ecken und Kanten nun kennt und den Leser ohne weitere Einführung gleich in die Geschichte schickt.

Fazit: Die Weiterentwicklung der Figuren, der leichte, lockere Erzählstil, sowie der so typische Osman-Humor in Verbindung diesmal mit so manch ruhigeren, friedlicheren Passagen, ergeben wieder angenehme Unterhaltung. Meine Empfehlung bekommt das Buch und 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 07.04.2024

Psychologischer Spannungsroman

Nur eine Lüge – Zwei Familien, eine tödliche Verbindung
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Vorkommnisse in einer Nacht vor acht Jahren werden nun zum Auslöser für Vorfälle, die sich während einer Hochzeitsfeier ereignen.

Malin Stehn versteht es hier gut einen aufregenden, vielschichtigen Plot ...

Vorkommnisse in einer Nacht vor acht Jahren werden nun zum Auslöser für Vorfälle, die sich während einer Hochzeitsfeier ereignen.

Malin Stehn versteht es hier gut einen aufregenden, vielschichtigen Plot zu einer spannenden Geschichte zu verweben. Als Leser verfolgt man das Geschehen aus der Sicht von verschiedenen Personen. Die kurzen Kapitel und der eingängige Schreib- und Erzählstil machen es einem nicht leicht das Buch aus der Hand zu legen. Auch wenn ich als aufmerksamer Leser bald einen Verdacht hatte, was vor so langer Zeit wirklich geschah, schafft es die Autorin aber der Geschichte Wendungen zu geben, so dass ich vom Ausmaß der Ereignisse letztlich überrascht war. Denn eines kann ich hier verraten: Nicht ist immer alles so, wie es scheint. Und unter dieser Prämisse müsst ihr das Buch lesen, dann habt ihr genau so ein mitreißendes Lesevergnügen, wie ich es hatte.

Fazit: Lügen haben kurze Beine, oder früher oder später kommt alles ans Licht, so könnte man diesen Roman kurz umreißen. Welche Auswirkungen Unwahrheiten auch im Nachhinein haben können wird hier auf tragisch tödliche Weise erzählt. Mich hat das Buch, mein erstes der Autorin, gut unterhalten und deshalb gibt es von mir eine Empfehlung und aufgerundete 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 07.04.2024

Mythologie neuzeitlich erzählt

Atalanta
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Für alle Fans der griechischen Mythologie ist „Atalanta“ ein echtes Muss. Allen anderen sei hiermit gesagt, dass sich das Buch wunderbar flüssig liest und die feministische Geschichte einen in seinen Bann ...

Für alle Fans der griechischen Mythologie ist „Atalanta“ ein echtes Muss. Allen anderen sei hiermit gesagt, dass sich das Buch wunderbar flüssig liest und die feministische Geschichte einen in seinen Bann zu ziehen vermag.

Als Leser begleitet man Atalanta von Kind an, als der Vater sie im Wald aussetzt, da er mit einem Mädchen nichts anzufangen weiß, bis hin zu ihren Abenteuern mit Jason und den Argonauten auf der Suche nach dem Goldenen Vlies. Atalanta erzählt dabei ihre Geschichte selbst, so dass das deutliche Hauptaugenmerk mehr oder weniger allein auf dieser starken Persönlichkeit ruht. Atalanta erweist sich in ihrem Tun und Streben als sehr besonders, stark und zupackend. Sie ist wie wir alle nicht perfekt und gerade dadurch aber sehr authentisch und sympathisch. Der Fokus dieser modernen Version der griechischen Mythologie und somit auch das Frauenbild welches hier vermittelt wird, finde ich wirklich gelungen.

Fazit: Mythologie neuzeitlich erzählt mit viel Abenteuer, Romantik und einer starken Heldin, die es verdient hat hier im Mittelpunkt zu stehen. Mir hat „Atalanta“ interessante Lesestunden bereitet und somit spreche ich eine Kauf- und Leseempfehlung aus und vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 07.04.2024

Komplexer, fesselnder 2. Serienband

Verlogen
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Ein Vermisstenfall wird zu einer Mordermittlung, so könnte man den Krimi sehr kurz zusammenfassen. Aber was sich hier so banal anhört, ist ein gut durchdachter, komplexer Krimi mit Tiefgang.

Die Kapitel ...

Ein Vermisstenfall wird zu einer Mordermittlung, so könnte man den Krimi sehr kurz zusammenfassen. Aber was sich hier so banal anhört, ist ein gut durchdachter, komplexer Krimi mit Tiefgang.

Die Kapitel wechseln zwischen der Gegenwart, mit den Ermittlungen, und der Vergangenheit, in der man den Gedanken einer Frau folgt, die mit ihrer Mutterschaft sehr schlecht klarkommt, hin und her. Der Plot ist geschickt aufgebaut mit den vielen zu entwirrenden Informationen und den sich daraus ergebenden und zu verfolgenden Spuren sowie dem Spiel mit den zwei Zeitebenen. Obwohl das Erzähltempo eher moderat bleibt, entwickelt sich allmählich eine unterschwellige, allgegenwärtige Spannung. Die dabei subtil miteinander verwobenen Handlungsstränge, die durch Intrigen, Zweifel und Täuschungen geprägt sind, ergeben nach „Verschwiegen“ einen neuen spannenden Fall für Elma und Sævar, der mich bis zum überraschenden Schluss mitnahm.

Parallel zur Krimihandlung erfährt man auch wieder ein wenig mehr über die private Situation der beiden Hauptprotagonisten, was mir als Serienfan immer gut gefällt und wodurch auch ein gewisses Maß an Abwechslung zu den Ermittlungen gegeben ist.

Fazit: „Verlogen“ hat eine dramatische Handlung, lebensnah gezeichnete Charaktere, düstere Schauplätze, verwirrende Schicksale und wird durch den eingängigen Schreib- und Erzählstil noch untermauert. Den gelungenen Kriminalroman, bei dem nichts ist, wie man anfangs denkt, kann ich bedenkenlos weiterempfehlen und vergebe dafür 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 07.04.2024

Unterhaltsame und informative Tätersuche

Schatten über Colonia – Ermittlungen am Rand des Römischen Reichs
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Colonia AD 87 – es geht Merkwürdiges um. Wo einst ein friedlicher Handel und Mit- und Nebeneinander von verschiedensten Stämmen gegeben war, kommt es nun immer öfter zu Überfällen bis hin zum Mord. Im ...

Colonia AD 87 – es geht Merkwürdiges um. Wo einst ein friedlicher Handel und Mit- und Nebeneinander von verschiedensten Stämmen gegeben war, kommt es nun immer öfter zu Überfällen bis hin zum Mord. Im Verdacht stehen dabei die Germanenstämme. Doch nicht alle sind davon überzeugt, so auch Anwalt Quintus Tibur und die Römerin Lucretia. Beide werden in den Strudel der Ereignisse hineingezogen und versuchen nun, jeder auf seine Art, Informationen über das Wer und Warum zu bekommen.

Sowohl die Krimihandlung als auch die Hauptfiguren und Colonia als Handlungsort haben mir gut gefallen. Den Autoren gelingt ein solider Krimi eingebettet in eine Epoche die reich an Möglichkeiten ist. Nur leider tritt der eigentliche Krimi an manchen Stellen zugunsten der historischen Betrachtungen in den Hintergrund. Hier hätte man vieles nicht so ausführlich beschreiben müssen, um die Umstände und Lebensweisen der gehobenen und der niederen Klassen zu beleuchten. Das lenkte immer wieder stark von den doch interessant angesetzten Ermittlungen ab. Denn bei so viel Geschichtsstunde kommen die Protagonisten, ob Gut oder Böse, leider zu kurz. Die Hauptfiguren sind aber, aller Kritik zum Trotz, interessant und vielfältig charakterisiert. Das Ergebnis der Ermittlungen von Quintus Tibur und Lucretia ist überraschend, und für den Handlungsverlauf logisch und nachvollziehbar.

Fazit: Alles in allem ist „Schatten über Colonia“ ein gut zu lesender Histo-Krimi, der zwar etwas zu viel Histo und ein bisschen zu wenig Krimi in sich vereint, der aber gute Unterhaltung bietet und Potential für weitere Einsätze von Quintus und Lucretia bereithält. Meine Empfehlung bekommt das Buch und meine Bewertung sind aufgerundete 4 von 5 Sternen.