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Veröffentlicht am 20.03.2024

Trotz (oder aufgrund?) des flüssigen Schreibstils bleibt hier alles andere auf der Strecke

Becoming Megan
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Wenig Spannung und blasse Charaktere

Handlung:
Im Körper einer anderen Person aufwachen, jemand anderes sein - wer hat sich das nicht schon einmal gewünscht? Für die Protagonistin dieses Jugendthrillers ...

Wenig Spannung und blasse Charaktere



Handlung:
Im Körper einer anderen Person aufwachen, jemand anderes sein - wer hat sich das nicht schon einmal gewünscht? Für die Protagonistin dieses Jugendthrillers wird das allerdings zur bitteren Realität.

Denn nach einem tragischen Unfall erwacht Kat aus dem Koma - im Körper von Megan Taylor, Stiefschwester des Erben eines milliardenschweren Medizin-Konzerns. Ihr Retter, der dubiose Dr. White, verlangt von ihr, in die Rolle der Stiefschwester zu schlüpfen, um ihren Stiefbruder zu töten. Ansonsten tötet White Kats einzige noch lebende Verwandte.

Völlig aussichtslos beugt sich Kat dieser Forderung, doch dabei kommt sie dem Milliardärssohn nicht nur physisch immer näher.

Bewertung:
Unvermittelt setzt die Handlung bei Kats Erwachen nach dem Unfall ein. Was dann folgt ist - zumindest für das erste Drittel - eine etwas genauere Beschreibung des Klappentextes.

Doch durch die sehr kurzen Kapitel (oft 1-3 Seiten lang), flutscht man nur so durch die Seiten. Das ist auch gut so, denn leider kam für mich die ganze Zeit kaum Spannung auf.

Auch zu Kat, der Protagonistin, konnte ich durchweg keine emotionale Bindung herstellen. Zugegebenermaßen ist das insofern schwierig, da man sie nur kurz als sie selbst kennenlernt und sie sich dann direkt verstellen und die Persönlichkeit der Stiefschwester spielen muss. Vielleicht wäre es hier besser gewesen die ganze Geschichte aus der Ich-Perspektive (statt Sie) zu schreiben. Zu den weiteren Charakteren war es noch schwerer eine Bindung zu aufzubauen.

Selbst der Antagonist war nach mehreren Szenen viel zu berechenbar.

Das Argument, dass es sich hierbei um einen Jugendthriller handelt und dieser sich an ein jüngeres Publikum richtet, finde ich schwach. Facettenreiche und individuelle Charaktere sollten in (guten) Büchern für jedes Publikum Einzug finden.

Auch die Thriller-Aspekte, mit denen das Buch beworben wird (packend und mit Gänsehaut-Garantie) kann ich nicht unterschreiben. Durch den flüssigen Schreibstil konnte man das Buch sehr gut lesen, man konnte es aber auch genauso gut zur Seite legen. Auch die garantierte Gänsehaut kam bei mir nicht zum Tragen - und das obwohl ich als Thriller-Ungeübte hier ein leichtes Fressen gewesen wäre.

Für den recht stolzen Preis von 17,00 EUR für ein Taschenbuch kann ich dadurch keine Empfehlung aussprechen.

Fazit:
Hält nicht, was es verspricht.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Seichte Love-Story - etwas spicy - mit schwacher Nebenhandlung, aber ganz gutem Tiefgang bezüglich der Protagonistin

King of Pride
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Handlung:
Während Isabella in der Valhalla-Bar jobbt und nebenher verzweifelt versucht, ihre Bestimmung zu finden, muss der Erbe des Multimillon-Dollar-Unternehmens Kai Young die Mitarbeitenden überzeugen ...

Handlung:
Während Isabella in der Valhalla-Bar jobbt und nebenher verzweifelt versucht, ihre Bestimmung zu finden, muss der Erbe des Multimillon-Dollar-Unternehmens Kai Young die Mitarbeitenden überzeugen zum CEO gewählt zu werden. Skandale oder Medientrouble kann er sich definitiv nicht leisten.

Doch die Barkeeperin der exklusivsten Bar New Yorks fährt ihm unter die Haut wie keine andere. Und auch Isabella fällt es schwer, der Anziehung und dem Prickeln des Unternehmers zu widerstehen. Jedoch sind Beziehungen zwischen Kundschaft und Personal strengstens verboten. Noch dazu hat sich Isabella geschworen, sich von Männern wie Kai fern zu halten. Allerdings gestaltet sich das für beide schwieriger als gedacht.

Bewertung:
Zwischen den Sichten von Kai und Isabella springt die Handlung immer wieder hin und her. Dabei ist diese sehr auf die jeweiligen Zusammentreffen der Protagonisten fokussiert.

Das führt dazu, dass das Prickeln und die Chemie zwischen den Beiden deutlich zu spüren ist. Es gibt somit eher wenig Nebenhandlung und es kam für mich keine Verbindung zu Kais Unternehmen oder Isabellas Familienbeziehungen auf. Es wurde dafür zu wenig angeschnitten, dass ich mich dafür interessiert hätte. Im letzten Drittel des Buches wurde es aber besser.

Isabellas inneren Kampf ihre Bestimmung zu finden, war für mich sehr interessant. Allerdings war er mir ein bisschen zu wenig ausgestaltet. Ich hätte mir gewünscht, dass hier noch mehr experimentiert wird und verschiedene Methoden ausprobiert werden.

Kai war ein absoluter Alphamann. Arrogant, selbstsicher, reich, gut aussehend, ohne Ecken und Kanten und natürlich ein toller Liebhaber. Für mich einfach zu viel des Guten und etwas langweilig. Eine Charakterentwicklung gab es bei ihm nicht, nicht mal ein Hinterfragen, ob er überhaupt CEO werden will - die Rolle, für die er seit seiner Geburt bestimmt war. Und das, obwohl er Isabellas Kampf miterlebt hat.

Ich bin kein Fan von dominanten Männern, deshalb waren die Spice-Szenen eher nichts für mich. Diese waren aber gut positioniert und nicht überladen, sodass es für mich kein Problem war.

Der Schreibstil von Ana Huang war flüssig und leicht. Was mich irritiert hat, war, dass manchmal aus dem Nichts Fremdwörter hineingeworfen wurden, ganz so als hätte jemand immer mal wieder den Synonymefinder benutzt.

Fazit:
Seichte Love-Story - etwas spicy - mit schwacher Nebenhandlung, aber ganz gutem Tiefgang bezüglich der Protagonistin.

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