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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.07.2019

Ein Roman, der beim Lesen Konzentration erfordert

Die Lichtsammlerin
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Mary wächst in Australien auf. Ist die Tochter einer österreichischen Einwandererfamilie. Viel weiß sie nicht über ihre europäischen Wurzeln. Darüber wird in ihrer Familie geschwiegen. Als ihr Vater stirbt, ...

Mary wächst in Australien auf. Ist die Tochter einer österreichischen Einwandererfamilie. Viel weiß sie nicht über ihre europäischen Wurzeln. Darüber wird in ihrer Familie geschwiegen. Als ihr Vater stirbt, geht ihre Mutter wieder zurück nach Österreich. Erst als diese langsam dement wird und Mary ein Hilferuf von Hanni, einer Freundin ihrer Mutter, erhält, kehrt sie für eine unbestimmte Zeit zu ihren Wurzeln zurück. Mary ist das erste Mal in Europa. Geboren wurde sie in Australien und fühlt sich auch mit diesem Kontinent verbunden. In Österreich erfährt sie nach und nach all das, was jahrelang verschwiegen wurde. Immer dann wenn ihre Mutter lichte Momente hat......

In "Die Lichtsammlerin" hat die Autorin die Geschichte ihrer Großmutter mütterlichseits und die daraus entstandenen Familienlegenden verarbeitet. Obwohl der Schreibstil flüssig ist, verlangt das Lesen Konzentration. Die verschiedenen Zeitebenen springen oft hin und her, manchmal auch während eines Kapitels. Erschwerend kommt hinzu, dass die Protagonisten unterschiedliche Rufnamen haben und diese auch mit den jeweiligen Zeitebenen wechseln. Gerade am Anfang hatte ich deshalb ein paar Probleme. Weshalb ich mir Notizen mit den Namen und Verwandtschaftsverhältnissen gemacht habe. Danach konnte ich der Geschichte gut folgen.
Ein Zitat aus dem Buch trifft es ganz gut: "Immer diese versetzten Zeitebenen, durch die wir von ihr getrieben wurden. Ihre Vergangenheiten vermischen sich mit unserer Gegenwart, nahmen den Platz all dessen ein, was die Krankheit auslöschte."
Je weiter man liest, kommen immer mehr Familiengeheimnisse und Schicksalsschläge ans Licht, die bis in den 2. Weltkrieg hineinreichen. Das über drei Generationen hinweg. Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten konnte mich das Buch faszinieren und ich habe es gerne gelesen.
Fazit: Ein Roman, der auf Familienlegenden der Autorin beruht. Den man nicht einfach mal so zwischendurch lesen kann. Der aber auf seine Weise fasziniert.

Veröffentlicht am 10.07.2019

Zwillinge, so verschieden wie Dur und Moll

Zwillinge in Dur und Moll
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Lieselotte, die Mutter der Zwillingsschwestern Roswitha und Vicky ist gestorben. Aus diesem traurigen Anlass reist Vicky, die unterdessen in London lebt, nach Wien an. Beide Schwestern haben sich schon ...

Lieselotte, die Mutter der Zwillingsschwestern Roswitha und Vicky ist gestorben. Aus diesem traurigen Anlass reist Vicky, die unterdessen in London lebt, nach Wien an. Beide Schwestern haben sich schon länger nicht mehr gesehen. Vicky merkt schon bald, dass Roswitha's Leben eingefahren ist. Dabei hat sie doch den perfekten Mann, tolle Kinder und ein großes Haus. Trotzdem scheint sie nicht glücklich zu sein. Als Vicky beschließt wieder in Wien ansässig zu werden, gerät das Leben der Zwillingsschwestern komplett aus den Fugen......

Wie der Titel "Zwillinge in Dur und Moll" schon aussagt, sind Roswitha und Vicky Grund verschieden. Gerade wie die Tonleiter. Vicky (Dur) strahlend und fröhlich. Roswitha (Moll) melancholisch und düster. Sowohl von ihrem Charakter, als auch in ihrer Art sich zu kleiden. So bleibt es nicht aus, dass Vicky das Leben ihrer Schwester ganz schön durcheinander wirbelt. Roswitha fragt sich immer mehr, wer ihre ganzen Bemühungen und ihren Perfektionismus in ihrer Familie wertschätzt? Was ist in ihrem Leben nur falsch gelaufen? Ihr Mann ein Workaholic, die zwei großen Söhne flügge, die 15-jährige Tochter mitten in der Pubertät. Außerdem belastet sie ein Geheimnis. Roswitha scheint in einer Spirale gefangen zu sein.
Der Schreibstil ist flüssig und das Buch lässt sich zügig lesen. Dabei nimmt man den größten Teil an der Gedankenwelt der Protagonisten teil. Hier hätte ich mir gewünscht, dass diese mehr agiert hätten. Die Geschichte wäre so für mich lebendiger gewesen. Ich konnte mich zwar in alle hineinversetzen, aber mir hat das Mitfühlen gefehlt. Ich konnte keine Emotionen zu ihnen aufbauen. Der Schluss war ungewöhnlich, obwohl man es fast erwartet hat.
Fazit: Ein Roman über Wertschätzung und Achtsamkeit. Gut erzählt. Der eine Botschaft vermittelt. Lesenswert.

Veröffentlicht am 07.07.2019

Skurril und witzig

Nimand ist perfeckt
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Joe lebt mit ihren 3 Brüdern und ihrer Oma auf einem Schrottplatz. Da sie immer chronisch Pleite sind, arbeitet Joe noch aushilfsweise in einem Kindergarten. Denn mit Kindern kann sie gut umgehen, bei ...

Joe lebt mit ihren 3 Brüdern und ihrer Oma auf einem Schrottplatz. Da sie immer chronisch Pleite sind, arbeitet Joe noch aushilfsweise in einem Kindergarten. Denn mit Kindern kann sie gut umgehen, bei Erwachsenen sieht sie aber schnell rot. Roman arbeitet als Polizist und wurde gerade erst von Frankfurt nach Düsseldorf versetzt. Nach seiner dortigen Undercover Tätigkeit musste er aus der Schusslinie. Wegen ihm sind einige ins Gefängnis gewandert. Nicht nur deswegen hat er einen falschen Nachnamen. Er müsste gar nicht arbeiten. Geld hat er genug. Er entstammt einer sehr reichen Grafenfamilie und ist deshalb das schwarze Schaf. Ausgerechnet an seinem ersten Arbeitstag schenkt ihm seine geliebte Oma Eni, zu der er als Einzige noch Kontakt hat, einen gelben Lamborghini. Und mit diesem nimmt das Schicksal seinen Lauf. Denn ausgerechnet an einer Ampel begegnet er Joe, die seiner Meinung nach nicht schnell genug losfährt. Er hupt entnervt. Das hätte er besser nicht gemacht.....

"Nimand ist perfeckt" ist der Auftakt einer Trilogie und ziemlich schräg. Alleine schon die beiden Hauptprotagonisten, die unterschiedlicher nicht sein könnten, sorgen für einige witzige Szenen. Ich bin kaum aus dem Lachen heraus gekommen. Einmal angefangen sorgt der flüssige und unterhaltende Schreibstil dafür, dass man kaum noch mit dem Lesen aufhören kann. Die Geschichte bietet einige geniale, wenn auch skurrile und schräge Einfälle. Ernst sollte man das Ganze deshalb nicht nehmen. Zumal auch noch ein Mystery Anteil enthalten ist. Es gibt aber auch ein paar Kritikpunkte. Oft wurde wiederholt, dass Roman in Frankfurt Undercover gearbeitet hat. In dieser Häufigkeit wäre das nicht unbedingt nötig gewesen. Man hat es auch so verstanden. Zwei Szenen fand ich komplett überdreht. Auch das hätte es meiner Meinung nach in dieser Form nicht gebraucht. Die Story an sich war schon abgedreht genug. Der Schluss war in vielerlei Hinsicht offen. Verständlich, wenn man weiß, dass dies Band 1 einer Trilogie ist. Leider gab es dazu am Anfang des Buches keinerlei Hinweis. Hätte ich dies nicht durch eine Leserunde, bei der ich teilgenommen habe, erfahren, wäre das ziemlich überraschend für mich gekommen. Auch wenn am Schluss der Hinweis "Fortsetzung folgt" nicht gefehlt hat.
Fazit: Eine sehr skurrile und unterhaltsame Geschichte. Mit 2 Hauptprotagonisten, die mir beide auf ihre Art sympathisch waren. Sehr zu empfehlen, wenn man diese Art von Humor mag. Ich habe mich bestens amüsiert.

Veröffentlicht am 04.07.2019

Deutsch-dänische Ermittlungen

Nordlicht - Die Tote am Strand
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Am Strand von Kollund an der deutsch-dänischen Grenze wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Da die Tote offenbar in Deutschland wohnte, wird von dort noch jemand angefordert. So kommt es, dass Vibeke ...

Am Strand von Kollund an der deutsch-dänischen Grenze wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Da die Tote offenbar in Deutschland wohnte, wird von dort noch jemand angefordert. So kommt es, dass Vibeke Boisen, die gerade erst als Leiterin der Flensburger Mordkommission angefangen hat, zusammen mit ihrem dänischen Kollegen Rasmus Nyborg die Ermittlungen aufnehmen. Diese erweisen sich als schwierig und brisant. Aber auch privat haben beide zu kämpfen......

"Nordlicht" ist der Auftakt einer Reihe um die Flensburger Ermittlerin Vibeke Boisen und ihrem dänischen Kollegen Rasmus Nyborg. Der Fokus liegt auf den Ermittlungen. Obwohl sich das Buch schnell und flüssig lesen lässt, war es für mich anfangs sehr gewöhnungsbedürftig. Wie in Dänemark üblich, wird das Du in der wörtlichen Rede benutzt. Auch wenn Zeugen oder Verdächtige befragt werden. Den Schreibstil würde ich als nordisch kühl bezeichnen. Für mich hat da ein bisschen die Atmosphäre gefehlt. Dadurch konnte ich nicht so richtig mit den Protagonisten mitfiebern. Nichts desto trotz hat mich die Geschichte nach und nach in ihren Bann gezogen und ich konnte nicht mehr mit dem Lesen aufhören. Die Auflösung kam überraschend, war mir fast ein bisschen zu abrupt. Einiges konnte ich auch an Lokalkolorit mitnehmen. Man erfährt wissenswertes, ohne dass es sich zu lange gezogen hat. Über das Privatleben der Ermittler erfährt man nach und nach etwas, wenn auch nicht alle Details. Was mich neugierig auf die Fortsetzung macht.
Fazit: Ein gelungener Auftakt. Zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber wenn man sich auf den Schreibstil einlässt, schnell und flüssig zu lesen. Lediglich in Sachen Spannung ist noch etwas Luft nach oben.

Veröffentlicht am 16.06.2019

Abenteuer, Liebe, Zusammenhalt

Das Geheimnis der Night Sky
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Finja sucht nach einem Hinweis auf das nächste Geheimnis der Wasserfallwelt. Sie vermutet eine weitere Pforte in Italien. Genau dort wo sie vor Jahren ein geheimnisvolles Holzstück mit einer Gravur gefunden ...

Finja sucht nach einem Hinweis auf das nächste Geheimnis der Wasserfallwelt. Sie vermutet eine weitere Pforte in Italien. Genau dort wo sie vor Jahren ein geheimnisvolles Holzstück mit einer Gravur gefunden hat. Durch Nachforschungen stößt sie auf das dort im Jahr 1873 verschollene Forschungsschiff Night Sky. Also überredet sie ihre Eltern im Sommer wieder ihren Urlaub in Italien zu verbringen....

"Das Geheimnis der Night Sky" ist der 2. Band einer Trilogie für Jugendliche ab 12 Jahren und enthält einen geringen Fantasyanteil. Um die Charaktere besser verstehen zu können, ist es ratsam mit Band 1 "Hinter dem Wasserfall" zu beginnen. Aus Sicht von Finja wird in einem flüssigen Schreibstil das Leben der Geschwister mit ihren Freunden, Eltern und Verwandten erzählt. Dabei packt der Autor auch ein schwieriges Thema an. Das jedoch altersgerecht, ohne den Finger zu erheben. Bietet aber auch gleichzeitig eine Lösungsmöglichkeit an. Was ich in der Form sehr gelungen fand. Auch einige Aktivitäten, wie die Reitertage, lernt man kennen. Diese Passage hat mir nicht ganz so gut gefallen. Hier wurde sehr viel über Pferdepflege, Parcours etc. erklärt. Was mir persönlich etwas zu lang war und ich auch nicht wirklich verstanden habe, warum Finja alles erklärt, wenn dies doch ein Ferienprogramm auf einem Reiterhof mit Betreuung ist. Ein weiteres großes Thema in dem Band ist die erste große Liebe zwischen Finja und Toni und den ersten näheren intimen Kontakt der beiden. Dies wurde einfühlsam erzählt und ich konnte mich gut in die beiden hineinversetzen. Zum Schluss erleben Finja und ihr Bruder Aaron noch ein großes Abenteuer in Italien und es wurde noch einmal spannend.
Noch ein Wort zu den Eltern der Geschwister. Sie sind extrem verständnisvoll und tolerant. Solche kann sich nur jedes Kind wünschen. Wenn sie aber wüssten in welche Gefahr die beiden sich manchmal begeben......
Fazit: Ein gelungene Fortsetzung der Wasserfall Trilogie, in der der Fantasyanteil eher gering ist. Einige interessante und wichtige Themen für Jugendliche werden gefühlvoll und altersgerecht erzählt. Auch für Erwachsene lesenswert.