Ein Roman, der beim Lesen Konzentration erfordert
Die LichtsammlerinMary wächst in Australien auf. Ist die Tochter einer österreichischen Einwandererfamilie. Viel weiß sie nicht über ihre europäischen Wurzeln. Darüber wird in ihrer Familie geschwiegen. Als ihr Vater stirbt, ...
Mary wächst in Australien auf. Ist die Tochter einer österreichischen Einwandererfamilie. Viel weiß sie nicht über ihre europäischen Wurzeln. Darüber wird in ihrer Familie geschwiegen. Als ihr Vater stirbt, geht ihre Mutter wieder zurück nach Österreich. Erst als diese langsam dement wird und Mary ein Hilferuf von Hanni, einer Freundin ihrer Mutter, erhält, kehrt sie für eine unbestimmte Zeit zu ihren Wurzeln zurück. Mary ist das erste Mal in Europa. Geboren wurde sie in Australien und fühlt sich auch mit diesem Kontinent verbunden. In Österreich erfährt sie nach und nach all das, was jahrelang verschwiegen wurde. Immer dann wenn ihre Mutter lichte Momente hat......
In "Die Lichtsammlerin" hat die Autorin die Geschichte ihrer Großmutter mütterlichseits und die daraus entstandenen Familienlegenden verarbeitet. Obwohl der Schreibstil flüssig ist, verlangt das Lesen Konzentration. Die verschiedenen Zeitebenen springen oft hin und her, manchmal auch während eines Kapitels. Erschwerend kommt hinzu, dass die Protagonisten unterschiedliche Rufnamen haben und diese auch mit den jeweiligen Zeitebenen wechseln. Gerade am Anfang hatte ich deshalb ein paar Probleme. Weshalb ich mir Notizen mit den Namen und Verwandtschaftsverhältnissen gemacht habe. Danach konnte ich der Geschichte gut folgen.
Ein Zitat aus dem Buch trifft es ganz gut: "Immer diese versetzten Zeitebenen, durch die wir von ihr getrieben wurden. Ihre Vergangenheiten vermischen sich mit unserer Gegenwart, nahmen den Platz all dessen ein, was die Krankheit auslöschte."
Je weiter man liest, kommen immer mehr Familiengeheimnisse und Schicksalsschläge ans Licht, die bis in den 2. Weltkrieg hineinreichen. Das über drei Generationen hinweg. Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten konnte mich das Buch faszinieren und ich habe es gerne gelesen.
Fazit: Ein Roman, der auf Familienlegenden der Autorin beruht. Den man nicht einfach mal so zwischendurch lesen kann. Der aber auf seine Weise fasziniert.