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Veröffentlicht am 15.07.2022

Die fünfte Jahreszeit

Ordentlich gemordet
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Eigentlich wollte Kommissar Palzki der schwungvollen fünften Jahreszeit aus dem Weg gehen, sie wie jedes Jahr gekonnt ignorieren. Doch er hat – wie üblich – die Rechnung ohne seinen Chef, den guten Dienststellenleiter ...

Eigentlich wollte Kommissar Palzki der schwungvollen fünften Jahreszeit aus dem Weg gehen, sie wie jedes Jahr gekonnt ignorieren. Doch er hat – wie üblich – die Rechnung ohne seinen Chef, den guten Dienststellenleiter Klaus P. Diefenbach, gemacht. Dieser hat festgestellt, dass ihm noch ein Orden an seiner Uniform fehlt und dass es ausgerechnet der Goldene Ankerorden, die höchste Auszeichnung der Ludwigshafener Karnevalsvereine, sein muss. Natürlich ist die Verleihung an Bedingungen geknüpft und so sieht sich Palzki nicht nur mit einer selbst zu schreibenden Büttenrede konfrontiert, sondern auch mit zahlreichen Besuchen von Karnevalsveranstaltungen.

Als wäre das nicht schon Strafe genug, geschehen gleich mehrere Morde, bei denen Palzki fast hautnah dabei ist. Die Zusammenhänge der Morde sind dem versierten Kommissar zunächst unklar und er tappt viel im Dunkeln, immer wieder abgelenkt von seinem guten Chef. Doch Palzki wäre nicht Palzki, könnte er sich nicht auf sein Team verlassen. Doch gelingt es ihnen, die Mordserie rechtzeitig aufzudecken, ehe der nächste Mord in der verrückten Zeit geschieht?

Kommissar Palzki darf bereits zum 21. Mal in der Region um Schifferstadt ermitteln und sein Können unter Beweis stellen. Versierte Leser kennen ihn, sein Privatleben und vor allem seinen ewigen Disput mit seinem egomanisch veranlagten Chef Klaus P. Diefenbach (kurz: KPD). In diesem Fall liegt der Schwerpunkt etwas verschoben auf das Karnevalsgeschehen und KPDs Bestreben, den Goldenen Ankerorden zu erhalten. Die Morde und deren Aufklärung geraten dabei fast in Vergessenheit und doch sind sie präsent und müssen gelöst werden.
Der Roman ist sehr flüssig, mit viel Wortwitz und irrwitzigen Situationen geschrieben. Das närrische Treiben wird dabei nicht nur angesprochen, sondern auch etwas genauer beschrieben, so dass man auch als Außenstehende einen guten Einblick erhält.
Auch Frau Ackermann, Palzkis Nachbarin, die schneller spricht als ihr Schatten, ist wieder mit dabei und hat dieses Mal sogar Verstärkung mitgebracht. Ihr Sohn Gottfried erhält eine kleine Nebenrolle, in der Palzki nicht gerade wenig Kopfzerbrechen bereitet.
Neben dem eigentlichen Pfalz-Krimi, bei dem man wieder einiges an Lokalkolorit und Traditionen serviert bekommt, findet man noch einen Personenglossar, ein „Making of“, einen Hinweis zu den Lebensrollen, einen Hinweis zur Orthografie des Bergriffs Fastnacht oder Fasnacht, eine Offenlegung eines persönlichen Geheimnisses, ein Dessert-Rezept, einen Überblick über die Ludwigshafener Karnevalsvereine und zwei Palzki-Ratekrimis.

Fazit:
Auch wenn die fünfte Jahreszeit bei diesem Band deutlich im Vordergrund stand, ist es eine spannende und vor allem sehr unterhaltsame Fortsetzung der Palzki-Reihe. In sich abgeschlossen, kann man den Pfalz-Krimi auch als Quereinsteiger problemlos lesen, um jedoch den Disput zwischen Palzki und KPD besser verstehen und nachvollziehen zu können, empfehle ich, die Vorgängerbände ebenfalls zu lesen.

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Veröffentlicht am 14.07.2022

"Ich bin nicht alt, ich bin vintage."

Für immer, oder was?
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Laura ist am Verzweifeln. Gerade hat sie sich von Sebastian getrennt und schon wieder war es nicht der Mann für immer. Immer wieder gerät sie an die falschen Kerle, doch warum nur. Ihre Freunde geben ihr ...

Laura ist am Verzweifeln. Gerade hat sie sich von Sebastian getrennt und schon wieder war es nicht der Mann für immer. Immer wieder gerät sie an die falschen Kerle, doch warum nur. Ihre Freunde geben ihr einen Denkanstoß – was, wenn es an ihr liegt? Macht sie etwas falsch? Hat sie eine Eigenschaft oder Angewohnheit, die die Kerle systematisch in die Flucht schlägt?
Ehe Laura sich auf den nächsten Mann einlassen möchte, beschließt sie, mit ihrem Leben aufzuräumen. Und dazu gehört, dass sie alle Exfreunde aufsucht und mit ihnen spricht. Herausfindet, warum es zu der Trennung kam. Eine abenteuerliche Reise beginnt.

Die Autorin Ellen Berg ist bekannt für ihre witzigen, aber manchmal auch recht tiefgründigen Romane. Nicht unbedingt anspruchsvoll, aber genau die Lektüre für den Feierabend. Auch in diesem Buch geht es wieder locker zu, die Situationskomik reißt nicht ab und obwohl mir schon nach wenigen Seiten klar war, wohin der Hase laufen wird, fand ich es dennoch interessant zu lesen, welche Hürden Laura auf ihrem Weg dorthin nehmen muss.
Lauras Reise wurde von ihr zunächst gut durchdacht. Als Leser erfährt man alles aus Lauras Sicht und ist dann ebenso überrascht wie Laura, wenn sich alles am Ende ein wenig anders darstellt als zunächst vermutet. Alleine die Exfreunde von Laura weisen teils recht skurrile Typen auf, wo man sich fragt, wie verliebt muss Laura zum Zeitpunkt der Beziehung gewesen sein?
Fazit:
Leicht geschrieben mit viel Wortwitz, Spannung, und Humor ist dies eine perfekte Feierabend oder Sommerlektüre. Denn wenn auch Laura oft am Verzweifeln ist, für den Leser ist es eine wundervolle und entspannende Lektüre mit einem Happy End.

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Veröffentlicht am 11.07.2022

Hexen in der Menschenwelt

Das magimoxische Hexenhotel – Klassenfahrt auf Knatterbesen
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Die 10jährige Klara freut sich schon sehr auf das Wiedersehen mit ihrer Großtante Cäcilie. Doch dann kommt die Nachricht, dass sich das Treffen verschiebt. Dabei benötigt Klara dringend die Hilfe ihrer ...

Die 10jährige Klara freut sich schon sehr auf das Wiedersehen mit ihrer Großtante Cäcilie. Doch dann kommt die Nachricht, dass sich das Treffen verschiebt. Dabei benötigt Klara dringend die Hilfe ihrer Großtante. Im Hexenhotel Zur lila Fledermaus gehen merkwürdige Dinge zu, Chaos herrscht an jeder Ecke und dann kommt auch noch eine ganze Schulklasse an.

Hinzukommt, dass ihr Sportlehrer verschwunden ist und die Ersatzlehrerin sich nicht nur seltsam verhält, sondern außerdem eine Hexe zu sein scheint. Was ist nur los?

Klara hat sich mir dem Hexenmädchen Rosalie angefreundet. Gemeinsam helfen sie im Hotel etwas aus, genießen aber sonst die Zeit zusammen. Nach dem letzten Brief ihrer Großtante Cäcilie, kann Klara es kaum erwarten, sie endlich wiederzusehen, doch dann verschiebt sich das Treffen und schließlich erhält Klara einen Hilferuf von Cäcilie.

Das Buch ist sehr leicht, witzig und frisch geschrieben. Für junge Leser genau richtig, zumal kleine Illustrationen den Text anreichern und aufpeppen. Das Schriftbild ist etwas größer als bei Romanen und daher gut zu lesen.

Mit Rosalie und Klara hat die Autorin zwei liebenswerte Kinder geschaffen, in die man sich gut hineinversetzen kann. Vom Charakter unterschiedlich und doch passen sie super zusammen. Neben den ganzen wundersamen Dingen, die im Buch geschehen, geht es auch noch um die Thematik Toleranz, Freundschaft, Intrigen und Entführung.

Mir hat als erwachsener Leser das Buch gut gefallen und auch meine 11jährige Tochter war begeistert von den Ideen, die sich im der Geschichte verbergen. Die Geschichte ist in sich rund, jedoch baut sie auf dem ersten Band auf. Daher würde ich empfehlen, zuerst Band 1 zu lesen. Das Ende ist offen und lässt Raum für eine Fortsetzung.

Fazit:
Eine spannende Fortsetzung der Hexenhotel-Reihe, bei der es dieses Mal richtig kriminell zugeht. Intrigen, Verrat und auch eine Reise in die Hexenwelt erwarten kleine wie große Leser.

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Veröffentlicht am 07.07.2022

Super zu Lesen auch für Quereinsteiger

Die Welt der Orks
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Ein mächtiges Beben erschüttert die Insel, auf der Balbok und Rammar als Könige der Fernen Gestade regieren. Was ist nur geschehen? Ist Kuruls Keule auf sie niedergegangen oder hat der rauchende Krater ...

Ein mächtiges Beben erschüttert die Insel, auf der Balbok und Rammar als Könige der Fernen Gestade regieren. Was ist nur geschehen? Ist Kuruls Keule auf sie niedergegangen oder hat der rauchende Krater eine ganz andere Bewandtnis? Aber wieso verlieren alle, die sich ihm nähern, den Verstand?
Es hilft alles nichts, Balbok und Rammar müssen beweisen, dass sie echte Orks aus Tod und Horn sind und sich die Sache selbst ansehen. Zwar verlieren sie bei der Untersuchung nicht den Verstand, doch kommen sie mit mehr wieder nach Hause als sie zunächst gedacht haben.
Zwischen den ganzen Trümmern und grässlich entstellten Leichen finden die beiden einen kleinen Orkling. Natürlich können sie ihn in diesem Trümmerfeld nicht zurücklassen, doch noch ahnen Balbok und Rammar nicht, auf was sie sich da eigentlich eingelassen haben, als den Kleinen mitnehmen und bei sich aufziehen.

Das Buch ist das 6. Abenteuer der Ork-Brüder. Ich habe die Vorgängerbände bisher nicht gelesen und mir gleich den neusten Band vorgenommen. Natürlich ist es immer besser, eine Saga der Reihe nach zu lesen und doch hatte ich keine Probleme als Quereinsteigerin. Das sehr spezielle Verhältnis der beiden Brüder zueinander war mir nach wenigen Seiten klar, die Vorgeschichte tauchte nur am Rande auf. Da Abenteuer ist in sich rund, auch wenn man zu Beginn erst einmal verwirrt ist.

Alles beginnt mit den beiden Brüdern, ihrer neuen Herrschaft und dem Problem, das da plötzlich von Himmel auf sie hernieder krachte. Der Wortwitz der beiden, die Situationskomik hatten mich zunächst an eine Satire denken lassen und doch entwickelte sich der Roman zu einem sehr verzwickten Fantasyabenteuer, das nicht so leicht zu durchschauen ist.
Michael Peinkofer hat mit diesem Buch ein Abenteuer geschaffen, das sehr viel beinhaltet für gerade mal 400 Seiten Umfang. Neben den Fantasyelementen, findet man auch Krimielemente, etwas Erotik, gepaart mit viel Witz und Humor. So gesehen die perfekte Unterhaltungslektüre für entspanntes Lesen nach der Arbeit.
Eine Herausforderung hatte der Roman für mich. Michael Peinkofer verwendet die Sprache der Orks und streut immer wieder deren Vokabular in den Fließtext ein. Kennt man diese Vokabeln nicht, stellt der Text natürlich eine gewisse Herausforderung dar. Zum Glück findet man im Anhang ein Wörterbuch. Dieses hatte ich zu Beginn des Buches eifrig genutzt, mit der Zeit kannte ich allerdings die gängigen Begriffe, so dass der Lesefluss fast nicht mehr gestört wurde. Ein wenig vermisst habe ich einen Personenglossar und eine Karte zur besseren Orientierung.
Der Autor beschreibt sehr bildhaft und wortgewaltig, humorvoll und spannend. Auch wenn ich bislang keines seiner Orkbücher kannte, konnte ich sehr schnell in diesen Band eintauchen und mich in der Welt der Orks verlieren. Verloren war ich bisweilen, denn es gibt mehrere Handlungsstränge, die auf den ersten Blick nicht so recht zueinander passen wollen. Erst nach und nach versteht man die Zusammenhänge und arbeitet sich der Auflösung entgegen.
Das Ende ist für mich offen, so dass ich mit einem weiteren Abenteuer der Ork-Brüder rechne und darauf hoffe. Denn für ich ist klar, nach diesem Abenteuer ziehen nicht nur die Vorgängerbände nach und nach bei mir ein, sondern auch alle folgenden. Eine Saga, die mich mit diesem Band als neuen Fan gewonnen hat.

Fazit:
Für Fantasyleser eine tolle Reihe und ein weiteres spannendes Abenteuer, für Quereinsteiger problemlos zu lesen und in der Welt der Orks dauerhaft zu versinken.

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Veröffentlicht am 24.06.2022

Kunterbunter Unterricht

Madame Kunterbunt, Band 1: Madame Kunterbunt und das Geheimnis der Mutmagie
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Nicky freut sich schon auf das neue Schuljahr. Endlich geht sie zusammen mit ihrem Cousin Nick in die 3. Klasse und sie bekommen eine neue Klassenlehrerin. Wie die wohl sein wird?
Doch dann läuft am ersten ...

Nicky freut sich schon auf das neue Schuljahr. Endlich geht sie zusammen mit ihrem Cousin Nick in die 3. Klasse und sie bekommen eine neue Klassenlehrerin. Wie die wohl sein wird?
Doch dann läuft am ersten Tag zunächst einmal alles schief. Mitten in der Nacht wacht Nicky von einem Sturm und einem Blitz auf. Auf dem Nachbargrundstück bei der alten Villa ist jemand. Gemeinsam mit ihrem Cousin versucht sie herauszufinden, was da los ist. Leider müssen sie abbrechen und wieder ins Bett gehen. Doch dann verschlafen die beiden und kommen zu spät zur Schule. Kann es noch schlimmer kommen als dem Direktor persönlich zu begegnen?
Als dann ihre neue Lehrerin auch noch zu spät kommt und plötzlich alles bunter und fröhlicher wird, ahnt Nicky, dass ihnen ein ganz zauberhaftes neues Schuljahr bevorsteht. Und daran sind zwei kleine Chamäleons mit Zauberschuppen nicht ganz unschuldig. Aber dann verschwindet plötzlich eins. Können Nicky und Nick es wiederfinden?

Das Buch ist magisch, zauberhaft und sehr bunt. Das merkt man schon deutlich an der Sprache, die auch für ungeübt Leser sehr gut geeignet ist. Die Lehrerin ist sehr unkonventionell und ihr Unterricht eher flexibel ausgerichtet, so dass alleine dadurch jede Menge Spaß aufkommt. >Verstärkt wird das noch durch die beiden Chamäleons mit ihren Zauberschuppen, die die Welt ein klein wenig bunter machen.

Für Kinder dürfte vor allem die Quatschsprache von Madame Kunterbunt und die Sprachfehler der beiden Chamäleons interessant sein. Beide Tiere können ein wenig sprechen. Die Abenteuer, die die 3. Klasse erlebt, sind natürlich auch faszinierend und der kleine Krimi, als das eine Chamäleon plötzlich verschwunden ist, zeigt noch eine kleine Lehre auf, die dem Buch wohl seinen Untertitel gegeben hat.

Fazit:
Ein wundervolles Buch, das zudem toll illustriert ist und den Tag ein klein wenig bunter macht, die Stimmung hebt, auch wenn man (leider) nicht Teil der Klasse 3a ist.

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