Profilbild von carmensbuecherkabinett

carmensbuecherkabinett

Lesejury Star
offline

carmensbuecherkabinett ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit carmensbuecherkabinett über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.03.2022

Germanen vs. Römer

Octavia, Tochter Roms – Gefahr in Germanien (Octavia, Tochter Roms 1)
0

Kaum ist Octavias Mutter verschwunden, findet sie sich zusammen mit ihrem Vater in einer germanischen Provinz wieder. Völlig überstürzt hat der Vater Rom verlassen und ist in die Legion eingetreten.
Octavia ...

Kaum ist Octavias Mutter verschwunden, findet sie sich zusammen mit ihrem Vater in einer germanischen Provinz wieder. Völlig überstürzt hat der Vater Rom verlassen und ist in die Legion eingetreten.
Octavia versteht die Welt nicht mehr. Was hat das Verschwinden ihrer Mutter mit dem überstürzten Aufbruch zu tun? Irgendwie fühlt es sich nach Flucht an.
Im Lager selbst wird Octavia nicht glücklich. Sie ist als Mädchen zwischen all den Soldaten und Jungen nur geduldet und muss sich unauffällig verhalten.
Octavia vermisst ihr altes Leben in Rom, doch zumindest scheint sie in dem Germanenjungen Odo einen Freund zu finden. Als Octavia dann aber Opfer einer Intrige wird, weiß sie nicht mehr, wer noch Freund oder schon Feind ist.

Die junge Octavia versucht, in einer männerdominierenden Welt zu bestehen. Die Geschichte beginnt gleich mit ihrem Leben in einem römischen Lager in einer germanischen Provinz. Als Leserin blieb mir ihre Vorgeschichte zunächst verborgen und kommt auch im Laufe des Buches nur ansatzweise zur Sprache.
Einen kleinen Einblick erhält man in das Leben einer Legion, doch hätte ich mir hier etwas mehr Tiefgang gewünscht. Das Buch ist einfach geschrieben, leider recht oberflächlich und birgt wenig spezifisches Wissen zu dem Leben im Lager, selbst wenn man nicht aktiv als Soldat daran teilnimmt.
Octavia ist sehr willensstark und selbstständig. Mit ihrem Vater scheint sie kaum Kontakt zu haben, hängt aber sehr an ihm. Ihren Weg versucht sie immer alleine zu finden, kämpft sich durch und entwickelt sich weiter. An ihrer Seite steht Odo, ein Germanenjunge, der einen Narren an Octavia gefressen hat und sie immer wieder aus Schwierigkeiten rettet oder ihr weiterhilft. Gemeinsam ergeben die beiden ein schönes Paar.
Das Ende ist offen, so dass ich eine Fortsetzung vermute. Octavia hat noch viele Punkte nicht geklärt, so dass ich neugierig bin, wie es weiter gehen wird.

Fazit:
So ganz konnte das Buch mich nicht überzeugen. Ein wenig mehr Tiefe, spezifisches Wissen zum Leben der Römer im Lager, aber das Leben der Germanen ist interessant und ich hätte sehr gerne mehr darüber erfahren. Für einen erwachsenen Leser gut lesbar, für Kinder ab 10 Jahren zu empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.09.2020

Putzt Du noch oder spionierst Du schon?

Die Saubermacherin
0

In Millies Leben läuft nicht immer alles so sauber, wie es auf den ersten Blick scheint. Zwar arbeitet sie oberflächlich als Putzfee, doch sieht ihre eigentliche Aufgabe einen ganz anderen Bereich vor. ...

In Millies Leben läuft nicht immer alles so sauber, wie es auf den ersten Blick scheint. Zwar arbeitet sie oberflächlich als Putzfee, doch sieht ihre eigentliche Aufgabe einen ganz anderen Bereich vor. Die Agentur, für die sie arbeitet beschäftigt sie als Agentin eines internationalen Spionagenetzwerks. Unter dem Deckmantel von Haushaltshilfen, suchen die Agentinnen Spuren, die auf eine Verschwörung von manipulierten Lebensmitteln hindeuten.

Während Millie noch mit ihrer Vergangenheit kämpft, immer wieder von Alpträumen und Ängsten heimgesucht wird, taucht plötzlich ihr Traummann auf. Doch kann sie ihm wirklich vertrauen? Und wieso verhält sich ihre Chefin ihr gegenüber plötzlich so kühl? Seit wann hat ihre beste Freundin Geheimnisse vor ihr? Millie beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen und gerät dabei in tödliche Gefahr.


Der Kimi ist leicht, luftig, mit viel Witz und Esprit. Aber es gibt auch spannende Passagen, die das Kopfkino regelrecht fordern. Millie ist eine liebenswerte Person, die mir schnell sympathisch wurde. Natürlich werden hier viele Klischees bedient, nicht zuletzt bei Millies Auftreten Kunden gegenüber. Doch ein Blick hinter die Kulissen offenbart, dass die Klischees nicht halten, was sie auf den ersten Blick versprechen. Millie ist eine sehr taffe Person, die weiß, was sie tut und wie sie es angeht.

Witzige Dialog gepaart mit viel Situationskomik lassen das Buch zu einem schönen Unterhaltungsroman werden. Sprachlich noch nicht ganz ausgereift, spürt man, dass es sich wohl um ein Debüt handelt. Auch einige Logikfehler finden sich wieder, welche mich beim Lesen zwar stutzig werden ließen, jedoch den Lesespaß nicht ausbremsten.

Fazit:
Als Krimidebüt ein solides Werk, auf dem sich aufbauen lässt. Ich bin daher schon sehr gespannt, wie es mit Millie weiter gehen wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.02.2020

Dem Frühling hinterher

HOLIDAY Reisebuch: frühlingsreisen
0

Etwa 40 km am Tag reist der Frühling Richtung Norden. Der Autor Thomas Kastning wollte nicht wieder so lange auf den Frühling warten und hat sich auf den Weg gemacht, dem Frühling entgegen zu gehen und ...

Etwa 40 km am Tag reist der Frühling Richtung Norden. Der Autor Thomas Kastning wollte nicht wieder so lange auf den Frühling warten und hat sich auf den Weg gemacht, dem Frühling entgegen zu gehen und ihn auf seiner Reise, zumindest ein Stück weit, zu begleiten. Mit dabei den Maler und Fotografen Martin Christopher Welker, der die Reise bildlich festhalten und dokumentieren sollte.

Start der Reise war Gibraltar. Zwischen dem Affenfelsen und der historischen Vergangenheit, machten sich die beiden Reisenden auf den Weg nach Norden. Ihre Route führt sie am Mittelmeer entlang, durch Frankreich, entlang der Rhône, über die Alpen weiter nach Norden bis hin zur Ostsee. Auf Rügen sagt der Autor dem Frühling dann Adé.

Aber bis es soweit ist, bekommt der interessierte Leser einige Einblicke auf die Besonderheiten, die der Autor auf seinem Weg gefunden, kennengelernt und erprobt hat. Dazu gehören nicht nur Sehenswürdigkeiten, sondern auf Restaurants und Hotel. Natürlich ist alles sehr von den Empfindungen des Autors und ggf. auch seines Begleiters geprägt und doch ist es ein guter Einstieg in die Thematik, sollte man selbst mal eine derartige Reise unternehmen wollen, oder zumindest die Region besuchen.

An für sich ist es ein sehr schönes Buch, nicht ausschweifend oder überladen, sondern knackig und kurz gefasst, das wichtigste auf Papier gebracht. Was mich stört, sind die Bilder. Sie sind sehr gelb-braun gehalten, wirken oft ein wenig blass. Gerade beim Erwachen des Frühlings hätte ich mir junge, frische und sattere Farben gewünscht. Ein wenig blieb die Sättigung der Farben auch aufgrund der Wahl des Papieres auf der Strecke, doch ein Großteil ist dem gelb-braun Ton zuzuschreiben. Die Motivwahl ist meist sehr ansprechend und passend. Ein wenig Natur, vermischt mit Eindrücken von Land und Leuten.

Fazit:
An sich eine tolle Thematik, auch gut umgesetzt, jedoch konnte mich das Bildmaterial nicht für sich begeistern.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.06.2018

Kate auf den Spuren verschollener Menschen

Mord nach Strich und Faden
0

Nach dem Verschwinden ihres Mannes im Krieg lebt die junge Kate Shackleton alleine. Trotz ihrer Bemühungen konnte sie nicht herausfinden, was genau mit ihrem Mann geschehen ist. Ob er tatsächlich tot ist ...

Nach dem Verschwinden ihres Mannes im Krieg lebt die junge Kate Shackleton alleine. Trotz ihrer Bemühungen konnte sie nicht herausfinden, was genau mit ihrem Mann geschehen ist. Ob er tatsächlich tot ist oder einfach nur verschollen.

Bei ihren Bemühungen, die Wahrheit herauszufinden, musste sie jedoch feststellen, dass sie wohl ein gewisses Händchen dafür hat, verschollen geglaubte Personen ausfindig zu machen und Nachforschungen anzustellen.

Einen Fall hat sie auch schon gelöst und der zweite lässt nicht lange auf sich warten. Ihre Bekannte Tabitha bittet sie um Hilfe. Tabitha möchte bald heiraten und hat den Wunsch, dass ihr verschwundener Vater sie zum Altar führt. Kate soll ihn finden.

Unterstützt wird Kate dabei von einem früheren Arbeitskollegen ihres Vaters, Mr. Sykes. Gemeinsam gehen sie jeder noch so kleinen Spur nach. Doch dann kommt es zu einem Unglück.

Die Geschichte ist ruhig und ganz im Stil eines Cosy Crime geschrieben. Kate lebt alleine und hat mit den typischen Problemen der damaligen Zeit zu kämpfen. Nicht nur ihre Mutter auch eine skurrile Nachbarin fordern dabei ihre Aufmerksamkeit.

Verständnis findet sie vor allem bei ihrem Vater, der sie nach Kräften unterstützt, damit Kate so leben kann, wie sie es gerne möchte.

Die Geschichte treibt vor sich hin, man geht zusammen mit Kate verschiedenen Spuren nach, viele sind schon kalt, manche verborgen und die Hüter der Geheimnisse bleiben verschlossen. Dafür lernt man als Leser sehr viel über die damalige Zeit und das Weber- und Färbegeschäft. Insofern ist der Roman sehr informativ und auch gut geschrieben, denn die Informationen wurden in die Handlung eingeflochten.

Kate ist eine taffe junge Frau, die weiß was sie will und über eine sehr gute Beobachtungsgabe verfügt. Leider geraten ihre Ermittlungen mir ein wenig zu sehr in den Hintergrund. Als ein Unglück geschieht, hatte ich doch gedacht, es ginge nun beherzter zur Sache, doch irgendwie stagnierten die Ermittlungen und man möchte dabei doch voran kommen.

Fazit:
Eine tolle Ermittlerin, die von einem Mann unterstützt wird, mit dem sie zu einem tollen Team zusammenwachsen könnte. Der Handlung jedoch bedarf es ein wenig Pepp, denn so verliert sie sich in Mitten der ganzen Beschreibungen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Figuren
  • Geschichte
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 22.02.2024

"Floristik mag Frances Hobby gewesen sein, aber Mord war ihr Leben."

Das Mörderarchiv
0

Annie wird zu ihrer Großtante Frances nach Dorset einbestellt. Scheinbar hat die alte Dame ihr Testament geändert und möchte diese Änderung jetzt in der Familie kundtun. Doch Annie kennt die alte Dame ...

Annie wird zu ihrer Großtante Frances nach Dorset einbestellt. Scheinbar hat die alte Dame ihr Testament geändert und möchte diese Änderung jetzt in der Familie kundtun. Doch Annie kennt die alte Dame so gut wie gar nicht. Sie weiß lediglich, dass Frances Adams mit gerade mal 17 Jahren eine Prophezeiung erhalten hat, die sie ihr Leben lang verfolgt hat. Jene Weissagung beinhaltete unter anderem, dass Frances irgendwann ermordet werden würde. Daher versuchte Frances seither einen Mord aufzuklären, ehe dieser geschehen ist.

Als Annie im Haus ihrer Großtante ankommt, muss sie leider feststellen, dass die Großtante auch weiterhin ein Geheimnis für sie bleiben wird, denn Frances wurde kurz vor Annies Eintreffen ermordet. Im Testament hat Frances verfügt, dass derjenige, der den Mordfall aufklärt, alles erben wird. Doch Annie geht es nicht ums Geld. Vielmehr ist ihre Neugierde geweckt, den Mord an Frances aufzuklären und ihre Großtante dadurch ein wenig besser kennenzulernen.

Doch auf welche Geheimnisse wird Annie bei ihren Ermittlungen stoßen und wer löst letztlich den Mordfall an Frances?

Die Geschichte machte dem Klappentext nach sehr neugierig. Ein potenzielles Mörderarchiv und ein Mord, der aufgeklärt werden möchte. Doch die Geschichte geht keineswegs flott voran. Es ist ein sehr ruhiges Buch, das sich viel Zeit lässt, um den Leser dann doch noch für sich zu gewinnen.

Als Leserin durfte ich Annie über die Schulter blicken und dabei die im Haus vorherrschenden Beziehungen kennenlernen. Wie Annie waren auch mir die ganzen Personen unbekannt. Recht schnell findet Annie das Tagebuch von Frances, in dem sie alles niedergeschrieben hat. Dadurch werden die Beziehungen zwischen den Personen immer klarer und die Geheimnisse kommen an die Oberfläche.

Dennoch wartete ich auf einen Spannungsbogen oder ein wenig Tiefe und Greifbarkeit bei den Protagonisten. Alles wirkte eher nüchtern und distanziert, so dass ich mich durch die ersten 100 Seiten eher durchgequält habe.

Danach wurde es ein wenig besser und das Buch bekam immer mehr das Flair eines Whodunit-Krimis. Der Schreibstil ist zwar flüssig, aber nicht wirklich spannend, Vielmehr tröpfelt alles dahin und so manche Handlungsweise blieb mir schleierhaft.

Fazit:
Ein interessanter Plot, die Umsetzung jedoch konnte mich nicht in Gänze überzeugen, auch wenn die Geschichte nach etwa 100 Seiten etwas entwickelte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere